In Mainz und dem Landkreis Mainz-Bingen gilt inzwischen Alarmstufe Rot bis Dunkelrot – und auch das Gesundheitsamt Mainz-Bingen kommt mit der Bewältigung der Nachverfolgung nicht mehr hinterher. Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) forderte nun Hilfe von Bundeswehr und Bundespolizei an: acht Soldaten sollen bei der Nachverfolgung der Neuinfektionen helfen,  zwei Hygieneinspektoren der Bundeswehr dabei mithelfen, Einrichtungen und Organisationen bezüglich vorliegender Hygienekonzepte zu beraten. Stadt Mainz und Landkreis wollen am Donnerstagmittag über Konsequenzen aus den neuesten Entwicklungen informieren: Deutschland steht vor dem zweiten Teil-Lockdown.

RKI-Karte der Corona-Hotspots in Deutschland am 28. Oktober 2020 - Mainz-Bingen fehlt hier noch als dunkelrot. - Foto: gik
RKI-Karte der Corona-Hotspots in Deutschland am 28. Oktober 2020 – Mainz-Bingen fehlt hier noch als dunkelrot. – Foto: gik

Die Lage der Corona-Infektionen ist inzwischen dramatisch, das Robert-Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch einen neuen Rekordhöchstwert bei den Neuinfektionen von 14.964 Fällen. Wie schon im Frühjahr folgt Deutschland im Zwei-Wochen-Abstand der Entwicklung seiner Nachbarländer. Dort stehen die Krankenhäuser inzwischen bereits wieder kurz vor dem Kollaps, um genau das zu verhindern, verkündete Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) am Mittwoch den zweiten Teil-Lockdown ab Montag, dem 2. November – mehr dazu lest Ihr hier bei Mainz&.

„Spätestens seit den zurückliegenden Tagen ist klar, dass wir uns in der bisher schwierigsten Phase der Corona-Pandemie befinden“, sagte Landrätin Dorothea Schäfer (CDU) am Mittwoch. In den vergangenen Tagen sind die Zahlen der Neuinfektionen auch in Mainz-Bingen in die Höhe geschossen – auch im Landkreis gilt inzwischen „Alarmstufe rot“, in Mainz ist das bereits seit gut zwei Wochen der Fall. Am Mittwoch meldete das Gesundheitsamt Mainz-Bingen 64 Neuinfektionen im Landkreis Mainz-Bingen und 31 neue Fälle in der Stadt Mainz, am Vortag waren es 57 Neuinfektionen im Landkreis und 72 in der Stadt Mainz gewesen. Die Sieben-.Tages-Inzidenz liegt inzwischen in Mainz bei 112 Fällen pro 100.000 Einwohner, im Landkreis stieg die Zahl auf 99. Im Landkreis starben zudem zwei Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung.

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Die Nachverfolgung der Gesundheitsämter stockt. - Foto: Bund
Die Nachverfolgung der Gesundheitsämter stockt. – Foto: Bund

Bundeskanzlerin Merkel sagte am Mittwoch, etwa die Hälfte aller Neuinfektionen könnten inzwischen nicht mehr zurückverfolgt werden, das sei alarmierend. Der Landkreis bat deshalb am Mittwoch sowohl die Bundeswehr als auch die Bundespolizei um Mithilfe – andere Kommunen haben das schon seit einiger Zeit. Die Mitarbeiter im Gesundheitsamt arbeiteten am Limit ihrer Leistungsfähigkeit, sagte Schäfer, trotz Neueinstellungen und zeitweise hausinternen Abordnungen. Acht Soldatinnen und Soldaten sollen nun bei der Kontaktnachverfolgung helfen, ihr Eintreffen werde für die nächsten Tage erwartet, sagte Schäfer.

„Die kommunalen Ordnungsämter sind seit Monaten über die Maße belastet“, schrieb die Landrätin zudem an Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD): „Als sogenannte Hotspot-Region ist es wesentlich, dass organisatorische Maßnahmen ergriffen werden, um die Ordnungsämter zu entlasten, damit zur Einhaltung der Corona-Verordnungen eine hohe Kontrolldichte gewährleistet werden kann.“ Stadt Mainz und Landkreis wollen am Donnerstag über die weitere Entwicklung informieren.

Info& auf Mainz&: Ausführliche Informationen zum zweiten Teil-Lockdown für Deutschland lest Ihr hier bei Mainz&.

 

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