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Start 2016 September

Monatsarchive: September 2016

Deutsch-irakischer Schriftsteller Abbas Khider wird Mainzer Stadtschreiber 2017

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Der jetzige Mainzer Stadtschreiber Clemens Mayer ist noch gar nicht richtig in der Stadt angekommen, da steht schon sein Nachfolger fest: Abbas Khider wird der 33. Mainzer Stadtschreiber und im Frühjahr 2017 sein Amt antreten. Khider erzähle „in einer musikalischen und schlanken Sprache tragikomische, erschütternde und anrührende Geschichten von Menschen, die unter Verfolgung und Vertreibung leiden müssen“, urteilte die Jury des Mainzer Stadtschreiberpreises am Montag. Khider verleihe „mit Sensibilität, Humor und Sympathie den Heimatlosen eine authentische, unüberhörbare Stimme“ – wenn das nicht der passende Autor für diese Zeit ist…

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Wird der 33. Mainzer Stadtschreiber im Jahr 2017: Abbas Khider, gebürtiger Iraker – Foto: Hassiepen, hf

Damit setzt die Jury des Stadtschreiberpreises ihre Linie fort, junge Schriftsteller mit modernen Themen nach Mainz zu holen – eine gute Linie, wie wir bei Mainz& finden. Khider wurde 1973 in Bagdad geboren und wuchs dort im Viertel „Saddam-City“ als Sohn eines Dattelhändlers auf. Als Abiturient wurde er wegen politischer Aktivitäten gegen das Regime Saddam Husseins verhaftet und von 1993 bis 1995 inhaftiert und gefoltert. Nach seiner Flucht aus dem Irak suchte er im Jahr 2000 Asyl in Deutschland. Von 2005 bis 2010 studierte er in München und Potsdam Literatur und Philosophie, seit 2007 in Khider deutscher Staatsbürger – und auch seine Literatur schrieb er von Anfang an auf Deutsch.

2008 erschien sein erster Roman, in „Der falsche Inder“ verarbeitete Khider seine jahrelange Odyssee als Flüchtling – und das war vor knapp zehn Jahren. 2011 folgte „der Roman „Die Orangen des Präsidenten“, in dem Khider ein erschütterndes Bild des Irak zwischen Gefängnishölle und behüteter Kindheitsidylle zeichnete“, heißt es in der Mitteilung der Stadt weiter, die wir hier umfangreich zitiert haben. Mit „Brief in die Auberginenrepublik“ entwarf Khider dann 2013 „ein vielstimmiges Panorama arabischer Zustände und Stimmen, während er eine stationenreiche Briefbeförderung aus dem Exil in die irakische Heimat verfolgt.“ 2014 leitete Khider eine Schreibwerkstatt in Kairo, nachdem er schon 2011 in der ägyptischen Kapitale recherchiert hatte und sich an den Protesten gegen das Mubarak-Regime beteiligt hatte.

Sein neuester Roman ist hochaktuell und erschien 2016, schildert Khider „mit Sinn für Melancholie und Groteske, wie eine Gruppe von Asylbewerbern Anfang der 2000er Jahre in das Räderwerk einer absurden deutschen Bürokratie gerät“ – der passende Titel des Romans: „Ohrfeige“.

Khider gebe dem Leser „einen tiefen Blick in das Labyrinth der deutschen Asylbehörden und schildert die dortigen Fallstricke und Hürden mit Witz und einem gewollt rauen Tonfall“, sagte denn auch Kulturdezernentin Marianne Grosse (SPD) nach der Wahl. Der Autor liefere damit „einen wichtigen, literarisch sehr aufreibenden Beitrag zur aktuellen Situation aus einer gänzlich anderen Warte und erweitert das vorherrschende Blickfeld.“ Die Flüchtlingsbewegung also aus dem Blickwinkel dessen, der selbst einst geflüchtet war, Reflexionen auf Ankommen und Ausgrenzung – uns erinnert das auf gewisse Weise an den großartigen Rafik Schami.

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Flucht, Enge, Verfolgtsein – ein Theaterstück auf dem Open Ohr brachte das den Zuschauern intensiv nahe – Foto: gik

Irgendwie passend, dass es die Schriftsteller aus dem Osten sind, aus Syrien, dem Irak und der Türkei, die die relevanten Werke unserer Zeit schreiben – so wie es Zaimoglu als Mainzer Stadtschreiber 2015 ja auch tat. Mal sehen, ob Khider ebenso offen auf die Mainzer zugeht, wie es Feridun Zaimoglu tat – und wie es der Ostdeutsche Clemens Meyer bisher jedenfalls noch nicht getan hat. Meyer hingegen bekannte jüngst in der Zeit, er sei ja noch nicht wirklich viel in Mainz gewesen und fremdele noch mit der Stadt. Was sagt es uns, dass Autoren aus dem „fernen“ Osten offener und konstruktiver mit unserer Gesellschaft umgehen als jemand aus Leipzig?

Abbas Khider hat übrigens bereits jetzt schon zahlreiche Auszeichnungen verliehen bekommen, so etwa den Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis (2010), den Hilde-Domin-Preis für Literatur im Exil (2013), den Nelly-Sachs-Preis der Stadt Dortmund (2013) sowie den Spycher Literaturpreis Leuk 2016. Khider wird wie seine Vorgänger gemeinsam mit dem ZDF eine Dokumentation nach freier Themenwahl produzieren und die – komplett sanierte, wie die Stadt betont – Stadtschreiberwohnung im Mainzer Gutenberg-Museum beziehen. Die Verleihung des mit 12.500 Euro dotierten Preises findet voraussichtlich im März 2017 statt.

Info& auf Mainz&: Mehr über Abbas Khider findet Ihr auf seiner Homepage im Internet, genau hier. Mehr über den 32. Mainzer Stadtschreiber Clemens Meyer lest Ihr hier bei Mainz&.

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Wahl der Deutschen Weinkönigin in Mainz im September – zum ersten Mal seit 53 Jahren

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Das ist mal ein nettes Geburtstagsgeschenk: Nach 53 Jahren wird endlich mal wieder eine Deutsche Weinkönigin in Mainz gewählt. Möglich macht es das Jubiläum 200 Jahre Rheinhessen, am 24. und 30. September steigt die große Show rund um die höchste deutsche Weinkrone in der Mainzer Rheingoldhalle. Die Great Wine Capital Mainz ist schon im Vorfieber, die Wahl sei „eine der spannendsten und schönsten Entscheidungen, die Deutschland hat“, schwärmte Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD). In der Tat: 13 Kandidatinnen wetteifern um die Krone, die heute für Weltoffenheit, Weinkompetenz und ein spannendes Jahr im Dienste des Weins steht.

Sabrina Becker Weinkönigin Rheinhessen
Unsere Hoffnung bei der Wahl der Deutschen Weinkönigin: Sabrina Becker, amtierende Rheinhessische Weinkönigin – Foto: gik

„Mich kann mittlerweile nicht mehr viel aus der Ruhe bringen“, sagt Sabrina Becker lachend. Die 25 Jahre alte Winzerin vom Weingut Becker aus Spiesheim ist seit knapp einem Jahr rheinhessische Weinkönigin – und hat schon jetzt ein bewegtes Jahr hinter sich: Im indischen Neu Delhi warb sie schon für rheinhessische Rieslinge, auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin, beim Tag der Deutschen Einheit oder bei der größten Weinprobe der Welt im Radio in Siefersheim. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) schüttelte sie schon die Hand, traf Uwe Ochsenknecht und Mario Adorf bei den Nibelungenspielen – „man kommt unglaublich viel herum und lernt viele interessante Leute kennen“, sagt Becker, „das ist eine Schule, die prägt einen fürs Leben.“ Im September tritt sie mit 13 anderen jungen Damen an, Deutsche Weinkönigin zu werden.

Weinkönigin – das war einmal ein Job für Mädels im Dirndl, die freundlich in die Kamera lächelten. 1949, als das Deutsche Weininstitut (DWI) die erste Wahl einer Deutschen Weinkönigin ausrichtete, musste die Kandidatin „ein Dirndl tragen, ein Weinglas hochheben und einen Spruch aufsagen können – das war alles“, sagt DWI-Geschäftsführerin Monika Reule. Das ist lange vorbei: Weinköniginnen müssen heute Fachfrauen in Sachen Weinwissen sein, dazu Auftreten, Charme und gute Fremdsprachenkenntnisse mitbringen.

