Ein Brand in einem unterirdischen Versorgungsgang auf dem Gelände der Universitätsklinik Mainz hat die Feuerwehren von Mainz und Umgebung in der Nacht zu Freitag in Atem gehalten. Die Unimedizin besitzt ein ausgedehntes Tunnelsystem, das verschiedene Klinikgebäude miteinander verbindet, und genau hier war es am späten Donnerstagabend zu einem Brand gekommen. Die starke Rauchentwicklung sorgte für einen vierstündigen Großeinsatz, bei dem auch die Feuerwehren Ingelheim und sogar Frankfurt am Main zur Unterstützung kamen.
Wie die Mainzer Feuerwehr am späten Abend mitteilte, alarmierte die automatische Brandmeldeanlage gegen 21.45 Uhr die Feuerwehr Mainz – im ganzen Stadtgebiet war zu dieser Zeit viel Blaulicht und Martinshörner wahrzunehmen. Der Grund: In dem unterirdischen Tunnelsystem der Mainzer Unimedizin war ein Brand ausgebrochen.
Diese Tunnel dienen als Versorgungswege zwischen verschiedenen Klinikgebäuden, hier werden Materialien und Wäsche, zuweilen aber auch Kranke auf dem Weg in den OP hin und her gefahren – 2019 wurde ein kleines Teilstück für kranke Kinder durch die „Tunnelflieger“ aufgewertet.
Gegenstände in unterirdischem Tunnelsystem der Unimedizin brannten
Am Donnerstagabend waren in einem Stück des Versorgungssystems Gegenstände in Brand geraten, bei Ankunft des Löschzugs drang dichter Qualm aus einem Lüftungsschacht. Bei der Suche nach der Ursache stellte die Feuerwehr dann fest, dass einer der unterirdischen Versorgungswege, der die Gebäude auf dem Klinikgelände verbindet,
in weiten Teilen massiv verraucht war, so der Feuerwehrbericht weiter. Dank geschlossener Brandschutztüren habe sich die Rauchausbreitung größtenteils auf den Versorgungsweg beschränkt, einzelne Kellerbereiche von Kliniken wurden mit Lüftern geschützt. Der Klinikbetrieb konnte ungehindert aufrechterhalten werden.
Die brennenden Gegenstände in dem Versorgungsweg hätten zwar nach einer Stunde gelöscht werden können, die starke Verrauchung der Gänge war aber eine besondere Herausforderung: Die Entrauchung habe sorgfältig geplant werden müssen, zumal die Gänge keine Öffnungen nach draußen haben. Eine gezielte Belüftung habe dafür gesorgt, dass der Rauch nicht in Klinikgebäude oder unbetroffene Bereiche gedrückt wurde, berichtet die Feuerwehr weiter. Alle Maßnahmen seien eng mit dem Notfallmanagement der Uniklinik abgestimmt worden.
Um die Entrauchung zu unterstützen, kamen Großlüfter der Feuerwehr Ingelheim zum Einsatz, dazu rückte auch noch die Feuerwehr Frankfurt mit einem speziellen ferngesteuerten Großlüfter auf Ketten an, der in den Versorgungsgang fahren und den Rauch ins Freie drücken konnte. Für die Lösch- und Belüftungsarbeiten kamen insgesamt zehn Trupps zu je zwei Personen unter Atemschutz zum Einsatz, insgesamt waren etwa 60 Einsatzkräfte vor Ort.
„Verletzt wurde bei dem Einsatz zum Glück niemand“, bilanziert die Feuerwehr weiter, „auch der Klinikbetrieb konnte ungehindert und ohne Evakuierungen weitergeführt werden.“ Vier Stunden dauerte der Einsatz der Feuerwehren insgesamt, die Mainzer Polizei nahm Ermittlungen zur Brandursache auf. Gerettet habe das Klinikum und seine Patienten wohl die Brandmeldeanlage, bilanziert die Feuerwehr weiter: Das Feuer war nämlich bis zum Eintreffen der Einsatzkräfte unbemerkt geblieben, konnte aber gelöscht werden, bevor Flammen und Rauch den Patienten oder Mitarbeitenden gefährlich werden konnten.
Info& auf Mainz&: Mehr über die „Tunnelflieger“ im unterirdischen Versorgungs-Wegesystem der Mainzer Uniklinik lest Ihr hier bei Mainz&.