Fahren die Mainzer wirklich mehr Fahrrad? Wie nutzen sie Busse und Bahnen? Und wie attraktiv ist der Autoverkehr? 7.500 Haushalte bekommen in diesen Wochen Post von der Stadt Mainz. Darin: ein Fragebogen. Mit einer groß angelegten Grundlagendatenumfrage will die Stadt das Mobilitätsverhalten ihrer Bürger erkunden. Umfassend wurde das zuletzt 2008 im Rahmen einer Haushaltsbefragung erhoben, nun will die Stadt wissen, wie sich das Verhalten der Mainzer in Sachen Verkehr seither verändert hat. Die Stadt bittet bei der – freiwilligen – Umfrage um Mitwirkung – und hat wirklich attraktive Preise ausgelobt.

Eine Station des Mainzer Mietradeln-Systems, MVGmeinRad, mit seinen gelben Rädern vor dem Hauptbahnhof, Ecke Bonifaziusstraße.
Fahrrad, Bahn oder doch Auto? Die Stadt Mainz befragt ihre Bürger zum Mobilitätsverhalten – Foto: gik

Mainz hat sich gerade in den vergangenen Jahren stark verändert: Mehr Studierende, mehr junge Leute, viele Zugezogene – „in den vergangenen acht Jahren haben sich die ökonomischen und sozialen Randbedingungen in der Gesellschaft sowie in der Stadt Mainz geändert“, heißt das im Amtsdeutsch. Damit einher ging höchstwahrscheinlich auch eine Veränderung des Verkehrsverhaltens, glaubt die Stadt, eventuell der Verkehrsmittelwahl, der täglichen Dauer der Verkehrsteilnahme, die Wegstrecken und Wege-Zwecke, die durchschnittlichen Reiseweiten und zahlreiche andere Faktoren.

„Deren aktuelle und möglichst detaillierte Kenntnis ist für eine nachhaltige und wirtschaftliche Verkehrsplanung essentiell, nicht zuletzt auch für eine in der Zukunft lebenswerte und im Bereich Mobilität gut aufgestellte Stadt Mainz“, betont die Mainzer Verkehrsdezernentin Katrin Eder (Grüne). Die Fachleute bräuchten einfach neue Daten, um „eine bedarfsgerechte zielgerichtete, umweltgerechte und an den demografischen und gesellschaftlichen Wandel angepasste Verkehrsplanung zu entwickeln.“

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Deshalb befrage die Verkehrsplanung im Stadtplanungsamt von April bis Juni 7.500 ausgewählte Haushalte zu ihrem Verkehrsverhalten. Die Teilnehmer werden anonym und zufällig ausgewählt, wer ausgewählt wurde, bekommt Post aus dem Rathaus. Darin enthalten: ein Fragebogen (Teil A und B) sowie ein portofreier Rückumschlag. Alternativ könnt Ihr auch eine Telefonnummer und einen Zeitraum angeben und Euch am Telefon befragen zu lassen. Oder Ihr füllt den Fragenbogen online im Internet aus – dafür gibt es sogar eine  Aufwandsentschädigung von 4,85 Euro – weil die Online-Fragebögen einen deutlich geringeren Aufwand verursachen.

Auto an Auto: die Rheinallee - Foto: gik
Fahrt Ihr mehr Auto – oder doch eher Bus? Die Stadt will’s wissen – Foto: gik

Abgefragt werden zunächst allgemeine Angaben wie Anzahl der Haushaltsmitglieder, Geschlecht oder Zugehörigkeit zu einer Altersgruppe – das Ganze bleibt aber anonym. Darauf folgt das zentrale Element des Fragebogens: das „Wegeprotokoll“. Hier wird nach Angaben zu erfolgten Wegen der Haushaltsmitglieder an einem Werktag gefragt, welche Verkehrsmittel benutzt wurden, welche Start-/Zielpunkte und Uhrzeiten sowie was der Zweck der Mobilität war.

Die Ergebnisse würden auf jeden Fall anonym und nach Gruppen zusammengefasst dargestellt, die Auswertung übernehme ein renommiertes Verkehrsplanungsbüro. Die erhobenen Daten werden allein zur Ermittlung des Verkehrsverhaltens erfass, versichert die Stadt weiter, der Datenschutz sei jederzeit gewährleistet und die Identifikation einzelner Personen oder Haushalte nicht möglich. „Ich ermuntere ausdrücklich alle ausgewählten Mainzer Haushalte, durch ihre Angaben diese für unsere Stadt so wichtige Untersuchung zu unterstützen“, appelliert Eder an die Mainzer. Radverkehrsplanung, Schulwegesicherung, öffentlicher Nahverkehr und viele andere Bereiche könnten mithilfe der neuen Daten besser geplant werden.

Die Teilnahme ist aber freiwillig, deshalb hat die Stadt zusätzlich noch ein ganze Reihe attraktiver Preise ausgelobt, die unter den Teilnehmern verlost werden. Sow inken Konzertkarten, eine ÖPNV-Jahreskarte der Mainzer Verkehrsgesellschaft, ein iPad und ein Trikot des FSV Mainz 05 mit allen Unterschriften der Spieler. Na, wenn das kein Anreiz ist 😉 Erste Ergebnisse werden für Ende des Sommers 2016 erwartet.

Info& auf Mainz&: Mehr zur großen Mobilitätsumfrage der Stadt Mainz unter 7.500 zufällig ausgewählten Haushalten findet Ihr auf der Internetseite www.mobil-in-mainz.de.

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