200 Termine im In- und Ausland absolviert die Deutsche Weinkönigin heutzutage im Dienste der deutschen Winzer und ihrer Weine. „Zweimal Toronto, dann Shanghai, Peking und Tokio, Warschau und Zürich“, zählt Josefine Schlumberger auf. Die amtierende 67. Deutsche Weinkönigin reist seit Herbst 2015 in Weinmission durch die ganze Welt. „Weinproben, politische Veranstaltungen in Berlin, Messen in Asien, da ist wirklich alles dabei“, berichtet Schlumberger: „Es ist ein Jahr, das unglaublich tolle Kontakte und Erlebnisse bringt.“

Deutsche Weinkönigin Josefine Schlumberger
Die amtierende Deutsche Weinkönigin Josefine Schlumberger: Spannendes Jahr im Diesnte des deutschen Weins – Foto: gik

Alle 13 deutschen Weinanbaugebiete bereiste sie, warb auf dem Ball der Marine in Warnemünde für deutsche Weine und fuhr Fernsehmoderator Günter Jauch mit dem Koffer über den Fuß. Man lerne, sich in der Business Welt zu bewegen, aber auch Auftreten, Reisen, Selbstständigkeit, sagt Schlumberger: „Es ist eine Crashausbildung, die man tragen kann, wie eine Bachelor-Ausbildung.“

Nun wird im September ihre Nachfolgerin, die 68. Deutsche Weinkönigin gewählt, und das endlich einmal wieder in Mainz. 1963 fand hier zuletzt eine Wahl der höchsten deutschen Weinmajestät statt, das DWI ist per Vertrag an den traditionellen Austragungsort Neustadt an der Weinstraße gebunden. Nur dreimal in zehn Jahren darf das DWI die Wahl in einer anderen Stadt ausrichten – zum 200. Geburtstag kommt das Spektakel deshalb nach Mainz. Zu dem Großevent werden rund 3.000 Gäste in Mainz erwartet, die Fans kommen aus allen Weinanbaugebieten bundesweit.

13 Kandidatinnen treten an, alle haben ein Jahr lang ein deutsches Weinanbaugebiet als Weinkönigin vertreten. Aus Rheinland-Pfalz, dem Land mit den meisten deutschen Weinanbaugebieten, sind gleich sechs junge Damen im Rennen. Da ist etwa Lena Endesfelder, die frisch gebackene Bachelor-Absolventin für Weinbau und Oenologie steht in Mehring an der Mosel im Familienweingut in Weinberg und Keller. Die Pfälzerin Julia Kren studierte in Heilbronn Internationale Weinwirtschaft und arbeitet im Weingut Winter in Dittelsheim-Hessloch.

Clarissa Peitz von der Nahe wiederum ist schon gelernte Industriekauffrau, kommt aus einem Weingut in Wallhausen und absolviert gerade ein ausbildungsintegriertes Duales Studium für BWL und Marketing bei Boehringer Ingelheim – und das alles mit gerade 21 Jahren. Das Ziel: Gemeinsam mit der Schwester das Familienweingut Peitz in Spabrücken übernehmen. „Wir bauen bewusst nur die alten Rebsorten an, Burgunder, Riesling, Bukettrebsorten wie Scheurebe und Bacchus“, sagt Peitz. Deutschland habe weltweit tolle Möglichkeiten mit Cool Climate-Weinen, gerade zur modernen leichten Küche. „Und deutsche Rotweine haben definitiv ein hohes Potenzial, das sollte man verstärken“, findet sie, „wir müssen da international noch am Bild feilen.“

Kandidatinnen Wahl Deutsche Weinkönigin Mainz mit OB und amtierender DWK
13 Kandidatinnen, eine Mission: Deutsche Weinkönigin werden. In Mainz – Foto: gik

Auch Quereinsteigerinnen in Sachen Weinbau sind unter den Kandidatinnen, etwa die angehende Lehrerin Michelle Skruth von der Ahr oder Sarah Hulten vom Mittelrhein. Die gebürtige Koblenzerin studiert zwar Medien und Kulturwissenschaften in Düsseldorf, im Job aber zieht es sie in die Weinwirtschaft: „Ich bin ein Kind von Rhein und Mosel“, sagt sie, „Wein ist einfach ein tolles Kulturgut und hat die Möglichkeit, Menschen zu verbinden.“

Gute Chancen könnte die Rheinhessin Sabrina Becker haben, ihr intensives Jahr im Rheinhessen-Jubiläum hat ihr einen Vorsprung in Sachen professionelles Auftreten beschert. In zwei Runden müssen sich die Kandidatinnen einer 70-köpfigen Jury aus Weinwelt, Politik und Medien stellen: Am 24. September geht es in der Fachbefragung zunächst um fundiertes Weinwissen. In mehreren Runden müssen sich die Kandidatinnen löchern lassen, Holzchips, Sektherstellung oder Blanc de Noir ebenso erklären können wie Weinmarketing, Rebschnitt oder die Kombination von Weinen zu Essen.

Katharina Fladung bei der Wahlgala Deutsche Weinkönigin 2015
Präsenz auf großer Bühne beweisen: Die Deutsche Weinprinzessin Katharina Fladung bei der Wahlgala Deutsche Weinkönigin 2015 – Foto: gik

Sechs Kandidatinnen qualifizieren sich dann für das Finale am 30. September, in der live vom Fernsehen übertragenen Wahlgala werden dann die Deutsche Weinkönigin sowie zwei Deutsche Weinprinzessinnen gekürt. 2015 waren das neben Schlumberger Katharina Fladung aus dem Rheingau und Caroline Guthier vn der Hessischen Bergstraße als Deutsche Weinprinzessinen. In der Show müssen die Damen neben Weinwissen auch Bühnenpräsenz, rhetorische Fähigkeiten und kreative Spontanität beweisen.

Eine Blindweinprobe ist immer dabei, meist auch eine Rede an ein fiktives Publikum – etwa britische Geschäftsreisende oder den Verband der Bierbrauer. Dabei müssen die Damen dann Redekunst und Überzeugungskraft beweisen, oft auch dann auch mit persönlichen Reden Persönlichkeit zeigen – Deutschland kriegt am Ende wahrlich eine Super-Weinkönigin.

In Mainz wird zum inzwischen zehnten Mal SWR-Moderator Holger Wienpahl durch die Show führen, dazu bringt Lars Reichow zur Wahlgala ein eigenes Programm mit. Rund 1.000 Gäste dürfen in der Rheingoldhalle mitfiebern, 80 Prozent der Karten für das Event seien bereits verkauft, sagte August Moderer, Chef des Citymarketings Mainzplus. Mainz freue sich auf die Wahl und wolle „das Prädikat deutsche Weinhauptstadt nach außen tragen.“

Majestätentrio Wahl Deutsche Weinkönigin 2014
Das war die Krönung der drei Weinmajestätinnen 2014, in der Mitte die Deutsche Weinkönigin Janina Huhn aus der Pfalz – Foto: DWI

Aber auch im Fernsehen ist die Wahl der Deutschen Weinkönigin ein Megaevent: Der SWR berichtet schon Wochen vorher in seinen Sendungen und stellt die Kandidatinnen vor. „Das Interesse des Publikums ist riesengroß“, sagt Günter Dudek, zuständiger Leiter beim SWR. Seit 1999 übertragt der SWR die Wahl in Mainz zum inzwischen 18. Mal, die Einschaltquoten liegen bei 16 bis 17 Prozent pro Jahr.

Wer es am Ende wird? Wenn wir das wüssten…. Fest steht: 2016 tritt ein starkes Feld an, starke Frauen mit viel Erfahrung und durchaus einer guten Portion Ehrgeiz. Gut so: Deutsche Weine können im In- und vor allem im Ausland noch viel Unterstützung gebrauchen. „Wir haben so gute deutsche Weine, die sind unheimlich vielseitig einsetzbar, auch zu gehobener Küche“, sagt etwa die Rheingauer Weinkönigin Louisa Follrich. Die Hattenheimerin studiert Internationale Weinwirtschaft in Geisenheim, schwärmt für Winzersekte – und will beweisen,d ass man auch als Nicht-Winzerstochter Deutsche Weinkönigin kann: „Das zu werden“, sagt sie, „das wäre das Non-plus-Ultra.“

Info& auf Mainz&: Die 68. Wahl der Deutschen Weinkönigin findet am 24. September mit dem Vorentscheid und am 30. September mit der Wahlgala in der Mainzer Rheingoldhalle statt. Wenn Ihr dabei sein wollt: Die Tickets für die Wahlgala kosten 69,- Euro, darin enthalten ist ein Buffet sowie eine lange Liste deutscher Weine aus den deutschen Anbaugebieten, die an dem Abend probiert werden können. Tickets für den Vorentscheid kosten 59,- Euro, beide gibt’s beim Citymarketing Mainzplus, genau hier. Mehr über die Deutsche Weinkönigin und ihre Weinprinzessinnen findet Ihr auf deren eigener Homepage www.deutscheweinkoenigin.de.

