Im Wiesbadener Stadtteil Medenbach wird zur Stunde das Gewerbegebiet „An den drei Weiden geräumt“, die A3 und die ICE-Strecke nach Frankfurt sind bereits gesperrt. Der Grund: Eine 250 Kilo schwere Weltkriegsbombe, die noch in der Nacht kontrolliert gesprengt werden soll. Der Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg wurde am Donnerstagnachmittag gefunden, die Eile ist groß: Die Bombe liegt nicht nur in unmittelbarer Nähe der Autobahn A3 und der ICE-Strecke, sondern auch neben einer Gasleitung, wie Mainz& erfuhr. Update&: Die Weltkriegsbombe wurde gegen 1,35 Uhr erfolgreich gesprengt.

Eine Weltkriegsbombe in Mainz vor ein paar Jahren, diese hier wurde entschärft. - Foto: gik
Eine Weltkriegsbombe in Mainz vor ein paar Jahren, diese hier wurde entschärft. – Foto: gik

Die Bombe sei am Donnerstagnachmittag zwischen  16.00 Uhr und 17.00 Uhr bei Sondierungsarbeiten durch eine private Fachfirma gefunden worden, sagte ein Sprecher der Wiesbadener Feuerwehr auf Mainz&-Anfrage. Der Kampfmittelräumdienst vom Regierungspräsidium in Darmstadt sah offenbar Gefahr im Verzug: Die Experten beschlossen die kontrollierte Sprengung der Bombe, und das noch in der Nacht zum Freitag. Damit dürfte der Blindgänger so stark beschädigt sein, dass eine Entschärfung nicht mehr möglich oder zu gefährlich ist.

Die Bombe liege in unmittelbarer Nähe der Autobahn, der ICE-Strecke sowie einer Gasleitung, sagte der Feuerwehrsprecher weiter. Zur Sprengungen werde die Bombe deshalb etwa 50 Meter weiter weg transportiert, mit Wasserballastsäcken bedeckt  und dann kontrolliert gesprengt. „Man wird den Knall hören“, sagte der Sprecher weiter – die Sprengung soll nun zwischen 1.00 Uhr und 2.00 Uhr morgens stattfinden, der genaue Zeitpunkt hänge von der Evakuierung ab.

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Wegen der Entschärfung müssen bis Mitternacht rund 120 Personen im Gewerbegebiet „An den drei Weiden“ in Wiesbaden-Medenbach trotz der späten Stunde ihre Häuser verlassen. Eine Betreuungsstelle sei im Bürgerhaus Medenbach, Am Sportfeld, eingerichtet worden, hieß es weiter. Eingeschränkt gehfähige Personen, die im Evakuierungsbereich wohnen und einen Transport zur Betreuungsstelle benötigen, werden gebeten, sich umgehend an die Rufnummer 0611 und dann 499-407 zu wenden.

Vorbereitungen für die Sprengung einer Weltkriegsbombe 2017 im Mainzer Zollhafen. - Foto: gik
Vorbereitungen für die Sprengung einer Weltkriegsbombe 2017 im Mainzer Zollhafen. – Foto: gik

Die Autobahn A3 sowie die ICE-Strecke wurden ab 23.30 Uhr komplett gesperrt, die Sperrung soll spätestens um 3.00 Uhr morgens wieder vorbei sein – wenn alles glatt geht. Die Bevölkerung wurde über Warn-Apps wie Katwarn und Nina informiert, die Warnmeldung über Nina ging allerdings erst gegen 23.37 Uhr an die Nutzer. Die Bewohner in dem betroffenen Bereich würden durch Lautsprecherdurchsagen und durch Fußtrupps von Stadtpolizei und Feuerwehr auf die Evakuierung hingewiesen. Auch das Ende der Sperrung werde via Lautsprecherdurchsagen und Rundfunkdurchsagen bekannt gegeben.

Update&: Am Ende lief offenbar alles reibungslos: Nach erfolgter Evakuierung und Sicherung der Umgebung wurde die 250-Kilo-Bombe nach Angaben der Feuerwehr Wiesbaden von ihrem Fundort zum Sprengort in einem Waldstück bei Medenbach gebracht. Dort wurde die Bombe mit einem 25.000-Liter-Wasserkissen abgedeckt. Um 1.40 Uhr meldete die Feuerwehr: Sprengung erfolgreich, Evakuierung aufgehoben – kurz danach konnten die Anwohner in ihre Häuser zurück, A3 und Bahnstrecke wurden wieder freigegeben. Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD) dankte noch in der Nacht allen Einsatzkräften und twitterte: „Bin sehr erleichtert, dass alles planmäßig abgelaufen ist.“

Info& auf Mainz&: Informationen zur Entschärfung der Weltkriegsbombe findet Ihr hier bei der Stadt Wiesbaden im Internet. Die Feuerwehr Wiesbaden ist im Übrigen auch sehr aktiv auf Twitter, unter @feuerwehrWI gibt es die neuesten Infos immer ganz aktuell und schnell.