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Start 2016 August

Monatsarchive: August 2016

Investor Gemünden bei der BI LU: Kriegen keine Riesenmall an der LU

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Das war ein beeindruckender Auftritt am Montagabend, und man konnte gut verstehen, warum die Stadtspitze den Bauunternehmer Dirk Gemünden als Retter in der Not sieht: Wenn einer die verfahrene Situation mit dem Einkaufszentrum an der Ludwigsstraße lösen kann, dann der zupackende Unternehmer aus Ingelheim. Gemünden war auf Einladung der Bürgerinitiative Ludwigsstraße ins Rathaus gekommen, und er redete Klartext: An der LU werde es keine Riesenmall mehr geben, aber ein Einkaufszentrum müsse es aus seiner Sicht geben, „sonst verpassen wir einen fahrenden Zug.“ Und wer genau hinhörte, konnte eine ganze Menge über die Pläne des Dirk Gemünden erkennen. Haben wir gemacht 😉

Grafik ECE Shopping Mall Mainz
Diesen Konsum-Großkompex von ECE wird es an der LU nicht geben – aber was sonst? – Grafik: ECE

Im August 2015 hatte der Investor ECE nach jahrelangem Hin und Her verkündet, an der Ludwigsstraße in Mainz keine Shoppingmall mehr bauen zu wollen. 28.000 Quadratmeter groß sollte der Konsumtempel werden, die BI Ludwigsstraße warnte nachhaltig vor „dem Klotz“, der dem Handel in Mainz mehr schaden als nutzen würde. Eine Studie der Stadt zum Einzelhandel bestätigte, ein Groß-Zentrum würde massiv Kaufkraft von den umliegenden Einkaufslagen abziehen.

Gemünden: Großmalls von ECE haben sich „gnadenlos überholt“

Im September 2015 wurde dann bekannt: Dirk Gemünden, der schon in Ingelheim das Einkaufszentrum „Neue Mitte“ erfolgreich realisiert hatte, hat das Gebäude der Deutschen Bank an der Ludwigsstraße gekauft – damit waren die Karten an der LU neu gemischt. Welche Pläne Gemünden aber dort verfolgt, was für ein Einkaufszentrum dort nun doch realisiert werden soll – die Stadtspitze in Mainz schwieg sich aus und blieb den Bürgern jegliche Informationen schuldig.

Dabei erwies sich Gemünden am Montagabend als durchaus auskunftsfreudig, und ein Zuschauer im brechend vollen Haifa-Zimmer des Rathauses brachte die Wirkung auf den Punkt: „Was Sie sagen, beruhigt mich sehr“, sagte der Bürger – denn Gemünden machte sehr klar, was aus seiner Sicht an der LU geht, und was nicht. „Wir kriegen an der LU keine Mall mehr, kein Groß-Shoppingcenter“, sagte Gemünden, denn genau diese Großzentren wie etwa das Sky Plaza in Frankfurt funktionierten nicht mehr. „Ein Einkaufszentrum in dieser Größenordnung hat sich gnadenlos überholt, ECE baut das auch nicht mehr“, sagte der Unternehmer.

„Müssen an der LU Handel schaffen, Entwicklung wird verschlafen“

Doch eines machte Gemünden auch klar: „Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wir an der LU Handel schaffen müssen, sonst versäumen wir einen Zug.“ In Mainz werde versucht, „sehr viel zu bewahren“, doch gleichzeitig merke man nicht, „dass man es nicht halten kann“, sagte er mit Blick auf die Entwicklung im Einzelhandel, und betonte: „Wir sind in Mainz im Handel gerade an vielen Ecken dabei, die Entwicklung zu verschlafen.“

Der Handel in Mainz ist derzeit stark im Umbruch, alteingesessene Geschäfte schlossen reihenweise in den vergangenen Monaten. In der Altstadt wechseln die Geschäfte wegen horrender Mieten schneller, als man sie sich merken kann, viele Mainzer beklagen ein sinkendes Angebot, weniger Auswahl und eine hohe Filialdichte, Kaufkraft wandert ab nach Hessen. Die Stadt spricht derweil von einem gut funktionierenden Branchenmix – unsere Kolumne zu Internet & Einzelhandel lest Ihr hier.

Pavillons auf der Ludwigstraße
Die derzeitigen Pavillons an der LU: Die obere Geschosskante springt vor, das neue Einkaufshaus soll bis zur unteren Sockelkante des Erdgeschosses reichen. Damit würde die LU zumindest nicht schmaler als jetzt. – Foto: gik

Geschäftshaus so tief wie Sockelkante der Pavillons

„Ich möchte nicht abgekoppelt werden vom Handelsstrom“, betonte Gemünden nun, und wiederholte seinen Satz aus einem früheren Interview, Mainz müsse sich schon entscheiden, ob es Handel oder einen großen Boulevard an der LU wolle. Der Plan des Dirk Gemünden sieht aber nun keineswegs ein Einkaufszentrum vor, das bis zur Straßenkante vorgezogen wird: „Die Kante der Bebauung wird der Sockel der jetzigen Pavillons“, stellte Gemünden klar. Geplant sei ein Gebäude von 12,50 Meter Höhe, das wäre ein Stockwerk höher als die derzeitigen Pavillons.

Damit bliebe die LU genau so breit wie jetzt, der derzeitige Boulevardcharakter – falls man das so nennen will – praktisch erhalten. Die derzeitigen Pavillons springen mit ihrem Gebäude im ersten Stock nach vorne in Richtung LU vor, die Bebauungsgrenze eines neuen Einkaufszentrums aber wäre nicht dort, sondern nur so weit, wie das Erdgeschoss der Pavillons. Von dort aber würde das Gebäude drei Stockwerke hoch in die Höhe gezogen, und zwar über die gesamte Breite – die Plätze zwischen den Pavillons fielen also weg.

Plätze zwischen Pavillons fallen weg: „Das ist doch tot“

„Ohne die öffentlichen Plätze würden wir gar nichts bauen“, stellte Gemünden klar, der einzige, der funktioniere, sei doch der zwischen Weißliliengasse und Schillerplatz. Auf den Einwand der Linken-Stadträtin Waltraud Hingst, die Mainzer liebten ihre Plätze, das könne man doch beleben, sagte er: „Den Platz vor der Deutschen Bank finde ich öde, das lädt doch nicht zum Verweilen ein, das ist doch tot, toter geht’s doch gar nicht.“ Zudem könne genau dieser Platz nicht mit Grün bepflanzt werden – darunter liege nämlich der Tresorraum der Deutschen Bank. Er halte aber auch eine Platzstruktur „an der Stelle für falsch, weil wir auch Geschäfte brauchen“, sagte Gemünden ganz klar.

BI fürchtet Riesenklotz – Parkhaus bleibt erhalten

Grafik BI LU ECE-Mall nur mit Karstadt
So visualisierte die BI LU schon mal den Einkaufsklotz an der LU – da käme dann rechts daneben noch die Deutsche Bank dazu.

Die BI Ludwigsstraße befürchtet deshalb weiter, dass an der LU „ein großer Klotz“ entsteht: „Im Erscheinungsbild läuft es faktisch darauf hinaus, dass wir nicht einen Boulevard haben werden, sondern eine Art ‚Mainstreet in Texas'“, sagte BI-Sprecher Hartwig Daniels. Zu befürchten sei „eine Abfolge von niedrig, hoch, hoch, niedrig, niedrig“, und das Ganze mit einer „erheblichen Gebäudetiefe“. Die Voraussetzungen der einstmals erstellten Leitlinien für die LU-Bebauung von Kleinteiligkeit und urbanem Viertel würden damit nicht erfüllt. „Vom Volumen her wird das ganz ähnlich, wie es ECE so vor Jahren schon mal vorgestellt hat“, befürchtet Daniels.

Gemünden bestätigte, das neue Gebäude werde eine zusätzliche Tiefe von 16 Metern haben – das ist die Strecke von der LU bis zum heutigen Karstadt-Gebäude. Dort würde in der Tat ein neuer Baukomplex entstehen, Gemünden sprach aber von einer Fläche von 16.000 Quadratmetern – das wäre quasi die Hälfte der alten Pläne. Zudem bleibe das alte Parkhaus erhalten, die Fassade solle nach Möglichkeit neu gestaltet werden- Zugänge und die Struktur an der Weißliliengasse seien ja völlig überholt, sagte er. Die Hintere Präsenzgasse bliebe als Durchgang erhalten, werde aber nicht zur Gasse aufgewertet.

Gemünden: Fassade an der LU wird Rücksprung haben

Auch die Gestaltung der Fassade des neuen Gebäudes sei noch offen, betonte Gemünden: Denkbar sei durchaus, dass man das dritte, also das oberste Geschoss zurücksetze, „damit die Fassade nicht so strikt ist und optisch Spannung reinkommt“, sagte er, ein „Rücksprung“ sei sehr wahrscheinlich. „Auch der Handel hat kapiert, dass Fläche nicht alles ist“, behauptete Gemünden – womit wir bei den Akteuren an der LU wären.

Gemünden bei BI LU
Dirk Gemünden (rechts) und seine Pläne zu Gast bei der Bürgerinitiative Ludwigsstraße, links deren Sprecher Hartwig Daniels – Foto: gik

Die derzeitige Lage ist nämlich so: Gemünden gehört das Gebäude der Deutschen Bank und damit das gesamte Areal zwischen Karstadt und der Weißliliengasse, ein riesiger Bürokomplex. Das Karstadthaus samt vorspringender Pavillons gehört noch immer dem Einkaufsriesen ECE – mit Ausnahme des „China-Pavillons“ am Gutenbergplatz, der im Privatbesitz der Familie Leuchter ist. Die will bekanntermaßen weder verkaufen noch umbauen – die Haltung verhinderte im Prinzip die Groß-Mall von ECE, aber gleichzeitig auch eine einheitliche Planung der LU von Weißliliengasse bis zum Theater.