Als Begleitprogramm zur Wahl der Deutschen Weinkönigin kommt zudem vom 23. September bis zum 3. Oktober das Weinsensorium nach Mainz: Elf Tage lang könnt Ihr bei der Weinerlebniswelt auf dem Rathausvorplatz auf 400 Quadratmetern Wein mit allen Sinnen erleben, und zwar bei freiem Eintritt. Wir stellen Euch das dann noch ausführlicher vor 😉

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Mittwoch 18.00 Uhr Probealarm bei Sirenen – Stadt bittet um aktive Rückmeldung

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Mittwochabend solltet Ihr mal die Ohren spitzen: Um 18.00 Uhr wird es bei den rund 60 Sirenen in der Stadt einen Probealarm geben. Eine Minute lang wird ein auf- und abschwellender Heulton zu hören sein, das ist das Signal „Warnung der Bevölkerung“. Im Ernstfall solltet ihr dann das Radio einschalten und auf Durchsagen achten, Fenster und Türen schließen und Klimaanlagen abschalten. Am Mittwoch solltet Ihr vor allem aber eines tun: Der Stadt mitteilen, ob Ihr die Sirene gehört habt, oder noch wichtiger: ob nicht. Die Stadt will so nämlich akustische Lücken in Warnsystem aufdecken.

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Eine Sirene vom Typ E57, wie er auch in Mainz steht – Foto: Thomas Schulze via Wikimedia

Die Sirenenwarnung ist auch in Zeiten von Handys und Warn-Apps immer noch das wichtigste Mittel, um eine Vielzahl von Bürgern im Notfall flächendeckend zu erreichen, betont die Stadt. Der Probealarm dient denn auch der Überprüfung der Funktionsfähigkeit der Sirenenanlagen, immerhin gibt es davon rund 60 im ganzen Stadtgebiet. Das Signal wird durch die Feuerwehrleitstelle Mainz ausgelöst,alle Sirenen sind sogenannte Motorsirenen vom Typ E 57 und werden entweder gruppenweise oder vollflächig gestartet. und die Stadt will in diesem Jahr wissen: Habt Ihr’s auch gehört?

Die rund 60 Sirenen sind nämlich vor allem an Gefahrenpunkten aufgestellt, also etwa entlang der Rheinschiene, in Industriegebieten und an Verkehrsknotenpunkten. Im Ernstfall soll mit Ihnen die Bevölkerung bei Großschadensereignissen gewarnt werden – also etwa bei größeren Chemieunfällen. Wenn das Signal ertönt solltet Ihr deshalb unbedingt diese Dinge tun:

• Rundfunkgerät einschalten und auf Durchsagen achten
• vorsorglich Türen und Fenster sofort schließen
• Klimageräte und Lüftungsanlagen im Gebäude und Fahrzeug (ggf. Umluft) abschalten
• den Notruf nur bei dringenden Vorfällen kontaktieren
• Kindern und hilfsbedürftigen Menschen helfen
• Nachbarn und Bekannte informieren.

Außerdem solltet Ihr im Internet auf der Homepage der Stadt Mainz und/oder der der Mainzer Feuerwehr nachsehen, was los ist. Feuerwehrangehörige in Mainz werden übrigens nicht über Sirenen – anders als auf dem Land –zum Einsatz gerufen. „Die Alarmierung der Feuerwehr erfolgt über die so genannte ’stille Alarmierung‘, d.h. über Funkmeldeempfänger, eine Art ‚Pager‘, den der Feuerwehrmann bei sich trägt“, teilte die Stadt mit.

An diesem Mittwoch solltet Ihr dazu im Internet noch etwas tun: Auf der Seite der Stadt Mainz steht dann nämlich ein Online-Formular bereit, mit dem Ihr der Stadt mitteilen könnt, ob und wie gut Ihr die Sirenen gehört habt. Die will nämlich wissen, wie die Sirenen wahrgenommen werden und ob es Lücken gibt, wo man gar keine Sirenen hört. „In Zeiten immer besserer Gebäudedämmungen und Fensterverglasungen soll auf diese Art ein Eindruck gewonnen werden, ob und wo die Sirenen möglicherweise nur noch unzureichend zu vernehmen sind“, heißt es weiter.

Der Probealarm dient nämlich noch einem wichtigen Zweck: Die Bevölkerung für Sirenen zu sensibilisieren und ihnen den Umgang damit nahe zu bringen. Wer kennt denn von den Jüngeren schon noch die verschiedenen Sirenensignale? Zum Glück ja die wenigsten…

Info& auf Mainz&: Probealarm der Sirenen in Mainz am Mittwoch, den 21. September 2016 um 18.00 Uhr für eine Minute. Das Online-Formular findetIhr auf der Internetseite der Stadt Mainz unter www.mainz.de/warnung. Der Fragebogen wird bis eine Woche nach der Sirenenprobe verfügbar sein.

 

 

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Vorsorge gegen Hochwasser – Hochwassernotgemeinschaft Rhein feiert 20 Jahre

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Die unglaublichen Regenmengen in diesem Frühjahr machten es unübersehbar deutlich: Hochwasser ist ein Dauerthema, Überschwemmungen können jederzeit und beinahe auch überall auftreten. Da passt es gut, dass eine wichtige Gemeinschaft nun Jubiläum feiert und so auf ihre Arbeit aufmerksam macht: Vor 20 Jahren wurde die Hochwassernotgemeinschaft Rhein gegründet. Am Freitag informiert der Wirtschaftsbetrieb Mainz zum Jubiläum auf dem Liebfrauenplatz vor dem Gutenberg-Museum über die Errungenschaften durch die Gemeinschaft und gibt Tipps, wie man sich vor Hochwasser schützen kann.

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Früher Standard: Hochwasser am Rhein – Foto: DLRG Mainz

Es war vor allem Anfang der 1990er Jahre, als den Menschen entlang des Rheins das Wasser bis zum Halse stand: Massive Hochwasser setzten Wohnungen, Felder und Besitz von Rhein-Anliegern unter Wasser, die Bilder von Straßen unter Wasser und Botten in den Straßen vor allem auch am Mittelrhein sind noch in den Köpfen. Es waren diese dramatischen Ereignisse, die zur Gründung der Hochwassernotgemeinschaft Rhein (HWNG Rhein e. V.) am 16. November 1996 führte. Mehr als 60 vom Hochwasser betroffene Gemeinden, Städte und Bürgerinitiativen aus Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen schlossen sich in Köln zur Hochwassernotgemeinschaft Rhein zusammen und bildeten die bis dahin größte Solidargemeinschaft gegen Hochwasser.

Seither hat sich viel getan am Rhein: Durch Renaturierungen, Polder und andere Vorsorgemaßnahmen konnten die großen Hochwasserkatastrophen in den vergangenen Jahren verringert werden. So entstand etwa ein großer Flutpolder bei Ingelheim, wo im Notfall Felder geflutet werden können, um so den Rheinpegel senken zu helfen, 2011 wurde der Polder zum ersten Mal geflutet. Ein zweiter großer Polder zwischen Budenheim und Laubenheim schützt Mainz seit 2009: Auf einer Fläche von 191 Hektar können hier bis zu 6,7 Millionen Kubikmeter Wasser zurückgehalten werden.

Auch deshalb – und wegen der hoch aufgeschütteten Rheinufer – sind in Mainz große Hochwasserschäden selten, zuletzt setzte ein Hochwasser 2013 den Mainz-Strand und die Promenade in Mainz-Kastel unter Wasser. 6,82 Meter hoch stand der Rhein damals im Juni 2013, 6,30 Meter sind in Mainz normal. Höchststände erreichte der Rhein in Mainz mehrfach in den 1980er Jahren: Auf über sieben Meter stiegen die Fluten damals – der höchste Pegel in neuerer Zeit lag laut Wikipedia bei 7,95 Meter, gemessen am 28. November 1882. Entlang der Mainzer Rheinallee könnt Ihr übrigens an verschiedenen Stellen an Häusern noch alte Hochwassermarken finden.

Doch die Hochwasserschutzgemeinschaft warnt zu ihrem 20. Geburtstag auch: „Es wurde viel erreicht und dennoch bestehen auch weiterhin Defizite im Hochwasserschutz.“ Die Realisierung von Rückhalteräumen schreite viel zu langsam voran, die Koordination der Maßnahmen erfolge „immer noch kleinstaatlich“ und das Gefahrenbewusstsein und die Hochwasservorsorge seien noch immer unterentwickelt, schreibt die Gemeinschaft auf ihrer Homepage.

