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Start 2016 September

Monatsarchive: September 2016

Mainzelbahn: In fünf Wochen fertig, sagte MVG – Problemkind noch Saarstraße/Binger Schlag

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Noch fünf Wochen – dann soll die Mainzelbahn in Mainz tatsächlich fertig sein, die Baustellen Geschichte und die ersten Straßenbahnen auf der Strecke zum Lerchenberg rollen. Das zumindest versprach am Mittwoch MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof. 90 Prozent der Arbeiten für die neue Trasse seien geschafft, die Arbeiten befänden sich „auf der Zielgeraden“. Allerdings: Geschafft ist noch nicht alles, dicke Baustellen gibt es noch immer an der Saarstraße und am Binger Schlag, auch die Marienborner Straße in Bretzenheim sei noch „eine Lücke“ räumte Erlhof ein. Bis zum Ende der Herbstferien werde es deshalb noch Behinderungen geben. Ziel ist weiter: Die Mainzelbahn soll am 11. Dezember 2016 zum Fahrplanwechsel in Betrieb gehen.

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Da soll sie in wenigen Wochen rollen: die neue Mainzelbahn in der Hindemithstraße auf dem Lerchenberg – Foto: MVG

Gerade in den vergangenen Tagen und Wochen hatten die Baustellen der Mainzelbahn gefühlt wieder viele Mainzer genervt. Mainzer Verkehrsbetriebe (MVG) fühlten sich deshalb wohl genötigt, noch einmal ausführlicher zu informieren. „Viele Bauabschnitte der Mainzelbahn sind kurz vor der Vollendung“, betonte Erlhof laut Pressemitteilung der MVG, etliche Bereiche entlang der 9,2 Kilometer langen Strecke seien „auch bereits deutlich zu erkennen.“

Ostergraben, Unirampen, Marienborner Bahnhof fertig

So lägen etwa die Gleise am Ostergraben, früheren Eierhof Stauder, in Bretzenheim bereits vollständig, obwohl das Gebäude dort erst Ende Januar abgerissen worden sei. Auch auf dem Lerchenberg lägen die Gleise bereits, weitgehend fertig auch der Bereich Marienborner Bahnhof mit der Bahnunterführung. Damit sei auch eine neue Öffnung für Marienborn durch den Bahndamm nach Westen geschaffen worden, betonte Erlhof. In der Kardinal-von-Galen-Straße in Marienborn sei übrigens schon die erste neue Mainzelbahn-Haltestelle mit Stele und Wartehalle zu sehen.

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Kreuzung am Vordereingang der Uni mit Rampen endlich fertig – Foto: MVG

Lücken gebe es aktuelle allerdings in Marienborn auch noch, räumte Erlhof ein – und in der Marienborner Straße in Bretzenheim. Da hatte Mainz& ja gerade berichtet, dass sich hier die Baustelle einfach nicht schließen will. Wann hier genau ein Ende zu erwarten ist, teilte die MVG leider nicht mit. Dafür ist der Knotenpunkt an der Uni mit den Rampen seit Montag endlich, endlich wieder benutzbar – das hatten wir bei unserem letzten Artikel noch gar nicht bemerkt. Die Kreuzung an der Uni ist fertig, auch die Rampe von der Saarstraße hinauf zum Univordereingang ist wieder benutzbar und glänzt neu – eine große Erleichterung für viele Bretzenheimer. Auch die Querung der Koblenzer Straße und der Neubau der Brücke seien weitgehend abgeschlossen, hieß es weiter.

„Wir wissen, dass die vergangenen Monate entlang der Strecke für viele Anwohner und Verkehrsteilnehmer im öffentlichen Nahverkehr und mit dem Auto teils erheblichen Beeinträchtigungen verbunden waren und möchten uns noch einmal ausdrücklich für die Geduld bedanken“, sagte Erlhof, und versprach: „Die verkehrlichen Beeinträchtigungen liegen jedoch zu 90 Prozent hinter uns.“

Saarstraße und Binger Schlag für 5 Wochen Engpass

Die restlichen 10 Prozent haben es dafür in sich: Die Saarstraße und der Binger Schlag werden in den kommenden fünf Wochen noch einmal so richtig zum Problem. Ab heute ist die Saarstraße in Richtung Innenstadt zwischen Koblenzer Straße und Albert-Schweitzer-Straße nur noch einspurig – und das bleibt bis Freitag, 23. September so. Auch die gerade erst geöffnete Rampe wird für den Zeitraum gleich wieder gesperrt… Der Grund: Der Rückbau der Schutzwand sowie abschließende Asphaltarbeiten im Bereich Wittigweg. Für den Rückbau der Baustellensicherung müsse die rechte Fahrspur stadteinwärts ab Donnerstagvormittag in Anspruch genommen werden und könne dann aus Sicherheitsgründen erst nach den Asphaltarbeiten wieder freigegeben werde, hieß es.

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Der Binger Schlag wird noch einmal zur Großbaustelle wegen der Mainzelbahn – Foto: gik

Am Binger Schlag wird derweil die Fahrbahndecke auf Höhe der katholischen Fachhochschule stadteinwärts saniert. Eigentlich sei das eine Maßnahme der Stadt, die man aber im Zuge der Mainzelbahnarbeiten gleich miterledige, sagte Erlhof. Außerdem erfolge hier der Grundausbau der Fahrbahn stadtauswärts vor dem Studentenwohnheim und ein kleines Stück stadteinwärts. Und schließlich müssen noch Oberleitungsmasten und Ampeln aufgebaut, eine fehlerhafte Weiche ersetzt werden und ein Teil der Straßendecke stadtauswärts saniert werden. Alles zusammen sei das „ein baulich umfassendes Projekt“, trotzdem war der MVG-Geschäftsführer optimistisch, das alles „zeitlich optimiert in fünf Wochen über die Bühne gehen“ zu lassen.

Zwischen dem 26. September und dem 7. Oktober steht dann wegen der Arbeiten stadtauswärts nur eine Fahrspur zur Verfügung, die über die Busspur umgeleitet wird. In den Herbstferien vom 10. bis 21. Oktober gibt es dann wieder stadteinwärts nur eine Fahrspur – wenn Ihr könnt, meidet den Bereich in den kommenden Wochen bloß. Nach Ende der Herbstferien solle der Verkehr am Binger Schlag dann aber wieder komplett – „kleinere Restarbeiten im Baufeld ohne größere Beeinträchtigungen“ des Autoverkehrs seien aber ausgenommen.

MVG entschuldigt sich für nächtliche Gleisarbeiten auf dem Lerchenberg

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Auch die Marienborner Straße ist weiter Baustelle – Foto: gik

Zu den nächtlichen Bauarbeiten auf dem Lerchenberg äußerte sich die MVG auch – allerdings in einer separaten Pressemitteilung. Darin heißt es, man habe in der Nacht von Montag auf Dienstag Schweißarbeiten an den Gleisen durchführen müssen, weil man für die Schweißarbeiten bestimmte niedrigere Temperaturen brauche – und zudem die Fachleute für die Arbeiten nicht länger zur Verfügung gestanden hätten. Dabei handele es sich um Schlussschweißungen, mit denen offenen Stellen zwischen den Gleisen geschlossen würden.

Diese Arbeiten könnten „nur innerhalb eines engen Temperaturfensters und ohne Sonneneinstrahlung“ erfolgen, wegen der ungewöhnlich lang andauernden sommerlichen Temperaturen habe man das einfach nicht tagsüber machen können. Die Baufirmen an der Strecke hätten „so lang wie möglich auf geeignetere Temperaturen gewartet“, nun aber habe man nicht länger warten können – weil die speziellen Schweißfachleute nicht mehr länger zur Verfügung standen.

Die enorm lauten Schleifgeräusche seien dabei durch das Abschleifen überschüssigen Materials an den Schweißungen entstanden, diese Arbeiten müssten aber zwingend im Anschluss an die Schweißung erfolgen. „Die bedauerlicherweise unvermeidbare Geräuschbelästigung ist Ergebnis mehrerer ungünstig aufeinandertreffenden Faktoren, wir bitten um Entschuldigung“, schreibt die MVG weiter. Leider aber sei „nach Fassen des Entschlusses, nun zu beginnen, keine Zeit mehr für Informationen im Vorfeld der Tätigkeiten“ geblieben. Man versuche nun, die Arbeiten möglichst nicht nachts auszuführen, könne das aber leider nicht garantieren – abgeschlossen seien die Arbeiten „trotz Hochdrucks“ nämlich noch nicht.

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Neue Mainzelbahn-Haltestelle Am Borner Grund in Marienborn – Foto: MVG

Start am 11. Dezember wäre sechs Monate schneller als geplant

Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember soll es dann endlich so weit sein: Die Mainzelbahn soll auf ihrer neuen Trasse vom Hauptbahnhof bis auf den Lerchenberg rollen. Es wäre der Abschluss eines Mega-Jahrhundert-Projektes für die MVG – und ein Abschluss mit verkürzter Bauzeit: Nach dem Baustart im Mai 2014 sollte die Bauzeit drei Jahre betragen, rollt die Bahn im Dezember wirklich, hätte die MVG das um ein knappes halbes Jahr unterboten.

Dafür wird die Bahn teurer – um rund 4,2 Millionen Euro. Das insgesamt nun wohl mehr als 88 Millionen Euro teure Projekt wird allerdings massiv von Bund und Land unterstützt: Der Bund gibt 44 Millionen Euro hinzu – deshalb wurde die Strecke ja überhaupt nur bis auf den Lerchenberg gebaut -, vom Land kommen 9 Millionen Euro. Den Rest müssen die Stadtwerke allerdings selbst stemmen, aus dem städtischen Haushalt fließe dafür kein Geld, wurde immer wieder versichert. Auch Fahrpreiserhöhungen soll es angeblich wegen der Mainzelbahn nicht geben – da sei man an den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) gebunden. Nun ja, der erhöht ja ohnehin die Fahrpreise in schöner Regelmäßigkeit…

Info& auf Mainz&: Mehr zur Mainzelbahn findet Ihr natürlich auf Mainz& – unter anderem in diesem Artikel über die Baustellen 2015. Der Start der Mainzelbahn am 11. Dezember geht natürlich auch mit einer grundlegenden Neuordnung des MVG-Netzes in Mainz einher, mehr zum neuen Fahrplan und den Änderungen findet Ihr in diesem Mainz&-Artikel. Zur offiziellen Mainzelbahn-Seite der MVG geht es hier entlang.

