Gerade rechtzeitig zur Hitzewelle öffnet am heutigen Samstag das Mainzer Taubertsbergbad sein Freibad wieder. Das Schwimmbad direkt am Mainzer Hauptbahnhof hatte im September 2019 das Freibad für Umbauarbeiten geschlossen, nun gibt es ein neues Schwimmbecken aus Edelstahl mit Brodelberg und Whirlliegen. Die Wiedereröffnung steht allerdings im Zeichen der Corona-Pandemie: Bei Hochbetrieb gibt es einen neuen Eingang, Duschen und Umkleiden stehen nicht zur Verfügung, der Eintritt ist teurer geworden – und Eintritt gibt es erst einmal nur mit einem Online-Ticket.

Das neue Edelstahl-Schwimmbecken im Taubertsbergbad wird am Samstag eröffnet. - Foto: Stadtwerke
Das neue Edelstahl-Schwimmbecken im Taubertsbergbad wird am Samstag eröffnet. – Foto: Stadtwerke

Im September 2019 schloss das Mainzer Stadtbad seinen Freiluftbereich für einen grundlegenden Umbau: Das bislang drei Meter tiefe Schwimmerbecken wurde in ein deutlich flacheres Becken umgebaut, um Kosten und Wasser zu sparen. Das neue Edelstahlbecken habe eine deutlich längere Lebensdauer, betonen die Mainzer Stadtwerke, im Becken soll man nun überall stehen können – das erhöht den Komfort. Dazu wurde das 50-Meter-Becken neu aufgeteilt, um es gerade auch für Familien besser nutzbar zu machen.

Im neuen Becken gibt es nun zwei Bahnen mit 50 Metern Länge und sechs Bahnen mit 25 Metern Länge. „Die dadurch freiwerdende Wasserfläche konnte so in einen neuen Nichtschwimmerbereich mit einer ansteigenden Wassertiefe und sieben Whirlliegen und einem Brodelberg umgestaltet werden“, heißt es bei den Stadtwerken. Dazu wurde das Becken schon einmal mit Wandelementen ausgestattet, sie sind die Grundlage dafür, dass das Freibad im Winter mit einer Traglufthalle zum geschlossenen Bad umgerüstet werden kann – Ende 2020 soll der große Umbau des Sportbades beginnen, das Freibad wird dann als Ersatz dienen.

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Das neu gestaltete Schwimmbecken im Taubertsberg-Freibad. - Foto: Stadtwerke
Das neu gestaltete Schwimmbecken im Taubertsberg-Freibad. – Foto: Stadtwerke

Man wolle so während der späteren Sanierungsphase des Sportbades den Schwimmbetrieb für Schulen, Vereine und Schwimmer aufrechterhalten, betonen die Stadtwerke, das Freibad mit Hilfe der Traglufthalle ganzjährig nutzbar werden. 2,5 Millionen Euro kostete der Umbau des Freibads insgesamt, investiert wurde auch in die energetische Optimierung der Anlage, dafür gab es von der der Mainzer Stiftung für Klimaschutz und Energieeffizienz einen Zuschuss in Höhe von 300.000 Euro. Im Gelände um das Schwimmbecken gibt es nun zusätzlich auch noch einen neuen Matschspielplatz zwischen dem bestehenden Kinderplanschbecken und dem Beachvolleyballfeld.

Das Freibad öffnet allerdings unter erschwerten Bedingungen wieder: Wegen der Corona-Pandemie wurden umfangreiche Hygienemaßnahmen und ein neues Wegekonzept entwickelt. Neue Wegeführungen sollen dafür sorgen, dass sich die Besucher möglichst wenig direkt begegnen, im „Starklastzustand“, also zu Hochzeiten werden sogar Ein- und Ausgang voneinander getrennt. Der Zugang zum Freibad erfolgt dann vom Fußweg zum Parkhaus aus am großen Tor des Freibadgeländes, der Ausgang über den Hauptausgang des Bades.