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Hochwasserpolder bei Laubenheim: Im Notfall kann hier viel Wasser gespeichert werden – Grafik: SGD Süd

Denn gerade der Klimawandel werde neue Herausforderungen schaffen, Hochwasser und Starkregen seien nicht zu verhindern und werden wohl zunehmen. „Das nächste Hochwasser kommt bestimmt“, warnt die Gemeinschaft und mahnt zu weiterer Vorsorge. Beim Hochwasserberatungszentrum des Landes, angesiedelt beim Gemeinde- und Städtebund, beraten sie deshalb Städte bei Vorsorgemaßnahmen und helfen, Gefahrenkarten zu erstellen. Oft nämlich könne man schon mit kleinen Maßnahmen viel Schaden abwehren, wissen sie hier: Mit kleinen Mäuerchen Regenwasser von Einfahrten weglenken, Gitter vor Kanälen reinigen, Holzstapel nicht auf Feldern in der Nähe von Bächen lagern etwa.

Auch Bäche von Betonkorsetts zu befreien kann zur Vorbeugung von Hochwasser helfen, weil dann mehr Wasser in der Fläche versickern kann, aber dafür braucht es natürlich auch den nötigen Platz in der Fläche dazu. Aber auch Hausbesitzer können mit einfachen Mitteln vorsorgen – indem man etwa Kellerfenster durch Umrandungen schützt oder eine Rückstausicherung im Abflussrohr einbaut. Die Experten raten zudem zum Abschluss einer Elementarschadensversicherung, die sei – entgegen vieler Berichte – auch für praktisch jedes Haus zu bekommen, allerdings können diese Versicherungen durchaus auch teuer sein. Tipps dazu gibt die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz auf dieser Internetseite.

Aber auch die Mainzer Wirtschaftsbetriebe informieren über Maßnahmen gegen Hochwasser: An einem Infostand auf dem Liebfrauenplatz vor dem Gutenberg-Museum an diesem Freitag. aufmerksam machen. Von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr könnt Ihr Euch zeigen lassen, wie der Liebfrauenplatz ungeschützt aussähe, was in einem Hochwasserfall alles getan werden muss und wann welche Maßnahmen greifen. Auch Geräte und Materialien, die bei Hochwasser zum Einsatz kommen, werden gezeigt – und Ihr könnt erfahren, wie hoch das Wasser bei den unterschiedlichen Pegelständen tatsächlich steigt. Das Motto der Aktion: „Gemeinsam in einem Boot“ – ein passendes Motto für 20 Jahre gemeinsamen Hochwasserschutz.

Info& auf Mainz&: Das Jubiläum 20 Jahre Hochwassernotgemeinschaft Rhein am Freitag, 23. September 2016, wird in vielen Kommunen gefeiert, in Mainz gibt’s von 9.30 Uhr bis 12.00 Uhr Infos an einem Infostand auf dem Liebfrauenplatz vor dem Gutenberg-Museum. Mehr zur Hochwassernotgemeinschaft und ihrer Jubiläumsfeier am Mittelrhein und in Koblenz findet Ihr hier im Internet. Dort findet Ihr auch umfangreiche Tipps zur Hochwasservorsorge. Zur den Tipps der Verbraucherzentrale zur Elementaschadensversicherung geht es hier entlang.

 

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12-Stunden Twitter-Marathon der Mainzer Polizei am Freitag

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Die Mainzer Polizei ist ja schon länger auf dem Kurznachrichtendienst Twitter unterwegs und informiert mit den kleinen Nachrichten über Unfälle, Einbrüche und die Verkehrslage rund um Spiele des Fußballclubs Mainz 05 – oft auf humorvolle Art. Am morgigen Freitag geben die Ordnungshüter nun einen umfangreichen Einblick in ihre Arbeit, und das via Twitter: Bei einem 12 Stunden Twitter-Marathon könnt Ihr live die Polizeiarbeit mitverfolgen: Zwischen 12.00 Uhr und 24.00 Uhrwird unter den Hashtags #polizeilive und #12h über alle polizeilichen Einsätze berichtet.

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Der Twitteraccount der Mainzer Polizei – Foto: gik

Getwittert wird live aus der Einsatzzentrale der Mainzer Polizei, die Follower sind damit ganz nah dran am Geschehen. Follower heißen diejenigen auf Twitter, die einem Account (also einem Konto) folgen. Dann erscheinen in der eigenen Timeline die Kurznachrichten des jeweiligen Twitterers, die man dann selbst kommentieren, weiterverbreiten – retweeten – und linken kann. Twitter ist besonders beliebt als süffisant-ironisches Kommentarmedium zu aktuellen Ereignissen, dazu verbreiten sich über den Nachrichtendienst Ereignisse in Sekundenschnelle – so etwa die Anschläge von Paris oder auf das Satiremagazin Charlie Hebdo.

Auch beim Amoklauf in München kürzlich nutzte die Polizei Twitter, um die Menschen zu warnen und Sperrungen sowie den Stopp des öffentlichen Nahverkehrs zu vermelden. Aber die Polizeistationen in ganz Deutschland nutzen die sozialen Netzwerke zunehmend auch, um ihre Arbeit transparent zu machen und so für sich zu werben. Bei einem Twitter-Marathon der Polizei in Berlin im Mai staunten die Beobachter nicht schlecht über die Breite der Einsätze und die oft auch kuriosen Situationen für die Beamten im Alltag.

„Polizeipraktikant erscheint in nicht zum Dienst. Wir fahren mal gucken ob wir ihn wecken müssen. hieß es da laut BILD-Zeitung etwa, oder auch: „Nach dem Pumpen wird ein Mann im Fitnessstudio in #Mitte unter der Dusche beleidigt.“ Natürlich gab es auch ernste Einsätze in der Bundeshauptstadt, wie den bewaffneten Überfall auf ein Geschäft für Luxusuhren oder häusliche Gewalt. Es dürfte spannend sein zu sehen, was in Mainz an einem Freitagnachmittag und -abend so alles passiert.

Für die Mainzer Polizei ist es der erste Twitter-Marathon, getwittert werden Einsätze aus den Bereichen der Polizeidirektionen Mainz, Worms und Bad Kreuznach sowie der örtlichen Kriminal- und Verkehrsdirektionen. „Hierdurch bietet sich für Interessierte ein guter Einblick in das vielfältige Spektrum des polizeilichen Alltags und die Möglichkeit, die zahlreichen Facetten des Polizeiberufs einmal ungefiltert mitzuerleben“, heißt es in der Ankündigung. Wir sind dabei!

Info& auf Mainz&: 12-Stunden Twitter-Marathon der Mainzer Polizei am Freitag, den 23. September 2016, von 12.00 Uhr bis 24.00 Uhr. Wer das miterleben möchte: Auf www.twitter.de gehen und – sofern nicht schon vorhanden – ein Konto erstellen, das geht ganz einfach und mir wenigen Angaben. Dann den Account @polizeimainz suchen und ihm folgen. Und wenn Ihr schon da seid: unter @mainzund findet Ihr alles, was wir so twittern – was Ihr übrigens auch in der Seitenleiste der Mainz&-Homepage sehen könnt. Wir verbreiten dort schnelle News, kurze Informationen und interessante Veranstaltungsankündigungen. Folgt uns!

 

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Weltgrößtes Cerankochfeld von Schott: Promis kochen für Flüchtlingshilfe

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3,20 Meter lang, 1,20 Meter breit – damit dürfte das Ceran-Kochfeld von Schott das größte Kochfeld aus Glaskeramik der Welt sein. Auf jeden Fall aber ist es das weltgrößte Kochfeld aus Ceran, dem von Schott Mainz erfundenen Spezialglas für Kochflächen, und am Samstag könnt Ihr es auf dem Mainzer Leichhof in Aktion bewundern. Dann nämlich kochen dort Promis für einen guten Zweck: Unter Anleitung von Spitzenkoch Frank Buchholz werkeln unter anderem der Mainzer OB sowie Staatstheater-Intendant Markus Müller am Herd – der Erlös kommt dem Integrationsprojekt Kiwi für jugendliche Migranten der Organisation Care zugute.

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Spitzenkoch Horst Buchholz an dem weltgrößten Ceran-Kochfeld der Welt mit 40 Kochplatten – Foto: Schott

Die Organisation Care ist ja bei uns vor allem bekannt durch die Care-Pakete nach dem Zweiten Weltkrieg, mit denen die Amerikaner den hungernden Deutschen halfen. In diesem Jahr erinnert Care an den Start vor 70 Jahren – aus dem Hilfsverein ist längst eine der größten Hilfsorganisationen der Welt geworden, die sich dem Kampf gegen Hunger und Armut weltweit verschrieben hat. Und Care ist auch in der Flüchtlingsarbeit aktiv, beim Projekt KIWI –„Kinder und Jugendliche Willkommen“ werden Lehrkräfte in Schulen geschult, die Schüler mit Flucht- und/oder Migrationsgeschichte aufgenommen haben. Kiwi soll so auch die Gast- und Willkommenskultur sowie den interkulturellen Dialog fördern.

