Sie nennen sich „Mainz Greeters“, und sie feiern in diesen Tagen ihren 6. Geburtstag: Eine Organisation ehrenamtlicher „Herz-Mainzer“, die Gäste auf einem unkomplizierten, individuellen und kostenfreien Stadtspaziergang durch ihre Stadt führen. Die „Mainz-Greeters“ gründeten sich 2017 vor dem damaligen „Tag der Deutschen Einheit“ in Mainz, um die internationale, stadttouristische Idee der Greeter auch in Mainz anzubieten.
„To greet“ kommt aus dem Englischen und heißt „begrüßen“, die „Gretter“ haben das zum Programm gemacht: „Bei einem ‚Greet‘ nimmt Dich ein Einheimischer mit auf einen ganz individuellen Spaziergang durch seine Stadt, und zeigt sie Dir aus seinem Blickwinkel“, erklären die „Mainz Greeters“ auf ihrer Homepage, und weiter: „Im Gegensatz zu einem normalen Stadtrundgang konzentrieren wir Greeter uns nicht primär auf die großen Sehenswürdigkeiten, sondern zeigen Dir vor allem das Besondere im Kleinen, also das, was das Leben in der Stadt aus- und besonders macht.“
Lieblingsorte und persönliche Geschichten sowie Anekdoten zum Stadtleben, der Insider-Museums-Tipp oder das angesagte Café an der Ecke – die Spaziergänge der „Grette4r“ sind bewusst individuell und keine normale Stadtführung. Die Idee kommt aus den USA: 1992 entwickelte die Amerikanerin Lynn Brooks unter dem Namen „Big Apple Greeters“ die erste Form des Programms. „Lynn wollte ihren Gästen New York aus ihrer ganz persönlichen Perspektive näherbringen und so zeigen, wie sie die Stadt selbst erlebt: Als großartige Metropole mit vielen unterschiedlichen Stadtteilen, die alle ihre ganz eigenen Geschichten und Besonderheiten haben“, heißt es auf der Mainzer Greeters-Homepage weiter.
„Mainz Greeters“ seit 2017: Individuelle Stadtspaziergänge
Das Konzept war ein großer Erfolg, weltweit bieten inzwischen rund 140 Städte „Greeter“-Spaziergänge an, in Deutschland sind es insgesamt 18 Städte. Die Mainzer Gruppe gehört zu den eher jüngeren Gruppen, seit 2017 kann man sich hier zu einem „Greet“ anmelden. Ein „Greet“ dauert üblicherweise etwa zwei Stunden, dabei geht der „Greeter“ mit seinen Gästen – maximal sechs Personen – durch die Stadt. Der Spaziergang soll dabei bewusst anders sein als ein Stadtrundgang zu Sehenswürdigkeiten: Im Vordergrund steht der kulturelle und persönliche Austausch mit den Gästen, ganz nach dem „Greeter“-Motto: „Aus Fremden werden Freunde“.
Der Kontakt wird über die Webseite www.mainz-greeters.de hergestellt. Eine oder einer der derzeit 14 Mainz-Greeter steht dann zumeist für den Wunschtermin bereit. Die Greeter in Mainz seien „Ruheständler oder Berufstätige mit Zeit für Begegnung und Lust auf Verständigung“, heißt es bei der Stadt Mainz, jede und jeder habe „natürlich neben der Stadtkenntnis und dem Wissen um die visuellen und touristischen Highlights seine persönlichen Lieblingsecken und Mainz Geschichten im Gepäck.“
Die Erfahrungen mit diesem neuen Angebot der touristischen Gastfreundschaft seien „in jedem Fall positiv“, betont man weiter: Viele Gäste aus dem In- und Ausland seien seit 2017 von den Mainz-Greetern durch die Stadt geleitet worden, Paare, Familien aber auch Flüchtlings-Gruppen hätten so auf unterschiedlichsten Wegen Mainz erkundet. Die Stadtspaziergänge sind kostenlos, Spenden aber willkommen. Der größte Teil dieser Spenden solle aber Mainz als gastfreundlicher touristischer Stadt zu gute kommen.
Zum sechsten Geburtstag machten denn auch die „Mainz Greeters“ der Stadt ein Geschenk: „Eine Geldspende für eine neue schöne Sitzbank an attraktiver Stelle“, heißt es aus der Stadtverwaltung. Die Greets würden inzwischen so gut angenommen, „dass die Mainzer Greeter nun gerne weitere Herz-Mainzerinnen und –Mainzer suchen, die auch bereit wären, Gäste durch ihr Mainz zu begleiten“, wirbt man bei der Stadt. Bewerbungen nimmt die Gruppe unter oeffentlichkeitsarbeit@stadt.mainz.de entgegen.
Info& auf Mainz&: Mehr zu den „Mainz Greeters“ findet ihr hier im Internet, mehr zum deutschlandweiten Netzwerk genau hierdeutschlandweiten Netzwerk genau hier.