„Wenn die Kirche nicht mitmacht, mache ich auch nicht mit“

Nach der Vision von Gemünden soll nun aus Deutschem Bank-Gebäude und Karstadt ein gemeinsames Einkaufszentrum entstehen, und zwar zwischen Weißliliengasse und Fuststraße. Die Fuststraße ist die kleine Gasse, die derzeit unter den beiden Karstadt-Gebäudeteilen von der LU zum Bischofsplatz führt. Die Überführung über die Straße soll abgerissen werden, die Fuststraße wieder zu einer echten, urbanen Straße mit eigenen Geschäften werden, sagte Gemünden nun. Der ehemalige und weitgehend leer stehende Karstadt-Sport – da Gebäude links von der Fuststraße – soll an das Mainzer Bistum verkauft werden, das hier neu bauen will. Im Erdgeschoss würden dann Ladengeschäfte entstehen, darüber aber Wohnungen.

Karstadt Kaufhaus mit China-Pavillon am Gutenbergplatz - Foto gik
Das alte Karstadt-Sport-Haus mit dem „China“-Pavillon am Gutenbergplatz – Foto gik

„Wenn die Kirche nicht mitmacht, werde ich auch nicht mitmachen“, erklärte Gemünden nun kategorisch, und erläuterte hinterher gegenüber Mainz&, dies sei eine einmalige Gelegenheit, in der Innenstadt noch einmal Wohnbebauung zu schaffen – diese Chance dürfe man nicht ungenutzt lassen. „Wir werden an der Deutschen Bank nicht bauen, wenn nicht alle drei gleichzeitig investieren“, stellte Gemünden klar – sollten sich die Pläne für eine gemeinsame Bebauung zerschlagen, wer er das Gebäude der Deutschen Bank eben modernisieren und als Bürohaus betreiben.

Deutsche Bank-Gebäude als Anlageobjekt und Bürohaus denkbar

Das Gebäude sei „im Wesentlichen ein wunderbares Anlageobjekt, der Modernisierungsaufwand ist absolut überschaubar“, sagte Gemünden. Der Mann kennt das Objekt gut, „wir haben’s ja auch gebaut“, verriet er grinsend. Und in der Lage bekomme man in Mainz „ein Gewerbeobjekt immer vermietet.“ Die Deutsche Bank aber wolle sich grundlegend verändern, verriet Gemünden weiter: „Sie will sich reduzieren, neue Strukturen schaffen“, was nicht unbedingt eine Verringerung bedeute, im Gegenteil. 70 neue Mitarbeiter sollten noch in diesem Jahr zur Deutschen Bank nach Mainz kommen, sagte Gemünden, die große Schalterhalle im Erdgeschoss sei aber völlig überholt und im heutigen Bankgeschäft überflüssig.

Noch bis 2019 hat die Deutsche Bank einen Mietvertrag, dazu komme eine Verlängerungsoption von zwei mal fünf Jahren, rechnete Gemünden vor – die Deutsche Bank könnte also theoretisch bis 2029 bleiben. Ob sie den Vertrag erfüllen könne, wisse die Bank aber derzeit selbst nicht – die Zukunft der Deutschen Bank ist derzeit ziemlich ungewiss. „Wir können durchaus damit leben, die Deutsche Bank als Bürohaus umzubauen“, machte Gemünden klar, „aber wir wollen das eigentlich nicht.“

Karstadt mit Vorplatz und Apotheke
Was passiert mit Karstadt in Mainz? Bleibt es? Zieht es um? – Foto: gik

Entscheidender Faktor: Was passiert mit Karstadt?

Entscheidender Faktor an der LU sei deshalb derzeit die Beziehung zwischen ECE und Karstadt: ECE versuche dem Kaufhaus derzeit eine Alternative schmackhaft zu machen, sagte Gemünden: „Die beste Lösung wäre ja, man bietet denen eine Alternativfläche an.“ Die gebe es durchaus in Mainz, sagte Gemünden, und irgendwie war auf einmal auch von dem Haus von Sinn-Leffers am Markt die Rede, das von Sinn-Leffers nicht mehr gewollt sei… Er sei „noch nicht befugt“, über eine mögliche Lösung zu reden, sagte Gemünden, „aber ich kann ihnen versichern, dass wir nicht nur mildtätig zugucken.“

Offenbar tut Gemünden alles andere als das: Sätze wie „die Stadt ist jetzt auf die Idee gekommen“, ECE die Lösung des Karstadt-Mietvertrags als Hausaufgabe zu geben gaben einen tiefen Einblick in das Wirken des Bauunternehmers im Hintergrund. Was genau Karstadt wolle, ob das Warenhaus in Mainz bleibe, könne er nicht sagen, sagte Gemünden weiter. ECE aber habe, so ließ er durchblicken, mit dem Mainzer Projekt durchaus einen Ruf zu verlieren und deshalb großes Interesse an einem Erfolg: ECE sei schließlich ein Inhabergeführtes Unternehmen der Versandhaus-Familie Otto, sagte Gemünden, „und für den Herrn Otto ist Prestige manchmal wichtiger als ein Euro.“

Eine ganz entscheidende Frage sei, ob ECE aufgebe, wenn keine Einigung mit Karstadt komme, wurde Gemünden gefragt. „Es wird eine Sternstunde kommen, wo die Sterne flunkern müssen“, entgegnete er kryptisch – offenbar steht der Bauunternehmer für einen Fall, dass ECE das Mainzer Problem loswerden wollen würde, auch schon in den Startlöchern…

Großer Ankermieter, mehrere Zugänge, 5-6 Mieter

Tatsache sei jedenfalls: Ein Einkaufszentrum werde von einem großen Ankermieter getragen werden müssen, sagte Gemünden, und davon gebe es nur noch etwa 20 am Markt, die ein entsprechend große Fläche bespielen könnte. Da sehe er auch eine Chance auf Zusammenarbeit mit ECE, sagte der Bauunternehmer weiter: „Die Handelsfirmen haben sie ja.“Es werde vielleicht fünf bis sechs Mieter in dem Gebäude geben, mehr nicht, schätzte er.

Blick vom Schillerplatz die LU entlang auf den Dom
Deutsche Bank vorne, Blick auf den Dom hinten – die LU wird sich stark verändern – Foto: gik

Ein Gebäude mit nur einem Zugang werde es von ihm aus aber auf keinen Fall geben: „Dann bin ich ja von dem einen Mieter erpressbar“, sagte Gemünden – bei mehreren Zugängen habe man deutlich mehr Optionen für die Vermietung. „Wir kriegen ein Geschäftshaus“, sagte er, „einen der Größe Golf, aber mit richtigem Diesel.“

Gemünden macht Druck: Noch in diesem Jahr Lösung

Klar wurde auch: Gemünden drückt auf die Tube und macht zeitlichen Druck. Bis zu seinem Geburtstag im März kommenden Jahres müsse eine Lösung her, sagte er – noch in diesem Jahr soll, wenn es nach ihm geht, klar sein, wo es an der LU hingeht. „Ich bin Pragmatiker, und ich will das noch erleben“, sagte der 73-Jährige – und noch einen Grund für die Eile gibt es: Mainzer wartete derzeit auf einen neuen Bischof, Gemünden will den Deal nach Möglichkeit bereits unter Dach und Fach haben, bevor ein neuer Akteur die Bühne betritt.

Die BI merkte am Ende noch an, man sei „bitter enttäuscht, dass die Gelegenheit nicht wahrgenommen wird, eine Überarbeitung des gesamten Plans für das Gebiet vorzunehmen“, sagte Daniels – die LU müsse doch als Ganzes neu geplant werden. Gemünden stimmte dem sogar zu: „Eine Planung gehört eigentlich aus einem Guss“, sagte er, „wenn ich die LU neu plane, plane ich sie vom Gutenbergplatz bis Schillerplatz.“ Doch ausgeschlossen sei das auch mit den derzeitigen Plänen überhaupt noch nicht: „Die Eigentümer entlang der LU sind Mainzer“, sagte Gemünden trocken, „die ich kenne. Mit denen kann man reden. Ich bin da nicht hoffnungslos.“

Gemünden hat also in Mainz ganz offenbar noch viel vor – mehr vielleicht, als „nur“ ein Einkaufszentrum an der LU. „Die Stadt wird Baurecht erst schaffen, wenn ECE eine Einigung mit Karstadt hat“, sagte er ganz gelassen. „Wir werden uns keinen Millimeter vorwärts bewegen, bis die nicht springen. Aber wir haben die Vision, sofort springen zu können.“

Info& auf Mainz&: Mainz& hat ja mehrfach schon über das geplante Einkaufszentrum an der LU berichtet – zuletzt in Gemünden kauft Deutsche Bank. Einen Überblick über die Vorgeschichte gibt es in in diesem Mainz&-Artikel Wie geht es weiter an der LU? Der Stadtrat hatte zuletzt im Handstreich die alten Leitlinien für die LU gekippt und so den Weg frei gemacht für Gemünden und seine Pläne – das lest Ihr in diesem Mainz&-Artikel. Die BI LU hatte genau davor gewarnt: Dann wäre die LU als Boulevard tot.