Kiwi gibt es bereits in Nordrhein-Westfalen, dort werden Lehrern Kenntnisse der Herkunftsregionen und deren Problematiken vermittelt, dazu interkulturelle Kompetenzen und der Umgang mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen. Auch in Mainz soll Kiwi an Grundschulen starten, erfuhr Mainz& von Schott, dafür sammelt Care nun Geld. Die teilnehmenden Schulen erhalten bei Kiwi – so zumindest die Projektinfo – eine Förderung von bis zu 400 Euro für begleitende Integrationsmaßnahmen wie Begegnungscafés, interkulturelle Feste oder Sportveranstaltungen. Care begleitet sowohl die schulischen Aktivitäten als auch die Einbeziehung der Eltern.

„Wir haben dieses Benefiz-Kochen gerne organisiert, da der Schwerpunkt unseres gesellschaftlichen Engagements auf Projekten am Standort sowie mit Kindern und Jugendlichen liegt“, sagte Schott-Vorstandschef Frank Heinricht. Der Spezialglashersteller Schott erfand bereits 1971 die schwarze Glaskeramik, auf einer Haustechnikmesse in Köln wurde erstmals ein Herd als Prototyp mit einer Ceran Kochfläche vorgestellt. Der Herd wurde umgehend zum Messeschlager, zwei Jahre später startete Schott mit der Serienfertigung. Bereits drei Jahre später führten alle namhaften europäischen Herdhersteller die Glaskeramik-Kochfläche in ihrem Programm, 2002 wurden 50 Millionen davon verkauft.

Und so stellt Schott für das Kochen eben sein Mega-Kochfeld zur Verfügung, 40 Kochzonen groß und dreizehnmal größer als die Standard-Kochfeld-Ausgabe. Das Kochfeld wird am Samstag auf dem Leichhof auf einer Rundbühne mit sieben Meter Durchmesser und einer entsprechenden Überdachung stehen.

An den Kochfeldern: Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD), Staatstheater-Intendant Markus Müller, Uniklinik-Vorstandschefin Babette Simon, die beiden Stadtwerke Vorstände Hanns-Detlev Höhne und Tobias Brosze, der Unternehmer Peter E. Eckes sowie die Schott-Vorstände Heinricht und Heinz Kaiser. Was es zu Essen gibt, wird noch nicht verraten, aber essen könnt Ihr es – gegen eine Spende zugunsten von Kiwi, versteht sich.

Und Ihr könnt natürlich den prominenten „Köchen“ über die Schulter schauen und ihre kulinarische Fähigkeiten begutachten. Daneben gibt es ein buntes Unterhaltungsprogramm mit Kinderschminken, eine betreute Kinderspielecke sowie ein Gewinnspiel mit Preisen.

Info& auf Mainz&: Koch-Event mit der weltgrößten Schott Ceran-Kochfläche der Welt am Samstag, 24. September 2016 von 11.00 bis 14.00 Uhr auf dem Leichhof in Mainz. Benefiz-Kochen zugunsten von Kiwi, einem Integrationsprojekt der Hilfsorganisation Care. Mehr zu Care findet Ihr auf dieser Internetseite, mehr zu Schott natürlich genau hier.

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UPDATE– Mainzelbahn: Schillerplatz gesperrt, Saarstraße ab Donnerstag einspurig

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Jetzt haben die Mainzelbahn-Baustellen auch das Herz der Innenstadt erreicht: Seit Montag legen Gleisarbeiten nun auch den Schillerplatz dicht. Kurz hinter der Haltestelle für Busse und Bahnen werden die Gleise erneuert – für die nächsten vier Wochen ist hier für Autos und Busse kein Durchkommen. Vom Montag, 12. September 2016, bis Donnerstag, 06. Oktober 2016, werden Schillerstraße und Schillerplatz in Höhe der ÖPNV Haltestellen vollgesperrt, teilte die Stadt Mainz mit. Die Straßenbahn aber fährt (meistens) weiter: Eine eigene Schranke gibt ihr den Weg durch die Baustelle frei.

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Der Schillerplatz ist vier Wochen lang für Autos und Busse dicht, Straßenbahnen kommen durch – meistens – Foto: gik

Damit vermehren sich die Baustellen trotz Ferienende im Stadtgebiet gerade fröhlich weiter – derzeit legen mal wieder besonders viele unangenehme Baustellen den Verkehr lahm. In der Südstadt sorgt die Baustelle zwischen Cinestar-Kino und Rheinallee und weiter auf der Rheinallee für erhebliche Behinderungen. Entlang der Rheinstraße bis hin zur Großbaustelle am Zollhafen gibt es weitere Behinderungen.

Und ab Donnerstag wird’s auf der Saarstraße noch mal besonders schlimm: Vom 15. September 2016 bis Freitag, 23. September 2016 geht es nur noch einpurig Richtung Innenstadt, und zwar zwischen Koblenzer Straße und Albert-Schweitzer-Straße. Grund sind natürlich die Arbeiten für die Mainzelbahn, konkret Tiefbau-, Gleis-, und Asphaltarbeiten sowie der Rückbau der Schutzwand. Die macht seit Monaten Ärger – weshalb die Baustelle auf der Saarstraße zur neverending story geworden ist… Auch die Rampe zur Uni ist immer noch gesperrt – es nervt.

Auch die Marienborner Straße in Bretzenheim ist weiter eine einzige Baugrube – warum sich hier seit Monaten nichts tut, verstehen die Anwohner inzwischen gar nicht mehr. Natürlich entsteht hier die Trasse der Mainzelbahn – aber das tut sie eigentlich schon seit ewigen Zeiten, und statt einem Abbau der Bauzäune tauchen ständig neue Ampeln und Schikanen auf – von der gesperrten Kreuzung an der Hans-Böckler-Straße, die erhebliche Umwege für große Teile Bretzenheims nach sich zieht, ganz zu schweigen.

Auf dem Lerchenberg wurde sogar nachts an den Gleisen der Mainzelbahn gewerkelt: Gegenüber der Tankstelle wurden in der Nacht zu Dienstag zwischen 22.00 Uhr und 1.00 Uhr in der Frühe die Gleise abgeschliffen, berichten Mainz&-Leser. Die MVG stehe wohl unter Zeitdruck, wurde gemutmaßt. Offenbar haben die Verkehrsbetriebe erkannt, dass mal wieder Informationen Not täten – und laden für den morgigen Mittwoch zum Gespräch über Baufortschritte und die in dne kommenden Wochen anstehenden Arbeiten.

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Seit Wochen dicht: Kreuzung Hans-Böckler-Straße udn Marienborner Straße in Bretzenheim – Foto: gik

Besonders geplagt sind zudem die Draiser: Nachdem erst die Zufahrt über Lerchenberg dicht war, ist nun die L427 zwischen Saarstraße, Drais und Lerchenberg voll gesperrt. Hier wird in drei Phasen gebaut, die Draiser müssen erhebliche Umwege in Kauf nehmen. Immerhin ist ein Ende im Sicht: Die Bauarbeiten sollen eigentlich bis zum 18. September beendet sein.

Natürlich hat das alles massive Auswirkungen aus Busse und Bahnen in Mainz: Am Schillerplatz etwa werden die Busse über die Große Langgasse umgeleitet, eine Ersatzhaltestelle gibt es hier dann auch in der Ludwigsstraße selbst. Bitte nutzt fürs Umsteigen von und in die Innenstadt vor allem den Münsterplatz, hier ist das Umsteigen am einfachsten. Am kommenden Wochenende muss dann auch die Straßenbahn nach Hechtsheim wieder einmal pausieren, von Samstag, den 17. September 4.00 Uhr, bis Montagfrüh werden Busse statt Bahnen eingesetzt.

Info& auf Mainz&: Mehr über alle Busumleitungen und sonstige Behinderungen findet Ihr bei der MVG hier im Internet. Die aktuellen Baustellen könnt Ihr übrigens auf der Homepage der Stadt Mainz im interaktiven Geoinformationssystem sehen – einfach hier dem Link folgen.

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Mainzer Staatstheater: Konzept mit Besucherrekord belohnt – Theaterfest am Samstag

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Das Mainzer Staatstheater ist nach einigen Jahren des Vor-sich-Hindümpelns wieder in den Herzen und den Köpfen der Mainzer angekommen. 219.690 Besucher besuchten in der Spielzeit 2015/16 eine der Aufführungen – statistisch gesehen ging damit jeder Mainzer einmal ins Theater. Das war die höchste Besucherzahl seit der Saison 1990/91 und brachte zudem eine Steigerung der Einnahmen auf rund 3,5 Millionen Euro mit sich. „Das Theater lebt und blüht in der Stadtmitte“, bilanzierten die Theatermacher denn auch. Am Samstag könnt Ihr das mit feiern: Beim Theaterfest im und um das Staatstheater herum.

