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„Die fahren jetzt wieder Auto“ – CDU fordert sofortige Messungen bei Mainzelbahn und Überarbeiten des Fahrplans

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Fünf Wochen nach dem Start der Mainzelbahn hat die neue ÖPNV-Struktur in Mainz offenbar noch erheblich mehr Auswirkungen als gedacht: „Es gibt viele, die so einen Frust haben, dass sie jetzt wieder Auto fahren“, sagte die Mainzer CDU-Kreischefin Sabine Flegel am Freitag in Mainz. Es gebe massive Probleme mit dem neuen Fahrplan und den Verbindungen, die CDU erreichten massenhaft Beschwerden. Tatsächlich berichten auch Mainz&-Leser von ausgedünnten Buslinien und gekappten Verbindungen. Die CDU fordert nun Nachbesserungen beim Fahrplan und das schnelle Abstellen von Mängeln entlang der neuen Mainzelbahn-Strecke. Messungen über Erschütterungen in Mainz-Bretzenheim müssten sofort erfolgen, die Baustelle auf der Autobahn 60 endlich verschwinden.

Mainzelbahn Hindemithstraße mit Wendekreis
Die Mainzelbahn an der Endhaltestelle Hindemithstraße auf dem Lerchenberg. Im Hintergrund der Wendekreis mit zu Beginn laut quietschenden Gleisen. – Foto: gik

 

Nach Berichten über massive Probleme von mehr als 20 Anwohnern der neuen Mainzelbahn-Strecke in Bretzenheim hatte die CDU am Freitag zum Pressegespräch ins Rathaus geladen. CDU-Fraktionschef Hannsgeorg Schönig betonte dabei gleich vorweg: „Die CDU-Fraktion war und ist Unterstützer der Mainzelbahn.“ Man habe aber den Eindruck, „dass nach einem sehr schönen Einweihungsfest Anfang Dezember ein bisschen der Elan verloren gegangen ist, was die Abarbeitung von notwendigen Beschwerden und Problemen angeht.“ Es gebe „eine ganze Reihe von Problemen und Sachverhalten“, die dringend abgearbeitet werden müssten.

Weiche wird von Hand gestellt, Wendekreis quietscht weiter

Als Beispiele nannte Schönig das laute Quietschen der Bahnen am neuen Wendekreis auf dem Lerchenberg. Auch wenn dort die Gleise nun von Hand geschmiert würden, „es gibt noch immer Phasen, wo es sehr laut ist“, berichtete er. Überhaupt stelle sich doch die Frage, warum die Schmieranlage nicht zeitgleich mit der Bahn bestellt und eingebaut worden sei? „Es drängt sich der Eindruck auf, man hat erst mal abgewartet, ob man es braucht“, argwöhnte Schönig. Auch dass ein Mitarbeiter noch immer die Weiche auf der Saarstraße am Arbeitsamt von Hand umstellen müsse, sorgte bei dem CDU-Mann für Kopfschütteln: „Das ist ja keine moderne Verkehrsinfrastruktur des 21. Jahrhunderts“, sagte er.

Die Ampelschaltungen entlang der Mainzelbahn-Strecke seien ein großes Problem, ergänzte Flegel, hier sei dringender Handlungsbedarf. Besonders besorgt zeigte sie sich über Berichte von Rissen in den Häusern und bröselndem Putz von den Wänden, das habe sie persönlich gesehen, sagte Flegel. „Es gab eine Bürgerbeteiligung, auf der im O-Ton gesagt wurde von der MVG: ‚Sie werden weder Schall noch Lärm verspüren.'“ Die Anwohner seien auf diese Art „beruhigt worden, und die haben das geglaubt“, sagte Flegel, „die Realität ist jetzt eine ganz andere.“

CDU fordert sofortige Messungen wegen Erschütterungen in Bretzenheim

Mainzelbahn in Bretzenheim weiß
In Bretzenheim sorgt die Mainzelbahn derzeit für hohe Erschütterungen, berichten Anwohner. – Foto: gik

„Risse in den Häusern und hoher Körperschall, das macht uns Angst“, sagte CDU-Verkehrsexperte Thomas Gerster, es könne nicht sein, dass die Leute „einen massiven Wertverlust“ durch die Mainzelbahn erlitten. „Das hat niemand gewollt“, betonte er, und auch Gerster berichtete, es sei im Vorfeld gesagt worden, „dass es quasi geräuschlos sein werde.“ Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) hatte das am Mittwoch auf Mainz&-Anfrage energisch bestritten: „Es hat niemand je behauptet, man würde eine Straßenbahn nicht hören“, sagte MVG-Sprecher Michael Theurer.

Die CDU forderte nun, schnell Messungen in den betroffenen Häusern durchzuführen. „Wir brauchen jetzt verlässliche Zahlen“, sagte Flegel. Es gehe nicht an, dass die MVG sich darauf zurückziehe, man könne den Schall erst in einigen Wochen messen, denn derzeit sei der durch die kalten Temperaturen und den gefrorenen Boden besonders stark. „Ich kann mir doch nicht den Zeitpunkt raussuchen, der mir passt“, kritisierte Schönig empört, „ich muss doch die Realitäten messen.“ Die Straßenbahn fahre jetzt, die Belastungen seien hoch, da müsse man doch auch die Spitzenwerte messen. „Die Messungen müssen jetzt sofort gemacht werden“, forderte er.

Rasengleise hätten laut Planfeststellungsbeschluss vor Start liegen müssen

Auch an den noch nicht verlegten Rasengleisen übte die CDU scharfe Kritik: Im Planfeststellungsbeschluss stehe eindeutig, die Rasengleise müssten VOR Inbetriebnahme verlegt sein, betonte Flegel. Tatsächlich heißt es auf Seite 31 des Regelwerks für die Genehmigung des Projektes explizit: „Die in den Planunterlagen dargestellten aktiven Lärmschutzmaßnahmen (Rasengleise) sind durchzuführen. Es ist sicher zu stellen, dass die Anlage der Rasengleise rechtzeitig vor Betriebsaufnahme fertig gestellt ist.“ Warum sei das nicht geschehen, fragte Flegel.

Direkt an die Stadtspitze mit Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) und Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) richtet Schönig Kritik in Sachen Baustelle auf der Autobahn 60. Dort ruht die Baustelle an der Mainzelbahn-Brücke noch immer, obwohl sie schon vor Monaten hätte fertig sein müssen. Dem Vernehmen nach kann eine Leitplanke nicht eingebaut werden, die Arbeiten sollen nun Anfang Februar fortgesetzt werden. „Die Baustelle auf der A60 muss endlich verschwinden, das ist ein Skandal mittlerweile“, sagte Schönig. Die volkswirtschaftlichen Schäden durch die täglichen langen Staus würden einfach ignoriert, die Leute führen durch die Stadt. „Wir vermissen hier ein massives Einwirken der Führungskräfte dieser Stadt“, sagte Schönig an die Adresse Eders und Eblings: „Da hätte doch mal ein OB sagen müssen: hier gibt es ein Problem, dann muss ich mal von oben Druck machen, aber es kommt nichts.“

„Buslinien aus Innenstadt gekappt, die Leute fahren wieder Auto“

Mainzelbahn am Ostergraben ohne Bahn
Die Rasengleise am Ostergraben hätten wohl vor Inbetriebnahme liegen müssen. – Foto: gik

Und dann ist da noch der neue Fahrplan: „Eine ganze Menge Buslinien aus der Innenstadt wurden gekappt“, berichtete Gerster, von der südlichen Altstadt komme man jetzt nur noch mit großen Wegen zu den Kliniken in der Oberstadt, weil die Linie 68 nicht mehr fahre. „Im Prinzip wird die ganze Altstadt vom ZDF und der Oberstadt abgehängt“, kritisierte er. Jedes Umsteigen verlängere eine Fahrzeit um fünf bis zehn Minuten. „Die MVG muss sehr aufpassen, dass der ÖPNV nicht unattraktiv wird“, warnte Gerster. „Wenn die Leute anfangen, ihre Jobtickets zurückzugeben, haben wir ein Riesenproblem.“

Auch Flegel berichtete von zahlreichen Beschwerden in Zuschriften an die CDU: Eine Fintherin habe sie angerufen und geklagt, es sei unmöglich, pünktlich bei Schott auf der Arbeit zu sein – dabei liegt das direkt an der durchgehenden Straßenbahnlinie Die ausgedünnten Straßenbahnen seien jetzt so überfüllt, dass sie gar nicht anhielten oder sie es nicht bis zum Ausgang schaffe. Mehrmals habe sie am Bismarckplatz aussteigen und zurück zu Schott fahren müssen. „Auch diese Frau sagt, ich fahr‘ jetzt wieder mit dem Auto“, berichtete Flegel. Und ein Arbeitnehmer aus Biebrich komme nun nicht mehr zu seiner Nachtschicht in die Mainzer Straße, auch der fahre nun wieder Auto. „Das kann ja nicht sein“, fügte sie hinzu.

