„Game of Thrones“ ist eine absolute Kultserie, das Epos um macht und Intrigen spielt in einer mittelalterlichen Welt – und offenbar ist das Teil der Faszination mit dieser Serie. Nicht umsonst erfreuen sich auch Mittelaltermärkte und andere Serien in der (scheinbaren) Welt des Mittelalters ungebrochener Beliebtheit. Aber warum ist das so? Und was hat „Game of Thrones“ wirklich mit dem Mittelalter zu tun? Diesen Fragen geht ein ungemein spannender Vortrag kommende Woche nach: Im Mainzer Landesmuseum hält am 10. März der Münchner Literatur-Professor Markus May den Vortrag „Mittelalter und (Post-)moderne. Zur Faszination von Game of Thrones“.
Hier die Einladung zum Vortrag im Wortlaut der Pressemitteilung (die so gut ist, dass wir uns die Mühe sparen, sie umzuschreiben ;-)): Das Fantasy-Epos „Game of Thrones“ ist die erfolgreichste Fernsehserie aller Zeiten. Sie spielt im Mittelalter, zumindest in einer Welt, die dem europäischen Mittelalter ähnelt. Woher die Faszination des Fernsehpublikums für die Intrigen und Machtkämpfe dieser Epoche rührt, und was die Serie mit der Mittelalter-Begeisterung vieler Menschen zu tun hat, darauf geht Professor Markus May, der an der Ludwig-Maximilians-Universität München neuere deutsche Literaturwissenschaft lehrt, in einem Vortrag am 10. März 2020 im Landesmuseum Mainz ein.
May analysiert dabei, inwiefern die Form der Phantasie, die bei „Game of Thrones“ eingesetzt wird, als Projektionsfläche für gegenwärtige Befindlichkeiten dient. Die Story der Serie ist geprägt vom ständigen Kampf um die politische Herrschaft, von Intrigen, Krieg und Religion. Damit spielt „Game of Thrones“ auf das dynamische Beziehungsgeflecht an, das im Mittelalter zweifellos bestand, und in dem Kaiser und Könige, Fürsten und Feldherren, Ritter und Reichsfürsten, Bürger und Städte miteinander verwoben waren.
Die Fernsehserie, basierend auf George R.R. Martins Romanreihe A Song of Ice and Fire, wurde erstmals 2011 in den USA ausgestrahlt. Im vergangenen Jahr lief die finale achte Staffel. Die letzte Folge veranlasste weltweit 1,8 Millionen Menschen dazu, ein neues Ende zu fordern, weil sie mit dem ausgestrahlten Finale nicht zufrieden waren. Die Handlung spielt in einer fiktiven Welt, auf den Kontinenten Westeros und Essos. Die sieben Königreiche von Westeros ähneln dem europäischen Mittelalter und sind durch eine Mauer von dem Gebiet des ewigen Winters im Norden abgeschirmt. Zwischen den mächtigen Adelshäusern des Reiches entstehen Spannungen, die schließlich zu einem offenen Kampf um den Thron führen.
Der Vortrag von Professor May ist nach Angaben der Veranstalter „ein wichtiger Baustein“ nur wenige Wochen vor dem Start ins „Kaiserjahr 2020“: Das wird im April auf der Burg Trifels eröffnet, einer ungemein geschichtsträchtigen Burg in der Pfalz – hier soll Kaiser Barbarossa der Sage nach schlafen, hier saß tatsächlich der englische König Richard Löwenherz in Gefangenschaft. Die Ausstellungen und Events führen auf die große Landesausstellung „Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht“ hin, die im September im Landesmuseum Mainz eröffnet wird.
Info& auf Mainz&: Der Vortrag „Mittelalter und (Post-)moderne. Zur Faszination von Game of Thrones“ beginnt am Dienstag, 10. März 2020, um 18.00 Uhr im Landesmuseum Mainz, der Eintritt ist frei.