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Mainzer Firmenlauf legt Donnerstagabend Innenstadt lahm – Busumleitungen ganztägig

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Das gibt massive Behinderungen heute Abend: Der 4. Mainzer Firmenlauf legt am Donnerstagabend, dem 8. September, die Mainzer Innenstadt praktisch komplett lahm. Mehr als 6.000 Läufer von Firmen aus Mainz und dem Umlauf machen sich ab 18.30 Uhr auf einen fünf Kilometer langen Rundkurs durch Innenstadt und Altstadt – damit wird die Innenstadt bis mindestens 20.00 Uhr komplett dicht sein. Die ersten Sperrungen werden bereits ab 17.00 Uhr errichtet, um den Verkehrsfluss stadteinwärts zu reduzieren. Die Große Bleiche ist zwischen Kaiser-Friedrich-Straße und Rhein bereits ab 9.00 Uhr gesperrt, die Bauhofstraße ab 13.00 Uhr.

streckenverlauf-mainzer-firmenlauf-2016
Streckenverlauf des 4. Mainzer Firmenlaufs am 8. September 2016

Es ist der 4. Mainzer Firmenlauf, zu dem sich die Laufbegeisterten treffen – warum genau der Lauf stattfindet, konnten wir leider weder der Pressemitteilung noch der Homepage entnehmen. Aber gelaufen wird – und Mainz steht dafür still. Praktisch den ganzen Tag werden etwa die Busse die Großer Bleiche zwischen Landtag und Schloss umfahren müssen – hier ist das Veranstaltungsgelände mit dem Zieleinlauf und der After-Run-Party.

Startschuss für den Lauf selbst ist um 18.30 Uhr, der Start wurde in die Bauhofstraße verlegt. Von dort geht es kreuz und quer durch die Innenstadt und die Altstadt – sogar zwischen Altstadtcafé und dem alten Weinhaus Bluhm sollen sich die Läufer durchquetschen. Mainz& erlebte am Mittwochabend mit, wie erboste Wirte darüber schimpften, dass sie ihre Außenbestuhlung abbauen müssten… Die Veranstalter werben derweil mit „einer Sightseeing-Tour durch die schönste Stadt der Welt“.

Die Laufstrecke wird von 18.00 Uhr bis 20.00 Uhr komplett gesperrt. In dieser Zeit ist es nicht möglich, die Laufstrecke zu befahren oder zu kreuzen, warnt die Stadt Mainz. Das Parkhaus an der Römerpassage wird in diesem Zeitraum komplett gesperrt sein, zahlreiche andere Parkhäuser können natürlich ebenfalls in dieser Zeit nicht angefahren werden. Der Firmenlauf  unterstützt in diesem Jahr den Verein Trauernde Eltern & Kinder Rhein-Main e.V. mit einer Summe von 2000 Euro.

Info& auf Mainz&: 4. Mainzer Firmenlauf am Donnerstag, 8. September 2016 ab 18.30 Uhr. Informationen unter www.firmenlaufmainz.de.

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AfD-Chef Junge auf offener Straße angegriffen – Blaues Auge

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Der Vorsitzende der rheinland-pfälzischen AfD, Uwe Junge, ist am Dienstagabend auf offener Straße angegriffen worden. Junge sei gegen 22.30 Uhr in der Mainzer Flachsmarktstraße „von einem unbekannten jungen Mann angegangenen, geschlagen und getreten“ worden, teilte die Mainzer Polizei am Mittwoch mit. So habe es Junge in einer Anzeige zu Protokoll gegeben. Junge sei „von seinem Begleiter isoliert, beleidigt und gezielt angegriffen“ worden, teilte die Alternative für Deutschland (AfD) am Mittwoch mit. Junge rief am Dienstagabend nicht sofort die Polizei, sondern erstattete am Mittwoch Anzeige.

AfD Landeschef RLP Uwe Junge
AfD-Landes- und Fraktionschef Uwe Junge wurde Dienstagabend in Mainz tätlich angegriffen – Foto: gik

Junge sei in der Flachsmarktstraße mit einem Begleiter auf dem Weg zum Abgeordnetenhaus gewesen, als er von einer Gruppe von vier bisher unbekannten Männern erkannt und daraufhin von einem der vier angegriffen worden sei, heißt es im Polizeibericht weiter. Unvermittelt habe einer der Männer Junge mit der Faust ins Gesicht geschlagen und nach ihm getreten, Junge habe ein Hämatom unterhalb des Auges und am Schienbein erlitten, sein Begleiter sei unverletzt geblieben.

Der Angreifer habe sich anschließend in Richtung Petersstraße entfernt, seine Begleiter in Richtung Große Bleiche/Münsterplatz, teilte die Polizei weiter mit. Hierbei sollen die Unbekannten weitere Beleidigungen in Richtung Junge gerufen haben. Der Vorfall ereignete sich in Höhe Emmeranstraße, laut Täterbeschreibung sollen die jungen Männer um die 25 Jahre gewesen sein, einer sei ein westeuropäischer Typ mit blonden Haaren, ein weiterer ein südländischer Typ mit schwarzen Locken und Vollbart gewesen.

Die AfD beklagt seit langem, dass es massive Angriffe gegen ihre Politiker gebe, die „verharmlost“ würden. Um es klar zu sagen: Gewalt, egal von welcher Seite, verurteilen wir bei Mainz& nachdrücklich. Laut Verfassungsschutzbericht übersteigen aber auch in Rheinland-Pfalz Straftaten von rechts die aus dem linken Spektrum bei weitem: 2015 gab es einen traurigen Rekord von 701 Straftaten der rechtsextremistischen Szene, darunter waren 47 Gewalttaten und 29 Straftaten gegen Asylbewerberheime. Das waren 180 Straftaten mehr von Rechtsextremen im Vergleich zu 2014, ein deutlicher Anstieg. Die Zahl der Rechtsextremen im Land wird mit 650 beziffert. Dem standen 73 Straftaten aus dem linksextremen Spektrum gegenüber darunter 15 Gewalttaten – bei rund 500 Linksextremen im Land.

Info& auf Mainz&: Die Polizei sucht nun weitere Zeugen zu dem Angriff auf Junge, Hinweise bitte an die Kriminalpolizei Mainz, Telefon: 06131 und dann 653633.

 

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Einzelhandel in Mainz: Monitoring entdeckt nur wenig Leerstand – Mainz&-Leser üben Kritik

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Umbau, Auszug, Leerstand, der Mainzer Einzelhandel ist im Umbruch, und gefühlt war das in den vergangenen zwölf Monaten richtig viel. Doch das stimmt objektiv gezählt gar nicht – sagt das Einzelhandelsmonitoring der Stadt Mainz. Mainz& widmet sich in einer neuen Serie dem Thema Einzelhandel in Mainz – wir beleuchten Leerstände und neue Entwicklungen, reden mit Einzelhändlern und städtischen Verantwortlichen, analysieren und zeigen Lösungen auf. In dieser Folge starten wir mit dem Einzelhandelsmonitoring.

Die Untersuchung der Stadt überprüft jedes Jahr die Entwicklung des Einzelhandels in Mainz, checked den Branchenmix und zählt Leerstände. Und siehe da: Von 771 Ladenlokalen in der Mainzer Innenstadt standen laut der Studie nur 44 leer, 11 davon waren im Umbau. Macht 33 echte Leerstände in Mainz – das entspricht 4,3 Prozent. „Die Zahlen lügen nicht“, sagte denn auch Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) im Mainz&-Interview: Mainz stehe viel besser da, als gefühlt – und warnte davor, Mainz schlecht zu reden.

Shoppen am Brandzentrum
Einkaufen in Mainz: Wie ist der Branchenmix, wie die Lage? Am Brand gibt’s jedenfalls viele Filialen – Foto: gik

Das Einzelhandelsmonitoring der Landeshauptstadt Mainz wurde im Juni 2016 bereits zum 21. Mal durchgeführt. Dabei wurden die Straßen der Mainzer Innenstadt kartiert und systematisch nach Namen der Geschäfte, Branchen, Filialisierung sowie Leerständen erfasst. Und da zeigte sich: Die Zahl der Ladenlokale in der Innenstadt ist weitgehend konstant: 443 waren es im Juni 2013, fast exakt genau so viele wie heute, nur 2015 waren es mit 436 nur 6 weniger.

442 von 771 Lokalen sind echte Geschäfte

Am stärksten vertreten: der Textilhandel mit 115 Geschäften, insgesamt sind 442 der 771 Ladenlokale mit Geschäften belegt, 118 werden gastronomisch genutzt, 178 mit „sonstiger“ Nutzung – das sind etwa kirchliche Einrichtungen, Versicherungen und Banken, Copy-Shops und Schuhmacher oder Schlüsseldienste, Kultur- und Sporteinrichtungen, Erziehungseinrichtungen und Unterrichtsräume oder Gebäude des Öffentlichen Dienstes wie etwa das Umwelt-Informations-Zentrum der Stadt.

Einzelhandelsmonitoring Karte Untersuchungsgebiet Innenstadt
Untersuchungsgebiet in der Mainzer Innenstadt für das Einzelhandelsmonitoring – Grafik: Stadt Mainz

Von den 442 Einkaufsgeschäften verkaufen 115 Textilien, 39 Uhren und Schmuck, 37 Kunstgegenstände, Geschenke, Briefmarken und Münzen, 32 Schuh- und Lederwaren, 28 Möbel und Einrichtungsgegenständen sowie 22 Back- und Süßwaren. Satte 49 Unternehmen sind Friseure und Kosmetikgeschäfte, eine größere Gruppe bilden Telekommunikation, Apotheken und Drogerien, und 18 Läden gehören zum Bereich Nahrungs- und Genussmittel, Getränke und Tabakwaren – darunter auch die Discounter. Damit weise Mainz „für den täglichen aber auch mittelfristigen Konsum einen gesunden Branchenmix auf“, bilanziert das Monitoring.

84,3 Prozent in 1A-Lagen sind Filialen

Hoch ist allerdings der Filialisierungsgrad, also der Anteil von Filialen an den Ladengeschäften, und zwar in den Bereichen Am Brand, Stadthausstraße und der Schusterstraße – also der klassischen Fußgängerzone. Hier machen Filialen satte 84,3 (!) Prozent der Läden aus, wobei deren Anzahl im Vergleich zu vor einem Jahr exakt gleich blieb. Das ist ein doppelt so hoher Anteil wie in der übrigen Innenstadt, wo der Durchschnitt 41,4 Prozent beträgt. Zum Vergleich: Auf der Frankfurter Zeil beträgt der Filialisierungsgrad 79 Prozent.