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GWC&: Einmaliger Walk of Art im Weingut Jean Buscher in Bechtheim

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Mainz& goes Rheinhessen zum Dritten: Heute stellen wir Euch in unserer Serie der Blogbeiträge für die Great Wine Capital Mainz das Weingut Jean Buscher in Bechtheim vor. Und das ist wahrhaftig ein ganz besonderer Trip: Udo Lindenberg stellte hier schon seine Bilder aus, Uwe Seeler sang im Weinkeller – und die Weinetiketten werden seit Jahren von Künstlern gestaltet. Das hat abgefärbt: Die Buschers haben aus ihrem Weingut eine ganz einzigartige Kunstsammlung gemacht – entstanden ist ein Walk of Art, der wie kein anderer auch den Wein spiegelt.

Jean Michael Buscher am Aufgang zur Weinlounge
Seniorchef Jean Michael Buscher am Aufgang zur neuen Weinlounge in Bechtheim – Foto: gik

Jean und Jeanette erwarten den Besucher auf der Terrasse. Die mannsgroßen Keramikfiguren wurden von Klaus Schultze kreiert, einem Professor für Keramik und Kunst vom Bodensee. „Kunst kann man hier nicht ausweichen“, sagt Jean Michael Buscher trocken. Seit 33 Jahren zelebrieren sie hier Kunst in enger Symbiose mit Wein, kein Wunder, dass das Weingut Jean Buscher den Great Wine Capital Tourism Award 2016 in der Kategorie Kunst & Kultur gewonnen haben.

Ein Walk of Art führt geradewegs in die neue Weinlounge, wie die Buschers ihre Vinothek nennen. Entlang der Wand der Weinlounge hängen Regale von gerostetem Blech, darin Weinflaschen neben Kunstwerken. Die Wand selbst ist leicht gerundet, wie ein Weinfass, die große moderne Theke spiegelt das Holz aus dem Keller, die wunderbaren Accessoires setzen Akzente. Im Boden führen runde Metallsiegel in den Raum, jedes zeigt ein Emblem von einer der Weinflaschen aus dem Ständer daneben: Weinlabels aus hauchdünnem, bunten Metall.

Weingut Buscher - Metalletiketten vor Weinlounge
Metalletiketten auf Weinflaschen – Kunst meets Wein im Weingut Jean Buscher – Foto: gik

Eines der Etiketten zeigt Clowns, ein anderes „den Kuss der Muse“. Eines der runden Kunstwerke feiert den Fall der Berliner Mauer, „L’Ouvertüre“ heißt diese Edition. „Schauen Sie“, sagt Buscher, und öffnet ein winziges Baumwollsäckchen mit kleinen Stücken Mauerwerk darin. „Diese Stücke stammen von der Berliner Mauer“, sagt er stolz, „mein Schwager hat sie persönlich von der Mauer gehauen.“

In 17 Jahren entwarfen 17 Künstler aus allen Teilen der Welt Motive für diese speziellen Metalletiketten, 900 Flaschen gab es jeweils von der Sonderedition, gefüllt mit einem besonderen Wein wie einer Gewürztraminer Auslese trocken. Als die Metalletiketten zu teuer wurden, bemalten die Künstler Böden von Barriquefässern, die einzigartige Pyramide ziert den Fasskeller.

Jean Michael Buscher mit bunten Fassböden im Keller
Jean Michael Buscher mit der Pyramide bunter Fassböden im alten Keller – Foto: gik

16 Hektar Weinberge gehören zum Weingut Buscher in Bechtheim, einem kleinen Dorf im Süden von Rheinhessen, bekannt für hervorragende Weine. Der Boden hier ist aus Lehm, gesprenkelt mit Kalk und Sand. Der perfekte Grund für Burgunder, sagt Buscher Junior, ein weiterer Jean mit Zweitnamen Raphael. Alle männlichen Buschers tragen den Namen Jean, nach jenem Urahn, der 1844 das Weingut gründete, der zweite Vorname dient zur Unterscheidung. Kristall klare Weine machen sie hier, mit einem Fokus auf Finesse und Vielfalt, und einer speziellen Liebe für den gelben Muskateller. In der Schatzkammer lagert noch der „Kometenwein“ von 1911: Eine Riesling-Sylvaner-Auslese, die ein älterer Jean Buscher zu Feier der Wiederkehr des Halleyschen Kometen 1911 kreierte.

Die Sache mit der Kunst begann 1984, zum 140. Geburtstag des Weinguts. In jenem Jahr wurde die Basilika von Bechtheim renoviert, und Kirchenmaler Hermann Gottried verliebte sich in die Buscher-Weine. Seine Skizzen und Zeichnungen für Kirchenfenster waren die erste Kunstwerke, die in Buschers Weinkeller ausgestellt wurden. „Wir hatten ja keine Ahnung, was wir da taten“, erinnert sich Senior Jean Michael schmunzelnd, „aber unsere Besucher waren begeistert.“

Tief hinunter in den Grund führt der uralte Weinkeller, große alte Eichenfässer reihen sich an den Wänden, das älteste stammt aus dem Jahr 1893 und fasst 2.750 Liter. „Im tiefen Keller sitz‘ ich hier bei einem Fass voll Reben“, stimmt Jean Michael an – das alte Trinklied wurde hier schon gesungen. Uwe Seeler, das Fußballidol, intonierte Weinlieder in einer legendären Nacht, an anderen Nächten erschallten Trompeten, Thai Songs und Gregorianische Choräle – Musik ist immer ein Teil der Kunstausstellungen.

Kunst im Fasskeller von der polnischen Malerin Maria Dziopak bei der jährlichen Ausstellung im Weingut Jean Buscher - Foto Buscher
Kunst im Fasskeller von der polnischen Malerin Maria Dziopak bei der jährlichen Ausstellung im Weingut Jean Buscher – Foto Buscher

In einem Jahr mussten die Gäste selbst singen – und niemand anderes als Überraschungsgast Gotthilf Fischer dirigierte den Chor. 2009 dann zeigte der Buscher-Kunstkeller die Gemälde von Udo Lindenberg, seine Lieder steuerte ein Doppelgänger bei, aber das Metalllabel auf der Weinflasche stammt von Udo selbst – es wurde ein „Panik Silvaner“.  Einmal im Jahr zelebrieren die Buschers die Kunst in ihrem Keller, dann verwandelt sich das Gemäuer in eine Landschaft von Gemälden, Skulpturen oder anderen Objekten. Die Künstler kamen schon aus den USA, von Hawaii, aus Israel, Polen oder Schottland.

Und immer hinterließen sie Spuren in Form von Kunstwerken im Weingut Buscher: Ein minimalistisches Kreuz aus Draht und Stein stammt von der Ausstellung der Benediktiner, der „Weinrüssler“ blieb von Künstlerin Lisl Metten, und Blickfang in der neuen Weinlounge ist ein großes rundes Audrey Hepburn-Bild aus Metall. „Mit jeder Ausstellung wuchs die Inspiration, die Kulturgüter Wein, Malerei, Skulpturen und Musik zusammen zu bringen“, sagt Jean Michael: „Wir wollen, dass die Leute sie fühlen können – denn es ist alles Kultur.“

Weingut Buscher - Audrey Hepburn an der Wand
Audrey Hepburn zwischen Regalen aus gerostetem Metall: Die Weinlounge im Weingut Jean Buscher – Foto: gik

Das funktioniere nur, sagt der Senior, wenn der Wein die zweite Reihe trete und der Kunst den Vorrang lasse. Dass es funktioniert, zeigt die Fotogalerie an den Wänden: Bundespräsidenten und Bundeskanzlerin überreichte Buscher schon Falschen seines Weins, Showgrößen wie Götz Alsmann gaben sich in Bechtheim schon die Ehre – die Lindenstraßen-Stars kommen regelmäßig. Mit der neuen Vinothek und dem Ausbau der alten Scheune zum wunderschönen Veranstaltungssaal wurde der Rahmen neu gestaltet.

Und irgendwie scheint das mit der Kunst abzufärben: Eine schmale Skulptur in der Weinlounge wurde von Seniorchefin Buscher gestaltet, das große Wandgemälde im Keller, das zechende Mönche in altem Stil zeigt, malte einst der Vater von Jean Buscher Senior. Die Kunst, sie hat sich wohl schon lange eingenistet im Bechtheimer Weingut – in der neuen Weinlounge hat sie nun ihren Walk of Art gefunden. Behütet von Jean und Jeanette auf der Terrasse.

Weingut Buscher - Jean Michael und Jean Raphael vor Kunst und Auszeichnung
Kunst und die Familie: Jean Michael (l.) und Jean Raphael (r.) Buscher neben einer Skulptur von Mutter Buscher – Foto: gik

Info& auf Mainz&: Die große Ausstellung „Kunst im Weinkeller“ im Weingut Jean Buscher findet alljährlich am 1. Mai in Bechtheim statt. Das ganze Jahr über ist die neue Vinothek mit ihrer einzigartigen Wein & Kunst-Erlebniswelt geöffnet: Wormser Str. 4 in Bechtheim, Infos und Öffnungszeiten findet Ihr hier.