Mainz&-Leser: ausgedünnte Busse, miese Verbindungen, keine Vernetzung mit Mainzelbahn

Auch Mainz& erhielt zahlreiche Reaktionen, nach denen sich Busverbindungen mit dem neuen Fahrplan stark verschlechtert hätten. Aus der Oberstadt habe er jetzt statt drei Verbindungen auf den Lerchenberg nur noch eine pro Stunde, berichtete ein Leser. Andere schrieben von ausgedünnten Verbindungen in Gonsenheim, von verpassten Anschlüssen an S-Bahnen nach Frankfurt wegen verspäteter Bahnen. „Die Hauptkritik ist, dass die Mainzelbahn nicht entsprechend vernetzt ist, damit alle etwas davon haben“, schrieb uns eine Leserin. Sie selbst wohne in Ober-Olm, habe „nur Nachteile“ durch die Mainzelbahn.

Mainzelbahn Kreuzung Ostergraben neu
Wie gut ist die Mainzelbahn mit den Buslinien vernetzt? ÖPNV-Nutzer klagen heftig. – Foto: gik

Das liege vor allem daran, dass man die Buslinie 68 gestrichen habe. „Dafür bekamen wir die 54, aber die hat viele Nachteile“, schreibt die Leserin weiter: Die 54 sei langsamer und sie lasse auf dem Lerchenberg das Einkaufszentrum, das Realschule plus-Zentrum und den ganzen Teil Hindemithstraße links liegen. „Es besteht keine Vernetzung mit der Mainzelbahn – und das wäre so leicht machbar gewesen!“, heißt es weiter. Die Linie 68 sei hingegen direkt zum ZDF, zum Real und dann über die Kaiserstraße zu den Gymnasien in der Innenstadt gefahren. „Viele Pendler müssen von der Linie 54 heute auf andere Buslinien umsteigen, bekommen wegen Verspätung der Busse und/oder der langen Wartezeiten keinen Anschluss“, berichtet die Ober-Olmerin.

CDU: MVG muss schneller reagieren, Antrag im Stadtrat

„Wenn sich die Schreie häufen, muss man als Betreiber reagieren“, forderte Schönig. Die MVG müsse die Mängelbeseitigung „mit mehr Verve angehen.“ Der Fahrplan müsse überarbeitet, Taktungen und Haltestellen verbessert werden, forderte Gerster, man habe offenbar „die Mainzelbahn alternativlos machen“ wollen. Das aber gehe zulasten des ganzen Netzes: „Der Fahrplan dient jetzt der Mainzelbahn, anstatt dass die Mainzelbahn dem ÖPNV dient.“

Die CDU will nun ihren Forderungen mit einem Antrag in der Stadtratssitzung am 8. Februar Nachdruck verleihen. „Wir haben ein großes Infrastrukturprojekt auf die Gleise gesetzt“, die Strecke habe „Entwicklungspotenzial“, sagte Schönig: „Das kann aber nur Akzeptanz haben, wenn es Vorteile bringt und nicht problembehaftet ist.“

Info& auf Mainz&: Mainz& hatte Anfang der Woche ausführlich über die Probleme der Anwohner entlang der neuen Mainzelbahn-Strecke berichtet, den Bericht über wackelnde Betten und Risse in Wänden könnt Ihr hier nachlesen. Reaktionen der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) dazu gibt es hier und hier. Unter anderem soll bis zur Klärung der Vorwürfe auf einem Teil der Marienborner Straße nur noch Tempo 30 für die Bahnen gelten.

Kommentar& auf Mainz&:  Die Millionen schwere Mainzelbahn rollt – und die Mainzer fahren wieder Auto? Wenn das wirklich so ist, dann muss das ein absolutes Alarmsignal für die Mainzer Verkehrsgesellschaft, aber auch für Stadtwerke und Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne) sein. Wenn sich durch die neue Straßenbahn das Liniennetz so verschlechtert hat, dass der ÖPNV unattraktiv ist, dann wäre das wahrlich ein schlechter Witz. Und die Beschwerden darüber häufen sich seit Jahresbeginn massiv. Offenbar merken die Menschen erst jetzt erst so richtig die Auswirkungen der neuen Takte und Verbindungen – und sie sind not amused.

Quer durch Mainz ziehen sich die Beschwerden, ganz besonders am Mainzer Südring. Dort nahm man den Anwohnern die Linie 6, die alle zehn Minuten fuhr. Nun gibt es ganze Gebiete, die nur noch alle halbe Stunde eine Verbindung in die Stadt haben – das ist ein K.O.-Faktor und einer modernen Großstadt nun wirklich nicht angemessen. Aber selbst aus Gonsenheim, Finthen, der Altstadt und der anderen Rheinseite kommt Kritik. Das sind nicht mehr nur wenige Unzufriedene, da läuft etwas gewaltig schief. Die MVG muss dringend nachbessern und einen bösen Eindruck aus der Welt schaffen: Dass der ÖPNV der Mainzelbahn dient und nicht umgekehrt.

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Cinelady am 11. Januar: „Hidden Figures“ mit Kevin Costner, dem Weltall, drei schwarzen Heldinnen – und der Eiswelt

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Alles redet gerade über „Hidden Figures“, den Film über drei schwarze Mathematikerinnen bei der NASA. Mainz& hat Euch schon Anfang Januar davon erzählt, hier ist noch mal unser Text zur Cinelady am 11. Januar. Die Cinelady ist natürlich vorbei, die Infos zum Film gelten aber ja immer noch 😉 Es ist 1962, als John Glenn als erster Amerikaner in einem Raumschiff komplett die Welt umkreist. Die Welt befindet sich im Kalten Krieg zwischen den USA und Russland, und Glenn wird gefeiert wie ein großer Held, der seiner Nation den Glauben an sich zurückgegeben hat. Doch möglich gemacht haben seine Leistung drei schwarze Mathematikerinnen, deren Namen niemand kennt. „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ erzählt eine spannende Geschichte von Möglichkeiten, großen Träumen und der Kraft der Toleranz, am Mittwoch könnt Ihr den Film exklusiv als Vorpremiere bei der Cinelady im Cinestar-Kino erleben. Und Mainz& präsentiert Euch dabei die Mainzer Eiswelt – Karten zu gewinnen!

plakat-cinelady-hidden-figures-11-1-2016Ausgerechnet im Monat, in dem mit Donald Trump der wohl größte Hassversprüher, Frauenverächter und Toleranzvernichter amerikanischer Präsident wird, kommt diese Geschichte in unsere Kinos: Katherine Johnson, Dorothy Vaughan und Mary Jackson waren afroamerikanische Frauen, die 1962 bei der NASA, der amerikanischen Weltraumbehörde, arbeiteten. Die Damen wurden gerne mal für Putzfrauen gehalten, ihre von den Weißen getrennte Toilette war satte 45 (!) Minuten weit weg. Doch Johnson, Vaughan und Jackson waren Genies: Mathematikerinnen, die so gut waren, dass nicht einmal die vorurteilsbeladenen weißen Wissenschaftler ihre Fähigkeiten ignorieren konnten.

Johnson, Vaughan und Jackson schafften es schließlich, Teil und führende mathematische Köpfe des Wichtigsten zu werden, was die USA in den 1960er Jahren hatte: ihre Programme für die bemannte Raumfahrt. Es war ein Jahrzehnt ungeheurer Spannungen und ungeheuren Aufbruchs. Der Kalte Krieg wurde als Wettlauf mit den Russen gerade auch im Weltall geführt, die Landung von Neil Armstrong und seinen Kollegen auf dem Mond 1969 war der große Sieg der Amerikaner über die Russen. Die aber hatten zuvor die Nase vorn – die USA brauchten händeringend einen Erfolg.

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Schwarze Frauenpower bei der NASA: Octavia Spencer als Dorothy Vaughn (2.v.l.), Taraji P. Henson als Katherine Johnson und Janelle Monáe als Mary Jackson. – Foto: Screenshot Filmtrailer

In dieser Situation brach 1962 John Glenn zur ersten Weltumrundung im All eines Amerikaners auf. Am 20. Februar 1962 startete er als Pilot  zur Mission „Friendship 7“, 50 Millionen Amerikaner sahen live zu, als seine Rakete abhob. Drei Erdumrundungen waren geplant, doch nur die erste verlief reibungslos – als bei Friendship 7 eine Fehlfunktion auftrat, musste Glenn auf halbautomatische Steuerung umschalten. Retten mussten die Mission nun die Mitarbeiter der NASA auf der Erde, mit Computer-Berechnungen. Es schlug die Stunde der genialen Mathematikerinnen, und die retteten am Ende das Unternehmen und Glenn. Die atemberaubende Leistung gab der amerikanischen Nation neues Selbstbewusstsein, und Glenn wurde als Held gefeiert. Doch die wahren Heldinnen im Hintergrund waren drei schwarze Frauen, die die historische Mission erst möglich machten…

Der Film „Hidden Figures“ erzählt diese wahre Geschichte aus der Zeit, bevor in den USA die Rassentrennung aufgehoben wurde, und er erzählt sie mit einem wahren Staraufgebot: Oscar-Preisträgerin Octavia Spencer spielt Dorothy Vaughan, Oscar-Nominee Taraji Penda Henson das Genie Katherine Johnson und die Soul- und Funksängerin Janelle Monáe Mary Jackson. Glen Powell spielt den Astronauten John Glenn, und niemand geringeres als Kevin Costner mimt den Direktor der NASA-Task-Force, Al Harrison. Als seine Assistentin ist Kirsten Dunst zu sehen, Euch sicher besser bekannt als MJ aus den ersten Spiderman-Filmen. Und die Filmmusik übernahm Pharell Williams himself.