Grund für den hohen Filialanteil seien „grundsätzlich den, an das Tripol-Konzept der Landeshauptstadt Mainz angepassten, Firmenkonzepten wie Zentralität und Kundennähe sowie den daraus erwachsenen Marktmechanismen aus Höhe der Mietpreise und finanziellen Ressourcen der Unternehmen geschuldet“, heißt es im Monitoring. Im Klartext: Die Stadt verursacht mit ihrem Konzept der drei Einkaufspole Brand, Römerpassage und LU und ihrer 1A-Lagen hohe Mietpreise mit – und die können dann nur noch Filialisten bezahlen.

„Bemerkbare Fluktuation“ in der Altstadt, aber wenig Leerstände

Im Bereich der Altstadt hingegen seien hauptsächlich inhabergeführte Unternehmen etabliert, allerdings herrsche hier „eine bemerkbare Fluktuation“, konstatiert die Untersuchung – keine Überraschung: Die völlig überhöhten Mieten vertreiben hier derzeit kleine, Inhaber geführte Einzelhändler. Die Anzahl der Leerstände in der Augustinerstraße und im Kirschgarten sei aber nur „geringfügig gestiegen“, was wir erstaunlich finden. In der Gaustraße gab es zum Zeitpunkt der Erhebung wie schon 2015 drei Leerstände. In der Großen Langgasse zogen neue Ladengeschäfte ein, sodass sich die Zahl der Leerstände hier auf zwei verringerte.

Einzelhandelsmonitoring Grafik Ladennutzung
Ladennutzung in Mainz laut 21. Einzelhandelsmonitoring – Grafik: Stadt Mainz

Außerhalb des Erfassungsgebietes habe in den Bereichen Neubrunnenstraße, Gartenfeldplatz und Neutorstraße positive Entwicklungen beobachteten werden können – hier schlagen sich die ganzen neuen Läden der Mainzer Neustadt nieder.

Sitte: gesunder, vielfältiger Branchenmix

Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte äußerte sich denn auch erfreut: „Aller Unkenrufe zum Trotz gibt es einen deutlichen Anstieg der Ladenlokale“, sagte er, auch sei „die Vielzahl der inhabergeführten Einzelhandelsgeschäfte erfreulich.“ So könne Mainz „seine Individualität wahren und verfügt auch weiterhin über einen gesunden, vielfältigen
Branchenmix.“

Mainz&-Leser: mieser Mix, schlechte Auswahl, hohe Parkgebühren

Mainz&-Leser das vielfach allerdings komplett anders: „Mainz hat einen total beschissenen Branchenmix“, kommentierte Leser Julian Becker, und fügte hinzu, er sei selbst Einzelhändler in Mainz. Trotzdem lautet sein Urteil:  „Macht einfach keinen Spass in Mainz einzukaufen.“Becker ist beileibe nicht allein: Nach unserer Kolumne „Warum ich notgedrungen dauernd im Internet einkaufe“, gingen bei uns reihenweise Reaktionen ein, die unsere Erlebnisse bestätigten: „Stimme voll und ganz zu“, schrieb Leser Jürgen Kroder: „Überall die gleichen Erlebnisse: unfreundliche oder inkompetente Verkäufer oder eine zu schlechte Auswahl.“

Leeres Schaufenster Radio Bauer kleiner
Zu hohe Mieten = Leerstand – hier das leere Schaufenster beim alten Radio Bauer – Foto: gik

Sicher sei am Rückgang auch das Internet Schuld – aber eben auch „die Vogel-Strauss-Taktik der Läden“, sagt Kroder: „Wenn Sie nicht mehr punkten können, z.B. durch Freundlichkeit und Service, WARUM soll ich dann dort hin?“

Tina Bressler rechnet vor, dass der Trip mit Bus oder Bahn in die Stadt und zurück schon mal 5,50 Euro kosten, und konstatiert: „Shoppen von zu Hause aus ist nunmal einfacher ?, zumal bei vielen Internetangeboten der Versand frei ist.“ Und Helga Götz moniert stellvertretend für viele: „Aufgrund der vollkommen überzogenen Parkgebühren gehe ich nicht mehr in Mainz einkaufen.“

„Bequem, kundenorientiert, günstig: Amazon“

Parkgebühren runter, mehr Parkplätze, eine konsequente Förderung des Einzelhandels samt Ansiedlung neuer, kompetenter Unternehmen in der Innenstadt fordert ein weiterer Kommentator, und schreibt: „Ein Mainzer, der die Innenstadt – mit noch bestehenden Parkmöglichkeiten – liebt und gerne das Angebot des Einzelhandels nutzen würde.“

Und der FDP-Politker Michael Schwarz konstatiert auf Facebook: „Wo kaufen wir fast nicht ein? In Mainz unverschämte Parkgebühren und fehlendes (großes) Shopping-Center.“ Auf seiner Hitliste stehen hingegen neben dem Supermarkt um die Ecke der Internetriese „Amazon: Bequem, kundenorientiert und günstig“ sowie die Ingelheimer Neue Mitte – wegen des kostenlosen Parkens.

Sitte räumt ein, die Attraktivität einer Stadt „steht und fällt auch mit dem Engagement der einzelnen Geschäftsinhaber“ – und nennt als beispielhaft die Gaustraße mit ihren engagierten neuen Einzelhändlern, die aus der Straße wieder ein attraktives Quartier gemacht haben. Zugleich sieht der Dezernent verstärkt ein Problem bei den hohen Mieten und mahnt, zu hohe Mietvorstellungen produzierten „Leerstände, die für eine attraktive Innenstadt schlecht sind und auch dem Vermieter in keiner Weise nutzten.“ Er würde sich wünschen, „dass die Vermieter gerade auch bei Neuvermietungen nicht bis ans Limit gingen.“

Info& auf Mainz&: Mehr dazu lest Ihr in unserem großen Mainz&-Interview mit Sitte zu Einzelhandel, Zentrenkonzept und der Ansiedlung von Decathlon. Das komplette 21. Mainzer Einzelhandelsmonitoring findet Ihr im Internet auf der Seite der Stadt Mainz, genau hier. Unsere Mainz&-Kolumne zum Einzelhandel in Mainz lest Ihr hier: „Warum ich notgedrungen dauernd im Internet einkaufe“.

 

 

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Mainz&-Kolumne: Warum ich notgedrungen dauernd im Internet einkaufe – Einzelhandel in Mainz

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Eines gleich vorweg: Ich hasse es, im Internet einzukaufen. Ich liebe es, in Geschäfte zu gehen, Waren anfassen und fühlen zu können ist für mich enorm wichtig. Farben, Formen, Materialien live sehen zu können, die Wirkung von Produkten, auch mich mit einem Menschen (sprich: dem Verkäufer) darüber austauschen zu können, beraten zu werden, ob es Alternativen gibt. All das brauche ich zum Einkaufen. Und trotzdem habe ich in den vergangenen Monaten massiv im Internet eingekauft. Weil ich schlicht und ergreifend die Produkte, die ich brauchte oder wollte, nicht in Geschäften in der Mainzer Innenstadt bekam. Das ärgert mich massiv – und ich bin weiß Gott nicht allein. Ein Denkanstoß – für mehr Vielfalt in Mainz.

Radio Bauer leer
Leerstand, wo einst Radio Bauer war: Viele alteingesessene Einzelhändler gaben in den vergangenen Monaten auf – Foto: gik

Ich habe in den vergangenen Monaten so einiges einkaufen müssen: Bürobedarf, Computer, Schuhe, Kleidung, Ausstattung für Küche und Haus.Und ich habe versucht, diese Dinge in Mainzer Läden einzukaufen – meistens vergeblich. Beispiel Birkenstock-Sandalen: Seit Jahren nutze ich die Ökoschlappen als Hausschuhe, nun waren neue fällig. Also auf in die Innenstadt, zum Fachgeschäft, wo ich seit Jahren meine Birkenstock-Sandalen kaufe. Dort angekommen, hieß es nur: Nö, haben wir nicht mehr.

Keine Schuhe für normale Füße, keine Auswahl

Mein „Problem“ nämlich: Ich habe normale Füße, normal breite Füße, in den Geschäften aber werden nur noch schmale Birkenstock-Sandalen angeboten, die aber passen mir nun einmal nicht. Warum sie denn keine normal breiten Sandalen mehr hätten, frage ich? Ja, sagt die Verkäuferin, hatten wir mal, eine breite Auswahl, aber haben wir ausgemustert. Führen wir nicht mehr. Warum? Schulterzucken. Weiß sie nicht. Wo ich denn nun solche Birkenstock finden könne? Neuerliches Schulterzucken, das wisse sie leider auch nicht. Und ich war nicht anspruchsvoll, wäre flexibel gewesen, was Farbe und Design anging – nichts zu machen. Ich habe meine Sandalen im Internet bestellt, nach zwei Tagen waren sie da, ich bin sehr zufrieden. Zumal die Sandalen mehr als ein Drittel billiger waren.

Einkaufsliste Amazon
Outdoor-Sandalen, iPad-Zubehör, Dekotisch – kleiner Ausschnitt meiner Amazon-Einkaufsliste der vergangenen Monate – Foto: gik

Beispiel zwei: Für den Urlaub brauchte ich neue Outdoor-Sandalen, und ich wollte welche der Marke Teva. Damit habe ich nun mal gute Erfahrungen gemacht, die passen zu mir und meinen Füßen gut – also auf in die Stadt. In einem großen Kaufhaus die Auskunft: Ja, hatten wir mal, einen ganzen Ständer voll. Haben wir aber nicht mehr. Punkt. Warum? Schulterzucken. Wissen wir nicht. Entscheidet ja die Zentrale. Aha. Und wo….? Wissen wir auch nicht. Am Ende habe ich in ganz Mainz genau ein einziges Modell von Teva-Sandalen für Frauen in meiner Schuhgröße 37 gefunden – genau ein einziges Modell. Das nicht passte. In ganz Mainz. Ich habe – natürlich – meine Teva-Sandalen im Internet bestellt, nach zwei Tagen waren sie da, ich bin damit sehr glücklich.