Diese Reportage ist ein Teil der offiziellen Blog-Serie der Great Wine Capitals über die Gewinner der Great Capital Awards 2016. Die Original englischen Geschichten gibt es hier auf dem offiziellen Great Wine Capitals Blog. Infos zur Great Wine Capital Mainz und dem Blog mit den Geschichten auf Deutsch hier entlang bitte! Und hier könnt Ihr lesen, wie Mainz& 2015 den Blogger-Wettbewerb gewann – die Siegerreportage findet Ihr hier: Mit dem Oldtimerbus….

 

 

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CineLady am Mittwoch: SMS für Dich – Romantische Komödie um Wieder-Lieben-Können

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Es ist eine romantische Komödie, die da am Mittwoch auf Euch bei der CineLady wartet – aber nicht nur: Es geht auch um die Frage, ob man nach einem großen Verlust wieder lieben (lernen) kann. Wieder vertrauen kann. Und was dazu nötig ist. „SMS für Dich“ ist keine Null-Acht-Fuffzehn-Komödie, sondern ein berührender Film mit tollen Darstellern, der trotzdem leicht und mit Witz daher kommt. Karoline Herfurth spielt Clara, die den Tod ihres Verlobten Ben nicht verwinden kann, und ihm deshalb SMS an seine alte Nummer schickt… Erlebt den Film einen Tag vor dem offiziellen Bundesstart bei der CineLady mit einem Glas Prosecco und Mainz&!

plakat-cinelady-14-9-16-smsfuerdichBen ist vor zwei Jahren bei einem Autounfall gestorben, doch Clara kommt über den Verlust ihrer großen Liebe einfach nicht hinweg. Selbst ihrer forschen Mitbewohnerin Katja (Nora Tschirner) gelingt es nur mühsam, ihre Freundin zurück ins Leben zu manövrieren. Stattdessen schreibt Clara voller Wehmut SMS an Bens alte Handynummer… ohne zu ahnen, dass die Nummer gerade neu vergeben wurde.

So landen ihre liebevollen, romantischen Erinnerungen direkt im Display des Sportjournalisten Mark (Friedrich Mücke). Verblüfft und zugleich berührt liest dieser die SMS-gewordene Sehnsucht… und schlittert in seiner Verwirrung bei seiner Freundin Fiona (Friederike Kempter) von einem Fettnapf in den nächsten. Trotzdem: Er muss die mysteriöse Unbekannte unbedingt finden und spannt auch seinen besten Freund David (Frederick Lau) in die Suche ein… Friedrich Mücke, Katja Riemann, Nora Tschirner und Frederick Lau sind in Hochform, allen voran natürlich Karoline Herfurth, die auch noch Regie führte – deutscher Film zeigt hier mal, dass wir Schlaflos in Seattle längst auch bei uns können 😉

Bei der CineLady, dem Kino-Mädelsabend, laden wir Euch vor Start des Films auf ein Glas Prosecco und eine Maxi ein – und Mainz& präsentiert Euch ein spannendes, aktuelles Thema mit Verwöhn-Charakter. Ladies‘ Night im Cinestar!

Info& auf Mainz&: CineLady am Mittwoch, 14. September mit der Vorpremiere von „SMS für Dich“. Los geht es um 19.45 Uhr, ab 19.15 Uhr erwartet Euch im Foyer des Cinestar-Kinos bereits ein Glas Prosecco und eine Maxi-Zeitschrift zum Vorglühen. Infos und Karten hier beim Cinestar.

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Industriepark Kalle-Albert lädt zur #inDUstriale – Moderner Chemiepark öffnet Tore

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„Hier war einmal Rheinland-Pfalz, und da drüben Hessen“, sagt Dennis Weber, und zeigt auf die unscheinbare Industriestraße mit Produktionshallen. Keine Frage: Der Industriepark Kalle-Albert ist auch ein Stück Mainz – mitten durch den Industriepark verlief einmal die Stadtgrenze zwischen Mainz und Wiesbaden. Damals gehörte Amöneburg – das A in AKK – noch zu Mainz, heute ist Kalle-Albert ein wichtiger Industriestandort und Arbeitgeber für die Stadt Wiesbaden. Am Samstag öffnet der Park erstmals zur InDUstriale seine Tore: Beim Tag der offenen Tür könnt Ihr mit einer Bustour das Gelände erleben, im Bildunsgzentrum gibt’s Informationen rund um die etwa 20 Ausbildungsberufe der 70 Firmen des Parks.

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Der Industriepark Kalle-Albert in Wiesbaden-Biebrich: Eine Welt für sich – Foto: gik

„Bei uns werden Materialien hergestellt, die sind in keinem Handy, aber ohne sie gäbe es kein Handy“, sagt Dennis Weber geheimnisvoll. Weber ist Leiter der Unternehmenskommunikation der Parkbetreibergesellschaft InfraServ, die seit 1997 den Industriepark managt. Mehr als 70 Unternehmen sind auf dem etwa einen Quadratkilometer großen Gelände angesiedelt, hinter den unscheinbaren Hallen stehen große Namen: Mitsubishi, Clariant, Agfa, Merck, ShinEtsu – im Industriepark Kalle-Albert werden hochspezialisierte technische Produkte der Sparte Chemie gefertigt.

150 Jahre alt ist die Tradition des Industriestandorts hier, 1858 gründete Heinrich Albert seine Düngemittelfirma Albert. 1863 folgte dann die Farbenfabrik Kalle durch Wilhelm Kalle, 1989 wurde aus beiden gemeinsam das Werk Kalle-Albert der Frankfurter Hoechst AG. Als sich die Hoechst AG von 1995 nach einer Reihe Rückschläge umstrukturierte, wurde 1997 aus dem Werk in Biebrich der Industriepark Kalle-Albert.

Heute werden hier Folien, Verpackungen und Schwammtücher ebenso hergestellt wie Materialien für Outdoor-Kleidung und Flachbildschirme, Wirksubstanzen für Waschmittel oder Chemikalien für elektronische Prozesse bei der Herstellung von Handys. „Wir sind ein Spezial-Chemie-Standort“, betont Weber, rund 5.600 Beschäftigte und einen Gesamtumsatz von mehr als einer Milliarde Euro pro Jahr managen sie hier.

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Eigenes Dampfkraftwerk im Industriepark Kalle-Albert – Foto: gik

Ein eigenes Dampfkraftwerk hilft den enormen Energieverbrauch von der Größe der Stadt München zu decken, die Park eigene Kläranlage funktioniert umweltschonend mit Bakterien, es gibt ein eigenes Fitnessstudio – der Industriepark ist eine ganz eigene Welt. Am Samstag öffnet die ihre Tore: Zum ersten Mal kann man bei der InDUstriale per Führung und Busrundfahrt Kalle-Albert besichtigen. Beim Tag der Offenen Tür im Bildungszentrum geben Firmen Einblicke in rund 20 Ausbildungsberufe – Speed Dating inklusive. Schüler und Studierende haben dabei die Möglichkeit, in 30 Minuten sechs Experten aus sechs verschiedenen Berufszweigen zu ihrem Job zu befragen.

„Unser Ziel ist es, die Bekanntheit und das Image des Parks zu heben, aber auch die Bedeutung der Industrie in Deutschland insgesamt“, sagt Weber. Immerhin stellen sie hier fünf Prozent der Arbeitsplätze von Wiesbaden. „Kalle ernährt sie alle“ – den alten Spruch kennen sie noch gut hier – aus der Zeit, als links der Straße Wiesbaden-Biebrich war, und rechts Mainz-Amöneburg…Bis heute übrigens weisen die Gebäude entlang der Werksstraße keine Türen zum „feindlichen“ Nachbarland auf, der einzige Eingang wurde erst nach 1997 gebaut. Und bis heute finden sich im Industriepark alle Leitungen, Rohre und Anschlüsse doppelt, erzählt Weber.

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Die alte Werksstraße im Industriepark Kalle-Albert, wo einst die Grenze zwischen Mainz und Wiesbaden verlief – Foto: gik

Nur eines hat sich nicht geändert: Bis heute hat der Industriepark eine hohe wirtschaftliche Bedeutung für die Region. „Die Menschen nehmen gar nicht mehr wirklich wahr, welche Bedeutung die Industrie für das tägliche Leben hat“, sagt Weber, „wir sind die, die mit den Händen schaffen.“

Info& auf Mainz&: Samstag, 17. September 2016, Aktionstag „#inDUstriale“ im Industriepark Kalle-Albert in Wiesbaden-Biebrich von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr. Besucherführung per Bus um 10.00 Uhr, 11.00 Uhr, 13.00 Uhr, 14.00 Uhr und 15.00 Uhr mit einem Tourguide durch den Industriepark, Start: Bildungszentrum Kalle-Albert (BIZKA). Dort von 9.00 Uhr bis 16.00 Uhr Essen & Trinken und beim Tag der Offenen Tür Vorstellung von Unternehmen und Informationen rund um den Industriepark und seine Ausbildungsberufe. Speed Dating mit 6 Berufen in 30 Minuten, abends Podiusmdiskussion. Alle Infos zum Industriepark der Firma Infraserv findet Ihr hier im Internet, zur #inDUstriale direkt geht es hier entlang.

Am Samstag startet übrigens auch die bundesweite Woche der Industrie. Bis zum 25. September öffnen Industrieunternehmen auch in Mainz ihre Türen und informieren über ihre Arbeit und Produktionsweisen. Infos unter www.ihre-industrie.de.