Festakt im Staatstheater 200 Jahre Rheinhessen - Foto Bartenbach
Neuer Besucherrekrod im Mainzer Staatstheater: Volles Haus, gute Einnahmen, erfolgreiche Inszenierungen – Foto: gik

Die guten Zahlen sind die Belohnung für die neuen Theatermacher rund um Intendant Markus Müller. Unter dessen Vorgänger Matthias Fontheim hatten sich Staatstheater und Mainzer irgendwie entfremdet, als Müller 2014 kam, spielte das Theater in der öffentlichen Wahrnehmung nur noch eine untergeordnete Rolle. Mit neuen Veranstaltungsformen, spannenden Inszenierungen und Hits wie dem Musical Spamalot schaffte es Müller in nur zwei Jahren, dass die Mainzer ihr Theater wieder wahrnehmen – und es besuchen: Die Besucherzahlen stiegen von 197.900 in der Saison 2014/15 auf eben die 219.690 in 2015/16, von Besucheransturm und guten Einahmen ist nun die Rede.

Insbesondere das Kleine Haus und damit schwerpunktmäßig das Schauspiel verzeichnete nach Angaben des Theaters einen rasanten Anstieg von 38.572 Zuschauern auf 54.896 – das ist mehr als eine Verdoppelung. „Offensichtlich gibt es ein Bedürfnis nach Auseinandersetzungen, die sich Raum und Zeit nehmen und dafür eigene, nicht immer einfache ästhetische Entwürfe suchen“, konstatieren die Theatermacher. Das sei „in unruhigen Zeiten wie diesen kein schlechtes Zeichen.“ Es ist auch ein Zeichen dafür, dass ein Theater mit Haltung und spannenden Angeboten für seine Zuschauer gebraucht wird und eben auch auf Resonanz stößt.

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Hocherfolgreich: Musical Spamalot im Mainzer Staatstheater – Foto: Andreas Etter

Müller hatte bei seinem Amtsantritt versprochen, das Theater wieder mehr für die Mainzer zu öffnen, und genau das hat er getan: Da gab es die szenische Lesungs-Reihe zu Anne Seghers, die Reihe mit jungen Künstlern und Uniparties im Glashaus, das Benefizkonzert für Flüchtlinge – und Veranstaltungen zu hochaktuellen Themen wie etwa die Performance-Lesung „Überforderung – zur Lage der Nation“. Und natürlich war da die „Ode an die Freude“, als das Statstheater mit dem lautstarken Singen der Europahymne eine Demonstration der rechtspopulistischen AfD vor ihrem Haus aufmischte. Die Aktion brachte dem Theater und  Intendant Müller große Sympathie, Rückhalt und europaweite Aufmerksamkeit – die Mainzer hatten schlagartig hohen Respekt vor dem Theatermacher mit Haltung.

Die Anerkennung beschränkte sich aber nicht nur auf Presseberichte und Besucherzuspruch, auch künstlerisches Lob heimste man ein: Zwei Mal wurde das Mainzer Staatstheater im wichtigen Fachmagazin Deutsche Bühne für die beste Gesamtleistung nominiert, für „Rigoletto“ in der Regie von Lorenzo Fioroni als Inszenierung des Jahres in der Oper sowie mit Thom Luz‘ „Traurige Zauberer“ im Schauspiel. Letztere wurde zudem in „Theater Heute“ nominiert – auch eine besondere Auszeichnung.

„Wir freuen uns sehr über die enorme Steigerung der Besucherzahlen und über die Diskussionsfreude und Theaterbegeisterung der Zuschauer“, sagte Müller schon im April bei der Vorstellung des Konzeptes für die neue Spielzeit: „In dieser Stadt Theater zu machen, inspiriert sehr.“ Die Erfolge seien Ansporn, das Konzept weiter zu stärken und die inhaltlichen Linien zu vertiefen. Auch in der jetzt gerade begonnen Spielzeit sollen deshalb lokale Themen besetzt, aber auch große spartenübergreifende Projekte gewagt werden.

Screenshot Interview Müller mit Tagesschau
Der Mainzer Intendant Markus Müller machte Furore mit dem Widerstand gegen die AfD – aber auch mit einer Positionierung des Theaters in der Mitte der Gesellschaft – Foto: gik

„Wir wollen im besten Sinne Stadttheater sein“, betonte Müller, aber zugleich auch die überregionale und internationale Vernetzung und Wahrnehmung des Hauses weiter ausbauen. Auch das dritte Jahr Müller soll also „bestimmt sein von der Überzeugung, dass Theater Teil der kritischen Öffentlichkeit ist“. Das Theater „als Raum, in dem jeder zum eigenständigen, freien Denken aufgefordert wird, ist heute wichtiger denn je“, betonte der Intendant.

Und so steht für diese Spielzeit in der Oper neben Bellinis „Norma“ und Glucks „Armide“ auch die Hindemith-Oper „Mathis der Maler“ auf dem Programm  – ein Werk, das Hindemith, wie Müller betonte, in einer Zeit schrieb, in der in Berlin auf öffentlichen Plätzen Bücher verbrannt wurden… Und auch bei Puccinis „La Bohème“ werden wir sicher Parallelen zu unserer Zeit der Zerrissenheit entdecken können. Bei den Inszenierungen setzt Müller weitgehend auf seine Hausregisseure, Generalmusikdirektor Hermann Bäumer wird dirigieren und bei La Bohème die musikalische Leitung führen.

Ein Geheimnis von Müllers Erfolg ist aber auch die kluge Mischung von Stücken – der Mann hat nicht vergessen, dass auch Unterhaltung Aufgabe des Theaters ist. Und so könnt Ihr Euch in dieser Spielzeit auf das „Weiße Rössl“ freuen, wobei die Operette auch „eine bitterböse und ironiegetränkte Geschichte“ erzähle, wie Müller betont. Das kann heiter werden 😉 Ferner wird Shakespeare’s „A Midsummer Night’s Dream“ in einer Inszenierung von Hausregisseur Niklaus Hebling zu sehen sein. Fortgesetzt wird das sehr erfolgreiche Hörtheater von Anselm Dalferths mit zwei Produktionen und Neuentdeckungen im Reich der Klänge und auf Hörerfahrungen.

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Das Käthchen von Heilbronn im Mainzer Staatstheater – Foto: Bettina Müller

Das Schauspiel ist natürlich traditionell der Ort der Auseinandersetzung mit aktuellen Themen – heute hat dazu „Ich, Pinocchio“ Premiere, und Hausregisseur Jan-Christoph Gockel stellt damit die Frage, was uns als Menschen überhaupt erst ausmacht. Die Geschichte der Holzpuppe Pinocchio, die zum Leben erweckt wird, sei eigentlich „der Mythos vom Pygmalion und damit zugleich die Illusion eines Kunstwerks, das Wirklichkeit wird“, heißt es in der Ankündigung – das verheißt spannende Fragen.

Gesine Schmidt wiederum fragt in ihrem dokufiktionalen Projekt „Begehren“, was öffentliche Bekenntniswut, Sehnsucht nach Devianz und der Wunsch nach Selbstaufgabe in der Verschmelzung mit dem Anderen bedeuten – aktueller geht’s angesichts der Bekenntniwut in den sozialen Netzwerken nicht. Und im „Käthchen von Heilbronn“ zeigt Niklaus Hebling nicht nur ein fulminantes Ritterspektakel, sondern fragt auch, was einen Menschen dazu bringen kann, unbeirrbar an seinen Träumen festzuhalten.

Und mit einem ganzen Strauß von Klassikern stößt das Theaer Debatten an, wie unser Zusammenleben aussehen und organisiert sein soll, stellt Fragen nach der Verantwortung des Einzelnen, nach dem Mut, diese auch gegen Widerstände zu
behaupten, nach der nötigen Fantasie und Eigenwilligkeit, die die Figuren dafür brauchen. Die Werke dazu sind Henrik Ibsens „Ein Volksfeind“ (Regie: Dariusch Yazdkhasti), Friedrich Dürrenmatts „Die Physiker“ (K.D. Schmidt), Michael Bulgakows „Der Meister und Margarita“ (Jan-Christoph Gockel) sowie die antike Tragödie des „Orestes“ von Euripides (Niklaus Hebling). K.D. Schmidt wird zudem das Stück „Stirb, bevor du stirbst“ inszenieren – ein Stück von Ibrahim Amir über eine Mutter und ihren Sohn, der nach Syrien ausreisen will, anstatt sich in Deutschland auf seinen Schulabschluss vorzubereiten.