Enthärter verschwunden, Verkäuferin desinteressiert

Beispiel drei: Ich brauchte Enthärter für meine Waschmaschine, seit Jahren kaufe ich genau denselben in einem bestimmten Öko-Supermarkt, es war nie ein Problem. Nun aber stehe ich vor dem Regal – nichts. Das Kuriose: Von derselben Marke gibt es weiterhin alles: Waschmittel, Spülmittel, Bleichmittel, alles da. Nur mein Enthärter nicht. Nun aber bin ich hochgradig allergisch und kann nicht einfach auf ein anderes Produkt ausweichen – es muss nun einmal dieser Enthärter sein.

Die Verkäuferin irrt desorientiert durch die Regale, sucht natürlich ebenfalls vergeblich, und sagt schließlich: Ja, haben wir wohl nicht mehr. Warum? Desinteressiertes Schulterzucken. Abwenden und weggehen. Entschuldigung, sage ich, kriegen Sie das Produkt denn wieder? Wissen wir nicht. Können Sie das vielleicht mal an die Marktleitung weitergeben? Das ärgert mich nämlich sehr, sage ich. Desinteressierter Blick. Kann ich ja mal machen, sagt die Verkäuferin und schlurft davon.

Lieber Einkaufsmarkt – Ihr habt gerade eine Kundin verloren. Und zwar eine, die nicht nur den Enthärter gekauft hat, sondern bei der Gelegenheit auch immer mal andere Dinge mitnahm: Eine Milch, eine Seife, Gemüse, was gerade anfiel. Tja, auch dieser Umsatz geht nun woanders hin. Den Enthärter habe ich dann im Internet bestellt, drei Stück auf einmal, nach einem Tag war er da, ich bin fürs Erste versorgt.

Was soll ich noch in der Innenstadt?

Und ertappte mich neulich bei dem Gedanken: Was soll ich eigentlich noch in der Innenstadt? Will ich mir wirklich die Hacken platt laufen, um am Ende frustriert doch im Internet zu bestellen?Wohlgemerkt: Ich finde diese Entwicklung schrecklich – ich würde so viel lieber in Mainzer Geschäften einkaufen! Bei realen Menschen! Aber so?

Denn das waren ja nicht die einzigen Dinge: In keinem einzigen Geschäft kann ich einen simplen Geschäfts-Computer kaufen, Drucker, Telefone – abgesehen vom Saturn-Einkaufsmarkt hat die Innenstadt wenig bis gar nichts zu bieten. Einen Wasserhahn für meine Küche bekam ich nicht einmal in einem der Baumärkte – für ein Drei-Schlauch-System standen mir ganze zwei Modelle zur Auswahl bereit.

Shoppen am Brandzentrum
Wilder Wechsel bei den Boutiquen am Brand: Quo vadis Einkaufsstadt Mainz? – Foto: gik

Und das zieht sich durch: Schuhe habe ich schon seit Jahren in Mainz nicht mehr gekauft. Warum? Weil die Schuhläden in Schuhgröße 37 kaum noch Auswahl haben. Komisch: In meiner Jugend gab es zwei große Regale voll Auswahl, heute darf ich zwischen zwei Modellen wählen. Frage ich im Geschäft heißt es: Tja, die Kinder und Jugendlichen heute haben eben alle größere Füße. Und was, bitte ist mit den anderen Kunden? Ja, sind denn alle Leute mit Schuhgröße 37 ausgestorben?

Boutiquen weg, Produktauswahl weg – Kunde hilflos

Beim Kleidungsangebot das gleiche Bild: Drei (!) Boutiquen, in denen ich bisher meine sportlich-moderne Kleidung einkaufte, haben im vergangenen Jahr zugemacht. Ersatz? Teenie-Boutiquen mit Kleidung für Bohnenstangen, Mindestgröße 1,70 Meter. Wenn ich Glück habe, bekomme ich noch meine Hosen im Kaufhaus im Shop-in-Shop-System. Dann darf ich die Hose nehmen, die gerade da ist. Auswahl? Produktpalette meiner Marken, die mir gut passen und stehen? Die sehe ich im Internet – in den Läden in der Innenstadt finde ich sie nicht mehr.

Nicht die Läden in Mainz sind weniger geworden – aber die Produktauswahl hat sich verändert. Geschäfte halten es offenbar nicht mehr für nötig, eine breite Produktpalette anzubieten. Dem Kunden anzubieten, fehlende Produkte zu besorgen, kommt ihnen auch nicht in den Sinn – kein einziges (!) Geschäft hat mir das angeboten. War ich in den falschen Geschäften? Vielleicht – aber es waren eigentlich Läden, in denen ich seit vielen Jahren einkaufe. Was hat sich da geändert?

Geschmackvoll, Qualitätsvoll - wir haben da mal an die Martkhäuer gedacht... - Foto: gik
Schon mal in den Mainzer Markthäusern geshoppt? – Foto: gik

Daunenjacke bei 30 Grad, Bademoden bei Minustemperaturen

Und versucht mal, im Sommer Bademode zu bekommen und im Winter einen Wintermantel… Denn es ist doch so, lieber Einzelhandel: Bei 30 Grad im Schatten soll ich Winterpullover anprobieren und Daunenjacken, aber kurz vor den Sommerferien einen Bikini zu finden, ist eine schiere Unmöglichkeit. Ich will aber nicht bei Null Grad Badeanzüge anprobieren, genausowenig wie ich Lebkuchen und Spekulatius im August essen will. Ich will  einkaufen wenn ich die Dinge brauche – und nicht ein halbes Jahr vorher irgendwie auf Vorrat.

Liebe Geschäftsleute – vielleicht muss sich der Handel mal wieder dem Kunden anpassen?  Warum kann ich für mein iPad 4 in keinem einzigen Laden in Mainz mehr Zubehör wie Hüllen oder Ladekabel einkaufen? Nein, wir haben nur das für die neuesten Geräte heißt es. Viele Menschen aber haben noch ältere Geräte – und ich werde mir nicht wegen eines neuen Kabels ein iPad für 600 Euro anschaffen, wirklich nicht. Das Internet – es ist oft der einzige Ausweg für Gegenstände, die man braucht oder wenn man bestimmte Artikel will.

Inliner-Zubehör, Dekotisch, Campingstuhl – nicht in Mainz

Eine Freundin suchte neulich Knie und Armschoner zum Inlinen, sie wurde in keinem einzigen (!) Sportgeschäft in Mainz fündig. „Außer Essen und Drogerie kaufe ich alles im Internet“, schrieb ein Mainz&-Leser uns: „Einfacher, weniger aufwendig, billiger, bessere Infos.“ Druckerpatronen sind oft 50 Prozent günstiger. Einen halbrunden Wandtisch aus Metall habe ich vergeblich gesucht. Und wo bitte, kaufe ich in der Innenstadt einen Campingtisch samt Campingstuhl? Samt Plane, Kühltasche, Outdoor-Handtuch und Gummihammer für die Heringe? Und mit einer bezahlbaren (!) Regenjacke?

Seit der heiß geliebte Camping Stiefel seine Tore geschlossen hat, ist es hier zappenduster – von edlen Outdoor-Stores abgesehen. Aber was, wenn ich eben nicht 200 Euro und mehr für eine Jacke ausgeben kann oder will? Nein, in Ihrer Größe haben wir da nichts mehr, sagte mein Sportgeschäft. Na, vielen Dank auch. Ich habe meinen Vor-Campingurlaub-Einkauf – bei Decathlon in Wallau getätigt.

Karstadt mit Vorplatz und Apotheke
Ob ein Shoppingcenter auf der LU helfen würde bei der Produktvielfalt? – Foto: gik

Der Kunde ist informiert, zielgerichtet – und mobil

Der Kunde, liebe Einzelhändler, ist heute nämlich so einiges: informiert, mobil und zielgerichtet. Er weiß oft, was er will, und er weiß, wieviel Geld er dafür ausgeben kann und muss. Nennt das anspruchsvoll – ja und? Wenn ich das, was ich brauche oder will, in Mainz nicht bekomme, werde ich mein Geld eben nach Hessen tragen – viele tun das bereits. Pflanzen Kölle, Computermaxx, Decathlon, Staples – die Liste meiner Einkaufsstopps auf der anderen Rheinseite ist lang. Leider.

Aber ich verstehe, warum meine Nichten total gerne im Main-Taunus-Zentrum einkaufen: Das Center sieht aus, wie eine Innenstadt-Fußgängerzone, vollgepackt mit Läden – und bietet eine unglaublich Auswahl an Produkten auf engstem Raum. Das ist effektiv, kuschelig und macht Spaß.Und kostenlos oder günstig parken kann ich da auch noch…

Gebt mir Gründe, bei Euch einzukaufen! Ich komme.

Also, liebe Mainzer Einzelhändler: Gebt mir einen Grund, bei Euch in Mainz einzukaufen – gebt mir viele Gründe! Gebt mir Produktvielfalt, und das nicht nur für Teenies! Stellt Euch auf verändertes Einkaufsverhalten ein, beachtet wieder Jahreszeiten, Produktbedarf und eine breite Kundenstruktur! Hört auf, aufs Internet zu schimpfen, und bietet mir stattdessen Anreize mit hilfsbereiten und informierten Verkäufern und spannenden Produkten. Denn es ist natürlich nicht alles schlecht – das gibt es auch in Mainz. Nur leider viel zu wenig.

