Schon wieder kommt ein Gottesdienst aus Rheinhessen zu bundesweiten Ehren: An Heiligabend sendet das ZDF eine evangelische Christvesper aus der Saalkirche in Ingelheim – und das auf höchst prominentem Sendeplatz: Zwischen den „Heute“-Nachrichten und der Weihnachtsgala von Moderatorin Carmen Nebel werde das ZDF ab 19.15 Uhr einen evangelischen Gottesdienst senden, teilte die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) nun mit. Kirchenpräsident Volker Jung wird persönlich die Predigt halten und den tröstenden Perspektiven der Weihnachtsbotschaft für die Corona-Pandemie nachgehen. Überhaupt wolle man mit dem Gottesdienst ein helles Licht der Hoffnung in düsteren Zeiten senden.

Das ZDF überträgt an Heiligabend die evangelische Christvesper aus der Saalkirche in Ingelheim mit Kirchenpräsident Volker Jung und den Pfarrerinnen Anne Waßmann-Böhm und Jessica Grünenwald. - Foto: EKHN
Das ZDF überträgt an Heiligabend die evangelische Christvesper aus der Saalkirche in Ingelheim mit Kirchenpräsident Volker Jung und den Pfarrerinnen Anne Waßmann-Böhm und Jessica Grünenwald. – Foto: EKHN

Es ist das zweite Mal, dass der Mainzer Sender ZDF einen Gottesdienst live an einem hohen Kirchenfeiertag überträgt: Schon in der Osternacht hatte das ZDF einen Gottesdienst mit dem Mainzer Bischof Peter Kohlgraf live aus der Gotthardkappelle übertragen, es wurde ein eindringliches Fernseherlebnis, das trotz aller technischer Distanz dicht an den Geschehnissen in der Kapelle „dran“ war und es schaffte, die besondere Atmosphäre der Nacht in die Wohnzimmer zu transportieren.

Jetzt, zu Weihnachten, hat sich das ZDF für eine evangelische Christmette entschieden, und sendet erstmals einen Gottesdienst direkt nach den heute-Nachrichten an Heiligabend. Auch dieser Gottesdienst wird live übertragen, in diesem Fall aus der Saalkirche in Ingelheim, gestaltet wird er von Kirchenpräsident Volker Jung persönlich, unterstützt von den Pfarrerinnen Anne Waßmann-Böhm und Jessica Grünenwald. Der Gottesdienst ist ein besonderes Angebot in der Corona-Pandemie, denn viele Menschen wollen wegen der Pandemie an Heiligabend keine Gottesdienste besuchen. Trotzdem bleibe der Heiligabend für viele etwas Besonderes, betonte die EKHN, die Menschen spürten, dass kein Abend wie der Heilige Abend sein, und keine Nacht wie die Christnacht.

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Hält die Predigt im ZDF-Fernsehgottesdienst: Kirchenpräsident Volker Jung. - Foto: EKHN
Hält die Predigt im ZDF-Fernsehgottesdienst: Kirchenpräsident Volker Jung. – Foto: EKHN

„Ihr Licht kann die Dunkelheit verändern, Von Weihnachten geht schon immer eine besondere Kraft aus“, heißt es in der Ankündigung weiter – und genau darum gehe es in dem Fernsehgottesdienst: Im Mittelpunkt der Feier aus der Ingelheimer Saalkirche solle die Suche danach stehen, wie das hoffnungsvolle Weihnachtslicht auch die dunkle Pandemie-Zeit erhellen könne. „Denn Düsternis herrscht derzeit in den Seelen vieler Menschen und auf den Intensivstationen der Krankenhäuser“, heißt es weiter. Kirchenpräsident Volker Jung wolle deshalb in seiner Predigt unter anderem „der Frage nachgehen, wie sich dies alles durchstehen lässt und welche tröstenden Perspektiven die Weihnachtsbotschaft in der Pandemie geben kann.“ Tröstend und aufbauend kann es zudem auch sein, den richtigen Partner an seiner Seite zu haben. Bei „christlich verliebt“ hat man die Chance, genau diesen zu finden.

Auch Musik soll es in der Feier geben, dafür sorgen ein kleines Ensemble des Kinder- und Jugendchores „canto vocale“ sowie des Telemann-Chores Ingelheim. Die beiden Chorensemble singen unter der Leitung von Carsten und Iris Lenz, die auch an Orgel, Klavier und Cembalo den Gottesdienst begleiten. „Unterstützt werden sie dabei an der Geige von Oliver Wendland und an der Trompete von Stefan Lenz“, so die Ankündigung. Für die Gesamtkonzeption der Übertragung zeichnet Stephan Fritz verantwortlich, die Regie führt Manfred Wittelsberger.

Die wunderschöne Ingelheimer Saalkirche ist Ort des ZDF-Fernsehgottesdienstes an Heiligabend. - Foto: EKHN
Die wunderschöne Ingelheimer Saalkirche ist Ort des ZDF-Fernsehgottesdienstes an Heiligabend. – Foto: EKHN

Die EKHN hat trotz des verschärften Lockdowns bisher von Gottesdiensten auch an Weihnachten nicht abgeraten und betont, gerade auch über die Feiertage würden strenge Hygieneregeln gelten. Gottesdienste in Kirchen und im Freien seien unter anderem mit Abstand, Maske, vorheriger Anmeldung und ohne Gemeindegesang möglich. Gemeinden werden aber gebeten, ab einer Inzidenzzahl von mehr als 200 Infektionen pro 100.000 Einwohner noch einmal besonders intensiv zu überlegen, ob sie einen Gottesdienst stattfinden lassen.

Das Land Rheinland-Pfalz hat inzwischen die Teilnehmerzahl bei Gottesdiensten auf 100 Personen begrenzt, und zwar egal ob draußen oder drinnen. Das Land habe sich eigenen Angaben zufolge dazu gezwungen gesehen, da zum Teil Feiern mit 800 Teilnehmern geplant worden seien. Angesichts der immer weiter steigenden Corona-Zahlen haben verschiedentlich Gemeinden schon alle Gottesdienste abgesagt, die EKHN hat im Internet einen umfangreichen „Wegweiser“ zu Weihnachten in Corona-Zeiten mit allerlei Gestaltungsvorschlägen für „Gottesdienste at Home“ veröffentlicht. Mit dem Fernsehgottesdienst kommt die Christvesper nun direkt in die Wohnzimmer.

Info& auf Mainz&: Den ZDF-Fernsehgottesdienst an Heiligabend ab 19.15 Uhr könnt Ihr natürlich im Fernsehen sehen, die Christvesper wird aber auch im Internet gestreamt, einen barrierefreien Livestream gibt es unter anderem auf dieser ZDF-Seite. Und damit Ihr Euch nicht wundert: Die Fotos oben entstanden bei Proben zum Fernsehgottesdienst. Die Infos der EKHN zu Weihnachten 2020 in Coronazeiten findet Ihr hier im Netz. Mehr zu den katholischen Weihnachtsgottesdiensten im Bistum Mainz lest Ihr hier bei Mainz& – denn auch das Bistum streamt mehrere Weihnachtsgottesdienste live im Internet.

 

 

 

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