 

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UPDATE: Ursache – Stromausfall in Mainz und Wiesbaden: Ampeln, Aufzüge, Rolltreppen lahm gelegt

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Es war um kurz vor 18.00 Uhr am Montagabend, als sich viele in Mainz und Wiesbaden wunderten: Der Strom flackerte, Computer fielen aus, Ampeln erloschen auf einmal. Ein Stromausfall legte kurzzeitig das Leben lahm. Neun Minuten lang dauerte der Blackout insgesamt, doch die Auswirkungen waren höchst unterschiedlich – am schlimmsten erwischte es Menschen, die in Aufzügen stecken blieben.Die Ursache: Umbauarbeiten an einer 110.000-Volt-Schaltanlage. Dadurch sei es um 17.44 Uhr im Rahmen von Schaltmaßnahmen im Umspannwerk Steinbruch der Stadtwerke Mainz Netze zu einem Kurzschluss im 110-kV-Netz gekommen, teilten die Stadtwerke am Dienstag mit.

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Blackout in Mainz am Montagabend – der Fehler lag im Hochspannungsnetz – Foto: gik

Die Folge: fünf Umspannanlagen im Netz der Stadtwerke Mainz und eine Umspannanlage im Netz der Stadtwerke Wiesbaden schalteten sich durch Schutzeinrichtungen automatisch ab. Betroffen waren der westliche Stadtbereich von Mainz und der südliche Stadtbereich von Wiesbaden, vor allem aber auch Budenheim, Heidesheim und Ingelheim. Neun Minuten dauerte der Blackout, von 17.44 Uhr bis 17.53 Uhr.

Praktisch im ganzen Stadtgebiet firelen in der Folge Technikgeräte aus, flackerte das Licht, und auch Datenverbindungen zum Internet konnten nicht hergestellt werden – das haben wir im Bleichenviertel selbst erlebt. Am Hauptbahnhof standen alle Rolltreppen still, berichtete Mainz&-Leser Markus Dannhäuser, auch in der Oberstadt waren Internet und Telefone tot, berichteten andere. Der Spannungseinbruch durch den Kurzschluss sei so massiv gewesen, dass die Auswirkungen im gesamten Netz in Mainz und Wiesbaden zu spüren waren, hieß es weiter – es fielen Steuerungen und rechnergestützte Systeme in Kundenanlagen aus.

Polizei und Feuerwehr wurden daraufhin natürlich mit Anrufen und Notrufen überhäuft. Binnen kürzester Zeit seien rund 100 Notrufe und Hilfsbegehren eingegangen, hieß es bei der Feuerwehr, in drei Stunden rückten die Kräfte zu 19 Einsätzen aus. Sechs Freiwillige Feuerwehren wurden eingesetzt, um die verwaisten Wachen der Berufsfeuerwehr zu besetzen und die Vielzahl der Einsätze im Stadtgebiet abdecken zu können.

Ampel im Gegenlicht
Ampeln fielen aus, Aufzüge blieben stecken – Stromausfall in Mainz – Foto: gik

Gravierendes allerdings passierte nicht – in vier Fällen mussten allerdings eingeschlossenen Personen aus Aufzügen befreit werden. Ansonsten spielten Rauchmeldeanlagen verrückt und fielen Ampeln aus, besonders in Wiesbaden musste die Polizei den Verkehr regeln. In Mainz hingegen hätten sich die Verkehrsteilnehmer sehr schnell arrangiert, berichtete die Mainzer Polizei – keine besonderen Vorkommnisse. Wir lieben diese Stadt 😉 Um 21.02 Uhr war dann noch ein größerer Wasserschaden in der Elsa-Brändström-Straße zu bekämpfen – ob es da einen Zusammenhang zum Stromausfall gab, blieb unklar.

Die Stadtwerke Mainz waren selbst mit Ihren Wasserwerken Petersaue und Hof Schönau sowie verschiedenen Druckerhöhungsanlagen und zahlreichen Brandmeldeanlagen von dem Spannungseinbruch betroffen. „Durch den kurzfristig einberufenen Einsatz von über 25 Mitarbeitern konnten alle Anlagen in kürzester Zeit wieder in Betrieb genommen werden“, hieß es weiter. Die Wasserversorgung sei in der Zwischenzeit über die gefüllten Wasserspeicher in den Hochbehältern abgesichert gewesen.

Am Montagabend hatten verschiedene Medien zunächst gemutmaßt, ein Trafohäuschen in Mainz sei die Ursache gewesen: Um 18.02 war die Feuerwehr nämlich zu einem Trafobrand am Leinpfad in Mainz- Weisenau gerufen worden, beim Eintreffen der Feuerwehr war aber keine Rauchentwicklung mehr festzustellen. Bei dem Trafohäuschen handelte es sich um ein Stellwerk der Deutschen Bahn, deren Notfallmanager wurde angefordert. Ursache für die Rauchentwicklung sei vermutlich das Anlaufen eines Notstromaggregates im Stellwerk gewesen, teilte die Feuerwehr weiter mit – da hatte sie dann am Ende ja auch Recht.

Info& auf Mainz&: Solltet Ihr Probleme wegen der Störung haben, könnt Ihr Euch an die im Netz der Stadtwerke Mainz Netze wenden, und zwar per Email an info@stadtwerke-mainz.de oder schriftlich an den Kundenservice der Stadtwerke Mainz Netze GmbH, Rheinallee 41, 55118 Mainz wenden.

 

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Zitadellenfest und Tag des Offenen Denkmals am Sonntag

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Beim Tag des Offenen Denkmals gibt es ja immer wieder die Gelegenheit, hinter Mauern und Tore zu blicken, die sonst das ganze Jahr über verschlossen bleiben . Am Sonntag ist es wieder so weit: Zum Tag des Offenen Denkmals öffnen 16 Stätten ihre Tore, darunter sind wieder einige spannende Geschichten: Die Ausgrabungen in der Johanniskirche, die ehemalige Neutorschule oder die Hauskapelle im ehemaligen Heilig-Geist-Spital. Im Mittelpunkt des Tages steht aber in diesem Jahr die Mainzer Zitadelle: Hier wird am Morgen der Denkmalstag offiziell eröffnet, danach steigt das Zitadellenfest – und das hat in diesem Jahr richtig viel zu bieten.

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Die Mainzer Zitadelle steht am Tag des Offenen Denkmalstag im Mittelpüunkt und feiert auch gleich das Zitadellenfest. Ein neues Buch zur Zitadelle gibt’s auch – Foto: Bonewitz Verlag

Mit Führungen und Rundwegen geht es über die ober-, aber auch die unterirdischen Gänge der Festung, das Garnisonsmuseum öffnet seine Pforten und lädt gleich zu Beginn gemeinsam mit den Hechtsheimer Dragonern zum „Festungsfrühschoppen“.Dazu werden an diesem Tag die Kasematten wiedereröffnet, damit wird ein alter Kultur- und Veranstaltungort in Mainz zu neuem Leben erweckt. Oberirdisch gibt es tolle Autos zu bestaunen: beim Old- und Youngtimer-Treffen auf der Zitadellenwiese unter dem Motto „Altes Blech in alten Mauern“. Und die Kinderrallye führt kreuz und quer durchs Gelände.

„Zitadelle muss noch stärker angenommen werden“

Das lohnt sich aber auch: Die Mainzer Zitadelle ist in den vergangenen Jahren aus dem Dornröschenschlaf erwacht. Zu verdanken ist das einem privaten Verein: Die Initiative Zitadelle Mainz. Seit 2004 veranstaltet die nun schon das Zitadellenfest und hat seitdem Zehntausende von Besuchern in das Denkmal gelockt, Führungen durch die unterirdischen Gänge organisiert und für viel Neubelebung auf dem Gelände gesorgt. Die Zitadelle sei „ein sehr besonderer Ort und notwendig, dass er noch stärker angenommen wird, nicht nur von Touristen, sondern wirklich von den Mainzern“, sagt der Vorsitzende Kay-Uwe Schreiber.

2.000 Jahren Stadtgeschichte kann man hier auf dem idyllischen Gelände gleich oberhalb der Mainzer Innenstadt nachspüren und nacherleben. Doch das Idyll ist bedroht, erst jüngst spannte die Stadt Netze über die Mauern, um Passanten vor herabfallenden Steinen zu schützen. „Es wurde immer nur das absolut notwendigste an Renovierungen gemacht, nie mal umfassend eine Erneuerung durchgeführt“, kritisiert Schreiber: „Der Zustand verschlechtert sich von Jahr zu Jahr.“

Initiative kritisiert fehlende Renovierungsarbeiten

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Imposante Mauern an der Alten Zitadelle in Mainz, hier das Eingangstor – Foto: gik

Besonders die Mauern sind derzeit ein Sorgenkind, durch Feuchtigkeit und Frost würden immer größere Hohlräume aufgesprengt, sagt Schreiber. Eine Untersuchung eines Statikbüros schlug vergangenes Jahr Alarm an der Bastion Alarm, kurzfristig musste im Winter 2015 das Drahtgeflecht an den Mauern angebracht werden. „Wir haben das kritisiert, weil das ja keine Maßnahme ist, die das geschädigte Mauerwerk wieder erneuert, sondern nur ein desolater Zustand gesichert wird“, sagt Schreiber. Stattdessen müssten dringend Wartungswege entlang der Mauern angelegt werden, „um die frei zu halten von Bewuchs und dann sukzessive die Fugen erneuern, damit es keine Hohlräume mehr gibt.“

Am Zitadellenfest wird deshalb nicht nur gefeiert, sondern auch Geld gesammelt für den Erhalt des Denkmals: Der Erlös der selbst gebackenen Zitadellenwaffeln geht zu 100 Prozent an die Initiative Zitadelle Mainz. Auch sonst ist natürlich für den Gaumen gesorgt: Beim Bouleturnier schenkt WeinPascal französischen Wein und edlen Champagner aus, beim französischen Markt, bei Weinpicknick, Barbecue und Festungskartoffel wird der Gaumen verwöhnt. Für Stimmung sorgen die Rheingold Musikgruppe, der Jazz Workakt, das Polygon Ensemble, das DUO Subway und die Big Band 6-5000.