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Der Till als überlebensgroße Eisfigur – geniale Skulpturen in der Mainzer Eiswelt könnt Ihr mit Mainz& erleben! – Foto: gik

Die Geschichte beruht auf dem gleichnamigen Sachbuch „Hidden Figures“ der amerikanischen Autorin Margot Lee Shetterley, das auch erst 2016 erschien und binnen kürzester Zeit auf die Bestsellerliste der New York Times kam. „Hidden Figures“ steht dabei nicht nur für versteckte Figuren, sondern auch für die Zahlen im Hintergrund, beides passt natürlich perfekt zu den versteckten schwarzen Rechen-Heldinnen. In den USA hatte der Film am 25. Dezember 2016 Premiere, schon jetzt wird er mit Preisen überhäuft oder für solche nominiert. Wichtiger aber vielleicht: Er erzählt von Heldinnen, die sich nicht von Widerständen, Rassismus und Nachteilen stoppen ließen und nicht nur sich selbst, sondern einer ganzen Nation zu Stolz und Träumen verhalfen. Das Ganze mit Witz, Esprit und einer Menge Verstand – Mr. Trump, schauen Sie sich das an!

Und apropos Träumen: Mainz& schickt Euch kurz vor Ende der Mainzer Eiswelt noch einmal zum Träumen und Genießen in das Wunderland aus Eisskulpturen am Hauptbahnhof. Den Mainzer Dom aus Eis bestaunen oder Mainzelmännchen und Rentierschlitten, durch ein ganzes Haus aus Eis schlendern und mit dem Till auf der Bank Platz nehmen – all das könnt Ihr in der 900 Quadratmeter großen Ausstellung direkt hinterm Mainzer Hauptbahnhof neben der Alten Posthalle. Und mit Mainz& kommt Ihr auch noch kostenlos hinein: Wir verlosen bei der Cinelady Eintrittskarten zum Endspurt! Die Eiswelt ist nämlich  nur noch bis zum 15. Januar zu sehen, dann werden die rund 70 riesigen Eisfiguren dem Schmelztod preisgegeben. Mehr zur Ausstellung samt einer großen Fotogalerie lest Ihr hier bei Mainz&.

Info& auf Mainz&: Cinelady am Mittwoch, 11. Januar 2017, mit „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ um 19.45 Uhr im Cinestar-Kino am Südbahnhof. Los geht’s wie immer ab 19.15 Uhr mit einem Glas Prosecco und der aktuellen Maxi  – und mit den Infos und Preisen von Mainz&. Die Premiere erlebt Ihr eine Woche vor dem offiziellen Kinostart. Infos und Karten hier bei der Cinelady.

 

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Institut Franҫais: Deutsch-französischer Weingipfel heute, Cellokonzert und Karl Lagerfeld

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Das ist mal ein stilvoller Auftakt ins neue Jahr: Am heutigen Freitag, den 20. Januar, lädt das Institut Franҫais in Mainz zum Weingipfel in seine Räume am Schillerplatz. Schon zum zweiten Mal heißt es dort „Rheinland-Pfalz meets Burgund“, im stilvollen Salon des alten Palais präsentieren sich Winzer aus den beiden Weinbauregionen Seite an Seite – schöne Sache. Überhaupt hat das Institut Franҫais fürs Neue Jahr schon ein reiches Kulturprogramm geschnürt: Dem Weingipfel folgt ein edles Cello-Konzert, im Februar dann eine Vortragsreihe zur NS-Zeit im Elsass, Widerstand und Kollaboration im deutsch-französischen Grenzraum – und über Karl Lagerfeld.

Weingipfel im Institut Francais 2016 - Foto Institut Francais
Weingipfel im Institut Francais 2016 – Foto Institut Francais

Angestoßen aufs neue Jahr wird aber an diesem Freitag erst einmal beim deutsch-französischen Weingipfel: Ab 14.30 Uhr könnt Ihr hier Weine aus Dijon und Mainz verkosten und vergleichen. Anknüpfend an den großen Erfolg der ersten Ausgabe im Januar 2016 werde sich der stilvolle Salon des Schönborner Hofs „erneut in einen kleinen Weingipfel mit deutschen und französischen Spezialitäten verwandeln“, heißt es in der Ankündigung. Dijon ist ja bekanntlich Partnerstadt von Mainz, das Burgund die Partnerregion von Rheinland-Pfalz. Deutschlandweit gebe es zwischen den beiden Regionen die ältesten, lebendigsten und auch „weinverbundendsten“ Städtepartnerschaften mit Frankreich, sagt das Institut Franҫais. Glauben wir gerne 😉

Info& auf Mainz&: 2. deutsch-französischer Weingipfel am Freitag, 20. Januar 2017, ab 14.30 Uhr. Bis 21.30 Uhr könnt Ihr Euch also hier durch die Weinstände arbeiten und dazu Feinschmeckereien vom Hofgut Ruppertsberg, dem tollen Feinkost-Geschäft „Le Poivre“ aus der Altstadt sowie von „Ninas Pralinenmanufaktur“ aus Schwabenheim genießen. Der Eintritt ist frei, einfach kommen.

Cello im Treppenhaus auf deutsch-französisch

Eine Woche später dann wird das großartige Treppenhaus des Palais zur Bühne: Cello-Ensembles aus Mainz und Dijon spielen dann auf, es handelt sich um ausgewählte Studierende der Violoncelloklassen der Musikhochschulen aus Mainz und Dijon. Unter der Leitung der Professoren Christian Wolff und Marie Béreau aus Dijon sowie Professor Manuel Fischer-Dieskau aus Mainz präsentieren die Musiker Werke von Georg Philipp Telemann, Jean-Philippe Rameau, Johann Sebastian Bach, Franz Schubert, Gabriel Fauré und Julius Klengel. Das Treppenhaus werde „mit seiner guten Akustik dem Konzert einen besonderen Rahmen verleihen“, versichert das Institut Franҫais.

Klassik im Treppenhaus Quatuor Manfred im Institut Français Mainz - Foto Institut Français
Klassik im Treppenhaus: Quatuor Manfred im Institut Français 2016 – Foto Institut Français

Info& auf Mainz&: Deutsch-französisches Cellokonzert am Freitag, 27. Januar 2017, los geht’s um 19.30 Uhr, die Abendkasse öffnet um 18.30 Uhr. Eintritt: Sitzplatz 10,- Euro, ermäßigt 6,- Euro, einen Stufenplatz bekommt Ihr ebenfalls für 6,- Euro.

Vortragsreihe zu NS-Zeit im Elsass und zu Karl Lagerfeld

Im Februar dann wird es wissenschaftlich: In drei Vorträgen beleuchtet das Institut Franҫais unbekannte Zusammenhänge der deutsch-französischen Freundschaft. Den Anfang macht am Dienstag, den 7. Februar 2017, um 19.00 Uhr Peter Steinbach mit einem Vortrag zur Frage von Widerstand und Kollaboration im deutsch-französischen Grenzraum. Steinbach ist wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte deutscher Widerstand Berlin und zählt zu den weltweit angesehensten Experten des deutschen Widerstands gegen Hitler. In seinem Vortrag werde er die Frage stellen, ob im Kontext des deutsch-französischen Grenzraums und im Hinblick auf den elsässischen Verlagsleiter Joseph Rossé der Begriff Widerstand immer die richtige Kategorie darstellt.

Der Vortrag ist Teil einer 2016 gestarteten Reihe zum Thema Widerstand und Kollaboration gegen das NS-Regime im Elsass und beleuchtet dies am Beispiel des Verlags Alsatia aus Colmar und seines Leiters Rossé. Zu derselben Reihe gehört auch der Vortrag am Mittwoch, den 22.02.2017 um 19.00 Uhr, dann spricht Marie Muschalek von der Universität Freiburg über die nationalsozialistische Verwaltung im Elsass und stellt in einem Werkstattbericht zum Forschungsprojekt „Geschichte der Landesministerien in Baden und Württemberg in der Zeit des Nationalsozialismus“ neueste Forschungsergebnisse vor.

Einen Ausflug in eine gänzlich andere Welt unternimmt der Vortrag am Donnerstag, den 16.02.2017, um 19.00 Uhr: Der bekannte Soziologe Tilman Allert aus Frankfurt referiert dann über den legendären Modedesigner Karl Lagerfeld. Der Hamburger Modeschöpfer lebt bekanntlich in Paris und ist eine Ikone im Modebusiness, offenbar ist das auch für Soziologen interessant. Allert ist nicht zuletzt auch bekannter Buchautor, zuletzt veröffentlichte er „Latte Macchiato – Soziologie der kleinen Dinge“, und feiner Beobachter scheinbar nebensächlicher Dinge.

Info& auf Mainz&: Alle Veranstaltungen finden im Institut Franҫais statt, die offizielle Adresse lautet Schillerstraße 11. Alle Infos könnt Ihr noch mal unter http://www.mainz.institutfrancais.de (Achtung: ohne WWW!) nachlesen, dort findet Ihr ebenfalls das Kursprogramm des Institut – Ihr könnt hier nämlich ganz schlicht auch Französisch lernen.

