Generationswechsel an der Spitze der Landesarchäologie in Mainz: Die Trierer Archäologin Stephanie Metz wird neue Leiterin der Landesarchäologie in Mainz. Metz werde Nachfolgerin der scheidenden Landesarchäologin Marion Witteyer, teilte das Innenministerium in Mainz am Donnerstag mit. Witteyer geht zum Jahresende in den Ruhestand, Metz soll ihre Nachfolge zum 1. Januar 2023 antreten. Update&: Die gerade einmal 35 Jahre junge Triererin steht für einen modernen Ansatz bei der Präsentation antiker Denkmäler.
Marion Witteyer war seit dem 10. Januar 2012 Leiterin der Landesarchäologie in Mainz, sie hatte damals die Nachfolge des beliebten Gerd Rupprecht angetreten. Rupprecht war maßgeblich für die Wiederentdeckung des antiken römischen Erbes von Mainz verantwortlich: Er grub das Römische Bühnentheater am Mainzer Südbahnhof aus, rettete die Römerschiffe und den Isistempel und stieß eine grundlegende Wiederentdeckung des antiken Mogontiacum an, die Mainz neu auf die Landkarte der wichtigsten Römerstädte Europas hievte.
Unter Witteyer wurden weitere Ausgrabungen etwa im Mainzer Zollhafen und in der Mainzer Neustadt getätigt, so etwa die Entdeckung der „Via Appia“ von Mainz und der Fund einer „römischen Venus“ – der Statue einer antiken römischen Heilsgöttin, die vermutlich eine Salus darstellte, wie man heute weiß. Witteyer widmete sich aber auch der Sanierung des Drusussteins, die allerdings bis heute unvollendet ist. Ihr letztes großes Projekt sollte eigentlich die Ausgrabung an der Ludwigsstraße werden – auch hier werden spektakuläre Funde aus dem Mittelalter und der Römerzeit erwartet.
Stephanie Metz kommt von der GDKE in Trier
Diese dürfte nun aber schon ihre Nachfolgerin betreuen: Witteyer werde zum 31. Dezember 2022 in den Ruhestand gehen, teilte Innenminister Michael Ebling (SPD) am Donnerstag mit. Ihre Nachfolgerin kommt nun aus Trier: Stephanie Metz war bisher in der Außenstelle der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) in Trier als Gebietsreferentin tätig und leitete dort die Geschäftsstelle Digitalisierung. Metz hat Vor- und Frühgeschichtliche Archäologie und Geoinformatik studiert.
„Mit Stephanie Metz haben wir eine außerordentlich kompetente und erfahrene Nachfolgerin für die Leitung der Landesarchäologie gewinnen können“, betonte Innenminister Ebling. Metz verantworte in dem neuen Amt künftig alle Aufgaben im Bereich des Denkmalschutzes, die in den Zuständigkeitsbereich der landesarchäologischen Mainzer Außenstelle fallen. Zusätzlich zu diesen neuen Aufgaben werde Metz aber bis auf weiteres auch weiterhin die Leitung der Geschäftsstelle Digitalisierung wahrnehmen.
„Ihrer Vorgängerin Marion Witteyer danke ich für ihren Einsatz und ihr Engagement als Leiterin der Außenstelle Mainz“, sagte Ebling weiter: „Mit Begeisterung und Hingabe hat sie die Arbeit der Landesarchäologie in den letzten zehn Jahren maßgeblich mitgeprägt.“
Info& auf Mainz&: Mehr zu den potenziellen Römerfunden an der Ludwigsstraße lest Ihr hier bei Mainz&.