Es wäre eine der größten Volksbanken Deutschlands: Die Mainzer Volksbank und ihr Darmstädter Pendant wollen 2023 zu einer gemeinsamen Volksbank fusionieren. Die Vorstände und Aufsichtsräte beider Banken sprachen sich am Dienstag einstimmig für die Fusion aus. Das neue Haus hätte dann insgesamt rund 1.600 Mitarbeiter an 144 Standorten und eine Bilanzsumme von rund 14 Milliarden Euro. Betroffen von der Änderung wären mehr als 450.000 Kunden, die regionale Ausrichtung soll aber bleiben.

Die Vorstände der Volksbanken Mainz und Darmstadt auf einem Bild. - Foto: Volksbank Mainz
Die Vorstände der Volksbanken Mainz und Darmstadt auf einem Bild. – Foto: Volksbank Mainz

Die beiden Volksbanken aus Mainz und Darmstadt wollen gemeinsam in die Zukunft schreiten. Das gaben die beiden Bankinstitute überraschend am Dienstagvormittag in Mainz bekannt. „Zwei starke Volksbanken in der Metropolregion Rhein-Main schließen sich zusammen“, sagt Uwe Abel, Vorstandsvorsitzender der Mainzer Volksbank. Damit könne man einen gemeinsamen Finanzpartner schaffen, „der sowohl die regionale Verbundenheit lebt wie auch große Herausforderungen der Zukunft meistern kann.“

Der Zusammenschluss solle die Rolle „als wichtiger und verlässlicher Partner“ für Privatkunden ebenso wie Selbständige und Unternehmen in der Region stärken, gleichzeitig auch das gesellschaftliche und soziale Engagement. „Kunden auf beiden Seiten des Rheins werden von der geplanten Fusion profitieren“, versprach Matthias Martiné, Vorstandssprecher der Volksbank Darmstadt – Südhessen. Der neue Finanzpartner könne „noch leistungsfähiger, noch krisenfester und noch engagierter sein, als es die beiden Banken jetzt schon sind.“

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Sitz des neuen Instituts soll Mainz sein,. die beiden Marken „Mainzer Volksbank“ und „Volksbank Darmstadt-Südhessen“ nach außen fortgeführt werden. Die Arbeitsplätz4e der rund 1.600 Mitarbeiter sollen „heimnah erhalten bleiben“, versprechen die beiden Banken – Fusionen ziehen in der Regel nach einiger Zeit den Abbau von Jobs nach sich, weil Synergieeffekte genutzt werden, um Kosten zu sparen. Man könne in der neuen Größe „Karriereperspektiven und vielfältige Aufgaben über eine Vielzahl von Standorten bieten“, heißt es hingegen von den Banken.

Der Hauptsitz der Mainzer Volksbank im Bleichenviertel in Mainz. - Foto Mainzer Volksbank
Der Hauptsitz der Mainzer Volksbank im Bleichenviertel in Mainz. – Foto Mainzer Volksbank

Eine hohe Anziehungskraft werde auch gebraucht, um Berater und Spezialisten am Arbeitsmarkt gewinnen zu können – das werde nämlich immer schwieriger, auch aufgrund altersbedingter Fluktuation der Mitarbeitenden. „Wir können heute schon feststellen: Wir brauchen trotz vieler Synergien alle Mitarbeitenden in unserer neuen Bank und werden darüber hinaus noch eine Vielzahl neuer Talente gewinnen müssen“, betonte Heinz-Peter Schamp, Personal-Vorstand in Mainz.

Die Bankvorstände versprechen zudem, die neue Bank werde auch weiter „eine hohe Kundennähe sowie die persönliche Betreuung im Fokus haben.“ Man verstehe sich weiter als Regionalbank: „Regionale Präsenz, eine nachhaltige Geschäftsentwicklung sowie persönliche Kundenbeziehungen bleiben gelebte Werte beider Banken“, heißt es weiter. Das Geschäftsgebiet der geplanten „Volksbank Darmstadt Mainz“ erstreckt sich allerdings über rund 1.900 Quadratkilometer mit rund 1,3 Millionen Einwohnern und ist zu annähernd gleichen Teilen sowohl links- als auch rechtsrheinisch vertreten.

 

Nach der Verkündung der Fusionsabsicht müssen nun allerdings noch die Vertreter im Rahmen der Vertreterversammlungen ihr Votum abgeben, das soll im Mai 2023 geschehen. Die rechtliche Verschmelzung werde rückwirkend zum 1. Januar 2023 angestrebt, die technische Verschmelzung soll dann im Herbst 2023 erfolgen. „Mit dem Zusammenschluss entsteht eine der größten Volksbanken Deutschlands mit einer Bilanzsumme von etwa 14 Milliarden Euro sowie einem Kredit- und Anlagevolumen von über 28 Milliarden Euro.

Die Mainzer Volksbank ist mit derzeit 950 Mitarbeitern und 249.000 Kunden sowie einer Bilanzsumme von rund 8 Milliarden Euro das etwas größere der beiden Institute. Die Mainzer haben allerdings mit rund 6 Milliarden Euro eine deutlich höhere Summe vergebener Kredite als das Darmstädter Pendant mit „nur“ 3,7 Milliarden Euro. Die Großfusion wird in der Wirtschaftspresse aufmerksam beobachtet und gilt als ungewöhnlich – aktuell sind nur die Berliner und die Frankfurter Volksbank größer als das neue Haus nach seiner Fusion wäre.

Info& auf Mainz&: Alle Informationen zur Fusion der beiden Volksbanken könnt Ihr auch hier im Internet finden.