 

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Mainzelbahn: MVG schickt Gutachter nach Bretzenheim – Tempo 30 für Bahnen in Marienborner Straße

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Das ging fix: Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) will die möglichen Erschütterungen der neuen Mainzelbahn in Mainz-Bretzenheim mit Gutachtern untersuchen lassen. Man werde „in mehreren Häusern das Thema Erschütterungen gutachterlich untersuchen lassen“, teilte die MVG am Donnerstagabend mit. Die Kosten dieser Untersuchung zahle die MVG, die Häuser werde der Experte auswählen. Erst danach könne man sagen, ob ein Überschreiten der zulässigen Anhaltswerte beim Thema Erschütterungen tatsächlich vorliege oder nicht. Derzeit laufe zudem die Qualitätsprüfung der neuen Strecke in Bretzenheim, bis zu deren Abschluss soll für die Bahnen Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit gelten.

Mainzelbahn in Bretzenheim weiß
Mainzelbahn im Ortskern von Bretzenheim, nur wenige Meter von den Häusern entfernt. Hier gilt jetzt erst mal Tempo 30 für die Bahn. – Foto: gik

Damit reagiert die MVG in umfangreichem Maße auf die Beschwerden von mehr als 20 Anwohnern der Neubaustrecke im Bretzenheimer Ortskern. Mainz& hatte ja diese Woche ausführlich berichtet, was die Anwohner insbesondere von Ostergraben und Marienborner Straße seit dem Start der neuen Mainzelbahn am 11. Dezember erleben: Wackelnde Betten, vibrierende Bodenplatten, klirrende Gläser – sogar von Rissen in Wänden berichteten die Anwohner. Und sie forderten von der MVG Nachbesserungen, gutachterliche Untersuchungen – und Tempo 30 für die Bahnen.

Bei der MVG berieten am Donnerstag die Geschäftsführung nach Angaben des Unternehmens mit einem externen Gutachter sowie internen Fachleuten über die Beschwerden und das weitere Vorgehen. „Die MVG nimmt diese Sorgen ernst“, betont das Unternehmen. Bei dem Treffen sei man sich „einig gewesen, dass die MVG sich an die Zusage an die Anwohner halten wird und in mehreren Häusern das Thema Erschütterungen gutachterlich untersuchen lässt.“ Der Fachgutachter werde zunächst festlegen, welche Häuser dafür infrage kämen. Der Anwalt der Anwohner hatte hingegen bei einem Treffen vergangene Woche gefordert, der Gutachter müsse unbedingt von außerhalb von Mainz kommen und neutral sein.

Mainzelbahn am Ostergraben ohne Bahn
Rasengleise sollen kommen – im Frühjahr. – Foto: gik

Die MVG betont, erst nach Vorlagen der Untersuchungsergebnisse lasse sich sagen, ob die zulässigen Werte tatsächlich überschritten würden und welche Maßnahmen in diesem Fall getroffen werden könnten, um Verbesserungen zu erreichen. „Die MVG wird darüber die betroffenen Anwohner informieren“, hieß es weiter. Zugleich wies die MVG in der Mitteilung – wie schon in der Reaktion Mainz& gegenüber – noch einmal darauf hin, dass es bei Neubaustrecken immer einer gewissen Zeit bedürfe, „bis sich Räder und Schienen optimal fügen und ‚ineinander‘ laufen, nicht umsonst spricht man vom „Rad-Schiene-System“.“ Auch könnten einige technische Anlagen wie etwa Schmieranlagen erst im Laufe der kommenden Wochen und Monate in Betrieb genommen werden oder voll zur Wirkung kommen – dabei handele es sich um Anlagen, „die die Fahrgeräusche deutlich reduzieren oder vollständig verhindern.“

Im Rahmen der Qualitätssicherung würden zudem in den kommenden Wochen weitere Streckenabschnitte überprüft, das gelte auch für den Bereich Bretzenheim, heißt es weiter. Bis diese Prüfungen abgeschlossen seien, sollen die Bahnen in der Ortsdurchfahrt in Bretzenheim nur noch Tempo 30 fahren dürfen – und zwar zwischen den Haltestellen Ludwig-Nauth-Straße und Hans-Böckler-Straße. Das sei eine vorübergehende Maßnahme, sagt die MVG.

Was die Rasengleise angeht, konkretisierte das Unternehmen noch einmal das, was Sprecher Michael Theurer schon Mainz& gesagt hatte: Bevor der Rasen im Gleis realisiert werden könne, müsse im Frühjahr das Schotterbett noch einmal mit einer Spezialmaschine aufbereitet werden. Dies könne aber immer erst einige Wochen oder Monate nach der Erstbefahrung einer Neubaustrecke geschehen. Durch den Betrieb verschiebe sich der Schotter nämlich zunächst immer etwas , diese Verschiebungen würden dann durch die Spezialmaschine wieder korrigiert, so werde auch das Schiene-Rad-System auf der Neubaustrecke besser aufeinander abgestimmt. Der Rasen im Gleis entstehe anschließend oberhalb des Schotters. Wann dieser Rasen genau eingebaut werden kann, hänge letztlich auch von der Witterung ab.

Info& auf Mainz&: Den ganzen Mainz&-Bericht über die Probleme der Anwohner mit der Mainzelbahn lest Ihr hier, die erste Reaktion der MVG genau hier. Wir bleiben an dem Thema natürlich dran, zumal wir zahlreiche Reaktionen unserer Leser bekommen.

 

 

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Biancas Blick auf Mainz: Mit dem Sturzhelm ins Bett dank Mainzelbahn – Die Karikatur auf Mainz&

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Vor einer Woche haben wir Euch unsere neueste Rubrik auf Mainz& vorgestellt: Biancas Blick auf Mainz – die Karikatur auf Mainz&! Jeden Donnerstag findet Ihr künftig auf Mainz& den gezeichneten kritisch-liebevollen Blick der Künstlerin und Grafikerin Bianca Wagner auf die Geschehnisse in Mainz – immer zu aktuellen Themen und mit viel Augenzwinkern und Mainz-Liebe. Karikatur Nummer zwei widmet sich denn auch gleich einem hoch aktuellen und emotionalen Thema: den Problemen der Anwohner in Mainz-Bretzenheim mit der neuen Mainzelbahn vor ihrer Haustür. Die berichteten uns gerade von wackelnden Betten, Rissen in den Wänden, schepperndem Geschirr und vibrierenden Häusern – nun, seht selbst, was das bei Bianca’s Blick für Assoziationen geweckt hat… Viel Spaß mit der Karikatur auf Mainz&!

 

Karikatur Bianca Mainzelbahn

 

Info& auf Mainz&: Mehr zu Bianca Wagner erzählen wir Euch in dem Mainz&-Artikel Was eh‘ Glick, mehr zu den Problemen mit der Mainzelbahn könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen.

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Dieselfahrverbote ab 2018 in Mainz? – Umwelthilfe will durch Klagen Rückrufe wie in USA erreichen

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Was war das für ein Aufschrei in den vergangenen Wochen: Die Deutsche Umwelthilfe hatte im Oktober 2016 ihre Klage gegen die Stadt Mainz wegen der miesen Luftreinhaltewerte wiederaufgenommen und dabei betont, man wolle Fahrverbote für Diesel ab 2018 durchsetzen. Prompt hagelte es Reaktionen von allen politischen Fraktionen in Mainz, einhelliger Tenor: Das sei „unsozial“ und völlig überzogen, schließlich könnten sich nicht die Bürger auf einen Schlag neue Autos kaufen. Mainz& hat das keine Ruhe gelassen und nachgefragt – und siehe da: Im Interview mit Mainz& offenbarte der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe eine durchaus spannende Strategie.

Stau auf der Theodor-Heuss-Brücke
Autolawine in Mainz, hier auf der Theodor-Heuss-Brücke – Foto: gik

„Nein, die Bürger müssen sich nicht neue Fahrzeuge kaufen“, betont Jürgen Resch, DUH-Geschäftsführer, die Klagen gegen Städte wie Mainz hätten ein ganz anderes Ziel: „Wir wollen erreichen, dass die Bundesregierung die Autoindustrie zwingt, alle Fahrzeuge durch einen amtlichen Rückruf kostenfrei nachzurüsten.“ Das sei genau das, „was in den USA von der Automobilindustrie schon gemacht“ werde und keineswegs unerreichbar. Dafür fahre die DUH eine Doppelstrategie, verriet Resch: In rund zehn Verfahren klage man bereits gegen den Bundesverkehrsminister und gleichzeitig gegen 16 Städte bundesweit. Sobald Gerichte Fahrverbote verhängten und es damit ernst werde, werde es nämlich auch in Deutschland massenhaft zu Klagen gegen die Autoindustrie kommen, glaubt Resch – und die werde reagieren müssen.