Das Ensemble von tanzmainz feiert das Leben an sich ebenso wie seine Widersprüchlichkeiten, Fantasien und Verrücktheiten und wird dafür sicher – „angeleitet von sehr unterschiedlichen, internationalen und anspruchsvollen Choreografen“, wie es heißt, eindrucksvolle Bilder dafür finden. Und im jungen Staatstheater Justmainz wird es in der kommenden Spielzeit „um das ganz normale, manchmal so schwierige Leben gehen – dem es dennoch gilt, immer auch die komischen, die anrührenden Seiten abzugewinnen.“

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Theaterfest rund ums Mainzer Staatstheater – an diesem Samstag wieder! – Foto: Martina Pipprich

An diesem Samstag wird die Eröffnung der neuen Spielzeit erst einmal groß gefeiert: Beim Theaterfest auf dem Gutenbergplatz und natürlich auch im Theater selbst. Mit Musik und Theater, Maskenshow, Chorsingen, dem Philharmonischen Staatsorchester, Führungen hinter die Kulissen, Workshops, Lesungen, Arien im Orchestergraben, öffentlichem Tanztraining und und und. Auf dem Tritonplatz wartete das inklusive Kinder-Kultur-Fest Kraut & Rüben mit Zirkus, Rolliparcours und Kinderschminken, auf dem Gutenbergplatz unter anderem eine Maskenshow um 11.45 Uhr. Um 12.00 Uhr könnt Ihr im Haus einer öffentlichen Probe zur Oper „Norma“ beiwohnen, um 12. 30 Uhr gibt’s musikalische Ausschnitte aus „Im Weißen Rössl“ und um 13.15 Uhr eine öffentliche Chorprobe zum Mitsingen.

Exklusiv zum Theaterfest könnt Ihr ein Theaterfestabo erwerben mit vier Theatergutscheinen für Oper, Schauspiel und
Tanz im Großen oder Kleinen Haus sowie einer Vorstellung auf U17 bei freier Terminwahl ab 52,55 Euro. Und nur an diesem Tag gibt es Karten zu 15,- Euro zu erwerben für die Vorstellungen „Der fliegende Holländer“ am 3. Oktober und „Das Käthchen von Heilbronn“ am 25. September. Auch der Vorverkauf für die Fastnachtsposse und das Familienstück „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ startet am Tag des Theaterfests.

Führungen durchs Haus gibt’s von 12.00 Uhr bis 17.00 Uhr im 30-Minuten-Takt. Zum Abschluss warten um 17.00 Uhr „Randale“ Rockmusik für Kinder auf dem Gutenbergplatz und um 18.30 Uhr „Dead or Alive“, der Poetry Slam im Kleinen Haus.

Info& auf Mainz&: Samstag, 17. September 2016, 11.00 Uhr bis 17.00 Uhr Theaterfest im Mainzer Staatstheater und auf dem Gutenbergplatz. Alles zum Theaterfest und natürlich dem Programm des Mainzer Staatstheaters findet Ihr hier im Internet.

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CineLady am Mittwoch mit „Bad Moms“ und dem Ende der Perfektion

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Wie perfekt müssen Mütter sein – und was passiert eigentlich, wenn sie dazu keine Lust mehr haben? Unsere Gesellschaft verlangt ja allerlei an Perfektion von Frauen, die nun mal dummerweise Kinder und Karriere haben wollen – welch Vermessenheit, offenbar noch immer… – jetzt kommt Hollywood daher, und dreht den Spieß einfach mal um: In „Bad Moms“ reißt Mila Kundis als Amy Mitchell eines Tages der Kragen – sie pfeift auf alle Regeln und Anforderungen, setzt Mann und Spießer vor die Tür und genießt das Leben… Am Mittwoch könnt Ihr die böse Komödie einen Tag vor Kinostart bei der CineLady im Mainzer Cinestar erleben.

plakat-cinelady-bad-moms-21-9-2016Jon Lucas wurde vor allem durch seine „Hangover“-Trilogie bekannt, nur drehte er zusammen mit Scott Moore ein neues Gagfeuerwerk: eine deftige wie wortwitzige Komödie, die „pointierte Situationskomik und bissige Dialoge mit überraschenden Einsichten und starken Emotionen verbindet“, so jedenfalls die Ankündigung 😉 Die geballte Frauenpower verkörpern die hinreißende Mila Kunis, Komödien- und TV-Serienstar Kristen Bell und die unnachahmliche Kathryn Hahn. Als fiese Gegenspielerin glänzt die einstige „Al Bundy-Dumpfbacke“ Christina Applegate.

Es ist ein zutiefst amerikanischer Film über den Wettstreit der „perfect moms“, doch auch hierzuland wird die Thematik, wie sehr sich Mütter aufreißen müssen für Kind & Karriere immer offener diskutiert. In „Bad Moms“ scheitert Mila Kunis an den ganzen geballten Anforderungen ihrer Umgebung – und kehrt den Spieß kurzerhand um: Amy Mitchell (Mila Kunis) steckt mittendrin im Alltagswahnsinn, doch als die attraktive 32-Jährige auch noch herausfindet, dass sie von ihrem Mann Mike (David Walton) betrogen wird, ist Schluss mit Nettigkeit und Perfektion.

„Ab sofort pfeift Amy auf alle Regeln, setzt den untreuen Gatten kurzerhand vor die Tür und lässt es mit ihren neuen Freundinnen, der braven Kiki (Kristen Bell) und der frivolen Carla (Kathryn Hahn), so richtig krachen: Supermom war gestern – jetzt regieren die Bad Moms!“ So die offizielle Ankündigung. Wir stellen uns da die Frage, ob „Bad Moms“ nicht auch ein Stück weit den Egoismus der Millenials spiegelt – oder auch den Frust von jungen Frauen, die einfach zu früh Mütter geworden sind, und jetzt unbedingt noch mal auf die Party-Pauke hauen müssen… So weit unser böser Einwurf 😉

Im Film jedenfalls ruft die „unverschämte Freizügigkeit“ natürlich die zutiefst amerikanische Gegenreaktion auf den Plan: in Gestalt von Gwendolyn James (Christina Applegate), der spießigen Übermutter der Schule. Ring frei für den „Battle of the Moms“! Bleibt zu hoffen, dass am Ende alle Moms mit ein paar Erkenntnissen dastehen – und einer abrüstenden Entspanntheit, die wahrlich uns allen gut täte.

Info& auf Mainz&: CineLady am Mittwoch, 21. September 2016 mit der Vorpremiere von „Bad Moms“. Los geht’s um 19.45 Uhr, ab 19.15 Uhr laden wir Euch auf ein Glas Prosecco und die aktuelle Maxi ein – und auf ein paar Überraschungen. Infos und Karten hier im Internet.

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Sabine Flegel mit 96 Prozent neue Mainzer CDU-Chefin – Frontalangriff auf „Fest-OB Ebling“

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Neuanfang bei der Mainzer CDU: Ein Kreistag wählte am Mittwochabend die Gonsenheimer Ortsvorsteherin Sabine Flegel zur neuen Vorsitzenden der Mainzer CDU. Und die bekam dabei ein Traumergebnis: 96 Prozent votierten für die 50 Jahre alte Stadträtin, so viel Geschlossenheit war lange nicht. Flegel nämlich löst den zurückgetretenen Wolfgang Reichel ab, der langjährige Mainzer Umweltdezernent und Landtagsabgeordnete agierte zuletzt an der Spitze des CDU-Kreisverbandes eher glücklos und nicht immer mit dem vollen Rückhalt seiner Mitglieder. Nun verbinden sich mit Flegels Wahl große Hoffnungen: Schwung, Belebung und neue Erfolge – das waren die Vokabeln, die Mittwochabend in der Gonsenheimer Turnhalle dazu fielen.

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Sabine Flegel nach ihrer Wahl zur Vorsitzenden der CDU Mainz – Foto: gik

„Raus zu den Menschen!“, so lautete der Schlachtruf Flegels in ihrer teils durchaus emotionalen Bewerbungsrede für den Kreisvorsitz: Die Präsenz der CDU in den Stadtteilen, ja überhaupt in der Stadt müsse erhöht werden, „wir müssen raus zu den Menschen, auf die Stadtteilfeste“, den Menschen zuhören, ihre Sorgen, Wünsche und Kritik aufnehmen, „glauben Sie mir, die Menschen sehnen sich danach“, rief die Gonsenheimerin den rund 150 CDU-Mitgliedern in der Turnhalle zu. „Nah bei de Leut'“, müsse die CDU sein, sagte Flegel – und übernahm damit ausgerechnet den Wahlspruch des langjährigen SPD-Ministerpräsidenten Kurt Beck.