Sonderausstellung erinnert an erste Telegrafenlinie Mainz-Metz

Open Ohr - Hauptwiese mit Leuchtturm
Die Zitdelle lebt – ganz besonders jedes Jahr beim Open Ohr – Foto: gik

Die Sonderausstellung erinnert zudem an die erste optische Telegrafenlinie von Metz nach Mainz, die vor über 200 Jahren eröffnet wurde. Gesendet wurde vom Drususstein auf der Zitadelle, von hier aus diente der Telegraf der behördlichen und militärischen Kommunikation. Mittels optischer Signale konnten die Nachrichten schon damals über eine Strecke von 225 Kilometern gesendet werden. Auf der Drususwiese wird am Sonntag ein nachgebauter Telegraf die Geschichte greifbar machen. Und im Rahmen des Jubiläums 200 Jahre Rheinhessen erinnert eine Depesche an diese einschneidende Erfindung der Informationstechnik: Feierlich wird diese auf dem Zitadellenfest unterzeichnet und in einem motorisierten Geleitzug von Bikern der deutsch-französischen Motorradfreunde zur nächsten Telegrafenstation nach Stadecken-Elsheim gebracht.

Es sind genau diese privaten Engagements im Denkmalschutz, denen der diesjährige Denkmalschutz gewidmet ist: Unter dem Motto „Gemeinsam Denkmale erhalten“ geht es um den ehrenamtlichen Einsatz von Vereinen und Netzwerken, die Kulturdenkmäler bewahren, erhalten und erklären. In Mainz präsentiert sich etwa sehr rührige Mainzer Denkmalnetzwerk mit einem Weinstand am Weintor von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr und bietet ab 15.00 Uhr einen geführten „Spaziergang von Tor zu Tor“ an: eine Führung entlang der Rheintore des 19. Jahrhunderts auf der Rheinpromenade.

Neutorschule, Römischer Kaiser, St. Christoph beim Denkmalstag

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Auch die Neutorschule könnt Ihr am Sonntag besichtigen – Foto: gik

Am Haus zum Römischen Kaiser am Liebfrauenplatz informierte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz über ihre Arbeit sowie über die Geschichte des Barockgebäudes und seines Umfeldes. Unter anderem gibt es erstmals auch zwei Führungen für Kinder zwischen 5 und 10 Jahren mit dem Schwerpunkt zur wertvollen Stuckdecke der Tordurchfahrt. Auch erst richtig durch eine Initiative ins Bewusstsein gerückt wurde die Gedenkstätte St. Christoph, die Kirchenruine und Taufkappelle von Johannes Gutenberg wurde erst 2015 von einer Initiative mit einer aufwendig inszenierten Dauerausstellung zur Geschichte und Kriegszerstörung der Stadt neu gestaltet.

Und noch eine Initiative präsentiert sich und ihre Einrichtung: Die Initiative Neutorschule öffnet am Sonntag noch einmal den ehemaligen Schulbau aus den 1920er Jahren, es gibt Führungen und Dokumentationen zur Geschichte der Schule, der Reformpädagogik und des Historischen Volksbads im Keller. Gegenüber könnt Ihr vielleicht einen Blick auf die Ausgrabungen auf dem Gelände zum Neubau des Archäologischen Zentrums werfen – ob die Ausgrabungen geöffnet sind, können wir Euch leider nicht sagen. Offiziell im Kalender des Denkmalstages steht jedenfalls nichts.

Johanniskirche, alte Stadtmauer, historische Hauskapelle Heilig Geist

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Auch der Holzturm samt alter Stadtmauer sind zu besichtigen – Foto: Nessel

Aber dafür gibt es ja ein anderes Ausgrabungshighlight zu sehen: Die Johanniskirche mit ihren sensationellen Funden aus dem 7. Jahrhundert – mehr zum Alten Dom von Mainz lest Ihr hier bei Mainz&. Besondere Einblicke gibt es auch vom Holzturm aus: Aus der oberen Etage könnt Ihr einen besonderen Blick auf Mainz werfen, die Führungen drehen sich um den Holzturm und die mittelalterliche Stadtmauer von Mainz – und Ihr besucht dabei auch gleich den Deutschen Amateur Radio Club. Führungen  um 10.00, 12.00 und 15.00 Uhr vom Holzturm zum Eisenturm, Treffpunkt: kleiner Parkplatz am Holzturm.

Einen besonderen Einblick samt alter Stadtmauer gibt es zudem in der Mailandsgasse 1: Hier könnt Ihr die alte Hauskapelle des historischen Heilig-Geist-Hospitals besichtigen, die im romanischen Stil 1236 begonnen und bald nach 1462 in spätgotischen Formen umgestaltet wurde. Von der ehemaligen Stadtmauer führte ein Wehrgang schräg durch die Kapelle, sodass eine Ecke als Teil der Stadtmauer diente. Seit 1963 ist der Raum die „Gutenberg-Burg“ der Mainzer „Schlaraffen“, einem Männerbund, zu dem Ihr mehr hier nachlesen könnt. 

Augustinerkirche, Dommuseum, Alte Ziegelei in Bretzenheim oder Synagoge und Alter Friedhof in Weisenau – es gibt viel zu sehen am Sonntag. Und wenn Euch ganz profan nach wunderschönem Ausblick gelüstet: In der Christuskirche könnt Ihr am Sonntag zwischen 12.30 Uhr und 17.00 Uhr auf den Turm steigen. buch-zitadelle

Info& auf Mainz&: Tag des Offenen Denkmals am Sonntag, 11. September 2016. Die meisten Denkmäler sind von 10.00 Uhr oder 11.00 Uhr an bis 17.00 Uhr oder 18.00 Uhr geöffnet. Welche Denkmäler in Mainz dabei sind und mit welchen Öffnungszeiten, Führungen und Aktionen findet Ihr auf der Seite des Denkmalstages, genau hier. Die landesweite, offiziell Eröffnung des Denkmalstages in Rheinland-Pfalz findet um 11.00 Uhr auf der Zitadelle statt. Dort startet dann auch direkt das große Zitadellenfest, alle Infos dazu findet Ihr auf www.zitadelle-mainz.de.

Zur Mainzer Zitadelle ist pünktlich zum fest nun auch noch ein neues Buch erschienen: „Die Zitadelle auf dem Jakobsberg – Ein Kulturdenkmal im Aufbruch“, eine Sonderausgabe der Mainz Vierteljahreshefte, widmet sich auf 128 Seiten der bewegten Geschichte der einstigen barocken Festungsanlage. Es enthält zahlreiche seltene historische Aufnahmen und wurde herausgegeben von Stefan Schmitz. Erschienen ist es im Verlag Bonewitz, der Preis beträgt 7,50 Euro – Ihr bekommt es im Buchhandel oder im Online-Shop unter www.bonewitz.de.

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Taubertsbergbad pleite: Betrieb läuft weiter, Stadt sucht Lösung – Beck: Kein Verkauf

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Nach der Insolvenz des Taubertsbergbades will die Stadt Mainz den Betrieb des Bades erst einmal weiterführen. „Wir werden alles daran setzen, dass der Betrieb weiter geht“, sagte Sport- und Finanzdezernent Günter Beck (Grüne) am Freitag in Mainz. Er sei „froh“, dass der bisherige Betreiber Uwe Deyle am Donnerstag den Insolvenzantrag gestellt habe, das eröffne die Suche nach neuen Lösungen. Die muss nun unter Hochdruck beginnen: Drei Monate hat die Stadt nun Zeit, eine zukunftsfeste Lösung für das Bad zu entwickeln, so lange läuft die Insolvenzvorbereitungsfrist. Beck zufolge gibt es zwei Varianten: Die Gründung einer Betreibergesellschaft im Konzern Stadt für das Bad oder die Suche nach einem neuen Betreiber mittels Ausschreibung.

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Die schönene Bilder aus dem Taubertsbergbad – Vergangenheit oder Zukunft? Foto: gik

Deyle hatte das Taubertsbergbad 13 Jahre lang als Pächter der Stadt Mainz betrieben, am Donnerstag meldete er Insolvenz an. „Wir haben es wirklich versucht“, schreibt Deyle in einer Pressemitteilung, die Mainz& nun vorliegt, aber „niemand ist vollkommen, und natürlich war es auch das Taubertsbergbad nicht.“ Die Schuld für die Pleite schiebt Deyle auf Baumängel, die es seit 13 Jahren gegeben habe, und die „nur mit einer längeren Schließung zu beseitigen gewesen wären.“ Die Beckenschließungen hätten Gäste gekostet, „eine gute Perspektive hat sich trotz großer Anstrengungen und vieler Ideen nicht erfüllt“, schreibt Deyle weiter.

„Das ist wie ein Kind, das nicht hört“

Das aber ist nur die halbe Wahrheit, wahr ist auch: Deyle hat es über Jahre hinweg versäumt, in den Erhalt und die Renovierung des Bades zu investieren. Eine Handhabe, ihn dazu zu zwingen, habe die Stadt nicht gehabt, betonte Beck am Freitag, es habe im Mietvertrag keinen Hebel dazu gegeben. „Das ist so, wie mit einem Kind, das nicht hört, das schaut man sich eine Zeitpläne an, gibt ihm Strafarbeiten – so war das mit dem Herrn Deyle“, beschrieb Beck die Zusammenarbeit mit dem Badbetreiber. „Deyle hätte mehr machen müssen, aber der Vertrag gab keine Daumenschraube her“, sagte Beck.

Der Vertrag mit Deyle stammt aus der Ära von Baudezernent Norbert Schüler (CDU), damals wurde der Betreiber als Retter des Taubertsbergbades gefeiert. Doch zumindest in den vergangenen Jahren hätte die Stadt gewarnt sein müssen: Deyle nämlich machte mit praktisch allen seinen Schwimmbädern eine Pleite nach der anderen, von fünf Bädern war das Taubertsbergbad das letzte große Schwimmbad, das seine Gruppe betrieb – was Ihr in diesem Mainz&-Artikel nachlesen könnt.