„Nach sieben Jahren mit vorzeitigen Toten ist jetzt einfach Schluss“

Im Oktober hatte die DUH angekündigt, ihre seit Dezember 2013 ruhende Klage gegen die Stadt wegen überhöhter Stickoxidwerte wieder aufzunehmen. Enttäuscht sei man, hatte Resch damals gesagt, dass sich die Stadt bei dem Versuch, außergerichtlich wirksame Maßnahmen gegen die Luftverschmutzung zu erreichen, nicht genügend bewegt habe. „Uns ist der Kragen geplatzt“, sagt Resch, die Untätigkeit der Politik sei einfach nicht länger hinzunehmen: „Nach sieben Jahren Überschreitung von Werten, von vorzeitigen Toten, ist jetzt einfach Schluss.“

Stickoxide greifen die Lungen an und verursachen Asthma, sagt Resch. 10.600 vorzeitige Tote gebe es dadurch jedes Jahr bundesweit, dreimal so viele wie durch Unfälle im Straßenverkehr. Dabei gilt eigentlich seit 2010 verbindlich ein Grenzwert für Stickstoffdioxid (NO2) von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresdurchschnitt, doch gerade an viel befahrenen Straßen liegen die tatsächlichen Werte weit darüber. In Mainz sind es an der Haupteinfallroute Parcusstraße 57 Mikrogramm, 47 Mikrogramm auf normalen Innenstadtstraßen – und das unverändert seit Jahren. Genau das geht der DUH gegen den Strich: Gehe es weiter wie bisher, ändere sich bis 2030 nichts, sagt Resch. Das gehe einfach nicht an. Die dicke Luft in den Städten entstehe aber vor allem durch Dieselfahrzeuge, in Mainz sind das fast 35 Prozent.

Politik förderte Jahrzehnte dreckige Diesel – und die neuen sind noch dreckiger

Bus auf der Rheinallee
Die Diesel-Busse in Mainz tragen erheblich zur Stickoxid-Belastung der Innenstadt bei – Foto: gik

Seit mehr als zehn Jahren weise die DUH auf die Gefahr durch Diesel-Schadstoffe hin, man habe Studien erstellt, Pressekonferenzen gehalten, die Politik angeschrieben, sagt Resch – ohne Erfolg. Jahrelang habe die Politik entgegen aller Warnungen die Anschaffung von Diesel-Fahrzeugen gefördert, sagt Resch, dann kam der Abgasskandal und das große Erschrecken. Nach Messungen der DUH sei der neueste Euro 6-Diesel noch wesentlich schmutziger als die zehn Jahre alten Euro 4-Fahrzeuge, betont er. Und so gebe es eigentlich nur eine wirksame Maßnahme, sagt Resch: „Man muss die Stinker aussperren.“

In Mainz führte das zu einem Aufschrei: Mit ihrer Klage pro Fahrverbote treffe die DUH vor allem die normalen Bürger und Handwerker, man könne doch nicht einem Drittel der Bürger vorschreiben, von heute auf morgen ein neues Auto zu kaufen. Und Verkehrsderzenentin Katrin Eder (Grüne) äußerte sich enttäuscht, dass die DUH die Anstrengungen der Stadt zur Verringerung der Schadstoffbelastungen nicht würdige. Als Maßnahmen nannte Eder unter anderem die Steigerung des Radverkehrs und den Bau der Mainzelbahn.

Resch: Mainz verzichtet auf saubere Busse und saubere Taxen

Resch reicht das bei Weitem nicht aus, die Politik könne noch viel mehr machen, sagt er. 24 Prozent der Schadstoffe stammten in Mainz von den ÖPNV-Bussen, „warum verzichtet Mainz darauf, alle Busse sauber zu machen?“, fragt Resch. Trotzdem habe sich Mainz vor wenigen Jahren lediglich für eine Umrüstung mit Partikelfiltern entschieden, die aber verschlimmerten das Abgasproblem eher noch. Dass die Städte nicht von heute auf morgen ihre gesamte Busflotte austauschen können, weiß auch Resch: Es brauche Landesprogramme, die die Städte bei der Umrüstung finanziell unterstützten, fordert er. Das Land Hessen hat gerade ein solches Programm zur Förderung von Elektrobussen angekündigt.

Straßenbahn auf dem Bahnhofsvorplatz
Herausforderung Cityverkehr: wie schafft man 0 Emissionen? – Foto: gik

Die Mainzer Verkehrsgesellschaft hatte allerdings just zum Fahrplanwechsel im Dezember mitgeteilt, in Mainz würden nun Dank eines neuen Kooperationspartners 22 neue Busse der Euro 6-Norm eingesetzt. Das sei „ein großer Sprung“ bei der Umweltfreundlichkeit. Dazu hat man sich gemeinsam mit der Wiesbadener ESWE und der Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft traffiQ zum Projekt „H2Bus Rhein-Main – emissionsfreier Nahverkehr in der Metropolregion“ zusammengeschlossen. Gemeinsam will man insgesamt elf Brennstoffzellen-Busse im Rhein-Main-Gebiet anschaffen, dabei würden auf Mainz vier Busse entfallen.

Leipzig könnte im Sommer über Fahrverbote entscheiden

Doch die Städte könnten noch mehr tun, sagt Resch: In Berlin gebe es mittlerweile 30 Prozent Benzin- und Erdgastaxen, „Mainz hinkt da weit hinterher“, kritisiert er. Auch an die städtische Flotte würde der Umweltschützer ran: Luxemburg schaffe keine Diesel mehr als Dienstfahrzeuge an, berichtet er. Und Athen, Madrid und andere europäische Städte wollten Diesel gar radikal verbieten. „Nur bei uns ist der Diesel noch immer heilig“, sagt Resch.

Was die Klagen der DUH in Sachen Fahrverbote angeht, sieht Resch gute Chancen: Alle Verfahren in Sachen Luftreinhaltung seit 2005 habe die DUH bisher zu 100 Prozent gewonnen, betont er. In Düsseldorf verfügte ein Gericht bereits, dass die Stadt Diesel-Fahrverbote einbeziehen müsse, der Fall liegt inzwischen beim Bundesverwaltungsgericht in Leipzig. Das Leipziger Urteil werde noch vor der Sommerpause fallen, glaubt Resch. Sollten die Richter im Grundsatz Fahrverbote für Düsseldorf als rechtmäßig bestätigen, werde es auch für andere Städte eng. Dann aber werde sich die Politik angesichts Hunderttausender drohend ausgesperrter Autofahrer bewegen müssen – und die Automobilindustrie zu Nachrüstaktionen zwingen.

Info& auf Mainz&: Unseren Artikel über die Klage der DUH gegen die Stadt Mainz könnt Ihr hier bei Mainz& nachlesen, Reaktionen dazu aus dem vergangenen Jahr genau hier.

 

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Mainzelbahn: MVG will auf Bretzenheimer Anwohner zugehen – An Strecke wird nachgearbeitet

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Die Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) will auf die Anwohner mit Problemen in Bretzenheim entlang der neuen Mainzelbahnstrecke zugehen. „Wir sind im Kontakt mit den Anwohnern“, betonte MVG-Sprecher Michael Theurer im Gespräch mit Mainz&: „Wir werden das untersuchen.“ Mainz& hatte am Dienstag von einem Treffen von Mainzelbahn-Nachbarn in Bretzenheim berichtet, die über massive Probleme mit der neuen Strecke klagen: Erschütterungen im ganzen Haus, Risse in den Wänden, klirrende Gläser – von einem „permanenten Donnergrollen“ war die Rede. Theurer sagte nun, die MVG werde diese Probleme „intern mit unserem Gutachter besprechen“, dann werde man „auf die Anwohner zugehen.“

Mainzelbahn in Bretzenheim rot
Mainzelbahn am Beginn der Marienborner Straße in Mainz-Bretzenheim: Da wackeln die Häuser… – Foto: gik

 

Die neue Mainzelbahn auf der Strecke zwischen Hauptbahnhof und Lerchenberg war am 11. Dezember gestartet, seither kämpft die MVG noch mit allerlei Problemen: Ampelanlagen funktionieren nicht richtig, Autofahrer ignorieren Kreuzungen. 21 Minuten sollte die Fahrt vom Hauptbahnhof auf den Lerchenberg eigentlich dauern, in der Realität haben die Bahnen noch immer erhebliche Verspätung. „Wir arbeiten dran, dass es weniger wird“, sagte Theurer. Zu Beginn hätten die Bahnen durchschnittlich zehn Minuten Verspätung gehabt, jetzt seien es nur noch vier bis fünf Minuten. Es gebe „ein paar Stellen, wo wir nicht so schnell fahren dürfen“, erklärte der Sprecher, immerhin liege jetzt die Erlaubnis vor, die Brücke über die Koblenzer Straße zügiger passieren zu dürfen.

„Natürlich gibt es Sachen, die nachgearbeitet werden müssen“, sagte Theurer weiter, „wir gehen die nach und nach an und werden versuchen, die zu bearbeiten.“ Doch es sei irrig zu glauben, „wenn man ein halbes Jahr mehr Zeit gehabt hätte, dann wären die Probleme nicht aufgetaucht.“ Nacharbeiten müsse man die Strecke „so oder so, egal ob jetzt oder in einem halben Jahr.“ Und natürlich habe die MVG den Fahrplanwechsel als Startdatum im Blick gehabt, das sei das angepeilte Datum gewesen.

Mainzelbahn am Ostergraben ohne Bahn
Die Rasengleise am Ostergraben sollen kommen – im Frühjahr – Foto: gik

„Fakt ist: Bahn und Schienensystem müssen sich aufeinander einschwingen“, betonte Theurer, eine Strecke müsse sich unter Belastung „einspielen“. Das gelte auch für Merkmale wie die Rasengleise, die etwa am Ostergraben kommen sollen: Der Rasen komme oben auf den derzeitigen Schotter, der müsse sich aber erst einmal setzen, erklärte Theurer. Deshalb sei das Aufbringen des Rasens für Frühjahr geplant. Und was die quietschenden Gleise in der Wendeschleife am Lerchenberg angehe, dort werde nun „von Hand nachgeschmiert“, deshalb sei das Problem erledigt.