Denn vor allem: Gebt mir das Gefühl, dass Ihr Euch freut, wenn ich bei Euch einkaufe! Neulich nämlich, musste ich meine Einkaufsgarderobe erneuern. Ich ließ mich also mit einem ganzen Stapel Hosen, Röcke und Oberteilen in einer Kabine einer Boutique nieder. Man sollte meinen, dass das die Besitzerin freuen würde – aber weit gefehlt: Ich erntete misstrauische Blicke und schroffe Sprüche à la „Wollen Sie sich hier häuslich niederlassen?“ Anstatt mir zu helfen, weitere Kleidungsstücke zu bringen, Ideen zu wälzen, unterhielt man sich lieber mit der Bekannten vorne. Ich habe drei Hosen, einen Rock und zwei Oberteile gekauft. Ob ich noch mal hingehe, weiß ich noch nicht.

Als neulich eine Lieferung bei Amazon viel zu spät kam, und ich deshalb ein Problem hatte, bekam ich ein freundliches Entschuldigungsschreiben zugeschickt – samt kostenloser Druckerpatrone als Entschädigung. Da kaufe ich wieder ein….

Info& auf Mainz&: Wir wollen von Euch wissen: Warum kauft Ihr im Internet ein, und welche Artikel? Warum geht Ihr nicht in die Geschäfte in der Innenstadt? Oder ist alles ganz anders, und Ihr habt gegensätzliche Erfahrungen gemacht? Schreibt uns! Wir konfrontieren dann mal die Vertreter des Einzelhandels in Mainz damit. Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) Haben wir schon gefragt: Unser großes Interview zum Einzelhandel in Mainz lest Ihr morgen auf Mainz&!

 

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12. Kunst direkt vom 2.-4. September – 100 Künstler hautnah in Mainz erleben

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Alle zwei Jahre trifft sich in Mainz die Kunstszene Rheinland-Pfalz zur großen Künstlermesse, an diesem Wochenende ist es wieder so weit: Vom 2. bis 4. September könnt Ihr bei „Kunst direkt“ in der Mainzer Rheingoldhalle Malerei, Grafik und Bildende Kunst erleben und vor allem mit den Künstlern direkt ins Gespräch kommen. Eine unabhängige Fachjury hat aus knapp 170 Bewerbungen 99 Künstler ausgewählt, die sich auf 7.000 Quadratmeter Fläche in kleinen Boxen präsentieren. Daneben gibt es einiges an Sonderschauen, darunter die besonders spannenden „Jungen Positionen“, bei denen sich junge Künstler mit herausragenden Arbeiten präsentieren.

Impressionen Kunst direkt 2014 - Fotos Mainzplus
Impressionen von der Kunst direkt 2014 – Fotos Mainzplus

Die Kunstmesse biete „einen aufregenden Überblick über die zeitgenössische Szene“ und zeige einen interessanten Querschnitt von dem, was die Bildende Kunst in Rheinland-Pfalz insgesamt zu bieten habe, findet denn auch der neue Kulturminister von Rheinland-Pfalz, Konrad Wolf (parteilos). Gleichzeitig stelle die Messe für die Künstler „ein wertvolles Selbstvermarktungsforum dar“ – auf der „Kunst direkt“ war immer schon das Besondere, dass man die Kunst nicht nur betrachten, sondern auch direkt kaufen und mit den Künstlern besprechen kann. „Wir wollen das Interesse für zeitgenössische Kunst aus Rheinland-Pfalz wecken“, nannte Wolf denn auch eine Motivation für die Messe.

Vertreten sind Veranstalterangaben zufolge zahlreiche etablierte Künstler wie Thomas Brenner, Detlef Böhmer, Klaus Maßem, Barbara Rumpf, Susanna Storch oder Hedda Wilms – falls Euch die Namen was sagen. Neu dabei sind 28 Künstler, zehn Teilnehmer haben tatsächlich inzwischen ihren Wohnsitz außerhalb von Rheinland-Pfalz, dürfen aber dennoch teilnehmen. Die meisten kommen aus dem Großraum Mainz und aus dem Landkreis Mainz-Bingen (26), gefolgt von Kaiserslautern (8) und Bad Kreuznach (5).

Video Ruanda Treasure Painting kleiner
Ruanda Treasure Painting – zu der Kunstaktion in Ruanda gibt es auch ein spannendes Viedeo – Screenshot: gik

Mit 48 Künstlern stellt die Sparte Malerei auf der „Kunst direkt“ das größte Kontingent, gefolgt von Grafik (36) und Bildhauerei/Plastik (14). „Die übrigen Kunstschaffenden decken die gesamte Bandbreite künstlerischer Ausdrucksformen ab“, versprechen die Macher in der Ankündigung. Und der jüngste Teilnehmer wurde 1988 geboren, der Älteste im Jahr 1925. 

Für die mittlerweile zum vierten Mal stattfindende Sonderschau der jungen Künstler wurden „zehn vielversprechende Nachwuchstalente mit Rheinland-Pfalz Bezug, deren Studienabschluss nicht länger als 3 Jahre zurück liegt“ ausgewählt. Präsentiert werden die im Nord- und Westfoyer der Rheingoldhalle in einem luftigen, offenen Parcours. Bezüge zwischen den verschiedenen Arbeiten der Künstler seien dabei „nicht nur bewusst einkalkuliert, sondern Teil des offenen Konzeptes“, heißt es weiter.

Bei den Sonderpräsentationen ist ein Highlight das „Ruanda Treasure Painting“ von Stefan Budian, das während eines Stipendienaufenthaltes in Kigali in Zusammenarbeit mit 17 ruandischen Künstlern als multimediales Schatzbild entstand. In etwa 10.000 Einzelfotografien wurde der Prozess einer gemeinsamer malerischen Jamsession festgehalten und daraus ein Film montiert, der ebenfalls auf der „Kunst direkt“ zu sehen ist.

Und Budian hat auch zwei der ruandischen Künstler dabei: Sylvie Nsangamariya und Bruce Niyonkuru halten sich zurzeit als Stipendiaten des Landes Rheinland-Pfalz in Mainz auf und werden in der Mainzer Waggonfabrik arbeiten können, unterstützt von der Stadt Mainz. Einzelne Bildzustände des Rwanda-Treasure-Paintings könnt Ihr übrigens als Drucke käuflich erwerben, ein Teil der Einnahmen kommt den ruandischen Künstlern sowie der Fortführung des Austauschprojektes zugute. Mehr zu dem Projekt findet Ihr hier im Internet.

Installation FLIOZAN Karte Kunst direkt kleiner - Foto mainzplus
Postkarte zur Installation FLIOZAN auf der „Kunst direkt“ – Foto: mainzplus

Daneben präsentiert die Filmklasse der Kunsthochschule Mainz in einer Retrospektive eine Auswahl studentischer Arbeiten aus den Jahren 1995 – 2016, ergänzt um ausgewählte Kurzfilme von Prof. Harald Schleicher, der zudem mit seiner Installation „fliozan“, einer audiovisuellen Reise entlang der wichtigsten deutschen Flüsse, präsent ist. Zudem zeigt sich das Institut für künstlerische Keramik und Glas (IKKG), „dessen Ausbildung“, wie die Veranstalter betonen, „mittlerweile eine weltweite Reputation erworben hat.“ Und schließlich zeigt das Künstlerhaus Schloss Balmoral in seiner One-Artist-Show Arbeiten der Künstlerin Stefanie Klingemann, die 2015 Stipendiatin des Künstlerhauses war.

Die alle zwei Jahre stattfindende „Kunst direkt“ gibt es übrigens seit seit 1993, damals kamen rund 4.500 Besucher. Das hat sich enorm geändert, zur 10. Biennale 2012 kamen schon rund 8.000 Besucher. Es gibt übrigens auch ein Kinderprogramm und Führungen, unter anderem eine Nachtführung am Samstagabend. Und wer sein Ticket von der Schlenderweinprobe des Mainzer Weinmarktes vorzeigt, bekommt 2,- Euro Rabatt auf seinen Eintritt bei der Kunstmesse.

Info& auf Mainz&: Die 12. „Kunst direkt“ findet vom 2. bis 4. September in der Mainzer Rheingoldhalle statt, Öffnungszeiten: Freitag 12.00 Uhr bis 19.00 Uhr, Samstag 12.00 Uhr bis 21.00 Uhr und Sonntag 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr. Eintritt: Tageskarte 9,50 Euro, ermäßigt 8,00 Euro (Gruppen ab 10 Personen, Schüler, Studenten, Auszubildende, Rentner), Dauerkarte (Zugang an allen Messetagen) 15,00 Euro, Kinderkarte (7-18 Jahre) 5,00 Euro, Führung 2,50 Euro, Late-Night-Führung 3,00 Euro. Führungen Samstag und Sonntag um 14.00 Uhr und um 17.00 Uhr, die Late-Night-Führung findet am Samstagabend um 20.00 Uhr statt, ein Glas Sekt ist inklusive. Treffpunkt und Anmeldung an der Ausstellungskasse. Alle Infos zur Kunst direkt findet Ihr hier im Internet.

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Weinmarkt startet ins zweite Wochenende – Mit #weinmarktselfie tolle Preise gewinnen

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War das ein tolles erstes Weinmarktwochenden: Rappelvoll war es im Mainzer Stadtpark, die Mainzer genossen die Hochsommer-Abende in vollen Zügen – und der Weinmarkt dürfte einen neuen Besucherrekord erzielt haben. Ab heute Abend geht es in die zweite Runde: Vom 1. bis 4. September ist noch einmal Weinmarkt-Zeit in Mainz. Zur 82. Auflage präsentieren knapp 60 Weinstände mehr als 500 edle Tropfen, und es gibt einiges Neues zu entdecken: Rund um den Rosengarten hat sich eine kleine Neustadt-Ecke eingerichtet mit Weinraumwohnung und Neustadt-Food, und sogar das Eulchen-Bier durfte in der Hauptmeile einen kleinen Stand einrichten. Weintrinker sind ja tolerant 😉 Nicht vergessen: Mit Weinmarkt-Selfies könnt Ihr tolle Preise gewinnen.