Deyle schuldet der Stadt Geld

Und nun schuldet der Badbetreiber der Stadt auch noch eine erhebliche Summe Geld. Es handele sich um eine Summe „im sechsstelligen Bereich“, räumte Beck am Freitag auf Mainz&-Frage hin ein. Die Verwaltung habe in den vergangenen Jahren „immer wieder Konstrukte entwickelt, die ihn befähigt haben, seine Pachtzahlungen zu leisten“, sagte Beck, „das hat er teilweise erfüllt.“ Mit Zahlungsplänen und Stundungsvereinbarungen wurde offenbar versucht, Deyle so gut es ging bei der Stange zu halten. Oberstes Ziel dabei: Den Betrieb des Bades aufrecht zu erhalten.

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Das Taubertsbergbad in mainz steht vor einer ungewissen Zukunft – Foto: gik

„Hätte ich eine Idee gehabt, früher den Fuß in die Tür zu bekommen, hätte ich das sofort getan“, rechtfertigte Beck das Vorgehen der Stadt. Aber es habe einfach keinen vernünftigen Ansatzpunkt gegeben, den Vertrag zu kündigen, ohne einen jahrelangen Rechtsstreit zu riskieren – und der, so Beck weiter, hätte der Stadt auch nicht wirklich weiter geholfen. „Es hätte sich an der Situation des Bades nichts geändert.“

Stadt muss Renovierungen auf eigene Kosten leisten

Und die ist gravierend: Abfallende Kacheln, herabhängende Deckenverkleidungen, marode Duschen – das Taubertsbergbad ist seit geraumer Zeit in einem mangelhaften Zustand. Das Lehrschwimmbecken ist gesperrt, weil sich Kacheln am Boden gelöst haben, auch der Sprungturm samt Becken war in den vergangenen Wochen dicht. Im Thermalbecken sind Teile durch Leinen abgesperrt, ebenfalls wegen Mängeln.

Die Stadt werde nun kommende Woche erst einmal genauer untersuchen müssen, welche Mängel es gebe und wie gravierend die seien, sagte Beck. Klar ist aber schon jetzt: Auf den Reparaturkosten bleibt die Stadt nun sitzen. „Da führt kein Weg daran vorbei“, sagte Beck. Denn egal, welche Lösung in Zukunft für das Schwimmbad anstehe, die Stadt werde nun das Bad in einen Zustand versetzen müssen, der einen wirtschaftlichen und erfolgreichen Betrieb ermögliche. „Man muss die Dinge aufholen, die in den letzten Jahren nicht geschehen  sind“, sagte Beck, und räumte ein, er habe das Unheil seit einigen Monaten kommen sehen.

Notfallplan? Fehlanzeige – aber: kein Verkauf

Einen Notfallplan für den Fall der Insolvenz aber legte der Dezernent am Freitag nicht vor. Wie es am Taubertsberg weiter gehen könne, das müsse nun diskutiert und politisch eruiert werden, sagte Beck. „Wir haben uns nicht in den letzten Monaten zurückgelehnt, wir haben intensiv recherchiert, die Bäderstruktur in Rheinland-Pfalz untersucht“, betonte er. Es gebe aber einfach „nicht mehr viele Player“ am Bädermarkt – im Klartext: Wie es am Taubertsberg weiter geht, ist völlig unklar.

Zwei mögliche Szenarien sieht Beck: Erstens die Gründung einer Betreibergesellschaft für das Bad „im Konzern der Stadt Mainz“ – also einer stadtnahen Gesellschaft unter dem Dach einer städtischen Holding – oder die Neuvergabe an einen externen Betreiber. Ein Verkauf des Bades oder ein Neubau an einer anderen Stelle komme aber auf keinen Fall in Betracht, betonte Beck.

Rund eine Million Euro erhielt Deyle für Schulsport und sozialverträgliche Preise

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Sozialverträgliche Preise? Die hohen Tarife hielten viele von einem Besuch ab – Foto: gik

Rund eine Million Euro zahlte die Stadt an Deyle für die Aufrechterhaltung des Schulsports und für „sozialverträgliche Eintrittspreise“, sagte Beck, umgekehrt sollte Deyle eine Million Euro an Pacht zahlen, pro Monat seien es 10.000 Euro gewesen. Der nun eingesetzte vorläufige Insolvenzverwalter wird nun erst einmal prüfen, inwieweit ein Weiterbetrieb des Bades wirtschaftlich möglich und unter welchen Voraussetzungen sinnvoll ist. Einfach wird das nicht: Es gebe „eine Vielzahl von Gläubigen“, sagte Beck.

Die Gehälter der rund 50 festangestellten Mitarbeitern werden nun erst einmal laut Insolvenzrecht vom deutschen Staat bezahlt – für eine Frist von drei Monaten. Damit also haben Stadt und Verwalter bis Anfang Dezember Zeit, eine Zukunft für das Taubertsbergbad zu entwickeln.

Beck rief die Mainzer dazu auf, dem Taubertsbergbad die Treue zu halten: „Ich hoffe, die Mainzer werden das schöne Wetter nutzen, um das Bad zu nutzen“, sagte er. Das Taubertsbergbad sei nun wieder ein städtisches Bad – und jetzt gehe es darum, „dem wieder eine Zukunft zu geben und das unterstützen.“

Von den politischen Fraktionen im Mainzer Stadtrat gab es am Freitag vor allem betroffene Reaktionen: Man sei „besorgt über die neuerliche Entwicklung im Taubertsbergbad und hofft, dass der Betrieb des Bades trotz der Schwierigkeiten aufrecht erhalten werden kann“, sagte SPD-Fraktionschef Eckart Lensch. Der Betrieb des Bades müsse gesichert bleiben. Die Insolvenz des Betreibers seie „die Möglichkeit für die Stadt Mainz eine gute Lösung für das Schwimmbad mit einem neuen Betreiber zu finden.“

Auch die CDU-Opposition sieht eine Chance zum neuanfang und forderte Transparenz im Auswahlprozess für den neuen Betreiber. „Wir fordern eine sorgfältige Prüfung seitens der Verwaltung“, sagte CDU-Sportexperte Klaus Hafner: „Eine kluge Entscheidung kann das Bad hoffentlich retten.“ Mainz mit seinen 210.000 Einwohnern brauche zwei Schwimmbäder, es müsse „alles dafür getan werden, dass das Taubertsbergbad mit seinem umfassenden Angebot erhalten bleibt.“ Es sei deshalb „wichtig, so schnell wie möglich einen neuen Betreiber mit Potential zu finden.“

Die Linke forderte hingegen, ein städtisches Konzept zum Erhalt und der Modernisierung des Taubertsbergbades. „Wir können uns jetzt nicht zurücklehnen und hoffen, dass ein privater Verein oder Investor die Kohlen aus dem Feuer holt“, sagte Linken-Fraktionsvize Jasper Proske, die Stadtverwaltung dürfe „sich nicht wegducken.“ Beck müsse „schnellstmöglich die Karten auf den Tisch legen, und die möglichen Szenarien für das Taubersbergbad mit der Öffentlichkeit diskutieren.“

Info& auf Mainz&: Mehr zum Hintergrund des bisherigen Betreibers Deyle sowie zum zweiten Mainzer Schwimmbad, dem vom Schwimmverein Mombach betriebenen Mombacher Schwimmbad findet Ihr in diesem Mainz&-Artikel. Das Taubertsbergbad selbst findet Ihr hier im Internet.

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Jeder Schluck ein Geheimnis – Scheurebe feiert zum 100. Geburtstag Renaissance

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Scheu’s Traum, das war ein Weinbau mit hochqualitativen Weinen, einer ganzheitlichen Betrachtung des Weinbaus und modernen Weinen für den Verbraucher – ganz klar: Georg Scheu war ein Vorreiter des modernen Weinbaus. 1916 züchtete Scheu in Alzey eine ganze Reihe neuer Rebsorten, die wichtigste darunter: die Scheurebe. Und die lange als altbacken-süß verschriebene Rebsorte setzt nun zu einem neuen Siegeszug durch die Weingläser an: Gerade junge Winzer aus Rheinhessen entdecken und interpretieren die Scheurebe neu, als filigraner, mineralischer Wein mit einem ganzen Haufen toller Aromen von Cassis über Grapefruit bis hin zu Maracuja.

Scheurebe Sekt Weingut Eva Vollmer
Scheurebe Sekt vom Weingut Eva Vollmer in Mainz-Ebersheim – Foto: Eva Vollmer

„Bei meinem ersten Tank war ich ihr verfallen“, sagt Eva Vollmer, Jungwinzerin aus Mainz-Ebersheim, „das war echt eine Granate, was da rauskam.“ Vollmer gehört zu den jungen Wilden, die aufbauend auf alten Rebbeständen spannende moderne Weine kreieren. Und in den alten Rebbeständen der Eltern fand Vollmer bei Gründung ihres Flaschenweinguts 2007 eben auch Rebstöcke der Scheurebe. „Kann man ja mal probieren“, dachte sich die Jungwinzerin – es war Liebe auf den ersten Blick im Tank.

Schwarze Johannisbeere und Exotik, gerne auch mal grasige Noten, Grapefruit oder auch reife Mangodüfte: Die Scheurebe könne einfach alles, sagt Vollmer, und alles ist genau, was sie aus der Rebsorte macht: Scheurebesekt, Scheurebe trocken und Scheurebe als Cuvee mit Silvaner. Süß, natürlich das kann die Scheurebe, aber eben auch trocken-mineralisch, ein ganzes 6-Gang-Menü begleiten könne sie auch, sagt Vollmer, die am Freitagabend genau das beweisen will – zum 100. Geburtstag der Scheurebe gibt es ein Scheurebe-Diner unter dem Motto „Scheu Dich nicht“ im Weingut Eva Vollmer.