Zu dem Vorwurf, die neuen Variobahnen würden nicht rund auf den Schienen laufen, wollte Theurer nichts sagen, ebensowenig zu der Frage, warum alte Bahnen nach Wahrnehmung der Anwohner womöglich runder laufen als die neuen Bahnen. Auch zu der Forderung der Anwohner, die Bahnen auf Tempo 30 zu reduzieren, bis die Vorwürfe geklärt sind, wollte Theurer nicht eingehen: „Wir machen keine Aussagen dazu, bevor wir nicht mit unseren Experten gesprochen haben“, sagte er. Die MVG halte aber alle vorgegebenen Richtwerte und Vorgaben ein, zudem betonte er: „Wir halten natürlich die Vorgaben aus der Planfeststellung ein.“ Dass man eine Straßenbahn aber höre, das sei normal, fügte er hinzu: „Es hat niemand je behauptet, man würde eine Straßenbahn nicht hören.“

Info& auf Mainz&: Im Ausgangsartikel Wackelnde Betten, klirrende Schalen – Probleme mit der Mainzelbahn könnt Ihr die Klagen der Anwohner noch einmal nachlesen.

Eine Anmerkung in eigener Sache: Ausnahmsweise haben wir die Reaktion der Gegenseite – in diesem Fall der MVG – nicht vor Veröffentlichung des ersten Artikels eingeholt. Das hatte persönliche Gründe: Wir haben seit einer Woche eine schimmelnde Haustür und reagieren hochgradig allergisch auf Schimmel… Das hat einfach verhindert, dass wir hier normal arbeiten konnten, ein Aufenthalt im Büro ist derzeit nämlich nur mit geöffneten Fenstern möglich…. Trotzdem fanden wir die Berichte von immerhin mehr als 20 (!) Anwohnern so substanziell, dass wir sie nicht länger verschieben konnten – zumal sich in dieser Woche sowohl die MVG als auch die oppositionelle CDU mit dem Thema befassen: Am Freitag lädt die CDU zu einer Pressekonferenz in Sachen Mainzelbahn. Wir sind gespannt. Aber auch künftig gilt: Bei Mainz& kommen ALLE Seiten zu Wort.

 

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Schwarzlicht-Minigolf eröffnet am Freitag in Mainz – 18 Löcher mitten in der Mainzer Altstadt in Neon und 3D

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Minigolf zwischen Superhelden-Action und unter Schwarzlicht ... - Foto: gik

Schrille 3D-Graffitikunst, Schwarzlicht und dabei Minigolf spielen? Klar doch: Ab Freitag könnt Ihr genau das in Mainz ausprobieren. Mitten in der Mainzer Altstadt eröffnet in einem ehemaligen Schlecker-Markt in der Holzstraße „Minigolf der Schwarzlichthelden“: 18 individuell gestaltete Bahnen warten auf Besucher, umgeben ist man beim Spielen von einer einmaligen Optik. In 1.000 Stunden Arbeit gestaltete ein international bekannter Graffitikünstler die Wände und Decken in eine neonfarbene Erlebniswelt – und das auch noch mit 3D-Effekten. So „begleiten die Spieler die Schwarzlichthelden beim Kampf gegen mutierte Hyänen“, heißt es in der Vorankündigung, und „von Bahn zu Bahn gewinnt das Gute wieder die Überhand, und der Minigolfer die Erkenntnis, dass er solche Ballverläufe noch nie zuvor bespielt hat…“ Wow.

Minigolf spielen im Schwarzlicht Minigolf - Schwarzlichthelden Minigolf
Unglaubliche Optik, schwebende Bälle, verrückte Bahnen: Schwarzlicht-Minigolf in 3D eröffnet am Freitag in Mainz – Foto: Schwarzlichthelden Minigolf

Mit geschätzt 20 Millionen Spielern pro Jahr gehört Minigolf zum beliebtesten Volksfreizeitsport, wissen die Schwarzlichthelden. In Mainz hatte der Sport zuletzt einiges zu darben, weil die beliebte Anlage im Volkspark dicht gemacht werden musste und erst Monate später mit neuen Betreibern wieder aufgemacht werden konnte. Eigentlich spielt man Minigolf ja draußen und daher erst ab dem Frühjahr – viel zu schade, dachten sich die Schwarzlichthelden und schufen ein ganz besonderes Erlebnis.

Rund sechs Monate Bauzeit, 1.756 Farbdosen, über 1.000 Stunden Sprayarbeiten, „aber auch eine Menge an Engagement, Schweiß, Nerven sowie die Unterstützung vieler netter Helfer“ habe es gebraucht, bis aus dem seit der Schlecker-Pleite 2012 leer stehenden Laden in der Holzstraße die erste Schwarzlicht-Minigolfbahn im Rhein-Main-Gebiet entstanden sei. „Wir wollten ein völlig neuartiges Freizeiterlebnis in die quirlige Landeshauptstadt bringen und sind 100-prozentig überzeugt, Mainz um eine besondere Attraktion bereichert zu haben“, sagt Daniel Kayser, Geschäftsführer der Schwarzlichthelden.

Möglich wird das besondere Erlebnis zum einen durch Schwarzlicht, zum anderen aber durch die Gestaltungskunst des international tätigen Spraydosenkünstlers Costwo, der sich auf wirklichkeitsnahe Graffiti spezialisiert hat. Auch für ihn sei es aber eine Herausforderung gewesen, „unter 128 Schwarzlichtlampen die verschiedenen Neonfarben so anzubringen, dass nicht erkennbar ist, ob ein Motiv auf der Wand oder erst am Boden endet und der gewünschte 3D-Effekt entsteht“, sagt Kayser weiter. Zudem verlaufen zwei Bahnen nicht ebenerdig, sondern befördern den Ball nach oben. „Anschließend schwebt er parallel zur Decke bevor er den Weg ins Loch Nummer 12 findet“, heißt es weiter.

Schwarzlicht Minigolf - Foto Schwarzlichthelden Minigolf
Der wohl verrückteste Minigolf-Parcour von Mainz: Schwarzlicht Minigolf – Foto: Schwarzlichthelden Minigolf

 

Bei anderen Bahnen seien aufgesprühte Hindernisse gar nicht physisch da und andere mit dem Auge nicht sichtbar. „Trägt man beim Spielen eine spezielle 3D-Brille, droht man unter die Räder zu kommen, scheinen Actionhelden im Raum zu schweben und Gegenstände wie Dr. Evil´s Laborausstattung besonders plastisch“, so die Schwarzlichthelden weiter. Das menschliche Auge werde „beim Betrachten und Spielen bewusst in die Irre geführt – zusätzlicher Spielspaß garantiert.“ Wir sind sehr gespannt und gehen auf jeden Fall am Freitag nachsehen!

Info& auf Mainz&: Eröffnung der ersten 3D-Schwarzlicht-Minigolfbahn am Freitag, dem 20. Januar 2017, in Mainz, Holzstraße 24, ab 14.00 Uhr. Von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr dürfen allerdings erstmal geladene Gäste und Presse rein, danach ist die Bahn frei für Euch. Allerdings ist der Andrang offenbar riesig, Reservierung über die Internetseite www.schwarzlichthelden.de wird deshalb dringend empfohlen. Öffnungszeiten: Montag bis Donnerstag 14.00 Uhr bis 22.00 Uhr, in der Ferienzeit 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Freitags 14.00 Uhr bis 24.00 Uhr, samstags 10.00 Uhr bis 24.00 Uhr und sonntags 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr. Eintritt: 9,50 Euro kostet der normale Eintritt ab 15 Jahren, Studenten zahlen 8,50 Euro, Kinder von 6 bis 14 Jahren 7,50 Euro. Kinder bis fünf Jahre haben freien Eintritt, ob man sie mitnimmt, sollte man sich aber gut überlegen… Kindergeburtstage und Exklusivbuchungen sind möglich, alle Infos über die Homepage.

 

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Wackelnde Betten, klirrende Schalen, bröselnde Keller: Mainzelbahn verursacht erhebliche Probleme

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Seit dem 11. Dezember rollt die neue Mainzelbahn nun durch Mainz, rund läuft es jedoch keineswegs: Die Bahnen haben noch immer satte Verspätungen, Anschlüsse klappen nicht, Ampelschaltungen schon gar nicht – auch die ersten Unfälle gab es schon. Nun aber kommt richtig Ärger auf die Mainzer Verkehrsbetriebe zu: In Bretzenheim formiert sich massiver Widerstand von Anwohnern der neuen Bahnstrecke. Der Grund: Die Anwohner klagen über massive Erschütterungen in ihren Häusern und über eine permanente Lärmkulisse. Von „permanentem Donnergrollen“ ist da die Rede, von vibrierenden Fußböden, schwankenden Betten, klirrenden Klangschalen – und von Rissen in Häusern, fallendem Putz und bröckelnden Kellern. Die Anwohner fordern umgehend Nachbesserungen – und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer für die Bahn.

