Spannung im OB-Rennen: Nach CDU-Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz (CDU) verkündete nun auch Nino Haase erneut seine Kandidatur bei der kurzfristig angesetzten Oberbürgermeister-Wahl in Mainz. Damit tritt der parteilose Chemiker nun zum zweiten Mal bei einer Wahl zum OB für Mainz an – 2019 hatte es Haase überraschend bis in die Stichwahl gegen den damaligen Amtsinhaber Michael Ebling (SPD) geschafft. Damit steht nun schon die zweite Kandidatur im OB-Rennen fest.
Der bisherige Oberbürgermeister von Mainz, Michael Ebling (SPD), war vergangenen Donnerstag überraschend zum Innenminister von Rheinland-Pfalz berufen worden und hat damit die Nachfolge des wegen des Krisenmanagements in der Ahrflut zurückgetretenen Innenminister Roger Lewentz (SPD) angetreten. Ebling war damit mit sofortiger Wirkung nicht mehr Oberbürgermeister von Mainz, nun muss das Amt binnen drei Monaten neu besetzt werden – und zwar in direkter Wahl durch die Bürger von Mainz.
Haase war 2019 schon einmal als parteiloser Kandidat für den OB-Posten angetreten, damals allerdings hatte der 39 Jahre junge Chemiker die Unterstützung der CDU sowie von ÖDP und Freien Wählern. Die CDU entschied sich am Montagabend aber dafür, dieses Mal mit ihrer Wirtschaftsdezernentin Manuela Matz ins Rennen zu gehen. Haase hatte nach Mainz&-Informationen ebenfalls eine erneute Unterstützung bei der CDU für diese Wahl sondiert.
„Ich habe der CDU am Sonntag abgesagt, um parteilos und unabhängig in den Wahlkampf zu gehen“, sagte Haase am Dienstag gegenüber Mainz&, und fügte noch hinzu: „Let’s go.“ Per Mitteilung ließ Haase am Dienstagfrüh wissen, für ihn sei „sofort klar“ gewesen, noch einmal antreten zu wollen: „Schon 2019 habe ich das Versprechen gegeben, für unser Mainz einzustehen, und diese Stadt zukunftssicher aufstellen zu wollen. Diesem Versprechen komme ich heute noch einmal mit Überzeugung nach.“
Er wolle dabei seiner Linie treu bleiben und erneut als unabhängiger Kandidat antreten: „Ich bin überzeugt davon, dass wir in der herausforderndsten Zeit der letzten Jahrzehnte eine überparteiliche Einigkeit benötigen. Das ist eine zeitgemäßeund erfolgreiche Herangehensweise, auf die viele Bürgerinnen und Bürger bereits setzen und sich verlassen können“, betonte Haase weiter. Für eine Kandidatur bringe er „wichtige Kompetenzen mit, da ich außerhalb der Politik zahlreiche Erfahrungen sammeln und schon zuletzt erfolgreich meine politischen Vorstellungen für unser Mainz darstellen durfte. Mein Ziel ist es, als unabhängiger Kandidat, ein Oberbürgermeister für alle Mainzerinnen und Mainzer zu werden.“
2019 hatte Haase mit einem lebendigen Wahlkampf und teils unkonventionellen Ideen so großen Zuspruch einfahren können, dass er die Grünen-Kandidatin Tabea Rößner aus dem Rennen schmiss, und gegen Amtsinhaber Ebling in die Stichwahl einzog. Dort unterlag Haase Ebling überraschend knapp mit 44,8 Prozent zu 55,2 Prozent für Ebling.
Nun also will es Haase, der inzwischen als Geschäftsführer der Mainzer Firma Hygreen GmbH und als Projektleiter für Innovation bei der damit verknüpften Speyer & Grund GmbH in Mainz, der Herstellerfirma der Surig-Essigsäure arbeitet, noch einmal wissen: Für die Turbo-Wahl wirft er nun seinen Hut erneut in den Ring, und ist damit der zweite Kandidat im OB-Rennen.
“Um für die Aufgaben der Zukunft gut gewappnet zu sein, braucht es für Mainz nun Handlungswillen, Verlässlichkeit und eine starke Kommunikation in alle Gruppen der Mainzer Stadtgemeinschaft, dafür stehe ich ein“, warb Haase weiter. Nach den dynamischen Entwicklungen der vergangenen Tage werde er nun ein Team aufbauen und ein Konzept für ein krisensicheres, zukünftig starkes Mainz vorlegen. „Mit diesem Konzept will ich für eine breite überparteiliche Unterstützung in der Stadt werben.“
Info& auf Mainz&: Mehr zur überraschenden OB-Wahl in Mainz lest Ihr hier bei Mainz&, mehr zur CDU-Kandidatin Matz findet Ihr hier. Ein Porträt von Nino Haase aus dem OB-Wahlkampf 2019 könnt Ihr hier bei Mainz& lesen.