13 Jahre Ortsvorsteherin, Stadträtin, Nähe zu Rainer Laub

Da sprach natürlich die Ortsvorsteherin: Seit inzwischen 13 Jahren steht die gelernte Zahnarzthelferin und Werbefachfrau dem Mainzer Stadtteil Gonsenheim mit mehr als 25.000 Bürgern vor, ehrenamtlich. Seit 2009 sitzt sie im Mainzer Stadtrat, wo sie stellvertretende Vorsitzende der Fraktion ist, ebenfalls seit 2009 leitet sie als Vorsitzende den Dombauverein, der sich für den Erhalt und die Sanierung des Mainzer Wahrzeichens einsetzt. Dabei geriet Flegel auch in die Nähe des Wohnbau-Geschäftsführers Rainer Laub, eine gemeinsame Reise an den Schluchsee wurde gar Gegenstand der Ermittlungen gegen Laub im Wohnbau-Prozess – Flegel musste sich unangenehmen Fragen stellen und vor Gericht dazu aussagen.

Das alles spiele heute „keine Rolle mehr“, versicherte CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig Mainz&: Mit Flegel bekomme die CDU „eine äußerst engagierte“ Politikerin, die sich als Ortsvorsteherin „hervorragend bewährt“ und einen engen Draht zu den Bürgern habe, schwärmte Schönig: „Mit ihrer Tatkraft und ihrem Schwung wird sie sicher die Arbeit der Mainzer CDU mit starken Impulsen beleben.“ Es sei gut, dass die Arbeit zwischen Fraktionschef und Parteichef auf zwei Schultern verteilt würden, sagte Schönig noch, „wir verstehen uns gut, das wird gut.“

Partei sehnt sich nach Erfolgen

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Wolfgang Reichel, bisheriger CDU-Chef in Mainz, übergab nun an Flegel – Foto: Harald Krichel/ Wikimedia

Und dass es gut wird, kann die Mainzer CDU wahrlich gebrauchen: Die Partei sehnt sich nach Erfolgen, noch nie stellte man den Oberbürgermeister von Mainz, und gerade erst ging die Landtagswahl für die CDU krachend verloren – der Schock sitzt noch immer tief. Dazu kam mit dem Erdrutscherfolg der Grünen bei der Kommunalwahl 2009 das Aus des Mainzer Modells, bei dem sich SPD, CDU und FDP die Posten im Stadtvorstand teilten – und die CDU verlor durch die neue Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP die Macht und ihre drei Dezernentenposten.

Einer, der in der Folge seinen Job verlor, war Wolfgang Reichel: Von 1995 an hatte der Diplom-Sozialarbeiter das Umweltdezernat der Stadt geleitet und dabei unter anderem den Kampf gegen den Fluglärm am und durch den Frankfurter Flughafen massiv voran getrieben. Reichel war weit über die Stadtgrenzen von Mainz hinaus geschätzter Umweltfachmann, 2011 musste er das von ihm geliebte Amt niederlegen, zog dafür aber 2011 in den rheinland-pfälzischen Landtag ein.

Reichel übernahm 2009 zerstrittenen Kreisverband

Nach der verlorenen Kommunalwahl 2009 hatte Reichel zudem das Amt des Mainzer CDU-Chefs übernommen. Ein „erkennbar zerstrittener Kreisverband“ sei das damals gewesen, sagte er am Mittwochabend – und einer, der mehr als 100.000 Euro Schulden hatte, was er nicht gewusst habe. Heute übergebe er eine schuldenfreie Kreispartei und habe es geschafft, „die Teilung der Partei in zweieinhalb Lager aufzubrechen“, sagte Reichel weiter.

Doch die Partei stand beileibe nicht immer geschlossen hinter ihrem Vorsitzenden, manch einer fremdelte mit seinem Stil. So fehlte es der Mainzer CDU zuletzt an geschlossener Durchschlagskraft und oft auch an Außenwirkung in Mainz. Als Reichel bei der Landtagswahl im März seinen Sitz im Parlament verlor, orientierte er sich beruflich neu – bewusst außerhalb von Mainz, wie er nun noch einmal betonte. Nun sei er einfach nicht mehr oft genug in Mainz, um als Kreischef sinnvoll wirken zu können, sagte Reichel, deshalb trete er zurück. „Mainz war die Stadt, die ich mir bewusst ausgesucht habe“, sagte Reichel, deshalb bleibe er auch Mitglied des Stadtrats: „Mainz bleibt meine Stadt.“

96 Prozent für Flegel, Angriff auf „Fest-OB Ebling“

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Flegel am Mittwochabend nach ihrer Wahl mit CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig – Foto: gik

Seine Nachfolgerin wurde am Mittwochabend 145 Ja-Stimmen von 151 gültigen Stimmen gekürt – das entspricht einer Quote von 96 Prozent. „Das Ergebnis ist in der Mainzer CDU erstmalig und einmalig“, gratulierte danach Alt-Bürgermeister Norbert Schüler und betonte, Flegel habe „die CDU jetzt schon zusammengeführt.“

Flegel selbst betonte, die CDU müsse „mutig und entschlossen“ ihre Politik, Werte und Ideale nach außen vertreten. „Mainz braucht eine starke CDU, die den Finger immer wieder in die Wunde legt und in aller Geschlossenheit in einer tragenden Rolle die Politik unserer Stadt endlich wieder entscheidend mitgestaltet“, rief sie ihren Parteifreunden zu. Die Ampelkoalition sei „blass“, Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) werde „hauptsächlich als Fest-OB und Experte für Fassbieranstiche wahrgenommen.“ Politische Erfolge habe Ebling kaum vorzuweisen, seit Jahren schon sei das Klima für Unternehmen und speziell Industriebetriebe „alles andere als positiv.“

„Stadt muss mehr für Firmen und Industrie tun“

„Nicht umsonst beschwere sich immer wieder Unternehmen über das geringe Engagement der Stadt in diesem wichtigen Bereich“, sagte Flegel mit Blick auf Unternehmensschließungen und -abewanderungen in den vergangenen Monaten. „Es genügt eben nicht, Grußworte zu sprechen, sondern man muss sich auch um die Probleme kümmern und Lösungen anbieten“, kritisierte Flegel. Firmen müssten „umworben und umgarnt werden“, sie wolle deshalb den Kontakt zu Unternehmen und Betrieben intensivieren, sagte sie – und das klang dann schon fast wie eine Bewerbungsrede für das Oberbürgermeister-Amt…

Plakat CDU Ampel abschalten
„Ampel abschalten“ – das wollte die CDU bei der Kommunalwahl 2014 – vergeblich – Foto: gik

Schon bei der letzten Oberbürgermeisterwahl 2012 galt Flegel als mögliche Kandidatin der CDU, damals aber ließ sie – noch im Zuge der Wohnbau-Affäre – dem glücklosen Kandidaten Lukas Augustin den Vortritt. Der aber stürzte kurz vor der Wahl über eine Dienstwagen-Affäre bei der Mainzer Aufbaugesellschaft MAG – auch eine Altlast aus dem Geflecht der Mainzer Handkäsmafia – die OB-Wahl ging krachend verloren.

„Facelifting“ für Zentrenkonzept im Einzelhandel gefordert

Nun steht Flegel an der Spitze der Mainzer CDU, der nächste OB-Wahlkampf 2020 könnte für die SPD deutlich ungemütlicher werden als zuletzt. Denn Flegel sparte nicht mit Angriff und Kritik: Die Entscheidung der Ampel-Koalition für die Sanierung des Rathauses sei falsch, der Kostenrahmen von 50 Millionen Euro werde „niemals eingehalten werden können“, sagte sie. Die Verkehrspolitik der Ampel sei „einseitig und ideologisch“, es brauche mehr Brücken über den Rhein und den Ausbau der A643 statt Tempo 30 auf Hauptstraßen und Fahrradparkhäusern.

Und das Zentrenkonzept der Stadt zum Einzelhandel brauche dringend „ein Facelifting“, forderte Flegel, denn auch der Handel habe sich gravierend geändert. Im Rathaus „glaubt man, man könne über Mainz eine Käseglocke setzen und schon sei der Einzelhandel gerettet“, wetterte Flegel. Stattdessen brauche es „neue Sichtweisen und eventuell neue Wettbewerber“, die den Einzelhandel belebten und Arbeitsplätze und Steuereinnahmen brächten. „Lassen Sie uns gemeinsam Ideen uns Initiativen entwickeln, zeigen wir der Öffentlichkeit, dass wir die besseren Lösungen anbieten“, forderte sie ihre Partei auf, und versprach: „Wir werden kämpfen, wir haben viel vor.“

 

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