Weinmarkt Selfiewand - Foto Stadt Mainz
Die Wand für die Weinmarktselfies mit den Mainzer Weinmajestätinnen – Foto: Stadt Mainz

Ihr solltet nämlich unbedingt einen Abstecher ins Great Wine Capital-Weindorf unterhalb des Rosengartens machen: Dort stehen die Mainzer Weinmajestätinnen bereit, um mit Euch für ein Selfie zu posieren. Das sollte natürlich möglichst spritzig und originell ausfallen, denn mit dem Selfie könnt Ihr tolle Preise gewinnen: Zwei Freikarten für Wahl der Deutschen Weinkönigin, zwei Tickets für die Great Wine Capital Weinprobe am 5. November 2016 oder auch Tickets für eine Stadtführung oder auch eine Flasche Wein. Neun Plätze werden vergeben, es lohnt sich also, ein bisschen kreativ zu werden.

Mainzer Weinkönigin Sabrina Möhn und die Mainzer Weinprinzessin Malenka Stenner posieren dafür mit Euch vor einem großen Banner im GWC-Weindorf, Accesoires wie königliche Kronen liegen auch bereit. Dann das royale Selfie auf der Facebookseite der Mainz-Touristik posten und die besten Shots liken – prämiert werden die Fotos mit den meisten „Gefällt mir“-Angaben.

Ansonsten gibt es auf dem Weinmarkt schlicht eines zu entdecken: Jede Menge Wein. Und das lohnt sich, denn der tolle 2015er-Jahrgang verzaubert einfach.Bei der Schlenderweinprobe könnt Ihr die bei ausgewählten acht Winzern entdecken, und die haben in diesem Jahr eine persönliche Weinauswahl für Euch zusammengestellt, aus der Ihr den Schlenderproben-Wein auswählen könnt. Das Ticket für 13,- Euro ist an den Ständen der teilnehmenden Winzer sowie am Informationsstand der Mainzer Citymarketing erhältlich, das Weinglas gibt’s als Andenken dazu.

Stadtsoldaten mit Weinmajestätinnen kleiner
Die Herren haben schon mal geübt: Mainzer Stadtsoldaten bei der Weinmarkteröffnung mit den Mainzer Weinmajestätinnen – Foto: gik

Ansonsten gibt es Weine aus dem Rheingau und der Nahe zu entdecken, und natürlich jede Menge von rheinhessischen Winzern. Die untere Festmeile ist mit vielen Tischen und Bänken nach unserem Eindruck noch einnmal deutlich gemütlicher worden, begehrt sind aber natürlich wie immer die Sitzgelegenheiten mitten auf den Wiesen auf Weinkisten. Die große Essmeile bietet alles, was das Herz begehrt, darunter auch die begehrten Dinneles. Auf dem mittleren Niveau gibt es auch Flammlachs und afrikanische Spezialitäten, oben am Rosengarten gibt’s noch einmal Crèpes und Bratwurst und Flammkuchen vom Feinsten.

Im Rosengarten, könnt Ihr wieder beim Künstlermarkt nach Herzenslust bummeln und shoppen: Knapp 70 Stände bieten allerlei Kunsthandwerk und Ausgefallenes – von Schmuck, Keramik und Porzellanmalerei bis hin zu Zeichnungen, Aquarellen und Holzarbeiten. Auch der antiquarische Büchermarkt ist wieder da.

Ansonsten sorgt auf dem großen Platz vor der Favorite  eine große Bühne wieder für Musikunterhaltung, am Flamingoteich kann auf der speziellen Kinderwiese getobt werden – hier gibt es auch wieder Hüpfburg und Kinderschminken, Airbrush-Tattoos oder ein bisschen Zuhören und Stöbern im „Schmökerzelt“ der Bücherei am Dom.

Also, nutzt das geniale Sommerwetter und viel Spaß beim Genießen!

Info& auf Mainz&: Der 82. Mainzer Weinmarkt 2016 findet vom 25. bis 28. August sowie vom 01. bis 04. September statt, jeweils Donnerstag bis Sonntag also. Die Öffnungszeiten wurden 2015 auf 1.00 Uhr am Freitag und Samstag verkürzt, die Besucher blieben trotzdem länger sitzen. Öffnungszeiten: Donnerstags 18.00 bis 23.00 Uhr, Freitags 17.00 bis 1.00 Uhr, Samstags 15.00 bis 1.00 Uhr und Sonntags 13.00 bis 23.00 Uhr. Kulturspaziergang „Vom schaurigen Schinderhannes zur schönen Favorite“ am 03. und 04. September jeweils um 15.00 Uhr ab Holzturm in der Holzstraße statt, eine Voranmeldung ist nicht erforderlich. Alle Infos und das ganze Programm zum Mainzer Weinmarkt gibt es noch einmal hier im Internet.

Bus & Bahn: Zum Weinmarkt fahrt Ihr natürlich am besten mit öffentlichen Verkehrsmitteln – und die MVG unterstützt Euch dabei tatkräftig: Die Buslinie 63 wird mit Zusatzfahrten vom und zum Hauptbahnhof verstärkt. Die Zusatzbusse fahren über Volkspark und Rosengarten hinaus bis nach Weisenau, Paul-Gerhardt-Weg. In Kombination mit der Linie 62 ergebe sich dadurch auf der Strecke Hauptbahnhof – Rosengarten – Volkspark – Schillerschule bis in die Nachtstunden ein annähernder 10-Minuten-Takt, teilte die MVG mit. Zu erreichen ist der Weinmarkt außerdem über die Haltestelle Stadtpark unten an der Rheinallee, hier halten die Linien 60, 61, 64, 65, 90 und 92. Und es gilt wieder das Veranstaltungsticket, Ihr könnt also für 4,40 Euro hin und zurückfahren, Kinder zahlen 2,70 Euro. Infos unter www.mvg-mainz.de.

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A61 bei Rheinböllen wird am Wochenende voll gesperrt – Behinderungen auch in Mainz

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Das dürfte auch Auswirkungen auf den Verkehr in Mainz haben: Am kommenden Wochenende wird die A61 zwischen Rheinböllen und Stromberg wegen Baurarbeiten voll gesperrt, und zwar vom 03.09.2016, 16.00 Uhr bis  04.09.2016, 22.00 Uhr. Wie schon im April kommt es im Zuge des sechsstreifigen Ausbaus der Autobahn nun noch einmal zu einer Vollsperrung, teilte die Mainzer Polizei am Montag mit. Während im Frühjahr zwei Brücken abgerissen wurden, werden nun, nach den entsprechenden Vorbereitungen, Brückenelemente eingesetzt. Die Umleitungen werden schon in Mainz beginnen, denn die Bundesstraße vor Ort werde nicht den kompletten Verkehr aufnehmen können, hieß es weiter.

Schiersteiner Brücke - ABSchild und Bis bald größer - Foto gik
Dieses Mal ist zwar nicht die Schiersteiner Brücke gesperrt, aber die Sperrung der A61 am Wochenende wird auch hier für mehr Verkehr sorgen – Foto: gik

Das gibt Probleme für alle, die in den Hunsrück wollen, zum Flughafen Hahn oder einfach nur an den Mittelrhein. Die Umleitungen werden bereits an den Landesgrenzen beschildert – das ist in Mainz der Rhein 😉 An den Tagen der Vollsperrung werde an jedem nur möglichen Dreieck und Kreuz weiträumig umgeleitet.

Auch alle die zum Flughafen Hahn müssen, sollten ihre Strecke wirklich rechtzeitig und großzügig planen. „Wir bitten alle Verkehrsteilnehmer, auch an die Anwohner dort zu denken und nicht die allerletzte mögliche Ausfahrt zu nehmen“, heißt es weiter: Man solle sich frühzeitig auf die Umleitungsstrecken begeben, um nicht lange im Stau stehen zu müssen. Anreiseverkehr zum Binger Winzerfest sowie zu einem Konzert der Gruppe PUR auf der Loreley können zudem zu einem erhöhten Verkehrsaufkommen auf den Umleitungsstrecken führen.

Die temporär eingerichteten Umleitungsstrecken Richtung Norden sind durchgehend als U 70 und Richtung Süden als U 90 bezeichnet. Die regulären Umleitungsstrecken U10 und U97 zwischen den Anschlussstellen Stromberg und Rheinböllen stünden hingegen nur eingeschränkt zur Verfügung.

Besonders Firmen und Transportunternehmen sollten Ihrer Transporte für die Zeit der Vollsperrung der A 61 entsprechend berücksichtigen, rät die Polizei weiter. Denn auf der Bundesstraße 9 bestehe ein Fahrverbot für LKW die Umleitungsstrecken sind auch nur bedingt geeignet: So ist die U 10 in Nord-Süd-Richtung nur für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen befahrbar, Die U 97 ist in Süd-Nord-Richtung nur für Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen.

Fahrzeuge über 3,5 Tonnen aus Richtung Norden kommend, die trotz der umfangreichen Umleitungsbeschilderungen bis zur Ausfahrt Rheinböllen fahren, werden zurück auf die Autobahn 61 in Richtung Norden geleitet. Fahrer, die dies missachten, haben zudem die Möglichkeit über die B 50 eine Ausweichstrecke in Richtung Süden bis Waldlaubersheim zu nutzen, die für LKW bis 7,5 Tonnen freigegeben ist. LKW über 7,5 Tonnen aus Richtung Süden kommend, werden an der Ausfahrt Stromberg zurück auf die A 61 in Richtung Süden geleitet.