Dabei galt die Scheurebe lange Zeit als Inbegriff für altmodische Weine, die gelegentlich auch noch den „Duft“ von Katzenurin annahm – Schuld war der Ausbau des Weins ab den 1950er Jahren: Nach dem Krieg liebte Deutschland seine Weine weitgehend fett und süß, Wein war kein Essensbegleiter, sondern wurde eher nachmittags zum Kuchen getrunken, mehr Likör als edler Tropfen. Dann kam der Glykolskandal 1985 – und süße Weine fielen in Ungnade. Man trank fortan trocken – und die Winzer warfen die Scheurebe aus den Weinbergen. Von über 4.000 Hektar sank die Weinbaufläche auf rund 1.400 Hektar heute, etwas mehr als die Hälfte davon steht in Rheinhessen.

Scheurebe
Scheurebe-Weintraube – Foto: DWI

Und genau hier, am Ursprung, entdecken zunehmend junge Winzer die Scheurebe ganz neu. Gerade zum Jubiläum gibt es eine Fülle neuer Weine – und sie nennen sie forsch „Tabularasa“ oder „Scheu’s Traum“, wie beim Weingut Köster-Wolf. „Diese krispe Lady verdreht jedem den Kopf, der sich traut, sie zu schnüffeln!“, schreibt Eva Vollmer auf das Etikett ihrer Scheurebe-Flaschen: Schwarze Johannisbeere raubt Dir die Sinne! Scheu Dich nicht!“

„Die Chancen für einen Scheurebe-Reset stehen gut“, sagt auch Bernd Wechsler von der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Oppenheim. Die Rebsorte sei unverwechselbar in Duft und Geschmack, und genau solche Rebsorten seien gerade stark gefragt: „Bukettrebsorten sind im Kommen“, sagt Wechsler, denn der Verbraucher wolle immer mehr experimentieren, individuelle Weine entdecken. Bukettrebsorten, das sind Weine wie Gewürztraminer, Muskateller oder eben die Scheurebe, Weine mit starkem eigenen Aroma und individueller Ausprägung.

„Everybody’s Darling“ sei die Scheurebe sicher nicht, sagt Wechsler, „aber dafür haben wir ja auch den Grauburgunder.“ Bei der Scheurebe aber könne man entdecken, sie sei die rheinhessische Antwort auf den Sauvignon Blanc, der vielfach ähnliche Aromen habe. Tatsächlich war es der Siegeszug des Sauvignon Blanc, der die Rückbesinnung auf die Scheurebe mit auslöste: Neben grünen-grasigen Sauvignons mit viel Mineralik gibt es nämlich auch die Variante mit reifen Pfirsichnoten – und die erinnerte so manchen an die Scheurebe.

Weinprobe Scheurebe Vinocamp Rheinhessen
Die große Vielfalt der Scheurebe zeigten rheinhessische Winzer schon beim Vinocamp Rheinhessen – Foto: gik

Nun entdecken die Winzer selbst wieder, was „die Scheu“ alles kann: „Hochfeines, verstärktes Rieslingbudget mit frischer Säure“, beschreibt Otto Schätzel, Chef der Staatlichen Lehr- und Versuchsanstalt in Oppenheim die Aromen, „die Weine sind dann edel, stahlig, harmonisch, duftig und körperreich.“ Edel – wer hätte das gedacht. Gute Lagen brauche die Scheurebe, sagt Schätzel, und sie gedeihe hervorragend in schwersten Kalk- und Mergelböden – perfekt für Rheinhessen. „Die Scheurebe war ein großer Wurf in jener Zeit“, sagt Schätzel.

Und dabei entsprang Scheu’s Traum eigentlich einem Zufall, einem handwerklichen Fehler: Scheu selbst nämlich dachte, er habe Riesling und Silvaner miteinander zur neuen Rebsorte verschmolzen, so trug er es ins Zuchtbuch ein. Doch DNA-Analysen ergaben 2012: das stimmt gar nicht. Dem Züchter kamen offenbar Pollen einer anderen Rebsorte dazwischen, es war die Bukettrebe, die mit dem Riesling die Partnerschaft zur Scheurebe einging. „Man hat sich immer gewundert, wo das wunderbare Cassisaroma herkam“, sagt Schätzel schmunzelnd.

Porträt Georg Scheu Malerei von Haieck - Foto ©Klaus benz
Porträt des Rebzüchters Georg Scheu, gemalt posthum von Haieck – Foto: Klaus Benz

Georg Scheu, geboren in Krefeld, war eigentlich ein Gartenbautechniker aus Hannover, 1903 kam er nach Geisenheim, um dort Weinbautechnik zu studieren – und war entsetzt: „Ich hatte mir die sagenumwobenen Weinberge des Rheines ganz anders vorgestellt“, notierte er enttäuscht, „hatte von Laubengängen und Rebgirlanden geträumt und fand nun die Rebstöcke als armselige, zusammengeschnittene kümmerliche Gebilde vor.“ Und dann die Weine! „Harte, saure Rheingauer Weine“, schrieb Scheu entsetzt, er sei „sehr enttäuscht.“

Fortan widmete der angehende Rebenzüchter seine Arbeit der Verbesserung des Weinbaus, erforschte Boden und Rebkrankheiten, entwickelte neue Anbaumethoden und setzte sich für mehr Platz für die Rebstöcke ein. „Stelle mich frei, ich trage für zwei“, nach dem Motto forderte Scheu mehr Abstände zwischen Rebstöcken und Rebzeilen, und beklagte nicht selten die sture Konservativität und mangelnde Beweglichkeit der Weinbauer. „Höhere Erträge, bessere Durchlüftung, gesunde Trauben – seine Forderungen sind heute hochmodern“, sagt Schätzel.

Das galt auch für seine Behandlungen der Reben selbst: „Er hat immer gesagt: du musst mit dem Rebstock babbeln – also dich mit ihm befassen“, fasst Schätzel den ganzheitlichen Ansatz Scheus zusammen, dicht am Rebstock müsse der Winzer sein, die Versorgung der Böden im Blick behalten. Und Scheu begann, neue Rebsorten zu züchten, um den Weinbau voran zu bringen – der deutsche Weinbau litt Anfang des 20. Jahrhunderts noch immer unter den Folgen der Reblaus-Katastrophe, die einheimische Reben fast vollständig vernichtet hatte.

Scheu begann zu veredeln und zu züchten, kreuzte Reben, schmiss weg, experimentierte weiter. 1909 war er Leiter der Rebzuchtanstalt Alzey geworden, ab 1916 kam es zum Durchbruch: Scheu gelang die Züchtung gleich einer ganzen Reihe neuer Weinsorten. Septima, Kanzler, Huxelrebe, Faber- und Siegerrebe, sie alle züchtete Scheu und war damit der erfolgreichste deutsche Rebzüchter überhaupt. Alle diese Rebsorten sind noch heute bei deutschen Weingütern im Anbau, der Star aber war die Züchtung des Jahres 1916: „Sämling 88“, die spätere Scheurebe.

Scheufieber im DLR Oppenheim
Scheufieber im DLR Oppenheim heute – Foto: gik

Ganz ideologiefrei blieb Scheu bei seiner Arbeit nicht: Unter den Nazis trat er früh in die NSDAP ein und benannte seinen „Sämling“ schließlich in Wagnerrebe um  nach dem NSDAP-Landesbauernführer, der erhebliche Mittel für die Rebforschung in Alzey bereit stellte. Nach dem Krieg war die Scheurebe deshalb die einzige Rebsorte, die entnazifiziert wurde – sie wurde schlicht unbenannt, und zwar nach ihrem Züchter, der 1949 mit nur 70 Jahren starb.

Heute gelte es, der Scheurebe ein klares Profil für den Markt zu geben, sagt Wechsler, sie eben auch als trockenen Essensbegleiter bekannt zu machen. „Was brauche ich einen Sauvignon Blanc, wenn ich die filigranste aller Rebsorten im Weinberg stehen habe?“, sagt Vollmer. Die Scheurebe sei zuerst hier gewesen, eine zutiefst rheinhessische Rebsorte, „sie verdient es, von uns gehyped zu werden.“ Denn wenn „die Scheu“ gut gemacht sei, fügt die Winzerin hinzu, „ist sie Schluck für Schluck ein neues Geheimnis.“

Info& auf Mainz&: Das nächste Mal könnt Ihr Scheurebe pur bei Eva Vollmers Weinpicknick am Freitag, den 2. September erleben. Ab 17.00 Uhr könnt Ihr Euch dann im Weingut Eva Vollmer in Mainz-Ebersheim – ganz hinten am Ortsausgang Richtung Nieder-Olm rechts abbiegen – mit einer Picknickdecke im Genussgarten oder auf der Sommerterrasse niederlassen und edle Weine genießen. Voranmeldung ist nicht nötig, beim letzten Mal kamen allerdings 250 Gäste…. Ende ist gegen 23.00 Uhr, zu Essen gibt’s natürlich auch. Infos hier auf der Homepage des Weinguts. Oder Ihr stöbert beim Mainzer Weinmarkt an den Ständen – der ein oder andere Winzer dürfte eine Scheurebe dabei haben.

Mainz&-Besucher der CineLady vergangenen Mittwoch hatten schon ihr ganz eigenes Scheurebe-Erlebnis: Mainz& verloste drei Flaschen des Scheurebe-Silvaner-Cuvees von Eva Vollmer mit dem schönen Namen „11 Komma 3“ – es freuten sich riesig Nina aus Mainz-Kastel, Elvira aus Mainz-Kostheim und Lottofee Denise aus Nieder-Olm – herzlichen Glückwunsch!

