Das Katastrophenwarnsystem Katwarn ist ja seit dem Amoklauf in München in aller Munde, am kommenden Montag gibt es nun erstmals einen bundesweiten Probealarm auf der Smartphone-App. Am 1. August könne man sozusagen live erleben, wie die App funktioniert, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD): Kurz nach 9.00 Uhr werden dann Probewarnungen auf die Smartphones der Nutzer übertragen. Das Warnsystem überträgt Informationen verschiedener Absender wie Katastrophenschutzbehörden und Deutschem Wetterdienst ortsgenau an mobile Endgeräte und warnt vor Unwettern, Hochwasser und Atomkatastrophen, aber eben auch vor Terrorlagen.

Katwarn App - Warnung auf dem Display
Mit Piepston, rotem Feld und inhaltlichen Informationen warnt Katwarn bei Gefahrenlagen – Foto: Katwarn

Im Januar 2015 ging das kleine Programm für Smartphones in Rheinland-Pfalz flächendeckend an den Start, Anfang 2016 gabe es rund 125.000 Nutzer. Inzwischen sind die Nutzerzahlen explodiert, mittlerweile haben sich nach Angaben des Ministeriums etwa 197.000 Menschen die App heruntergeladen. „Katwarn hat sich in Rheinland-Pfalz gut etabliert und bewährt, gerade auch während der Starkregenereignisse im Mai und Juni“, sagte Lewentz.

Das Besondere sei, dass nur Menschen, die sich im gefährdeten Gebiet aufhielten oder diesen Ort ausgewählt hätten, die Warnmeldung über ein Gebiet bekämen. 21 Kreise und kreisfreie Städte in Rheinland-Pfalz nutzen bisher Katwarn, auch wer in einer Kommune lebt, die nicht an das System angeschlossen ist, bekommt aber die landesweiten Warnmeldungen. Zudem kann man bei Katwarn bis zu sieben weitere Postleitzahlenregionen einrichten und so auch Warnungen für Orte bekommen, an  den Eltern oder Freunde leben – oder an denen sich ein Gefahrenspot befindet. Biblis zum Beispiel…

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Entwickelt wurde Katwarn vom Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme in Berlin und sei „unter Berücksichtigung der größtmöglichen Datensicherheit und Anonymisierung konzipiert und umgesetzt“ worden, heißt es auf der Internetseite. Das System benötige zwar Ortsinformationen vom Endgerät, diese „werden aber nur anonymisiert verarbeitet“, ein Rückschluss auf die jeweilige Person sei „damit nicht möglich.“ Die eigene Telefonnummer muss man bei der Anmeldung allerdings registrieren lassen, sonst erreichen einen die Warnmeldungen auch nicht.

Katwarn App - Alles im grünen Bereich
Alles im grünen Bereich? So haben wir Katwarn am liebesten – Foto: gik

Außer Warnungen können die Behörden nach einem Schadensereignis auch Verhaltenshinweise über die App weiter geben, das mache Katwarn gerade für lokale Ereignisse sehr wertvoll, heißt es weiter. Lewentz sagte zudem, Katwarn werde fortlaufend weiter entwickelt.So seien Probealarme auch wichtig, um technische Schwachpunkte unter Volllast zu erkennen.

Eine 100-prozentige Fehlerfreiheit könne nicht garantiert werden, Katwarn habe aber auch in München ehrvorragend funktioniert: „Anders als teilweise dargestellt, gab es dabei keine Ausfälle bei der Übertragung der Warnmeldungen“, betonte Lewentz.

Nach dem Amoklauf meldeten sich innerhalb weniger Stunden rund 500.000 Menschen neu bei Katwarn an. Und auch wer keine App-Möglichkeit hat, kann Katwarn nutzen: einfach beim Katwarn-Dienst per Sms oder Email registrieren lassen, das Ganze ist natürlich kostenlos.

Info& auf Mainz&: Die Katwarn-App gibt es kostenlos in allen Smartphone-App-Stores. Ausführliche Informationen über das System findet Ihr auf der Internetseite www.katwarn.de. Dort gibt es Infos  auf so ziemlich jede Frage. Und lasst Euch bitte nicht von der Liste der Gemeinden verwirren: Für Mainz funktionierten die Warnungen in diesem Sommer schon bestens… Einen ausführlichen Artikel über Katwarn findet Ihr hier bei Mainz&.

Wer keine App-Möglichkeit hat, kann sich kostenlos bei einem Katwarn-Dienst per Sms oder Email registrieren lassen. Sms an die Servicenummer 0163-755 88 42 mit dem Inhalt schicken: „KATWARN (Eure Postleitzahl) (Eure Email-Adresse)“, die Email-Adresse ist optional. Zum Abmelden einfach „Katwarn aus“ per Sms schicken. Per Sms erhaltet Ihr allerdings nur eingeschränkte Funktionen, etwa keine Warnungen des Deutschen Wetterdienstes.

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