Mainzelbahn Kreuzung Ostergraben neu
Wo die Mainzelbahn den Ostergraben kreuzt und in den Bretzenheimer Ortskern eintaucht, wackeln die Häuser der Anwohner – Foto: gik

Mehr als 20 Anwohner trafen sich vergangenen Freitag in Bretzenheim zum Austausch und zur Beratung, wie es weitergehen soll. Alle wohnen entlang der neuen Mainzelbahnstrecke in Bretzenheim, die meisten entlang der Essenheimer und Marienborner Straße und dem Ostergraben sowie der Seitenstraßen. Und alle erzählten dieselbe Geschichte: Das Schlimmste seien die Erschütterungen, die sich von der Bahn ausgehend durch den Boden verbreiteten. Körperschall nenne man das, erklärte Architekt Andreas Horn, der Initiator des Treffens – und der sei hinten in den Häusern schlimmer als vorne direkt an der Bahn.

Schweres Sommergewitter, permante Erschütterungen, dröhnende Klangschalen

„Ich saß auf dem Sofa mit den Füßen auf dem Boden, und ich hab‘ die Bahn kommen gespürt“, berichtet eine Mutter vom Start der Mainzelbahn: „Die Vibrationen auf dem Boden kamen immer näher, und ich sagte, Gott, lass das nicht die Bahn sein!“ Aber es war die Bahn – und die Vibrationen habe sie nun alle fünf Minuten. „Mein Bett wackelt bei jeder Bahn, das ist wirklich so“, berichtete ein anderer Anwohner, und dessen Haus stehe nicht einmal direkt neben der Bahn. „Wir haben enorme Probleme mit der Erschütterung, wir können alle Vitrinen und die Bar ausräumen, weil alle Gläser permanent scheppern“, berichtete eine Dritte. „Ich höre die Bahn sogar unter Dusche“, berichtete ein weiterer: „Du hast gedacht, Du bist im Hochgebirge, und es kommt ein schweres Gewitter. Der Raum vibriert, die Bodenplatte wackelt – und an der Glasduschwand scheppern die Körbe.“

„Drei Bahnen hintereinander morgens und der Bus dazu, das ist wie ein Sommergewitter“, bestätigte ein weiterer Anwohner. „Und es ist egal, wo man ist: im Bad, im Wohnzimmer, es ist einfach überall.“ Durch „Mark und Bein“ gehe das, bestätigte ein anderer Anwohner – und das habe Konsequenzen: „Mein Mann wacht nachts im Stundentakt auf“, berichtete Cordula Horn aus der Essenheimer Straße, sie selbst mache Klangschalen-Therapie, bei der Straßenbahn „klingen meine Gongs und Klangschalen mit.“ Das bringe erhebliche Probleme bei der Therapie mit sich. „Ich bin hier aufgewachsen, ich bin den Lärm gewöhnt“, betonte sie noch, „aber jetzt kriecht es von unten herauf, ich spüre die Vibration, bevor ich sie höre.“

Bröckelnder Putz, Risse in Wänden, Mieter kündigen

Mainzelbahn in Bretzenheim Marienborner Straße neu
Nur wenige Meter trennen die Mainzelbahn von den Häusern in der Marienborner Straße. „Sie hören nichts“, versicherte die MVG. – Foto: gik

„Ich habe keine Nacht durchgeschlafen seit die Bahn fährt“, klagte eine Anwohnerin vom Ostergraben. Im 1. Stock gingen die Schwebetüren der Kleiderschränke auf – und jeden Tag müsse sie abbröckelnden Putz von den Wänden aufsaugen. Auch andere Anwohner berichteten von Rissen in den Wänden. „Ich bin gespannt, wie lange unser Gewölbekeller noch hält – er beginnt zu bröseln“, berichtete Horn. Mit den Bussen, versichern die Anwohner einhellig, hätten sie früher nie Probleme gehabt – „das war nichts gegen jetzt.“ Selbst der in Mainz so nervige Fluglärm trete nun zurück: „Ich kann kaum noch unterscheiden, was ein Flugzeug ist und was eine Bahn“, berichtete einer.

Was die Anwohner besonders ärgert, sind die Versprechungen, die ihnen im Vorfeld gemacht wurden: Die Anwohner würden von der Bahn nichts hören, habe es geheißen, die sei so leise, dass sie klingeln müsse, damit man sie wahrnehme. „Wir waren nicht gegen die Bahn“, betont eine Anwohnerin, ihnen sei gesagt worden, der Wert ihrer Häuser werde steigen. Stattdessen habe die erste Mieterin gekündigt, und die Studenten unter dem Dach monierten, sie könnten nicht mehr lernen und würden sich andere Zimmer suchen. „Ich würde mir am liebsten eine Wohnung suchen und das Haus verkaufen“, sagte sie – doch wer kaufe denn so ein Haus noch?

Bahnen zu schnell, Flüstergleise und Rasengleise fehlen

Als Gründe machten die Anwohner vor allem Geschwindigkeit und mangelhafte Gleise aus: Die Bahnen seien viel zu schnell unterwegs, heizten richtiggehend. Auf der geraden Strecke am Ostergraben den Berg hinauf gäben die Fahrer richtig Gas, berichtete eine Anwohnerin am Ostergraben: „Die rumpeln mit Anlauf hoch und bremsen an den Übergängen schön ab – dann wackelt’s noch mehr.“ Wieso seien hier nicht Flüstergleise eingesetzt worden, wie es der normale Standard sei? Auch hätten am Ostergraben Rasengleise verbaut werden sollen, die seien aber ebenfalls nicht gekommen.

Tatsächlich wurden nach Mainz&-Informationen Flüstergleise nicht verlegt, auch die Rasengleise am Ostergraben sollen angeblich wegen der Witterung noch nicht eingesät worden sein. Dazu gibt es Probleme mit quietschenden Rädern: Gerade in den engen Wendekreisen auf dem Lerchenberg kommt es zu erheblichem Lärm, weil Räder ungeölt über die Schienen kreischen. Die MVG hatte eigentlich versprochen, noch Schmieranlagen einzubauen. „Hier wurde dilettantisch gearbeitet“, bilanzierte Architekt Horn und stellte die Frage: „Hat man Geld bei den Bahnen gespart?“

Visualisierung MVG Mainzelbahn in der Marienborner Straße
Rasengleise versprach die MVG, wie hier auf der Marienborner Straße, verlegt sind sie bisher nicht. – Grafik: MVG

Geld bei den Bahnen gespart? Anwohner fordern Tempo 30

Denn es gebe große Unterschiede zwischen den einzelnen Bahnen, berichten die Anwohner: „Es gibt Bahnen, die hört man nicht“, berichtete einer, ältere Bahnen seien generell leiser als die neuen Variobahnen. „Die alten, kürzeren Bahnen gleiten etwas runder und sind leiser als die neuen, die fahren wohl mit sechseckigen Rädern“, spottete ein Anwohner. Eine andere Betroffene scherzte, sie könne schon bei „Wetten, dass…?“ auftreten, wenn es das noch gäbe: „Ich wette, dass ich mindestens zehn Straßenbahnen an ihren Geräuschen erkenne.“ Das sei mühelos möglich, versicherten andere: „Am lautesten ist die Bahn mit den Mainzelmännchen drauf.“ Die Anwohner fordern deshalb: „Bis diese Probleme gutachterlich geklärt sind, hat die Bahn einfach langsam zu fahren – und zwar Tempo 30“, forderte Blank. Dafür müsse die MVG ihren Fahrplan notfalls eben umstellen, eingehalten werde er ja jetzt auch nicht.

Diese Zustände seien auf keinen Fall haltbar, versicherte der Mainzer Rechtsanwalt Hilmar Hanelt den Anwesenden. Hanelt war zu dem Treffen gebeten worden, um festzustellen, ob es rechtliche Möglichkeiten gibt gegen die Schäden vorzugehen. „Eine Lösung muss her“, betonte Hanelt – und versprach, bei der MVG nachzuhaken. Ein Gutachter müsse her, um die Vorkommnisse vor Ort zu begutachten. Es müsse „an neuralgischen Punkten“ gemessen werden, ob die Schallemissionen eingehalten würden. „Jedes Haus hier ist ein neuralgischer Punkt“, betonte der Anwalt, „das kostet richtig Geld.“

Von MVG und Stadtverwaltung „nur vertröstet“

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Harmonisieren die neuen Variobahnen der MVG nicht mit den Mainzelbahn-Gleisen? – Foto: MVG

Fakt sei doch: „Die Bahn hat Mängel, und die müssen abgestellt werden“, betonte Anwohner Ralf Blank. Bestimmte Sachen seien „nicht zu Ende gedacht“, die Verantwortlichen hätten sich offenbar von Termindruck und Fahrplanstart hetzen lassen, den Betrieb der Mainzelbahn zu beginnen, bevor alle Probleme gelöst seien. „Man hätte sich viel Ärger sparen können, wenn man den Mumm gehabt hätte, den Termin zu verschieben“, sagte Blank, „dann hätte man die technischen Störungen beheben können.“ So sei der Unmut der Anwohner „unnötig hochgekocht – durch Planungsfehler und unangebrachte Hektik.“