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Taubertsbergbad offenbar pleite – Betreiber Deyle meldet Insolvenz an

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Das Mainzer Taubertsbergbad ist offenbar am Ende, wie die „Allgemeine Zeitung“ am Donnerstagabend meldete, hat der Betreiber Uwe Deyle Insolvenz angemeldet. „Wir haben es wirklich versucht, aber ohne Erfolg“, sagte Deyle der AZ. Das Bad hatte seit geraumer Zeit mit Schwierigkeiten zu kämpfen, Duschen, Umkleideräume und sogar zum Teil Schwimmbecken waren marode. Die Stadt warf Deyle vor, nicht genügend Geld in den Erhalt des Bades zu stecken, Besucher berichteten von herabfallenden Kacheln und losen Deckenteilen. Es ist beileibe nicht die erste Pleite, die Deyle mit einem Bad hinlegt – die Frage ist, wie es nun weiter geht.

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Schöne Bilder des Tauibertsbergbades aus einer Imagebroschüre Deyles von 2009 – Foto: gik

Seit 2003 hatte die Stuttgarter Unternehmensgruppe von Uwe Deyle das Taubertsbergbad betrieben, schon damals stand das einzige Innenstadtbad der Landeshauptstadt kurz vor dem Aus – Deyle schien der Retter in der Not zu sein und baute am Taubertsberg ein Spaßbad. Die Einweihung wurde mit großem Pomp gefeiert, ein heute legendäres Pressefest fand im Garten statt. Doch von Anfang an gab es auch Kritik, etwa an den hohen Eintrittspreisen für Spaßbad und Saunabereich.

Früh Vorwürfe, Deyle würde nicht genug in Erhalt investieren

Dennoch: Die Mainzer nutzten das Schwimmbad gerne, das mit einem Sportbadbereich auch dem Auftrag für Schulen und Vereine nachkam. Ungewöhnlich frühzeitig aber begannen sich auch die Mängel zu häufen. Schon vor einigen Jahren haben wir selbst marode Duschen, verdreckte Umkleiden, kaputte Spinde und durchaus auch Baumängel im Taubertsbergbad erlebt. Immer wieder gab es Vorwürfe, Deyle würde nicht genug in den Erhalt des Bades investieren. Seit Monaten nun schien sich die Situation zuzuspitzen, Nichtschwimmerbecken und Sprungbecken mussten gar gesperrt werden, weil sich dort Fliesen gelöst hatten, wie die AZ berichtete.

Nun zog Deyle offenbar die Reißleine und meldete Insolvenz an, das unmittelbare Aus für das Bad bedeutet das (noch) nicht: Nach der Anmeldung einer Insolvenz wird zunächst ein Insolvenzverwalter eingesetzt, der dann drei Monate lang Zeit hat, eine Lösung oder einen Käufer für das Objekt zu finden. Sportdezernent Günter Beck (Grüne) versicherte zudem der AZ, die Stadt sei auf eine Insolvenz vorbereitet – was das genau heißt, schreibt die Zeitung nicht.

Deyle legte gleich reihenweise Pleiten mit seinen Bädern hin

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Bilder aus besseren Zeiten des Taubertsbergbades – Screenshot: gik

Es ist zudem nicht die erste Insolvenz, die Deyle mit einem Badebetrieb erleidet: 2013 schmiss die Stadt Neusäß in Bayern Deyle aus der Titania Therme heraus – der Betreiber hatte ein halbes Jahr lang keine Miete gezahlt, im Wasser wurden Legionellen gefunden. Deyle habe nicht genug in Personal und Erhalt des Bades investiert, schrieb damals, im Februar 2013 die Augsburger Allgemeine Zeitung. Auch bei der Keitum Therme auf Sylt – einer Bauruine samt Insolvenz – habe Deyle eine unrühmliche Rolle gespielt, schrieb die Zeitung damals weiter.

2015 meldete dann auch die von Deyle gebaute und betriebene Königstherme in Königsbrunn Insolvenz an, „die Liste der Versäumnisse ist lang“, schrieb die Augsburger Allgemeine im Juli 2015, Deyle habe „spät und spärlich investiert.“ In Mainz war Deyle in den vergangenen Wochen abgetaucht, Fragen zur Zukunft des Taubertsgbergbades wurden höchstens zögerlich beantwortet.

„Betreiber offenbar untergetaucht“, schrieb SWR Online im Juli, Deyle sei seit Wochen für die Stadt nicht zu erreichen. Deyle habe einmal fünf Schwimmbäder deutschlandweit betrieben, vier seien bereits pleite gegangen – das war im Juli. Beck sagte dem SWR damals, er habe Anfang Juni den Stuttgarter Unternehmer aufgefordert, ein Sanierungskonzept vorzulegen. Deyle habe bis heute nicht reagiert.

Mombacher Schwimmbad wurde 2015 von Schwimmverein gerettet

Freibad Mombach
In Mombach wurde das Schwimmbad hingegen von einem Verein gerettet und bis heute erfolgreich betrieben – Foto: Stadt Mainz

Dabei zeigt ein anderes Schwimmbad in Mainz, dass es auch anders geht, abseits großer Investoren mit Versprechungen vom blauen Himmel: Das Mombacher Schwimmbad wird seit Februar 2006 vom Mainzer Schwimmverein 1901 betrieben – der Stadtrat hatte 2005 die Schließung des damals hoch defizitären Bades beschlossen. Es folgten massive Proteste der Mainzer und ein Bürgerbegehren, das mehr als 20.000 Mainzer unterschrieben – schließlich durfte der Mombacher Schwimmverein den Betrieb des Bades übernehmen.

Der senkte die Kosten für das Bad mal eben um 900.000 Euro – für die Stadt blieb damit noch ein Zuschuss von rund einer Million Euro – und schaffte mit viel Kreativität und neuen Ideen, woran die öffentliche Hand bis dahin komplett gescheitert war: Den Badbetrieb auf gutem Niveau und mit möglichst niedrigen Kosten zu erhalten. Der Schwimmverein beschäftigte weniger Mitarbeiter, investierte in moderne Technik, die Geld und Energie sparte und lockte mit neuen Kursen neue Besucher ins Bad – das alles bei moderaten und sozialverträglichen Eintrittspreisen.

„Verein rettet Schwimmbad“, schrieb damals die Mainzer Rhein-Zeitung im Dezember 2015, was Ihr alles noch einmal auf dieser Seite der Bürgerinitiative Mombacher Schwimmbad nachlesen könnt. Vielleicht hat ja jetzt jemand eine ähnlich kreative Idee…. Wer dafür in Frage kommt? Gebaut hat das Taubertsbergbad damals – der Ingelheimer Bauunternehmer Dirk Gemünden.

Info& auf Mainz&: Zu unserem Bericht über die aktuellen Entwicklungen, wie es weiter geht, was die Stadt sagt – hier entlang, bitte.

 

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Mobilitätsaktion des BUND zur CETA/TTIP-Demo am Samstag auf dem Leichhof

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An diesem Wochenende rasselt es wirklich Termine in Mainz – und wir können einfach nicht alle ausführlich recherchieren. Deshalb hier ein schneller Terminhinweis zu einer Aktion des Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) am Samstag auf dem Leichhof – es geht um eine Mobilisierungsaktion im Vorfeld der geplanten Demo gegen die Freihandelsabkommen CETA und TTIP am Samstag, 17.09.2016 in Frankfurt. Damit Ihr wenigstens informiert seid, geben wir Euch hiermit die Infos aus der Pressemitteilung des BUND weiter:

banner-bund-stopp-ttip„Am Samstag, 10.09.2016 lädt der BUND Rheinland-Pfalz ab 10.00 Uhr zusammen mit dem „Rheinland-Pfälzischen Netzwerk gegen TTIP“ aus elf weiteren Organisationen zu einer Mobilisierungsaktion auf den Leichhof nach Mainz ein. Das breite gesellschaftliche Bündnis möchte aller Mainzer und Mainzerinnen an diesem Tag motivieren, an der großen Demo „CETA & TTIP STOPPEN! Für einen gerechten Welthandel!“ am Samstag, 17.09.2016 in Frankfurt mitzumachen.

So laden wir neben einem gut sichtbaren aufblasbaren Banner wir zu einem symbolischen Eimerwerfen gegen CETA und TTIP ein, halten Informationsmaterialien zum Thema, zur Demo und zur Anfahrt nach Frankfurt bereit und lassen Vertreter der beteiligten Organisationen zu Wort kommen.

Unser Protest kommt genau zur richtigen Zeit. Zwei Tage nach den Demonstrationen wird die SPD über CETA abstimmen. Kurz danach fallen die wichtigen Entscheidungen im EU-Ministerrat. Wenn wir CETA jetzt stoppen, dann ist auch TTIP Geschichte. Noch nie waren die Chancen so gut, die beiden Freihandelsabkommen endgültig zu verhindern.

Der bundesweite Trägerkreis aus 30 Organisationen ruft zu parallelen Großdemonstrationen gegen CETA und TTIP auf – am 17. September zeitgleich in 7 Städten, darunter eben auch Frankfurt. Gemeinsam werden wir ein klares Signal für einen gerechten Welthandel setzen!“

Info& auf Mainz&: Alle Infos zur Demo findet Ihr unter www.ttip-demo.de, alle Infos zum Netzwerk unter www.bund-rlp.de/ttip (Achtung: Link veraltet!).

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Dem vom BUND initiierten „Rheinland-Pfälzische Netzwerk gegen TTIP“ gehören zurzeit an:
  • Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e.V. Landesverband Rheinland-Pfalz – Saarland
  • AG Frieden Trier
  • attac Regionalgruppen Rheinland-Pfalz
  • Bioland Rheinland-Pfalz/Saarland
  • Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
  • Deutscher Gewerkschaftsbund Rheinland-Pfalz
  • Entwicklungspolitisches Landesnetzwerk Rheinland-Pfalz (ELAN) e.V.
  • Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Landesverband Rheinland-Pfalz
  • linkswärts e.v.
  • Mainzer Gruppe der ökumenischen Versammlung
  • Mehr Demokratie e.V. Rheinland-Pfalz
  • Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau
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