Seit dem 2. August fahren sechs Impfbusse des Landes kreuz und quer durch Rheinland-Pfalz, ihre Mission: Die Corona-Impfungen schnell und einfach zu den Menschen bringen. Nun zog Landesimpfkoordinator Daniel Stich ein positives Fazit der Aktion: Mehr als 12.000 Menschen habe man  in den ersten Wochen so schon impfen können, die Aktion soll deshalb nun verlängert werden: Im September sollen die Busse auch auf allgemeinen Plätzen in Städten und Gemeinden parken, und hier auch verstärkt Kinder und Jugendliche erreichen. Am 28. August gibt es zudem einen eigenen Familienimpftag in den Impfzentren des Landes – bevor diese Mitte September erst einmal still gelegt werden.

Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) beim Start der Impfbusse Anfang August in Mainz. - Foto: Staatskanzlei RLP, Sämmer
Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) beim Start der Impfbusse Anfang August in Mainz. – Foto: Staatskanzlei RLP, Sämmer

„Die Resonanz gibt uns recht: Viele Menschen, die es bisher noch nicht in Impfzentren oder zu ihren Hausärzten geschafft haben, lassen sich beim mobilen Angebot im Bus impfen““, bilanzierte Landesimpfkoordinator, Staatssekretär Daniel Stich am Donnerstag in Mainz. Seit dem 2. August schickt das Land eigene Impfbusse quer durch das Land, die sechs Magenta-roten Gefährte sollen die Corona-Impfungen einfach und unkompliziert zu den Menschen bringen, so will das Land die Impfquote steigern und auch noch die Menschen überzeugen, die bisher zögerten, sich impfen zu lassen.

„Einfach hingehen, ausweisen und sich impfen lassen: So ist unser flexibles und niedrigschwelliges Impfbus-Angebot aufgebaut“, warb Stich am Donnerstag noch einmal für die Impfbusse, und zog gleichzeitig ein zufriedenes Fazit: Die sechs Busse hätten in den ersten drei Wochen über 220 Stopps auf Parkplätzen von Supermarktketten landesweit gemacht, und dabei 12.442 Impfungen durchgeführt. Die Zahlen seien dabei jede Woche gestiegen, freute sich Stich: So konnten in der ersten Woche 4.447 Menschen und in der zweiten Woche 4.731 Menschen durch die Impfteams des Deutschen Roten Kreuzes geimpft werden, in der dritten Aktionswoche waren es bislang 3.264 Menschen.

- Werbung -
Werben auf Mainz&
Mitarbeiter im Impfbus des Landes Rheinland-Pfalz. - Foto Staatskanzlei RLP/ Sämmer
Mitarbeiter im Impfbus des Landes Rheinland-Pfalz. – Foto Staatskanzlei RLP/ Sämmer

Nun soll die Aktion in den September hinein verlängert werden: „Wir wollen das Angebot jetzt fortsetzen und unbürokratische und wohnortnahe Impfmöglichkeiten für Jede und Jeden bieten“, sagte Stich. Man erreiche mit den Bussen viele Menschen, die sich bisher noch nicht zu einer Impfung entschieden hätten, neben den Erstimpfungen sollen nun auch zusätzlich Zweitimpfungen angeboten werden. „Es gilt weiterhin, dass jede Impfung hilft, sich und andere zu schützen“, betonte Stich weiter.

Bislang machten die Busse auf den Parkplätzen der Supermarktketten Aldi, Edeka, Penny, Rewe und Wasgau Halt, am heutigen Freitag ist das in Rheinhessen in Bretzenheim an der Nahe der Fall, am Montag kommt ein Impfbus nach Ober-Olm und Nieder-Olm. Mainz wird noch einmal am 26. August angefahren, dann macht der Impfbus beim Aldi in Mainz-Bretzenheim im Drechslerweg sowie beim Aldi in Mainz-Mobach in der Mombacher Straße Halt. Am 27. August folgen noch Bodenheim und Wörrstadt – alle Termine der Impfbusse samt den genauen Stationen findet Ihr hier im Internet.