Für den Eingangsbereich zum Freibad am Taubertsberg gelten in der Corona-Pandemie neue Wegeführungen. - Foto: gik
Für den Eingangsbereich zum Freibad am Taubertsberg gelten in der Corona-Pandemie neue Wegeführungen. – Foto: gik

Geschlossen bleiben für die Besucher die Umkleiden und Spinde, auch Warmduschen gibt es vorerst nicht, allein die Durchschreite-Duschen an den Freibadbecken sind in Betrieb. Der Kiosk im Freibad wird zwar geöffnet, darf aber nur  verpacktes Eis, Getränke und Brezeln verkaufen. „Frisch zubereitete Speisen können wir leider nicht anbieten, da Schlangenbildung im Bereich des Kiosks vermieden werden soll“, heißt es weiter. Auch die Liegewiesen sind nun in drei Bereiche unterteilt, die Gäste können am Eingang wählen, ob sie sich im Kleinkindbereich, im Familienareal oder im Schwimmerbereich niederlassen wollen. So soll eine Vermischung der einzelnen Gästegruppen reduziert werden.

Die Besucherzahlen werden insgesamt begrenzt: Berechnungen nach Coronaregeln hätten eine maximale Anzahl von 2.074 Gästen gleichzeitig ergeben, man wolle die neuen Regeln aber in der ersten Woche erst einmal mit einer Maximalzahl von 750 Gästen erproben, sagte Stadtwerke-Vorstand Daniel Gahr. Laufe das gut, „werden wir uns dann nach und nach auf 2.074 Gäste steigern.“

Auch die Liegewiesen im Freibad sind nun in verschiedene Bereiche unterteilt. - Foto: gik
Auch die Liegewiesen im Freibad sind nun in verschiedene Bereiche unterteilt. – Foto: gik

Die Tickets zum Bad gibt es ab sofort allerdings nur noch online, die elektronischen Tickets bieten den Vorteil,  dass damit die Adressdaten der Gäste gleich erfasst sind – eine der Coronaregeln. Neben einem Tarif wählt man dabei nun auch einen Zeitslot aus, die Badezeit ist ab sofort in eine Frühschwimmerzeit von 6.30 Uhr bis 8.00 Uhr, eine Familienzeit von 9.00 Uhr bis 14.00 Uhr und eine Afterword-Zeit von 15.00 Uhr bis 20.00 Uhr unterteilt. In den Stunden dazwischen wird das Bad jeweils gründlich gereinigt und desinfiziert, ein Badebesuch von Frühmorgens bis Abends ist deshalb nicht mehr möglich. Im Online-Ticketsystem sieht der Gast aber sofort, ob noch Karten für seinen gewünschten Zeitslot zur Verfügung stehen.

„Das ist ein wahnsinnig aufwändiges Konzept“, sagte Gahr, das Taubertsbergbad werde weniger Einnahmen bei deutlich erhöhtem Aufwand haben. Die Folge: Auch das Stadtbad hebt seine Eintrittspreise an, ein Ticket kostet nun 4,59 Euro für Erwachsene und 3,87 Euro für Kinder von 2 bis 17 Jahren, Frühschwimmer kommen für 3,56 Euro rein. Die krummen Preise haben einen einfachen Grund: Ab dem 1. Juli gibt das Taubertsbergbad die anstehende Mehrwertsteuersenkung an seine Gäste weiter, Erwachsene zahlen dann 4,50 Euro, Kinder 3,80 Euro und Frühschwimmer 3,50 Euro.

Mehrfachkarten, Familienkarten und andere Rabatte werden während des Pandemiebetriebes ausgesetzt, sie seien nicht mit dem E-Ticketsystem und der geforderten „Nachverfolgbarkeit von Infektionsketten“ in Einklang zu bringen, betonen die Stadtwerke. Zahlen kann man per Lastschrift oder Giropay, demnächst sollen auch Paydirekt-Verfahren und Kreditkartenzahlung möglich sein. Nach dem kauf kommt das Ticket per Email ins Haus, der mitgelieferte QR-Code dient dann als Zutrittsöffner. Ein einmal gelöstes Online-Ticket kann zudem nicht zurückgegeben oder storniert werden, wird es nicht eingelöst, verfällt es ersatzlos, auch eine Umbuchung auf einen anderen Tag gibt es nicht.

Info& auf Mainz&: Alle Informationen zum Taubertsbergbad und seinem neuen Freibadbetrieb unter Coronaregeln findet Ihr hier im Internet, natürlich auch das Online-Ticketsystem mit allen Preisen.

 

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