Von kommendem Montag an soll das Leben der Pendler in Wiesbaden ein kleines bisschen leichter werden: Eine neue Expressbuslinie soll dann den Wiesbadener Hauptbahnhof direkt und ohne Zwischenstopp mit dem Bahnhof in Mainz-Kastel verbinden. Die Expressbuslinie 928 soll Pendlern helfen, besser die S-Bahnen und Züge zu erreichen, die von Kastel aus Richtung Frankfurt fahren – wegen der noch immer voll gesperrten und Einsturz gefährdeten Salzbachtalbrücke kann der Wiesbadener Hauptbahnhof noch immer nicht mit der Bahn aus Richtung Frankfurt oder Mainz angefahren werden.
Am 18. Juni war die Salzbachtalbrücke überraschend abgesackt, seither ist die wichtige Autobahnbrücke der A66 gesperrt und legt weiter den Verkehr in Wiesbaden in großen Teilen lahm. Anfang Oktober soll die Brücke über das Salzbachtal nach dem bisherigen Stand nun gesprengt werden, doch bis dahin können weiter weder Autos noch Züge unter der Brücke passieren – für Wiesbaden hat das massive Verkehrsbehinderungen zur Folge. Das Problem dabei: Auch die wichtige Bahnstrecke von Wiesbaden Richtung Mainz und Frankfurt ist betroffen, Tausende Pendler müssen seither auf die Bahnhöfe Wiesbaden Ost oder eben Mainz-Kastel ausweichen, um Züge Richtung Frankfurt zu erreichen.
Um ihnen das Leben ein bisschen leichter zu machen richtet die ESWE Verkehr nun im Auftrag der Stadt Wiesbaden eine neue Expressbuslinie ein: Die Linie 928 soll von Montag, dem 30. August an, die beiden Bahnhöfe miteinander verbinden, und zwar direkt und ohne irgendwelche Zwischenstopps. Die Linie fährt jeweils montags bis freitags zwischen 6.00 Uhr und 9.00 Uhr sowie zwischen 15.00 Uhr und etwa 20.00 Uhr und braucht pro Strecke nur rund 15 Minuten. Die Buslinie fährt dabei über die Mainzer Straße und den neuen Bypass an der Salzbachtalbrücke über die A671 und die Boelckestraße zum Bahnhof Mainz-Kastel.
„Mit der neuen Expressbuslinie 928 entlasten wir die aktuell stark nachgefragten Linien 6 und 28, und bieten unseren Fahrgästen zugleich eine direkte und somit noch schnellere Verbindung zwischen den beiden Bahnhöfen an“, sagte ESWE Verkehr-Geschäftsführer Jörg Gerhard. Die Liniennummer der neuen Expressbuslinie sei dabei an die ESWE-Linie 28 angelehnt, da sich der Linienweg sich in großen Teilen ähnele. Durch die Brückensperrung sei die Fahrgastnachfrage in den ESWE-Bussen zwischen den beiden Bahnhöfen vor allem an Wochentagen in den Hauptverkehrszeiten stark gestiegen.
„Viele Tausende Menschen in unserer Stadt, insbesondere Pendlerinnen und Pendler, sind auf einen funktionierenden und leistungsfähigen ÖPNV angewiesen“, sagte Verkehrsdezernent Andreas Kowol (Grüne). Darum sei gerade für sie die Sperrung der Salzbachtalbrücke besonders schmerzhaft – deshalb mache die Stadt mit der neuen Buslinie „das bestmögliche Angebot.“ Werde die neue Linie gut angenommen, „werden wir das Angebot aufrechterhalten, bis der reguläre Zugverkehr am Wiesbadener Hauptbahnhof wieder aufgenommen werden kann“, versprach Kowol.
Es ist denn auch die Stadt, die das neue Busangebot finanziert, die Gelder dafür kommen aus dem Notprogramm der Landeshauptstadt, das anlässlich der Sperrung der Salzbachtalbrücke von der Stadtverordnetenversammlung beschlossen wurde. Die Expressbuslinie 928 gilt als reguläre ESWE-Linie, wodurch sie mit allen Tickets der RMV-Preisstufe 13 (Tarifgebiet 6500) genutzt werden kann. Die Linienfahrpläne seien zudem auch in die digitale Fahrplanauskunft des Rhein-Main-Verkehrsverbundes (RMV) integriert, verspricht die Stadt.
Info& auf Mainz&: Mehr zum Crash der Salzbachtalbrücke lest Ihr hier auf Mainz&. Informationen rund um die neue Expressbuslinie mit allen Fahrzeiten und der genauen Strecke findet Ihr hier im Internet, dort gibt es auch einen Flyer zu der Linie sowie den Fahrplan zum Download. Telefonische Auskünfte gibt es bei ESWE Verkehr unter der Rufnummer (0611) 45022450 von Montag bis Samstag zwischen 7.00 Uhr und 19.00 Uhr oder am RMV-Servicetelefon täglich und rund um die Uhr unter (069) 24248024.