Denn die Betroffenen kritisierten auch, dass man weder Antworten von der MVG noch von der Stadtverwaltung bekomme. „Man wird nur vertröstet, wir gucken uns das an, heißt es“, klagte ein Anwohner, und eine andere Betroffene sagte, sie habe gar den Satz zu hören bekommen: „Das wär‘ so geplant, das bleibt jetzt so.“ Arrogant sei das, schimpfte ein anderer, und Ralf Blank kritisierte, man könne nicht einfach Anwohnern unterstellen, „sie hätten eine gestörte Lärmtoleranz. Das ist flegelhaft, despektierlich und respektlos.“

Flegel fordert ad hoc-Maßnahmen und schnellen Einbau der Rasengleise

Entsetzt zeigte sich auch die Mainzer CDU-Chefin und Stadträtin Sabine Flegel. „Ich bin erschrocken, dass die Anwohner die MVG anschreiben und gar keine Rückmeldung kriegen“, sagte sie im Gespräch mit Mainz&: „Da muss jetzt dringend was passieren.“ Die genannten Mängel seien gravierend, wo es Risse an Häusern gebe, brauche es zwingend Gutachten. Nach den Berichten habe sie sehr viele Fragen, die werde sie nun im Stadtrat thematisieren. „Wir werden ad hoc-Maßnahmen einfordern“, sagte Flegel, in vielen Fällen könne die MVG kurzfristig reagieren. „Fahrgastansagen, die nachts nach außen schallen, die kann man doch nachts abstellen“, nannte sie ein Beispiel.

Flegel, die auch Mitglied des MVG-Aufsichtsrats ist, bestätigte Mainz& auch, dass laut Planfeststellungsbeschluss die Rasengleise der Mainzelbahn vor Inbetriebnahme hätten verlegt werden müssen. „Das ist aber nicht passiert“, sagte sie. Die MVG wolle diese nun im Frühjahr einbauen, „das ist für mich nicht befriedigend“, kritisierte Flegel. Bis vor einer Woche habe es schönstes Wetter mit warmen Temperaturen gegeben. „Ich muss doch jetzt Sorge tragen, dass so schnell wie möglich alles passiert“, sagte Flegel.

Info& auf Mainz&: Natürlich werden wir auch die Mainzer Verkehrsbetriebe nach ihrer Stellungnahme fragen, in diesem Fall war uns aber erst einmal wichtig, die Probleme der Anwohner zu schildern, damit die MVG überhaupt eine Grundlage zum Reagieren hat. Die Namen ALLER hier im Text zitierten Anwohner sind uns übrigens bekannt, nicht alle wollten aber gerne namentlich erwähnt werden. Nach unseren Informationen wird sich die MVG diese Woche mit dem Thema in ihren Gremien beschäftigen, wir fragen dann auf jeden Fall mal nach.

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Eiskalte Zeiten: Warmlaufenlassen des Autos verboten – Schnee räumen und streuen Pflicht

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Der Winter hat Mainz gerade so richtig im Griff, es ist eiskalt und stellenweise auch weiß. Da kommt der eine oder andere Autofahrer denn morgens auf die Idee, sein Auto vor dem Losfahren erst mal warmlaufen zu lassen. Doch das ist verboten, erinnert die Stadt Mainz aus gegebenem Anlass: Das Warmlaufenlassen im Leerlauf ist eine Ordnungswidrigkeit und kann zu einer Geldstrafe führen. Denn der Leerlauf ist höchst schädlich für die Umwelt – und für Euer Auto auch. Und dann ist da noch die Räumpflicht vor Eurem Haus: Auch wenn derzeit in Mainz wenig Schnee liegt, wir erklären Euch noch mal die geltenden Regeln fürs Schneeschippen und Streuen.

CO2-Austritt Walpodenstraße Autos - Foto Linda
Qualm aus den Auspuffen kann sich bei Inversionswetterlage schnell zu Smog entwickeln… – Foto: gik

Die Stadt Mainz weist heute noch einmal darauf hin, dass Ihr das mit dem Warmlaufenlassen Eures Motors bitte lasst: „Der Irrglaube, dass der Motor so schneller und schonender warm wird, ist nach wie vor verbreitet“, heißt es heute von der Stadt. Das Warmlaufenlassen sei aber gleich dreifach schlecht: Erstens werde unnötiger Lärm verursacht und dabei bis zu 70 Prozent mehr Schadstoffe ausgestoßen, weil im kalten Leerlauf der Katalysator nicht arbeitet. Damit wird also auch noch sinnlos CO2 ausgestoßen – und die Schadstoffe reichern sich bei den Emissionswetterlagen besonders stark an. Wenn also die Luftschichten auf den Boden gedrückt werden, tragt Ihr mit dem Warmlaufenlassen aktiv zur Smogentwicklung bei…

Auch für das Fahrzeug ergebe sich keinerlei Nutzen, betont die Stadt, im Gegenteil: Laufe das kalte Auto im Leerlauf, komme es zum verstärkten Verschleiß zahlreicher Teile. Experten empfehlen deshalb, den Motor ganz normal zu starten, aber nicht aufheulen zu lassen, maximal einige Sekunden zu warten – etwa bis man sich angeschnallt und alles eingerichtet hat – und dann ganz normal losfahren. Das reiche völlig – zudem springe auch die Heizung nicht schneller an. Warmlaufenlassen kann Euch hingegen ein Knöllchen einbringen.

Räum- und Streupflicht vor der Haustür

Das kann es übrigens auch geben, wenn Ihr der Räum- und Streupflicht vor Eurem Haus nicht nachkommt. Die Stadt räumt nämlich  keine Bürgersteige und Fußwege, außer auf ihren eigenen Grundstücken. Auf allen anderen Wegen seid Ihr selbst zuständig und müsst entsprechend der Straßenreinigungssatzung für die Verkehrssicherheit der Fußgänger Sorge tragen. Zu Räumen ist die gesamte Länge des Fußwegs entlang des Anliegergrundstücks mit allen (!) Straßenfronten, also auch das Stück um die Ecke… Die zu räumende Fläche auf dem Gehweg sollte mindestens 1,50 Meter breit sein. Ist der Gehweg schmäler als 1,50 m, dann ist mindestens ein Streifen von 1 Meter zu räumen, informiert die Stadt.

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Eigentlich müssten die Gehwege bis morgens um 7.00 Uhr geräumt sein… Passiert aber nicht einmal vor einer städtischen Kita, hier in Zahlbach – Foto: gik

In Straßen ohne Bürgersteig muss bei einer Straßenbreite ab 5,50 Meter ein Streifen von 1,50 Meter Breite entlang der Grundstücksgrenze geräumt werden. Bei engeren Straßen muss mindestens 1,00 Meter vom Schnee befreit werden. Interessant auch: Schließen sich Parkplätze, Bankette, Pflanzgruppen oder ähnliche Einrichtungen an die Grundstücksgrenze an, ist auch hier ein Streifen von 1,50 Meter zu räumen. Und auch der Zugang zu Fußgängerüberwegen oder Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs müssen geräumt werden, wenn sie direkt vor einem Grundstück liegen.

Geräumt sein muss bis 7.00 Uhr morgens, an Sonn- und Feiertagen bis 8.00 Uhr

Immer wieder kommt zudem die Frage auf, bis wann geräumt sein muss – die Antwort: früh. Schnee, der nachts gefallen ist, muss werktags bis 7.00 Uhr und sonn-und feiertags bis 8.00 Uhr geräumt werden, heißt es von der Stadt. Dazu müsse mehrmals am Tag geräumt und gestreut werden, je nach Schneefall, damit die Sicherheit auf den Gehwegen gewährleistet ist. Aber natürlich gibt es auch dafür in Deutschland Vorschriften: Die Räum- und Streupflicht gelte werktags von 7.00 bis 21.00 Uhr und sonn- und feiertags von 8.00 bis 20.00 Uhr. Danach sind Fußgänger offenbar auf sich gestellt….

Und die Stadt weist noch einmal darauf hin, dass das Streuen mit Salz oder anderen „auftauenden Materialien“ in ganz Mainz ausdrücklich verboten ist! Das nämlich schädigt die Umwelt und übrigens auch Tierpfoten, trotzdem tauchen mirakulöserweise zu Beginn jedes Winters riesige Pyramiden mit Auftausalz-Eimern in Baumärkten und Supermärkten im ganzen Stadtgebiet auf… Dabei gilt die Verwendung von Salzen auf öffentlichen Wegen als Ordnungswidrigkeit und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. Verwendet werden dürfen nur abstumpfende Streumittel wie etwa Lava, Sand, Splitt oder Granulat. „Diese Mittel verhindern wirkungsvoll ein Ausrutschen auf Schnee und Glatteis, ohne schädlich für die Umwelt zu sein und können in der Regel nach dem Aufkehren wieder verwendet werden“, betont die Stadt.

Info& auf Mainz&: Wenn Ihr Fragen zur Räumpflicht oder zum Streuen oder Eurem Grundstück habt, könnt Ihr Euch an die Abfallberatung der Stadt Mainz unter Telefon 06131 – 12 34 56 wenden. Infos zur Straßeneinigungssatzung findet Ihr im Internet beim Entsorgungsbetrieb Mainz, genau hier. Auf der Startseite findet Ihr auch Tipps, wenn Ihr Probleme mit den Mülltonnen bei Kälte habt.

 

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