Dies ist die wahre Heimat der Great Wine Capital-Weine: Seit November 2015 bietet die Rheinhessenvinothek im Mainzer Proviantamt edle Tropfen aus jenen neun Weinbauregionen weltweit, die das einmalige Netzwerk von Weinbauregionen ausmachen. Rund 400 Weine stehen hier zur Auswahl, der Großteil kommt natürlich aus Rheinhessen. Es ist die Crème de la Crème: Gunderloch, Gehring, Schätzel, Kühling-Gillot, Manz – alle stehen sie hier, ihre Namen eingraviert in eine wunderschöne Tafel aus verschiedenen Hölzern. Die Weine in den Regalen gibt es zu Weingutspreisen zu Kaufen, die kompetente Beratung gratis dazu. Am 23. November feiert die Rheinhessenvinothek ihren zweiten Geburtstag – Mainz& gratuliert mit seinem Beitrag aus dem Great Wine Capital Blog.

Sigrid Hahn in ihrem Reich: der Rheinhessenvinothek im Mainzer Proviantamt. – Foto: gik

Der lange Tisch mit der Kühlrinne in der Mitte zeigt buchstäblich, worum es hier geht: die Weinmacher Rheinhessens, die ganze Vielfalt der Region, eingebettet in eine natürliche Grundlage. Seit November 2015 beherbergt der Seitenraum im Mainzer Proviantamt die umfangreichste Vinothek rheinhessischer Weine der Region, rund 400 Flaschen Wein drängen sich auf den Regalen bis unter die Decke. „Wir haben Weine von ungefähr 150 Winzern aus Rheinhessen hier“, sagt Sigrid Hahn, „drei Weine pro Weingut.“ Was viel klingt, ist doch nur eine kleine Auswahl: „In manchen Dörfern mussten wir losen, wer hier vertreten sein durfte“, sagt Hahn.

Die Diplom-Agraringenieurin ist die Geschäftsführerin der Rheinhessenvinothek, ihr Elternhaus ist die Weinmanufaktur Brummund in Ober-Hilbersheim. Hahn wuchs im Weingut auf, Tierärztin wollte sie mal werden, studierte stattdessen Agrar und Landwirtschaft, heiratete einen Winzer.

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Ein Tisch wie eine Region: die Rheinhessenvinothek in Mainz. – Foto: gik

„Etwas Leichtes, mit Barrique oder eine Wuchtbrumme?“, fragt sie gerade, eine Kundin ist in die Vinothek gekommen. Die junge Frau ist auf der Suche nach einem Wein fürs Samstag-Abendessen mit Freunden, spanische Quiche soll es geben. „Es gibt ja so viel Auswahl hier“, staunt sie. „Sie kaufen auf keinen Fall die Katze im Sack“, beruhigt Hahn, „alle Weine hier sind hervorragend.“ Die Kundin kauft am Ende einen leichten Spätburgunder aus dem Edelstahl, und nimmt auch gleich noch einen „Lässisch Rhoihessisch“ mit – eine leichte Weißweincuvee aus Mainz.

Als sie allein mit drei Söhnen zurückblieb, suchte Hahn neue Einkommensquellen, baute eine Vinothek auf und entdeckte so den Spaß an der Vermarktung. Heute leiten ihre Söhne die „Weinmanufaktur Brummund“, die auch noch eine alte Schmiede besitzt. Hahn selbst ging ins Weinverkaufsgeschäft, wurde Geschäftsführerin beim Bauernverband, wo sie für die Landjugend zuständig war. „Alles potenzielle Hier-Steher“, sagt sie mit dem Blick ins Weinregal. Thörle, Manz, Kühling-Gillot – Sigrid Hahn kennt sie alle.

Weinparadies Rheinhessenvinothek: die Qual der Wahl… – Foto: gik

Sie hätte auch zu einem echten Spanier greifen können, oder einem Wein aus Südafrika, Chile oder Argentinien. „Von allen Great Wine Capitals weltweit haben wir mindestens zwei Weine hier“, sagt Hahn stolz. Die meisten Vinotheken präsentierten ja ihre eigene Produkte oder die der Region, die Rheinhessenvinothek hingegen ist das wahre Zuhause der Great Wine Capitals: Von jeder der weltweit neun Partner-Weinregionen findet man hier Weine. Genau dafür wurde die Rheinhessenvinothek 2017 auch mit dem Best Of Wine Tourism Award in der Kategorie Weintourismus ausgezeichnet – und das gleich mit dem internationalen Preis.

Es war 2015, als das Restaurant nebenan im alten Proviantamt in Schwierigkeiten geriet: Der Geschäftsführer starb überraschend, das Restaurant selbst litt unter den großen Räumen mit der leichten Bahnhofsatmosphäre. „Die Stadt Mainz wollte immer eine Rheinhessenvinothek“, erinnert sich Hahn, „in meinem Boss hatten sie jemanden, der zuhörte.“ Ihr Boss, das ist Karl Strack, Bauunternehmer mit großem Herz für Rheinhessen und seine Genüsse.

Strack hörte nicht nur zu, sondern handelte: Ein Teil der riesigen Restaurant-Hallen wurde abgeteilt und in einen Wein-Schrein verwandelt, in dem die Lampen aus hängenden Weinflaschen bestehen und eine große Tafel direkt am Eingang zum Verweilen einlädt. „Glück und Freude kann man nicht kaufen, aber eine Flasche Wein…“, sagt ein Schild direkt daneben.

Sigrid Hahn am Markenzeichen der Rheinhessenvinothek vor dem Proviantamt: Ein Globus, der die Great Wine Region Rheinhessen zeigt. – Foto: gik

Riesling und Scheurebe, aber auch Bacchus, Würzer und Accolon gibt es hier, oder auch den Roten Muskateller, den sie schon zu Zeiten Martin Luthers tranken. „Von Worms bis Alzey und hoch nach Bingen kann man hier Rheinhessen probieren“, sagt Hahn, „und viele wissen gar nicht, dass es auch in den äußersten Zipfeln gute Betriebe gibt.“ Und so kommen beileibe nicht nur Touristen in die Rheinhessenvinothek, sondern auch Mainzer und Rheinhessen. Die Preise der Weine sind dieselben wie auf den Weingütern.

Auch Lesungen und Weinproben gibt es, am 11.11. wird Fastnacht gefeiert, und am 23. November feiert die Rheinhessenvinothek selbst Geburtstag – sie wird zwei Jahre alt. Zur Feier präsentieren sich an drei Abenden Weingüter in der Vinothek, am 23. selbst findet eine Lesung mit Weinprobe statt, zwei weinaffine Frankfurter lesen aus ihrem Buch „Ein Pärchen im Baurausch.“ Für 2018 ist sogar ein Open Air-Theaterstück in Arbeit, verrät Hahn: Staatstheater-Intendant Markus Müller habe ein Stück eigens für die Vinothek geschrieben. Worum es gehen wird? „Oh, alles“, sagt Hahn: „Wein, Kultur, Lebensfreude, Entspannung, Genießen – alles, was Mainz eben ausmacht.“

Info& auf Mainz&: Die Rheinhessenvinothek findet Ihr im Proviantamt in Mainz, gleich die erste Tür rechts nach der Rampe – und hier im Internet. Zum Original Blogbeitrag bei den Great Wine Capitals geht es hier entlang, warum Mainz& für die GWC bloggt, steht genau hier.

 

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