Die Strecken im untergeordneten Straßennetz können nur begrenzte Verkehrsmengen aufnehmen. Die U 10 zwischen Stromberg und Rheinböllen ist zudem in der Ortsdurchfahrt Stromberg begrenzt auf 3,8 Meter Durchfahrtshöhe.

Wisst Ihr Bescheid….

Info& auf Mainz&: Vollsperrung der Autobahn 61 wegen Brückenbauarbeiten zwischen Rheinböllen und Stromberg vom 03.09.2016, 16.00 Uhr bis  04.09.2016, 22.00 Uhr.

 

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DSDS-Casting am Donnerstag auf dem Marktplatz in Mainz

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Es war einmal die Megashow im deutschen Fernsehen: Deutschland sucht den Superstar. Inzwischen ist die Mutter aller bösen Castingshows in die Jahre gekommen, im Herbst startet die nunmehr 14. Staffel. Und dafür werden nun neue Kandidaten gesucht, die bereit sind, sich vor Dieter Bohlen und seiner Jury zu entblößen – seelisch zumindest. Seit dem 22. August tourt das DSDS-Team durch Deutschland, in insgesamt 47 Städten wird Halt gemacht. Und am Donnerstag wird der Mainzer Marktplatz zum Schauplatz des Schauspiels: Von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr könnt Ihr Euer Gesangs- und Showtalent unter Beweis stellen.

Logo DSDS RTL Homepage
DSDS kommt zum Casting nach Mainz

„Bei DSDS ist alle möglich“, wirbt der Fernsehsender RTL für die neue Staffel, auch 2017 gebe es „keine Grenzen“. Gemeint ist damit zunächst einmal die Musik: Jede Musikrichtung ist willkommen, egal ob Schlager, Hip-Hop, Rap, Pop, Reggae oder Rock. „DSDS setzt das Motto „No Limits“ weiter fort und sucht gute Typen, schräge Charaktere, Entertainer, Internetstars und Stimmen, die unter die Haut gehen“, heißt es in der Ankündigung. Und Solo-Künstler könnten sich genauso bewerben, wie Duos oder Gruppen.

Der Clou nach wie vor: Ohne Voranmeldung kann man einfach kommen, vorsingen und dann unter Umstände entdeckt werden. Teilnahmebedingungen sind allerdings Alter und Ausweis: Bewerber müssen am 01.01.2017 mindestens 16 Jahre alt sein und das mit einem Personalausweis nachweisen können. Minderjährige müssen einen von beiden Erziehungsberechtigten unterschriebenen Castingbogen mitbringen und auch die Kopien der Vorder- und Rückseite der Ausweise ihrer Erziehungsberechtigten – offenbar will man Missbrauch wirklich ehrlich vorbeugen.

DSDS in Kloster Eberbach
DSDS in Kloster Eberbach im April 2016 – Foto:gik

Ganz einfach so in die Kamera trällern, ist auch nicht: Bewerber sollten für das Casting drei Songs vorbereiten, heißt es, dabei könne man sich gern selbst mit Instrumenten begleiten. Wie das Konzept der neuen Staffel genau aussehen soll, ist noch nicht bekannt – die neue Showserie soll Anfang 2017 starten. Klar ist, dass Jurorin Vanessa May in der 14. Staffel nicht mehr dabei ist, wer neben Chefjuror Dieter Bohlen sitzen wird, ist auch noch nicht bekannt.

Die 13. Staffel hatte der unkonventionelle „Prince Damian“ gewonnen, die Show reiste auf der Suche nach Highlights unter anderem für den Recall nach Jamaika und ließ die Finalshows an verschiedenen Orten in Deutschland stattfinden – im April fiel der Tross in Kloster Eberbach im Rheingau ein. Dabei präsentierte sich die Show bunt, poppig, brav und bei der Aufzeichnung über weite Strecken durchaus langweilig… Und das, obwohl Kandidatin Sandra vor laufenden Kameras ihren Freund heiratete (wir waren dabei).

Trotzdem gehört DSDS weiter zu den großen Shows im deutschen Fernsehen: Die 12. Staffel sahen 2015 im Schnitt immer noch vier Millionen Zuschauer. Die Zeiten, wo ein Daniel Küblböck oder ein Mark Medlock die Republik bewegten, sind allerdings lange vorbei.

Info& auf Mainz&: Offenes Casting für Deutschland sucht den Superstar (DSDS) am Donnerstag, 1. September 2016, von 14.00 Uhr bis 20.00 Uhr auf dem Marktplatz in Mainz. Infos dazu hier im Internet.

 

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Finissage von Rheinhessen – Himmel und Erde mit Winzersekt und Volker Raumland

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Normalerweise schicken wir Euch ja lieber zum Anfang von Veranstaltungen nicht zu deren Ende, aber dieses Mal müssen wir eine Ausnahme machen. Am Mittwoch nämlich findet die Finissage der Ausstellung „Rheinhessen – Himmel und Erde“ im Rathaus statt – und zum Abschluss der Geburtstagsausstellung gibt es Sekt. Aber nicht irgendeinen Sekt, Nein: Zu Gast sind die Erzeugergemeinschaft Sprendlingen mit ihrem Jubiläumssekt 1816 – und niemand geringeres als Volker Raumland, Deutschlands bester Sekterzeuger. Eigentlich ist die Finissage nur gegen Voranmeldung zugänglich – aber vielleicht habt Ihr ja doch noch eine Chance reinzukommen….

Rheinhessen Himmel und Erde - Weingärten - Foto Dieth & Schröder Rheinhessenhwein e.V.
Beeindruckende Fotos in der Ausstellung „Rheinhessen – Himmel und Erde“ – Foto: Dieth & Schröder/ Rheinhessenhwein e.V.

Die „Rheinhessen – Himmel und Erde“ war seit dem 7. Juli im Mainzer Rathaus zu sehen, sie zeigt in einem großen Fotoprojekt der Fotografen Robert Dieth und Iris Schröder die Schönheiten Rheinhessens, aber nicht nur: Beider porträtieren wahrlich eine ganze Region mit ihren Menschen, Gebäuden und Eigenarten, ein wunderbares Portrait in faszinierenden Bildern, das in dem gleichnamigen Bildband aus dem Nünnerich Asmus Verlag.

Entstanden sind außergewöhnliche Perspektiven und die „stillen Sensationen“ Rheinhessens groß in Szene gesetzt, gleichzeitig wird die vielfältige Kultur dieser großen Weinregion am Rhein fotografisch dokumentiert. 14 Kapitel erzählen Themen wie Erdzeiten, Weingarten, Baukörper, Erfindergeist, Familiensinn oder Spielfreude, die wunderbaren Texte dazu verfasste der rheinhessische Mundartdichter und Historiker Volker Gallé – mehr dazu lest Ihr in diesem Mainz&-Artikel.

Zur Finissage der Ausstellung kommen nun die Erfinder des Winzersektes höchstpersönlich: Bei der Winzergemeinschaft Sprendlingen erfanden sie vor gut 30 Jahren gemeinsam mit zwei rheinhessischen Weinpionieren den Perlwein made in Germany nach der Méthode Champenoise: handgerüttelten und in der Flasche vergorenene Winzersekt, der seinem großen Vorbild in Frankreich fast in nichts nachsteht. Die ganze Geschichte dazu erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel.

Volker Raumland mit Sektflasche - Foto Kirschstein
Niemand geringeres als Volker Raumland istr Gast bei der Finissage am Mittwoch – Foto: gik

Zur Meisterschaft hat deutsche Sekte nach Champagnerart aber einer gebracht: Volker Raumland, Winzer aus Flörsheim-Dalsheim, fabriziert in dem kleinen Ort am Rande zur Pfalz waschechte Champagner – nur so heißen dürfen sie eben nicht. Die edlen Produkte von Volker Raumland basieren auf den gleichen Rebsorten wie die Champagner aus der französischen Champagne – nur die dürfen so heißen -, nämlich Spätburgunder, Müllerrebe und Chardonnay. Sie sind feiner, eleganter, präziser und deutlich hefegeprägter als herkömmliche Winzersekte, und sie schlagen regelmäßig auch echte Champagner in Wettbewerben aus dem Rennen. Für Raumland müsste man eigentlich eine eigene Kategorie erfinden.

Spaß machen sollen seine Sekte, den „Trinkfluss anregen“, wie Raumland selbst das nennt, einfach Lust auf mehr machen. Mehr als 12,5 Prozent Alkohol gibt es bei ihm nicht, Schwefel wird so gut wie gar nicht eingesetzt, die Sekte monatelang auf der Hefe gelagert. Trotzdem sind die Preise moderat: ab 13 Euro kostete vor wenigen Jahren der Einstiegs-Sekt, die nach Raumlands Töchtern benannten Cuvees Marie-Luise und Katharina lagen da bei nur 14 Euro.

Um Raumlands Meisterstücke und die Anfänge des Winzersektes dreht es sich denn auch auf der Finissage – zur Feier des Jubiläums schenken wir Euch den kostenfreien Genuss unserer Reportage Das Gefühl des Herrn Raumland für Champagner – Ihr könnt die Premium-Reportage jetzt kostenlos lesen.

Info& auf Mainz&: Finissage der Ausstellung „Rheinhessen – Himmel und Erde“ am Mittwoch, 31. August 2016 um 18.30 Uhr im Rathaus der Landeshauptstadt Mainz mit Winzersekt Sprendlingen und Volker Raumland. Die Teilnehmerzahl für die Veranstaltung ist begrenzt und eigentlich nur mit Voranmeldung möglich – die Deadline war der 26. August 2016. Aber fragt doch mal bei Rheinhessenwein unter anmeldung@rheinhessenwein.de – vielleicht sind ja noch Plätze frei. Die Ausstellung selbst ist noch bis zum 3. September kostenlos im Rathaus zu sehen, 

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