Seit 2018 ist es wegen Umbaus geschlossen, nun liegen die Pläne für das neue Bad vor: Das Mainzer Taubertsbergbad soll eine spektakuläre neue Saunalandschaft bekommen. Ende 2018 hatte die Stadt Mainz beschlossen: Aus dem Spaß- und Erlebnisbad soll ein „Familienbad“ werden, nun legte die Stadtbad GmbH die Pläne vor. Darin enthalten: Eine umfangreiche neue Saunalandschaft, eine Kletterwand im Schwimmbecken, Kleinkinderbereich und vieles mehr. Der Haken: Fertig wird das neue Bad frühestens Ende 2025.
2003 hatte die Stadt Mainz das ehrwürdige alte Taubertsbergbad in die Hände des privaten Betreibers Uwe Deyle gegeben. Der baute eine moderne Erlebnislandschaft und eine Sauna ein, doch im Oktober 2016 meldete Deyle auf einmal Insolvenz ein – und hinterließ der Stadt einen wahren Scherbenhaufen: Immer neue gravierende Mängel tauchten auf, seit die Stadt zum 1. Januar 2018 den Betrieb des Schwimmbades wieder in städtische Regie übernahm. Auf 18 Millionen Euro schätzte Sportdezernent Günter Beck (Grüne) die Mängel damals, Duschen, Becken, Kacheln, Technik – alles erwies sich als marode.
Zwei Jahre später, im Oktober 2018, zog die Stadt die Reißleine und beschloss den Abriss und kompletten Neubau: ein kombiniertes Sport- und Familienbad auf der einen Seite sowie ein großzügigerer Sauna- und Wellnessbereich auf der anderen Seite sollte es nun werden. Nun, rund 3,5 Jahre später, legte die Stadtbad GmbH die Architektenpläne für den Neubau vor. Eine Arbeitsgruppe aus internen und externen Planern und Architekten habe ein konkretes Umsetzungskonzept zum Umbau erarbeitet, teilte die Stadtbad GmbH mit. Mit dem Gestaltungskonzept wurde das Büro „Michelmann Architekt GmbH“ aus Hannover beauftragt, dieses Büro habe auch bereits schon die Konzepte zum Umbau des Freizeitbades Penzberg oder des Nemo-Bades in Magdeburg erstellt.
Danach soll nun das bisherige Sportbad einen zusätzlichen attraktiven Klein-Kind-Bereich mit Kinderbecken, Spiel- sowie Planschmöglichkeiten erhalten. Weiter genutzt werden solle nach dem Umbau das bisherige 25-Meter-Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken im Sportbad samt Sprungbecken mit dem Fünf-Meter-Turm – hier ist aber zusätzlich eine Kletterwand im Becken geplant. Ebenfalls weiter genutzt werden könnten nach dem Umbau die vorhandenen Rutschen des früheren Erlebnisbades, heißt es nun: Aus dem bisherigen Sportbad soll so so ein attraktives Familienbad werden.
Die markantesten Änderungen aber gibt es in der Saunalandschaft – kein Wunder, muss dieser Bereich doch komplett neu gebaut werden. Markanter Blickfang soll hier nun eine zentral im früheren Erlebnisbad platzierte, große zweistöckige Fasssauna mit rundem Kaminraum werden – die neue Attraktion im Saunabereich. Im Spa- und Wellnessbereich werden nach dem Umbau den Plänen zufolge unter anderem ein Dampfbad, ein Eisraum, zwei Innen- und Außenbecken, ein Abkühlbecken, eine Infrarotsauna, zwei Blockhaussaunen und vier Aufgusssaunen im Innenbereich zur Verfügung stehen.
Auch der Gastronomiebereich soll den Plänen zufolge künftig deutlich größer und attraktiver werden, hier sollen Materialien und Farben in Grau- und Erd- sowie Holztönen „ein angenehmes, modernes und dennoch einladendes und gemütliches Ambiente vermitteln“, heißt es weiter. Bei der Stadt sei bereits Bauantrag eingereicht worden, laufe alles glatt, könne ab Frühsommer europaweit nach einem Generalunternehmer gesucht werden, der den Bau leitet. Die Bauarbeiten sollen „möglichst noch Ende 2022/Anfang 2023 starten“ wünscht sich die Stadt weiter – und rechnet mit einer Bauzeit von zweieinhalb bis drei Jahre.
„Sowohl die Bauzeiten wie auch die Kosten sind jedoch angesichts der derzeitigen Engpässe und Preissteigerungen im Bausektor mit einigen Unwägbarkeiten behaftet“, schränkt die Stadtbad GmbH weiter ein. Stand heute solle die Generalsanierung samt weiterer Maßnahmen im Taubertsbergbad rund 24 Millionen Euro kosten. „Genaueres lässt sich jedoch erst in einem knappen Jahr sagen, wenn ein Generalunternehmer gefunden ist, der den Umbau übernimmt“, betont die Stadtbad GmbH weiter. Wann das Bad fertig werden könnte? Es werde „aktuell von einer Inbetriebnahme voraussichtlich Ende 2025/Anfang 2026 ausgegangen.“
Auf Anfrage der ÖDP im Mainzer Stadtrat diesen Mittwoch muss die Stadt nun zudem einräumen: Während des Umbaus wird das Bad geschlossen werden müssen – alles andere sei nicht wirtschaftlich. Das Sportbad sei nämlich „nicht nur von der Sanierung des Daches betroffen“, sondern auch hier seien „umfangreiche Sanierungen der
Becken, Fliesen, Heizung/Lüftung/Sanitär und der Badewasseraufbereitungstechnik erforderlich.“ Um den Betrieb gerade für Schulen und Vereine aufrecht erhalten zu können, hatte die Stadtbad GmbH bereits eine Traglufthalle angeschafft, mit der das Freischwimmerbecken im Winter zum Hallenbad mutieren soll.
Info& auf Mainz&: Hintergrundinfos zur Insolvenz, Übernahme durch die Stadt und zur Neukonzeption des Taubertsbergbades lest Ihr hier bei Mainz&: