In einer Mainzer Flüchtlingsunterkunft ist es erneut zu einem Corona-Ausbruch gekommen: 12 Bewohner wurden in der Unterkunft in der Ludwigsburger Straße im Mainzer Stadtteil Hartenberg-Münchfeld positiv getestete worden, teilte die Stadt Mainz am Dienstag mit. Symptome zeige bislang nur eine Person, das Gesundheitsamt entscheid aber, die gesamte Unterkunft unter Quarantäne zu stellen – das Gebäude darf nicht mehr betreten oder verlassen werden. Betroffen sind davon 63 dort lebende Menschen. Derweil bleibt die Corona-Inzidenz in Mainz weiter hoch – die neuen Zahlen aus der Flüchtlingsunterkunft sind da noch nicht mitgerechnet.

Flüchtlingsunterkunft der Stadt Mainz in der Wormser Straße. - Foto: gik
Flüchtlingsunterkunft der Stadt Mainz in der Wormser Straße. – Foto: gik

Zum wiederholten Male ist damit eine Mainzer Flüchtlingsunterkunft von einem Corona-Ausbruch betroffen, auch mehr als ein Jahr nach Beginn der Pandemie ist es offenbar nicht gelungen, die Einrichtungen vor Infektionen zu schützen. Immer wieder hatten Flüchtlingsorganisationen vor Corona-Hotspots in den Heimen mit ihrer verdichteten Unterbringung gewarnt, geändert wurde daran aber bislang nichts. Auch die Mainzer CDU hatte kritisiert, es sei völlig unverständlich, warum man die Menschen so dicht gedrängt unterbringen und damit das Risiko von Corona-Infektionen erhöhen müsse – das war im Juni 2020, als die Stadt Mainz das Allianzhaus in der Großen Bleiche nach einem großen Corona-Ausbruch komplett abriegeln musste.

Nun hat es eine Flüchtlingsunterkunft im Stadtteil Hartenberg-Münchfeld getroffen: Bei Tests seien in der Flüchtlingsunterkunft Ludwigsburger Straße „mehrere Infektionen mit dem SARS-CoV2-Virus festgestellt worden“, teilte die Stadt Mainz am Dienstagnachmittag mit. Das zuständige Gesundheitsamt Mainz-Bingen habe daher „aus Gründen des Gesundheitsschutzes und zur Verhinderung einer weiteren Ausbreitung des Virus beschlossen, die Flüchtlingsunterkunft zum heutigen Nachmittag unter Quarantäne zu stellen.“ Das Gebäude dürfe nicht verlassen werden.

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Zimmer in einer Mainzer Flüchtlingsunterkunft, hier die Wormser Straße vor Bezug. - Foto: gik
Zimmer in einer Mainzer Flüchtlingsunterkunft, hier die Wormser Straße vor Bezug. – Foto: gik

Die Betreuung der in der Unterkunft lebenden Menschen und ihre Versorgung werde von der Stadt Mainz gemeinsam mit der zuständigen Betreuungsorganisation Malteser sichergestellt. Ein Sicherheitsdienst soll zudem sicherstellen, dass die Unterkunft nicht von Unbefugten betreten werde und die Quarantänebestimmungen eingehalten würden, heißt es weiter. Betroffen sind 63 Menschen, die derzeit dort untergebracht sind, 12 Bewohner seien positiv getestet, eine Person zeige Krankheitssymptome. Das Gesundheitsamt werde zeitnah weitere Tests unter den Bewohnern vornehmen.

Derweil bleibt die Sieben-Tages-Inzidenz in Mainz weiter hoch, das Gesundheitsamt Mainz-Bingen meldete am Dienstag eine Inzidenz von 136 – die neuen Fälle aus der Flüchtlingsunterkunft waren da noch nicht eingerechnet. Damit liegt Mainz weiter deutlich über der landesweiten Inzidenz von 93 und auch weit über dem Bundesschnitt, der am Dienstag bei 115 lag. Eine Erklärung dafür hatte man beim Gesundheitsamt Mainz-Bingen nicht: Einen aktuellen Hotspot gebe es abgesehen von dem Flüchtlingsheim nicht, Ansteckungen verliefen weiter hauptsächlich über Familien, hieß es lediglich.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Corona-Ausbruch im Mainzer Allianzhaus und der Kritik von Flüchtlingsorganisationen lest Ihr hier bei Mainz&. Mehr zur Entwicklung der Corona-Inzidenzen in Mainz haben wir hier bei Mainz& berichtet.

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