Kinder und Jugendliche rücken zunehmend in den Fokus der Corona-Impfungen. - Foto: gik
Kinder und Jugendliche rücken zunehmend in den Fokus der Corona-Impfungen. – Foto: gik

Vor Ort haben die Impflinge dabei die Wahl zwischen den drei Impfstoffen von BioNTech, Moderna und Johnson & Johnson. Noch immer entschieden sich viele Impfwillige – nämlich knapp 50 Prozent – für den Impfstoff von Johnson & Johnson, der bereits nach einer Dosis und nach zwei Wochen den vollständigen Impfschutz entfalte, sagte Stich. Im September sollen die Busse nun auch auf Plätzen der Kommunen Station machen sowie in der Nähe von Veranstaltungen, etwa dem Ehrenamtstag am 29. August in Bad Kreuznach. Auch sollten die mobilen Impfstationen auch Orte anfahren, wo sich Kinder und Jugendliche aufhielten, sagte Stich.

Die Ständige Impfkommission hatte am Montag angekündigt, nun doch generell eine Impfung für alle Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zu empfehlen, die Empfehlung befindet sich allerdings noch im Stellungnahmeverfahren und muss noch final abgestimmt und beschlossen werden. Sobald das geschehen ist, sollen die Impfungen für Kinder und Jugendliche einfacher werden, weil dann statt dem bisher notwendigen umfangreichen Vorgespräch nur noch eine kürzere Aufklärung notwendig ist. Impfaktionen an Schulen, wie sie die Landesschülervertretung gerade gefordert hatte, lehnte Stich aber ab: Es gebe genügend Impfstoff und genug Angebote auf anderen Wegen, sagte Stich.

Erst 5,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen sind durch eine Corona-Impfung vollständig immunisiert. - Foto: gik
Erst 5,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen sind durch eine Corona-Impfung vollständig immunisiert. – Foto: gik

Allerdings haben bislang erst 5,5 Prozent der 12- bis 17-Jährigen in Rheinland-Pfalz einen vollständigen Impfschutz erhalten. Stich sagte auf Mainz&-Nachfrage weiter, einen Run auf die Impfungen durch Kinder und Jugendliche sei auch nach der neuen Empfehlung bisher ausgeblieben, andere Bundesländer berichten hingegen, der Andrang auf die Impfungen bei Hausärzten und in Impfzentren sei groß. In Rheinland-Pfalz sind derzeit noch Sommerferien, viele Familien befinden sich noch im Urlaub.

Das Land will nun am Samstag, den 28. August, einen landesweiten Familienimpftag durchführen, dann öffnen die Impfzentren und Impfbusse ihre Türen, um speziell Kindern und Jugendlichen samt ihren Eltern und Verwandten eine unkomplizierte Möglichkeit zum Impfen zu geben. „Ohne Anmeldung und lange Wartezeiten können Impfungen durchgeführt werden“, sagte Stich, betonte zugleich aber auch: „Das Impfen von Kindern und Jugendlichen bedarf einer deutlichen Abwägung.“

Neueste Studien aus den USA hätten nun aber „Gewissheit gebracht, dass die Impfungen auch von 12- bis 17-Jährigen gut vertragen werden.“ Mit dem Familienimpftag kurz vor dem Schulstart wolle man daher „nochmals besonders dafür werben, von dem Impfangebot Gebrauch zu machen“, betonte der Landesimpfkoordinator. Das sei aber kein Ersatz für eine hohe Impfquote unter Erwachsenen, unterstrich er zugleich: „Auch die Erwachsenen sind weiterhin aufgefordert, sich impfen zu lassen.“ Eine hohe Impfquote, die Hygieneregeln sowie die Tests seien „der beste Schutz für einen sicheren Herbst“, deshalb seien nun alle Rheinland-Pfälzer ab 12 Jahren dazu aufgerufen, von den zahlreichen Impfangeboten Gebrauch zu machen.

Info& auf Mainz&: Die kostenlosen Bürgertests schafft die Politik allerdings gerade ab: Ab dem 11. Oktober werden die kostenlosen Bürgertests gestrichen, und das, obwohl ab dem 23. August wieder verschärfte 3G-Regeln (Getestet, Genesen oder Geimpft) für jeden Aufenthalt in Innenräumen gelten – mehr dazu lest Ihr hier auf Mainz&. Mehr zur neuen Empfehlung der Stiko in Sachen Impfungen für Kinder und Jugendliche lest Ihr hier auf Mainz&. Alle Termine der Impfbusse samt den genauen Stationen findet Ihr hier im Internet.

.

HINTERLASSEN SIE EINEN KOMMENTAR

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein