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Start 2016 Juli

Monatsarchive: Juli 2016

Mainzer Sommerlichter: Geniales Feuerwerk, Ärger um Becher und Frust bei Standbetreibern

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Was für ein Feuerwerk: Die Mainzer Sommerlichter haben am Samstagabend eine großartige Lichtershow auf und neben der Theodor-Heuss-Brücke abgebrannt, tausende Zuschauer am Ufer staunten lautstark über Lasershow und ein fantastisches Höhenfeuerwerk. Doch abseits der Show herrschte stellenweise großer Ärger: Weinstandbetreiber und Schausteller äußerten sich höchst unzufrieden. Horrende Standmieten, viel zu viele Essensstände und dazu die Kaufpflicht für Weingläser und Becher sorgten für Ärger. Wie schade, war doch die Idee für ein Lichterfest am Mainzer Rheinufer eine ausgesprochen gute.

Mainzer Sommerlichter - Volles Haus im Weindorf am Brunnen
Volles Haus im Weindorf, aber auch viel Ärger bei den Mainzer Sommerlichtern – Foto: gik

„Wir waren kurz davor, dass Weindorf wieder abzubauen“, sagte ein erboster Winzer am Freitagabend: „Ich hab‘ schon viel gesehen, aber das ist hier so chaotisch, das gibt’s gar nicht.“ Es war kein guter Start für die Sommerlichter am Freitagabend: Im Weindorf rund um den Brunnen neben dem Hilton herrschte dicke Luft.

Die Organisation sei völlig chaotisch gewesen, die Standpläne hätten alle nicht gestimmt, Zusagen seien nicht eingehalten worden – so mussten die Winzer entgegen Absprachen selbst für Tische und Bänke im Brunnenrund sorgen. Auch die grünen Lichter in den Bäumen, die einzige Illumination am Rheinufer – sie wurden von den Winzern in Eigenregie besorgt und installiert. „Wo ist denn hier die Beleuchtung?“, wunderte sich prompt ein Besucher am Freitag: „Ich denke, das heißt hier Sommerlichter.“

Zwangskauf für Becher und Gläser sorgte für Ärger

Mainzer Sommerlichter - Bierstände vor dem Rathaus
Bierstände am Rheinufer, an der Verteilung gab es Kritik bei den Mainzer Sommerlichtern – Foto: gik

Und dann war da noch die Sache mit den Gläsern und Bechern: „Die Gäste sind sauer und gehen wieder, sagen: Kaufen? Och nö“, berichtete ein Winzer. Denn das Weinglas der Mainzer Sommerlichter sowie der eigens aufgelegte Festbecher mussten für 2,50 Euro erworben werden und konnten nicht wieder zurückgegeben werden. Gewusst hatte das vorher keiner – die Gäste nicht und auch die Winzer nicht: „Das hat uns keiner vorher gesagt“, beschwerte sich einer, „jetzt müssen wir hier die ganze Zeit mit den Besuchern rumdiskutieren.“ Die Verwendung der eigenen Gläser sei ihnen verboten worden, berichteten die Winzer, die Becher lösten sich in der Spülmaschine auf. „Ich muss doch zwischendurch die Gläser mal wechseln, das ist doch total unhygienisch“, sagte einer.

Dazu mussten Gläser und Becher zuvor vom Veranstalter gekauft werden – und die Becher gab es nur in einer Großpackung von rund 500 Stück. „Wenn ein Kasten angebrochen ist, kann ich ihn aber nicht wieder zurückgeben“, beschwerte sich ein Winzer: „Was soll ich mit 500 Bechern? Da leg‘ ich ja drauf!“ Rund 1.000 Euro habe er für einen Karton hinlegen müssen, „wir Winzer zahlen hier offenbar für das Fest“, monierte ein anderer.

Mainzer Sommerlichter - Abhängen in den Hängematten von La Siesta bei Nacht
Wenig Highlights auf der Promenade wie die Hängematten von La Siesta – Foto: gik

„Astronomische“ Standgebühren, zu viele Essensstände

Dazu kamen enorm hohe Standgebühren: Bis zu 2.500 Euro zahlten Winzer für ihre Stände für drei Tage. „Die Preise sind unverschämt“, sagte einer, „wir haben lange überlegt, ob wir überhaupt einsteigen.“ Ein anderer Weinstand war so weit in der Ecke gelandet, „mich sieht man hier überhaupt nicht“, beschwerte sich der Besitzer, aber er zahle die gleichen Preise, wie die Kollegen vorne am Brunnen. „Hätte ich meine Standgebühr wieder zurück bekommen, ich wäre wieder gefahren“, betonte er – und er war nicht der Einzige.

Mainz& hat übrigens mit vielen Winzern und Schaustellern gesprochen, die Aussagen haben wir mit Namen notiert. Doch alle baten uns eindringlich, ihre Namen nicht zu veröffentlichen – die Angst vor negativen Auswirkungen war groß. Man dürfe es sich mit Mainzplus Citymarketing nicht verscherzen, hieß es allenthalben. Doch der Unmut war so groß, dass wir genauso eindringlich gebeten wurden. „Bitte schreiben Sie das, so darf das hier nicht noch einmal abgehen!“ Tun wir – weil wir finden, dass Mainz tolle Feste braucht, aber eben auch gut gemachte.

Mainzer Sommerlichter - Feuerwerk mit Laser grün
Geniales Feuerwerk mit Lightshow bei den Mainzer Sommerlichtern – Foto: gik

Denn eigentlich war die Vorfreude auf das neue Fest groß gewesen, strömten die Mainzer und Besucher aus dem Umland begeistert ans Rheinufer. Im Weindorf herrschte an allen Tagen dichtes Gedränge, die Winzer kamen mit dem Ausschenken kaum hinterher. Es spricht Bände, dass trotzdem keine Zufriedenheit herrschte.

„Das hat hier überhaupt kein Konzept“

Schlechter noch war die Stimmung bei vielen Essensständen: „Es sind einfach viel zu viele Stände hier und dafür zu wenig Besucher“, klagte ein Standbetreiber Freitagabend: „Sie sehen ja, die Leute rauschen einfach vorbei.“ Zwischen Fischtor und Rathaus und zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Kaisertor reihte sich ein Essensstand nahtlos an den anderen. Die Auswahl war riesig, für die Besucher gab es wirklich alles, was das Herz begehrte.

Doch auf wenigen Metern standen oft die gleichen Stände, „ich hab‘ schon fünf Crèpestände gesehen“, merkte eine Besucherin an. Auf hundert Metern gab es da etwa drei Bowlen-Stände, „so etwas darf man doch nicht machen“, beschwerte sich eine der Verkäuferinnen. Vor dem Rathaus standen drei Bierstände direkt nebeneinander, auf weiten Strecken der Promenade fand sich dafür lange keiner mehr.

Mainzer Sommerlichter - Hängemattendom La Siesta bei Nacht
Echter Hingucker: Die Hängematten-Dome von La Siesta – Foto: gik

„Das hat hier doch überhaupt kein Konzept“, kritisierte hingegen Besucher Andreas Toschka: „So etwas langweiliges und schlecht Gemachtes habe ich ja noch nie gesehen.“ Als Mainzer schäme man sich ja fast schon für das Fest, „genervte Gäste, Standmieter und Winzer brauchen wir in Mainz echt nicht.“ Tatsächlich gab es auf der Festmeile einfach zu wenig Anknüpfungspunkte zum Verweilen. Wo Tische und Bänke standen, knubbelten sich die Gäste, aber dazwischen gab es nur wenige Attraktionen, die zum Stehen Bleiben animierten – so wie etwa die Stahlkuppeln mit den Hängematten der Firma La Siesta. „Warum engagiert man nicht Straßenkünstler?“, sagte ein Standbetreiber, „die sind billig zu haben und sorgen für viel gute Laune.“

„Wenn einer mit Null rausgeht, hat er Glück“

Mainzer Sommerlichter - Nena mit breiten Armen
Highlight: Auftritt von Nena bei den Mainzer Sommerlichtern – Foto: gik

„Es waren viel zu viele Essensstände, die Standmieten in Abhängigkeit vom möglichen Umsatz astronomisch zu hoch“, sagte auch Georg Spreuer, Vertreter des Mainzer Schaustellerverbandes Sonntagabend Mainz&. „Es ist keiner von uns in der Lage gewesen, hier seinem Broterwerb nachzugehen und mit einem Plus auf der Veranstaltung zu kommen“, kritisierte Spreuer, „wenn einer mit Null ‚rausgeht, kann er von Glück sagen.“

Das Problem an der Veranstaltung war offenbar, dass Mainzplus, das Citymarketing, die Stände auf der Festmeile nicht selbst vergab, sondern die Promenade in Parzellen untervermietete, unter anderem an den Radiosender Antenne Mainz. „Wenn Mainzplus das selbst gemacht hätte, wäre das bestimmt besser gelaufen“, sagte einer, „die können das doch eigentlich.“ So aber sei die Vergabe nicht transparent gewesen, die Standmieten hätten zwischen 1.000 Euro und 2.500 Euro für die drei Tage geschwankt. Einige Schausteller bauten schon in der Nacht zum Sonntag ab und suchten das Weite.

„Mainzplus hat eine tolle Veranstaltung auf die Beine gestellt“, findet Spreuer, und es sei ja auch verständlich, dass ein solches Großevent mit dem gigantischen Feuerwerk finanziert werden müsse. „Aber am Sonntag hatte das Publikum kein Verständnis mehr dafür, 2,50 Euro zur Unterstützung der Veranstaltung in die Hand zu nehmen“, sagte Spreuer: „Freitag und Samstag konnte man noch kommunizieren, dass das eine Art Eintritt ist, das ging heute aber nicht mehr.“

Phantastisches Feuerwerk mit Lasershow

Mainzer Sommerlichter - Grünes Laserspiel 1
Geile Lasershow in grün bei den Mainzer Sommerlichtern – Foto: gik

Und dabei waren Feuerwerk und Lasershow am Samstagabend wirklich vom Allerfeinsten: Ein grüner Laser malte von einem Ponton im Rhein aus gigantische Formen in die Nacht, dazu schossen die Feuerwerker von der Theodor-Heuss-Brücke und zwei Pontons rechts und links davon synchron gigantische Fächer, Farben und Rosetten in den Himmel. Rote und goldene Lichter machten Nachthimmel taghell, dazu erklang Musik aus Lautsprechern auf der Promenade – einfach großartig.

Auch das Musikprogramm auf den Bühnen auf dem Rathausplateau und am Rhein zog die Besucher an, allen voran Nena am Freitagabend. Doch ansonsten blieb der Eindruck: Tolle Idee, aber das Konzept ist eindeutig ausbaufähig. Viele Schausteller und Winzer werden es sich überlegen, ob sie sonst ein zweites Mal bei den Mainzer Sommerlichtern mitmachen.

Info& auf Mainz&: Natürlich berichten wir auch vom Hängematten-Weltrekord – in einem zweiten Artikel auf Mainz&. Unsere Videos vom Feuerwerk der Mainzer Sommerlichter und von der Lasershow findet Ihr auf der Mainz&-Facebookseite. Wir freuen uns auch über Euer Like! Und natürlich: Unsere Fotogalerie zum sensationellen Feuerwerk.

 

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Rucksackverbot bei Nena-Konzert – Mainzer Sommerlichter mit verstärkter Sicherheit

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Angesichts der Welle von Gewalttaten in Deutschland verstärken die Organisatoren der Mainzer Sommerlichter die Sicherheitsvorkehrungen: „Das Sicherheitskonzept wurde verschärft“, sagte Philipp Meier vom Mainzplus Citymarketing am Freitag Mainz&: So gilt für das Nena-Konzert am Freitagabend ein Rucksackverbot: Es werde Einlasskontrollen für den Jockel-Fuchs-Platz vor dem Rathaus geben, sagte Meier. Besucher mit Rucksäcken und großen Taschen könnten nicht auf den Platz gelassen werden. Die Polizei verstärkt ihre Präsenz auf dem Fest, es werde zusätzlich Bereitschaftspolizei unterwegs sein.

Rae Garvey auf der großen Bleiche - große Party - Foto: gik
Strengere Sicherheitsvorkehrungen für Open-Air Konzerte: Heute Sbend bei Nena gilt Rucksackverbot – Foto: gik

Der Hintergrund: Immer wieder transportieren Attentäter wie zuletzt in München und Ansbach Waffen und Bomben in Rucksäcken. Für den engen Platz vor dem Rathaus, auf dem heute Abend Nena ein Gratis-Konzert gibt, habe man sich deshalb für ein Verbot größerer Taschen entschieden, sagte Meier. Für das Rheinufer gelte das Verbot allerdings nicht: Dort wird das Konzert auf eine große LED-Leinwand übertragen.

„Das Thema Sicherheit spielt natürlich zurzeit eine besonders große Rolle“, sagte Meier weiter. Nach den Anschlägen sei das ohnehin umfangreiche Sicherheitskonzept noch einmal verschärft und zusätzliches Sicherheitspersonal engagiert worden. „Wir sind gut vorbereitet, damit die Leute mit gutem Gewissen auf die Veranstaltung gehen können“, sagte Meier. Eine hundertprozentige Sicherheit könne es nicht geben, „aber wir versuchen, mit allen Kräften vorbereitet und für unterschiedliche Lagen gewappnet zu sein“, fügte er hinzu.

Polizeikräfte an Fastnacht in der Mainzer Innenstadt - Foto Polizei Mainz
Wie hier an fastnacht werden auch bei den Mainzer Sommerlichtern verstärkt Polizeikräfte im Einsatz sein – Foto: Polizei Mainz

„Wir setzen verstärkt Polizei ein und versehen gerade Festivitäten verstärkt mit Einsatzpräsenz“, sagte Innenminister Roger Lewentz (SPD) am Freitag auf einer Veranstaltung Mainz&: „Wir stellen uns auf neue Herausforderungsmuster ein.“ So würden die Ereignisse in Bayern detailliert ausgewertet. Gerade der Amoklauf in München habe aber auch gezeigt, dass die Polizei in Deutschland gut aufgestellt ist, betont Lewentz: „Die kann das.“ Auch in Rheinland-Pfalz seien die Einsatzkräfte für Amokläufe gerüstet.

„Wir sind schon lange in einem gewissen Alarmmodus“, sagte der Innenminister weiter. Seit dem Attentat auf das französische Satiremagazin Charlie Hebdo sei das Sicherheitskonzept des Landes überarbeitet und angepasst worden. „Wir sind seit Beginn 2015 in einer ganz anderen Verhaltenssituation als vorher“, sagte Lewentz. „Ich bin fest überzeugt, dass die rheinland-pfälzische Polizei zur Bewältigung von Amoklagen und Terror sehr gut vorbereitet ist“, fügte er hinzu.

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) sieht das anders: Es fehle im Land an Personal und technischer Ausrüstung, sagte der Landeschef der GdP, Ernst Scharbach dem Südwestfunk (SWR). Die Einsatzleittechnik sei veraltet, die eigenen Polizeifahrzeuge könnten nicht per GPRS geortet werden und für jeden einzelnen Sonderfall müsse Personal von seinen eigentlichen Tätigkeiten abgezogen werden. Von einer Flut an Notrufen wie in München könne man im Land mangels Personal und Technik nicht einmal einen Bruchteil abarbeiten, warnte Scharbach im SWR.

Lewentz wies die Kritik zurück: Die Polizeiausstattung werde fortlaufend modernisiert, auch ohne GPRS sei es sehr wohl möglich, die Polizeifahrzeuge zu orten. „Wir sind modern und gut ausgestattet und können auch mit Herausforderungen wie München umgehen“, sagte Lewentz. Der Minister kündigte an, die Streifenwagen der Polizei nun zusätzlich mit Schutzwesten und Helmen auszurüsten, damit Polizisten auch gegen schwere Waffen wie Maschinengewehre geschützt seien. Wichtig sei aber auch, dass die Bevölkerung wachsam sei und ungewöhnliche Vorkommnisse schnell melde, fügte der Minister hinzu.

Info& auf Mainz&: Lasst bitte heute Abend Eure Rucksäcke einfach mal zuhause, wenn  Ihr zum Konzert geht! Und bitte keine Rucksäcke oder Taschen oder Koffer unbeaufsichtigt stehen lassen – das kommt derzeit überhaupt nicht gut an und löst sofort einen großen Polizeieinsatz aus! Einfach mal ein bisschen die Augen offenhalten, und wenn Euch etwas seltsam vorkommt, bitte die Polizisten in Eurer Nähe drauf aufmerksam machen!

Ansonsten aber gilt: Lasst Euch nicht bange machen und geht feiern! Wenn wir uns von den Verwirrten Angst einjagen lassen und unser Leben ändern, dann haben die Terroristen schon gewonnen! Im Zweifelsfall bitte einfach den Notruf 110 oder 112 wählen! Und ladet Euch ruhig mal die Katastrophenwarn-App Katwarn herunter – dort warnen die Behörden bei Gefahrenlagen. Wie es geht, steht hier.

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Probealarm beim Katastrophenwarnsystem Katwarn am 1. August

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Das Katastrophenwarnsystem Katwarn ist ja seit dem Amoklauf in München in aller Munde, am kommenden Montag gibt es nun erstmals einen bundesweiten Probealarm auf der Smartphone-App. Am 1. August könne man sozusagen live erleben, wie die App funktioniert, sagte der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD): Kurz nach 9.00 Uhr werden dann Probewarnungen auf die Smartphones der Nutzer übertragen. Das Warnsystem überträgt Informationen verschiedener Absender wie Katastrophenschutzbehörden und Deutschem Wetterdienst ortsgenau an mobile Endgeräte und warnt vor Unwettern, Hochwasser und Atomkatastrophen, aber eben auch vor Terrorlagen.

Katwarn App - Warnung auf dem Display
Mit Piepston, rotem Feld und inhaltlichen Informationen warnt Katwarn bei Gefahrenlagen – Foto: Katwarn

Im Januar 2015 ging das kleine Programm für Smartphones in Rheinland-Pfalz flächendeckend an den Start, Anfang 2016 gabe es rund 125.000 Nutzer. Inzwischen sind die Nutzerzahlen explodiert, mittlerweile haben sich nach Angaben des Ministeriums etwa 197.000 Menschen die App heruntergeladen. „Katwarn hat sich in Rheinland-Pfalz gut etabliert und bewährt, gerade auch während der Starkregenereignisse im Mai und Juni“, sagte Lewentz.

Das Besondere sei, dass nur Menschen, die sich im gefährdeten Gebiet aufhielten oder diesen Ort ausgewählt hätten, die Warnmeldung über ein Gebiet bekämen. 21 Kreise und kreisfreie Städte in Rheinland-Pfalz nutzen bisher Katwarn, auch wer in einer Kommune lebt, die nicht an das System angeschlossen ist, bekommt aber die landesweiten Warnmeldungen. Zudem kann man bei Katwarn bis zu sieben weitere Postleitzahlenregionen einrichten und so auch Warnungen für Orte bekommen, an  den Eltern oder Freunde leben – oder an denen sich ein Gefahrenspot befindet. Biblis zum Beispiel…

Entwickelt wurde Katwarn vom Fraunhofer Institut für Offene Kommunikationssysteme in Berlin und sei „unter Berücksichtigung der größtmöglichen Datensicherheit und Anonymisierung konzipiert und umgesetzt“ worden, heißt es auf der Internetseite. Das System benötige zwar Ortsinformationen vom Endgerät, diese „werden aber nur anonymisiert verarbeitet“, ein Rückschluss auf die jeweilige Person sei „damit nicht möglich.“ Die eigene Telefonnummer muss man bei der Anmeldung allerdings registrieren lassen, sonst erreichen einen die Warnmeldungen auch nicht.

Katwarn App - Alles im grünen Bereich
Alles im grünen Bereich? So haben wir Katwarn am liebesten – Foto: gik

Außer Warnungen können die Behörden nach einem Schadensereignis auch Verhaltenshinweise über die App weiter geben, das mache Katwarn gerade für lokale Ereignisse sehr wertvoll, heißt es weiter. Lewentz sagte zudem, Katwarn werde fortlaufend weiter entwickelt.So seien Probealarme auch wichtig, um technische Schwachpunkte unter Volllast zu erkennen.

Eine 100-prozentige Fehlerfreiheit könne nicht garantiert werden, Katwarn habe aber auch in München ehrvorragend funktioniert: „Anders als teilweise dargestellt, gab es dabei keine Ausfälle bei der Übertragung der Warnmeldungen“, betonte Lewentz.

Nach dem Amoklauf meldeten sich innerhalb weniger Stunden rund 500.000 Menschen neu bei Katwarn an. Und auch wer keine App-Möglichkeit hat, kann Katwarn nutzen: einfach beim Katwarn-Dienst per Sms oder Email registrieren lassen, das Ganze ist natürlich kostenlos.

Info& auf Mainz&: Die Katwarn-App gibt es kostenlos in allen Smartphone-App-Stores. Ausführliche Informationen über das System findet Ihr auf der Internetseite www.katwarn.de. Dort gibt es Infos  auf so ziemlich jede Frage. Und lasst Euch bitte nicht von der Liste der Gemeinden verwirren: Für Mainz funktionierten die Warnungen in diesem Sommer schon bestens… Einen ausführlichen Artikel über Katwarn findet Ihr hier bei Mainz&.

Wer keine App-Möglichkeit hat, kann sich kostenlos bei einem Katwarn-Dienst per Sms oder Email registrieren lassen. Sms an die Servicenummer 0163-755 88 42 mit dem Inhalt schicken: „KATWARN (Eure Postleitzahl) (Eure Email-Adresse)“, die Email-Adresse ist optional. Zum Abmelden einfach „Katwarn aus“ per Sms schicken. Per Sms erhaltet Ihr allerdings nur eingeschränkte Funktionen, etwa keine Warnungen des Deutschen Wetterdienstes.

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Brits Kwisin und Wildes Leben – Gleich zwei coole Cafés in der Neustadt schließen

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Was ist denn bloß los? Die Schließeritis der Mainzer Läden hat jetzt auch die Neustadt erreicht – und zwei der coolen neuen Cafés erwischt: Brits Kwisin in der Rheinallee und das Wilde Leben in der Wallaustraße schließen bei Ende des Monats. Das Wilde Leben schließt nach drei Jahren die Tore, die Macherinnen machen eine „Erholungspause“ wie sie sagen. Brits Kwisin macht nach nur 19 Monaten Feierabend, um sich anderen Projekten zu widmen: Der Entwicklung von Backmischung und Marmelädchen. Beide verkündeten ihr Aus auf ihren jeweiligen Facebook-Seiten.

Brits Kwisin schließt - Foto Brits Kwisin
Brit macht ihre Kwisin zum Ende Juli dicht – Foto: Brits Kwisin

Damit verliert die Neustadt zwei außerordentlich beliebte Cafés, die mit frischem Wind und modernem Vintage-Design daher kamen, und vor allem auf frische, selbstgemachte Produkte setzten. Sie habe in der vergangenen Zeit „an backmischungen und marmelädschn und anderen kwisinösen sachen bei @leckers in wörrstadt rumgetüftelt“, teilt Brit Morbitzer auf Ihrer Facebook-Seite mit, da sei immer weniger Zeit für die Kwisin geblieben. Da sie aber keine halben Sachen machen wolle, habe sie schweren Herzens die Entscheidung getroffen, Brits Kwisin zum 31.07.2016 zu schließen.

„Märsi booookuuuuhhhh an wundervolle 19 monate, es hat den gourmettes und em gourmeedsche riesige freude bereitet für euch fonggtasstisch verrückte speisen zuzubereiten!“, schreibt die Gründerin mit dem eigenen Flair weiter. Vielleicht werde es ja demnächst Kwisinöse Produkte im Supermarkt geben, auf jeden Fall werde sie mit dem Foodtruck weiter herumziehen und wohl auch in Zukunft Catering anbieten.

Omas Pflaumenkuchen im Wilden Leben - Foto Wildes Leben
Legendär: Die Kuchen und der Stil im Wilden Leben – Foto: Wildes Leben

Beim Wilden Leben heißt es hingegen, man brauche eine Erholungspause: „Drei wilde, schöne, verrückte und arbeitsreiche Jahre liegen hinter uns“, schreiben Alexandra Döring und Nina Wansart auf ihrer Facebook-Seite: „Wir hatten viel Spaß mit euch und sind froh, dass so viele Menschen eine gute Zeit bei uns hatten.“ Doch ein eigenes Café mache „zwar sehr glücklich, aber bringt auch Entbehrungen mit sich“, deshalb „hören wir auf, wenns am Schönsten ist und schließen das Wilde Leben zum 31. Juli.“

Schade, schade – aber damit stellt sich auch die Frage nach dem Durchhaltevermögen bei manch einem Gründer, so ein Laden macht sich eben nicht von alleine… Oder sind es am Ende zu hohe Mietkosten, die allmählich auch in der Neustadt zuschlagen? Auch die Goldmarie, ein weiteres cooles Café in der alten Apotheke am Frauenlobplatz, schloss nach wenigen Monaten wieder die Tore, jetzt gib’s dort feine Sachen und ein Feierabendbier in der Neustadtapotheke.

Gut, dass es auch eine ganze Reihe cooler Läden gibt, die durchhalten: Die Annabatterie etwa oder der Schrebergarten mit den leckeren Kumpirs am Gartenfeldplatz, und natürlich die Kultdiele N’Eis. Oder liegt es am Ort? Denn am Gartenfeldplatz scheint das Einkaufsflair zu funktionieren – woanders scheint es noch ein harter Weg zu sein.

Die Gründerinnen vom Wilden Leben teilten jedenfalls mit, man freue sich nach einer Pause auf neue Abenteuer. Zum Abschied wird noch einmal gefeiert: Am 6. August lädt das Wilde Leben zur großen Abschiedsfeier und bietet natürlich auch in den letzten Tagen in dieser Woche noch leckeres Frühstück und Kuchen. Und auch bei Brits Kwisin wird der Abschied begangen – schaut noch mal schnell vorbei!

 

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Das ist los in Mainzer Bars und Clubs – Clubtermine 25.-31. Juli 2016

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Party auf dem Schillerplatz - Foto: gik

Es ist Konzertzeit in Mainz: Am Freitag Nena am Rathaus und Simply Red auf der Zitadelle, am Sonntag spielt Sting in Wiesbaden – viel los in Mainz! Mehr zu den Konzerten erzählen wir Euch morgen bei Mainz&. Aber auch die Mainzer Bars und Clubs schlafen nicht: Karaoke, Pub Quizz, Open Stage oder Studentsgoove und Black & House – es geht wieder ab in den Locations in Mainz. Viel Spaß beim Ausgehen mit Mainz& und Nightsnap!

Dienstag, 26. Juli 2016

Irish Pub – „Cocktail Night!”, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Alle Cocktails für nur 4,50 Euro.

Kelly’s – „Cocktail Night”, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Cocktails für nur 5 Euro.

Kulturclub schon schön – „Tuesday I’m in Love“ mit VVeber (RnR, Soul, Elektro, Wave), Einlass: 24.00 Uhr und Eintritt: frei.

Fastnachts-Rock in Rot: Stehung 2013 - Foto: gik
Viel Spaß beim Ausgehen in Mainz! – Foto: gik

Shooter Stars – „Biertag“, Pils/Radler 0,3l für nur 1,50 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quiz League“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Mittwoch, 27. Juli 2016

50 Grad – „STUDENTSGROOVE“, Einlass: 22.00 Uhr. Angebot: Von 22.00 Uhr bis 22.30 Uhr freier Eintritt.

Alexander the Great – „Spektakulum -Mittelalter Rock” mit DJ Kunst + DJ Kay, Einlass: 20.00 Uhr.

Irish Pub – „Karaoke” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Shot Night”, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Ausgewählte 2cl Shots für nur 1,50 Euro.

Kulturclub schon schön – „KUNTERBUNTER“ mit Andreas Mrogenda (Old school 2 Nu skool… Dancefloor classics aus 5 Jahrzehnten), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „LIEBEVOLL“ mit Max Güterzug & Franz Der. Hits von den 90ern bis heute, Einlass: 21.00 Uhr.

Shooter Stars – „LONGDRINKS“, alle Longdrinks gibt es für 3,80 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

Exotische Biere auf der Bierbörse
Lasst’s Euch schmecken beim Biertag oder anderswo – Foto: gik

Donnerstag, 28. Juli 2016

Alexander the Great – „Der Schwarze Kunst Abend”, Einlass: 21.00 Uhr.

Irish Pub – „Karaoke” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Big Party Music Night”, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „The Goodlife – (Old School – New School Rap & Classics)“, Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Red Cat – „Phat Cat“ mit DJ Sanchez, Einlass: 21.00 Uhr.

Shooter Stars – „Bottleday“, alles aus der Flasche bis 0,33l gibt es für 2 Euro, Einlass: 19.00 Uhr.

The Porter House – „Quiz Night“ ab 20.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr. Angebot: Von 17.00 Uhr bis 19.00 Uhr alle Pints für nur 3,50 Euro.

Freitag, 29. Juli 2016

50 Grad – „Electronic | Weekend-Summer-Closing I“, Einlass: 22.30 Uhr.

Alexander the Great – „MetalMassacre” mit DJ Serkan, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „The Riot Show“, Einlass: 22.00 Uhr.

Comodo – „Finest Hip Hop / Best Clubtunes“ mit DJ L.O.P. und DJ Bob, Einlass: 21.00 Uhr.

Irish Pub – „Gear Down” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Big Party Music Night”, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „Misch Mäsh“ mit DJ Direction (Hamburg, MashUps, R’n’B, HipHop, Trap, Funk&Soul, Breaks, Future Bass), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: 4 Euro.

Red Cat – „REWIND IT“ mit DJ Ringo und DJ Superior, Einlass: 21.00 Uhr.

Party auf dem Schillerplatz - Foto: gik
Zeit zum Ausgehen, Zeit zum Feiern! – Foto: gik

Star Mainz – „FRESH FRIDAY” mit den DJs Kingo, Fos und Madd Dee. Einlass: 23.00 Uhr. Angebot: Shots für nur 2 Euro.

Samstag, 30. Juli 2016

50 Grad – „Black & House | Weekend-Summer-Closing II“, Einlass: 22.30 Uhr.

Alexander the Great – „Hardrocktime + Ladie´s Night” mit DJ Kunst, Einlass: 21.00 Uhr.

Caveau – „Die Rock-WG“, Happy Hour von 22.00-23.00 Uhr, Einlass: 22.00 Uhr.

Comodo – „Black Clubtunes / Finest Hip Hop“ mit DJ Adonic, Einlass: 21.00 Uhr.

Irish Pub – „Mark Merritt” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Big Party Music Night”, Einlass: 17.00 Uhr.

Kulturclub schon schön – „Tapetenwechsel“ mit DJ Flatline & Timothy Carpenter (Drum ’n’Bass, Bass Music, Electro), Einlass: 23.00 Uhr und Eintritt: frei.

Logo NightsnapRed Cat – „AUSSEN TOPHITS – INNEN GESCHMACK” mit DJ N3FF, Einlass: 21.00 Uhr.

Star Mainz – „HIGH FIVE” mit DJ Leon and friends. Einlass: 23.00 Uhr.

Sonntag, 31. Juli 2016

Irish Pub – „Open Stage / Offene Bühne” ab 21.30 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Kelly’s – „Sunday Pub Quiz” ab 20.00 Uhr, Einlass: 17.00 Uhr.

Info& auf Mainz&: Mehr Details zu den Veranstaltungen, zu Dresscode sowie die Adressen und was in der Location gerade los ist, könnt Ihr bei Nightsnap nachsehen, der Veranstaltungs-App für Mainz und das Rhein-Main-Gebiet – bitte hier entlang. Was das Club-Barometer genau ist? Erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel.

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7.000 Passagiere gestrandet – Fraport fordert Lockerung für Ausnahmen in der Nacht

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Da startet wieder einer… – Foto: gik

Ein heftiges Gewitter hat Freitagabend zu massiven Störungen am Frankfurter Flughafen geführt, rund 100 Maschinen konnten zunächst wegen Blitzschlag und hohen Regenmengen nicht starten. Das hessische Verkehrsministerium erteilte in der Folge 76 Ausnahmegehmigungen für Starts nach 23.00 Uhr – deshalb war es am Himmel über Mainz Freitagnacht so laut. Trotzdem kritisiert die Fraport die Regelungen scharf – und fordert nun Lockerungen bei Ausnahmeregelungen in der Nacht bei Unwettern.

Startender Flieger klein Sonnenuntergang mit Maschinenende groß
Gewitter statt Sonnenuntergang: Freitagabend herrschte Ausnahmezustand am Frankfurter Flughafen – Foto: gik

Der Grund: 25 Maschinen mussten vom Rollfeld wieder zurück zu den Terminals, weil sie es nicht mehr schafften, vor 24.00 Uhr zu starten. Insgesamt konnten 41 Flugzeuge nicht mehr starten, betroffen waren davon nach Angaben der Fraport rund 7.000 Passagiere. „Viele Hundert“ davon hätten die Nacht auf Sitzbänken oder Feldbetten in den Terminals verbringen müssen, darunter auch Familien mit kleinen Kindern. Die Passagiere seien „unter teils heftiger Kritik und großem Widerstand“ aus den Maschinen wieder ausgestiegen, gerade internationale Passagiere hätten „mit Kopfschütteln und teils harter Kritik auf diese im internationalen Vergleich schlechte Behandlung“ reagiert.

Grund für das alles war eine riesige Gewitterzelle, die sich Freitagabend für Stunden über dem Frankfurter Flughafen niederließ. „Wegen ungewöhnlich langanhaltender Gewittertätigkeit musste am Freitagabend mehrmals die Abfertigung aus Sicherheitsgründen teilweise über eine Stunde eingestellt werden“, teilte die Fraport mit. Die Gefahr durch Blitzeinschläge für die Beschäftigten auf dem Vorfeld sei zu groß gewesen.

Flughafen Gewirr Maschinen Vorfeld - Foto Fraport
Full House herrschte am Freitagabend auf dem Frankfurter Flughafen – Foto Fraport

Nach Angaben des hessischen Verkehrsministeriums wurden zunächst die Sicherheitsabstände zwischen den Flugzeugen erhöht, die Anflüge dann aber zwischen 19.45 Uhr und 20.15 vollständig eingestellt. Die Bodenabfertigung habe wegen der Gewitter sogar zweimal  eingestellt werden müssen: von 20.30 Uhr bis 21.32 Uhr und von 22.27 Uhr bis 22.32 Uhr. Zwei Vorfeldmitarbeiter seien sogar durch Blitzeinschläge verletzt worden. Dazu konnte die Startbahn West zwischen 18.22 Uhr und 23.02 aufgrund von starkem Rückenwind nicht genutzt werden – die Gewitterzelle im Süden des Flughafens bewegte sich einfach nicht von der Stelle. Die Folge waren massive Verzögerungen und Ausfälle im Flugverkehr, bis zu 150 Flüge waren, teils auch am Samstag, betroffen.

„Infolgedessen wurden 76 Ausnahmegenehmigungen für verspätete Starts beantragt und von der Luftaufsicht genehmigt, da die Verspätungsgründe ausschließlich wetterbedingt waren und damit außerhalb des Einflussbereichs der Luftfahrtunternehmen lagen“, teilte das Ministerium mit. Starten konnten davon aber nur 35 Flugzeuge, die letzte Maschine um 35 Sekunden nach Mitternacht. 13 Flugzeuge landeten verspätet zwischen 23.00 Uhr und Mitternacht, 29 Flieger wurden wetterbedingt zu anderen Flughäfen umgeleitet.
Flugzeuge! Treiben den Michel in den Wahnsinn - Foto: gik
In der Region treiben die Flieger am Himmel dafür die Menschen in den Wahnsinn, wie hier auf dem Motivwagen im Mainzer Rosenmontagszug – Foto: gik

41 Flugzeuge konnten damit Freitagnacht in Frankfurt gar nicht mehr starten, darunter auch zahlreiche Landstreckenflüge. Laut Planfeststellungsbeschluss dürfen Maschinen nach Mitternacht nicht mehr starten und landen, und das kritisiert die Fraport nun scharf: „Obwohl die Passagiere in den Flugzeugen schon bis zu einer Stunde auf dem Vorfeld auf den Start warten mussten, gab es keine erweiterte Genehmigung für einen Start nach 24.00 Uhr“, sagte Anke Giesen, Vorstand Operations der Fraport AG, und das obwohl die Maschinen bereits startbereit an den Bahnen gestanden hätten.
Die Passagiere hätten mit Unverständnis und harscher Kritik darauf reagiert, die Maschinen wieder verlassen und die Nacht in Frankfurt verbringen zu müssen: „Gerade in der Sommerferien-Zeit waren viele Familien mit kleinen Kindern betroffen, die unter nicht einfachen Verhältnissen die Nacht in den Terminals verbringen mussten und alles andere als einen guten Start in die schönste Zeit des Jahres hatten“, sagte Giesen. Die Passagiere hätten „eindeutig und zu Recht mit Kritik auf dieses unverhältnismäßige Vorgehen“ reagiert.

Solche Zustände könne sich Frankfurt nicht leisten, betonte Giesen weiter, darunter leide „nicht nur die Reputation unseres Flughafens, auch unser Ruf als gastfreundliches Land wird beschädigt.“ Sollte das  häufiger passieren, würden Reisende künftig Frankfurt meiden, befürchtet die Fraport-Managerin, und forderte deshalb „im Sinne unserer Gäste eine modifizierte Handhabung der Nachtflugregeln in solchen Ausnahmesituationen.“ Die Politik forderte sie auf, „in einen konstruktiven Diskurs über Lösungsmöglichkeiten für eine moderate Handhabung der Nachtflugregeln in Frankfurt mit uns einzutreten.“ Das Ministerium äußerte sich dazu zunächst nicht.

Da startet wieder einer… – Foto: gik
Mehr als 40 Flieger mussten Freitagabend am Boden bleiben – Foto: gik

Nach Angaben der Fraport sorgten die Beschäftigten am Flughafen Freitagnacht dafür, dass die gestrandeten Reisen versorgt werden konnten: Mitarbeiterteams der Fraport hätten Snacks und Getränke verteilt, die Flughafen-Feuerwehr kurzfristig 380 Feldbetten aufgebaut. Die Flughafen-Kantine habe den Betrieb mitten in der Nacht noch einmal aufgenommen, um Essen und Getränke auszugeben. Die Fraport hält übrigens genau für solche Fälle Hunderte von Bettenkontongents in den Hotels im ganzen Rhein-Main-Gebiet vor.

Analyse& auf Mainz&: Die Politik ist nun in einer Zwickmühle: Sie muss die Interessen des Flughafens und von in Ausnahmesituationen gestrandeter Reisender abwägen gegen die genau so berechtigten Ansprüche der Region auf Nachtruhe – die schließlich mit dem Nachtflugverbot zwischen  23.00 Uhr und  5.00 Uhr morgens im Planfestellungsbeschluss für den Flughafen festgelegt ist. Auch die Grenze von 24.00 Uhr steht im Planfeststellungbeschluss – und schließlich waren diese Regelungen der Preis dafür, dass in Frankfurt überhaupt weiter ausgebaut werden durfte.

Doch auch die Kritik der Reisenden ist verständlich – schon im Flieger fertig zum Abflug zu sitzen und wieder aussteigen zu müssen, dafür hat nicht jeder Verständnis. Und nur um diese Flieger geht es bei der Forderung der Fraport. Keine leichte Frage für den hessischen Verkehrsminister Tarek Al-Wazir (Grüne): Strikte Ruhe und Wehret-den-Anfängen für jegliche Lockerung kontra flexible Hilfe in Ausnahmesituationen, vor diesem Problem stehen die Hessen jetzt.

Info& auf Mainz&: Wenn Ihr mal lesen wollt, wie am Frankfurter Flughafen schon im Normalfall um jede Minute vor der magischen Grenze um 23.00 Uhr gerungen wird – dann solltet Ihr unsere Reportage vom Nacht-Krimi an Frankfurter Flughafen lesen. Detaillierte Infos zu Verspätungen und Ausnahmeregelungen in Frankfurt findet Ihr beim Hessischen Verkehrsministerium, genau hier.

 

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CineLady am 27. Juli mit „Maggies Plan“ und dem Hängematten-Weltrekord von La Siesta

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Kommende Woche lockt das CineStar in Mainz wieder zur Lady’s Night ins Kino: „Maggies Plan“ heißt der Kinofilm bei der CineLady am 27. Juli, und dieses Mal bekommt Ihr den Film schon einen ganze Woche vor dem offiziellen Bundesstart zu sehen. Greta Gerwig spielt darin eine Mittdreißigerin in New York, die – das ist mal was Neues – Ihren Ehemann John (Ethan Hawke) wieder los werden will, an dessen Ex… Passend zum Sommer hat Mainz& zudem einen ganz besonderen Gast: We proudly present die Hängematten von La Siesta, einem Unternehmen aus Rheinhessen – und verlosen exklusiv eine Mainz-Hängematte für den Weltrekord am 31. Juli im Hängematten-Chillen!

© AKIRA | fotografie - www.akirafotografie.de
Brasilianische Hängematte von La Siesta über den Dächern von Mainz – Foto: AKIRA – La Siesta

La Siesta importiert und vertreibt bereits seit 25 Jahren Hängematten aus Kolumbien, Brasilien und Mexiko nach Deutschland, seit vielen Jahren stellt die Firma aus dem rheinhessischen Jugenheim die tollen Teile auch selbst in den Ländern her. Und am 31. Juli wagt La Siesta im Rahmen der Party zu den Mainzer Sommerlichtern einen ganz besonderen Weltrekord: Mit 250 Hängematten will La Siesta ins Guiness Buch der Rekorde mit dem größten gemeinsamen Chill-Event der Welt.

Hängematten – das ist das Symbol für Ausspannen und Nichtstun schlechthin. Über dem Boden schweben, leicht im Wind schaukeln, das Leben aus einer anderen Perspektive genießen – „die Idee und den Spirit dahinter können wir mit dem Weltrekord den Menschen besonders gut nah bringen“, sagt Cornelius Grisar, einer der Geschäftsführer von La Siesta: „In einer so tollen und lebenslustigen Stadt wie Mainz passt das einfach perfekt.“

Mainz Hängematte La Siesta vor Theodor-Heuss-Brücke - Foto La Siesta
Eine dieser exklusiven Mainz-Hängematten für den Weltrekord verlost Mainz& bei der CineLady – Foto: La Siesta

„Lebenslust am Rhein“ heißt denn auch das Motto des Weltrekords, am Sonntag den 31. Juli werden dann zwischen Raimunditor und Theodor-Heuss-Brücke am Rhein 250 Hängematten einen wahren Wald an chillenden Menschen bilden. Los geht die Aktion schon 11.00 Uhr, dann treffen sich die Teilnehmer unter der Theodor-Heuss-Brücke zum Trommelworkshop ein Einstimmen. Um 14.15 Uhr ist es dann so weit: Die an Bäumen und auf Gestell-Domes verteilten Hängematten werden besetzt, dann wird 30 Minuten lang gechillt – bis der Rekord steht.

Die Macher des Guiness Buchs der Rekorde seien begeistert gewesen, erzählte und Grisar, hätten aber eine Forderung gehabt: „Ihr müsst zusätzlich irgendeine Aktion haben“, berichtet der 37-Jährige – also wird jetzt während des Chillens gesungen: „Olé Siesta!“ Und ja, das erinnert Euch völlig zu Recht an den Fastnachts-Hit der Mainzer Hofsänger „Olé Fiesta“ 😉 Zur Sanges-Unterstütztung kommt auch Bänkelsänger Guido Seitz vom Mainzer Carnevals-Verein, da kann dann ja nichts schief gehen.

Mainz& verlost bei der CineLady exklusiv eines der Hängematten, die eigens von La Siesta für den Weltrekord designed wurde: Eine Hängematte aus ultradünner Fallschirmseide in weiß-rotem Mainz-Design, ideal zum Mitnehmen einfach überall hin. Die Travel Hammock ist eine Erfindung von La Siesta und hat ihr Aufhängesystem mit verstellbarem (!) Seil und Haken bereits integriert. Völlig genial.

Plakat CineLady 27.7.16 Maggies_PlanDie Teilnahmeplätze für den Weltrekord wurden übrigens bereits im Vorfeld zum Großteil vergeben, 40 freie Restplätze gibt es aber noch, diese werden während der Mainzer Sommerlichter vom 29.-30. Juli am LA SIESTA Stand am Raimunditor auf der Rheinuferpromenade vergeben. Und Ihr könnt einen der begehrten Startplätze bei Mainz& und der CineLady gewinnen!

Am Mittwoch geht es dabei um „Maggies Plan“: Greta Gerwig, Ethan Hawke und Julian Moore spielen in der pfiffigen Romantikkomödie ein Dreierverhältnis, das da beginnt, wo andere Filme enden – drei Jahre nach dem Happy End, als die Ehe schon geschlossen und das Kind da ist… Wie immer gibt es vor Filmbeginn ein Glas Prosecco und die Zeitschrift Maxi für Euch. Wir freuen uns auf Euch!

Info& auf Mainz&: CineLady am Mittwoch, 27. Juli, im CineStar in Mainz mit der Vorpremiere von „Maggies Plan“. Los geht’s mit dem Film um 19.45 Uhr, ab 19.15 Uhr Vorglühen mit Prosecco und Mainz& im Foyer. Infos und Karten hier beim Cinestar-Kino am Südbahnhof. Mehr zum Hängematten-Weltrekord im Chillen findet Ihr auf dieser Internetseite und hier bei Facebook. Und die komplette Geschichte von La Siesta und den Hängematten erzählen wir Euch gleich in einer eigenen Geschichte 😉

 

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Mainzer Sommerlichter mit Nena, Hängematten-Weltrekord und Großfeuerwerk

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Am Freitag ist es so weit: Die Mainzer Sommerlichter starten! Zum ersten Mal feiert nun auch Mainz ein Festival des Sommers und des Feuerwerks, Vorbild sind natürlich die Kölner Lichter, inzwischen eine Mega-Veranstaltung rund um ein grandioses Feuerwerk auf dem Rhein. In Mainz wird das (noch) eine Runde kleiner, immerhin soll ein Großfeuerwerk am Samstagabend Mainz erleuchten. Gefeiert wird drei Tage lang vom 29. bis 31. Juli mit Feiermeile am Rhein, Konzerten auf zwei Bühnen und einem Hängematten-Weltrekord.

Feuerwerk auf dem Rhein mit Mainz (c) Fotofarmer
Höhenfeuerwerk tmi Lasershow wollen die Mainzer Sommerlichter bieten – Foto: Fotofarmer

Mainz hatte im November 2015 das Konzept für das neue Fest vorgestellt, man wolle „das einzigartige Lebensgefühl, die Lage am Rhein, die Begeisterung für Genuss und Kultur“ mit den Sommerlichtern aufgreifen, hieß es damals beim Mainzplus Citymarketing. Nun also wird gefeiert, die Festmeile reicht wieder einmal vom Rathaus bis zum Kaisertor – mit Fahrgeschäften der Mainzer Schausteller und natürlich auch dem großen Riesenrad. Zwischen Hilton und Mainzer Rheinstrand wartet ein Weindorf mit Ständen rheinhessischer Winzer auf Euch, eine Streetfood-Meile sorgt für das richtige Essen.

Auf zwei Bühnen am Rathaus und am Rheinufer läuft zudem ein reichhaltiges Musikprogramm: Bereits am Freitagabend um 21.00 Uhr gibt sich Pop-Ikone Nena auf dem Rathausplateau die Ehre, und das auch noch ganz gratis und Open-Air. Eine große LED-Leinwand am Rheinufer soll dafür sorgen, dass möglichst viele Menschen das Konzert verfolgen können. Zuvor könnt Ihr bereits Hanne Kah (18.00 Uhr) mit ihrem hausgemachten Folk-Rock und Jovian Spin (19.30 Uhr) erleben.

Screenshot Homepage Andy Ost Bock auf Leben kleiner
Neuer Look, neue Musik: Comedian Andy Ost mit seinem neuen Album „Bock auf Leben“ – Foto: Homepage Andy Ost

Am Samstag geben sich auf der Antenne Mainz-Bühne am Rathaus unter anderem Aaden und Blackwater Horizon die Ehre, abends rockt hier die AC/DC-Cover Band Barock die Menge. Auf der zweiten Bühne am Raimunditor gibt’s unter anderem Jan Delay. Am Sonntag dann könnt Ihr um 18.30 Uhr einen rockigen Andy Ost erleben. Ja, genau, wir reden von dem Fastnachter, der mit seinen Musikparodien einige Kampagnen lang die Mainzer Säle rockte und es bis auf die Bühne von „Mainz bleibt Mainz“ schaffte.

Jetzt kommt Ost mit einer ganz neuen Variante nach Mainz: Der Hanauer hat eine Platte mir Rock- und Popsongs gemacht, „Bock auf Leben“ entstand mit namhaften Künstlern in Los Angeles und ist eine ganz neue Seite von Ost. Imagewechsel, Stilwechsel, 14 eigene Songs auf Deutsch – eine spannende Wandlung des Fastnachters und Comedians. Mehr dazu findet Ihr auf der dazu gehörigen Homepage Bock auf Leben. Um 20.00 Uhr gibt sich dann am Sonntag auf dem Rathausplateau „der Meister“ die Ehre: Entertainer und Musiker Guildo Horn.

Mainz Hängematte La Siesta vor Theodor-Heuss-Brücke - Foto La Siesta
Weltrekord im Chillen in Mainz-Hängematten – am Sonntag am Rhein – Foto: La Siesta

Aber vorher muss Mainz schnell noch den Weltrekord im Hängematten-Chillen aufstellen: Mit 250 Hängematten will der Jugenheimer Hängematten-Hersteller La Siesta einen Weltrekord im entspannten Abhängen aufstellen. In den Hängetüchern werden sich auch die Deutsche, die rheinhessische und die Mainzer Weinkönigin niederlassen, dazu allerlei kostümierte Teilnehmer – und es soll der Fastnachtshit „Olé Fiesta“ in der abgewandelten Form „Siesta hier am Rhein“ gesungen werden.

Der Rekordversuch ist offiziell fürs Guinness Buch der Rekorde angemeldet, seit Mittwoch entsteht am Mainzer Rheinufer bereits der Hängematten-Parcour. Ort des Rekords ist der Bereich zwischen Theodor-Heuss-Brücke und Kaisertor, 250 eigens für den Rekord kreierte weiß und rote Mainz-Hängematten werden hier aufgehängt. Die Teilnehmer treffen sich bereits am Sonntag um 11.00 Uhr zum Trommelworkshop, ab 13.00 Uhr geht es dann los Richtung Hängematten. Offizieller Startschuss für den Weltrekord ist 14.14 Uhr, ab dann muss 30 Minuten lang gechillt und gesungen werden. Die Mainz-Hängematten könnt Ihr übrigens anschließend auch kaufen.

Highlight der Mainzer Sommerlichter aber ist natürlich das große Feuerwerk am Samstagabend: Ab 22.45 Uhr soll es eine einzigartige Kombination aus einem atemberaubenden Höhen-Großfeuerwerk, einer bunten Lasershow und emotionaler Musik geben. Ort ist die Theodor-Heuss-Brücke sowie rechts und links davon der Rhein. Wir sind gespannt…

Info& auf Mainz&: Mainzer Sommerlichter vom 29. bis 31. Juli 2016 am Mainzer Rheinufer mit Großfeuerwerk am Samstag, 30. Juli, 22.45 Uhr. Alles zum Programm rund um die Mainzer Sommerlichter gibt es hier im Internet. Wegen des Feuerwerks wird die Theodor-Heuss-Brücke am Samstag, 30. Juli, von 22.00 bis 23.30 Uhr komplett gesperrt. Mehr zum Hängemattenhersteller La Siesta und den neuen Hammocking-Trend erzählen wir Euch in diesem Mainz&-Artikel.

 

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3. Christopher Street Day in Mainz mit Sommerschwüle und CSD-Party

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... Ende des CSD in Mainz - Foto: gik

Zum dritten Mal findet an diesem Samstag in Mainz der Christopher Street Day statt, eine bunte Parade der Schwulen-, Lesben- und überhaupt anders-Liebenden-Bewegung. Wobei in Mainz die traditionelle CSD-Parade immer etwas kleiner ausfällt und eher eine Demonstration ist – die in diesem Jahr passenderweise unter dem Motto „Demokratie braucht Vielfalt statt Einfalt“ steht. Schon ab morgens um 10.00 Uhr wird drum herum gefeiert: die Sommerschwüle, das große schwul-lesbische Mainzer Sommerfest nämlich: tagsüber auf dem Gutenberg-Plazu und abends in der Rheingoldhalle.

... Ende des CSD in Mainz - Foto: gik
Es ist wieder so weit: CSD und Sommerschwüle in Mainz – Foto: gik

Die Sommerschwüle hat in Mainz eine lange Tradition, viele Jahre fand das etwas andere Sommerfest in der Alten Ziegelei statt, später dann im KUZ. 2014 riefen die Organisatoren erstmals einen CSD ins Leben – einen Christopher Street Day also, eine traditionelle Parade durch die Innenstadt. „Die Mainzer Sommerschwüle gehört ins Zentrum der Stadt!“ hieß es bei dem Veranstalter, dem Mainzer Vereine Schwuguntia. 2015 dann fand die große Party am Abend dann erstmals in der Rheingoldhalle statt.

In diesem Jahr ist die Sommerschwüle samt CSD wieder weiter gewachsen: Los geht es nun schon morgens um 10.00 Uhr auf dem Gutenberg-Platz mit Infoständen, Spiel, Unterhaltung und natürlich viel Musik. Auf dem Showbühne auf dem Gutenberg-Platz geben sich unter anderem Oliver Mager und Djane Jasmin die Ehre, Mainzer und Frankfurter Drag Queens unterhalten und informieren die Zuschauer über ihre Form der Travestie. Und die Uferlosen, der schwul-lesbische Chor aus Mainz-Wiesbaden, singt fröhliche und freche Lieder auf Mainzer Plätzen – Ihr kennt sie von den Meenzer Drecksäcken.

CSD Regenbogenfahne groß am Schillerplatz - Foto gik
Die Regenbogenfahne, das Zeichen der Schwulen-, Lesben- und Anders-Liebenden Bewegung weht am Schillerplatz – Foto: gik

Dazu gibt’s an vielen Ständen Infos rund um das queere Leben in Mainz, das ja längst nicht mehr nur Schwule und Lesben bevölkern, sondern auch Bi-Sexuelle, Transsexuelle und einfach alle, die ein bisschen anders lieben, als unsere Gesellschaft das sonst so meint. Um 12.00 Uhr lädt die Altmünsterkirche zum Regenbogengottesdienst, und natürlich gibt es ein reiches Angebot zum Schlemmen und Trinken.

Um 14.00 Uhr startet dann der CSD, die Demo für geschlechtliche, sexuelle und familiäre Vielfalt. Mehr als 500 Menschen gingen jeweils in den vergangenen beiden Jahren für die Rechte von Lesben, Schwulen, Bi, Trans* und Intersexuellen auf die Straße, heißt es bei den Veranstaltern – das Bild dabei war bunt, friedlich und total fröhlich. Start ist auf dem Tritonplatz, dann geht es über den Gutenbergplatz zum Schillerplatz, zum Münsterplatz und die Große Bleiche zur Zwischenkundgebung am Schon Schön Ecke Bauhofstraße.

Danach geht es durch die Fußgängerzone und die Römerpassage zurück zum Straßenfest am Theater. Gegen 15.00 Uhr findet dann auf der Hauptbühne am Gutenbergplatz eine Abschlussrede sowie die offizielle Eröffnung der Sommerschwüle statt. Übrigens kann bei dem Zug jeder mitgehen, Infos unter anderem hier bei Facebook. Plakat CSD und Sommerschwüle 2016Der CSD geht auf den ersten bekanntgewordenen Aufstand Homosexueller und anderer sexueller Minderheiten gegen Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street am 28. Juni 1969 zurück.

In Mainz wird nach der Demo weiter am Theater gefeiert bis 22.00 Uhr – dann startet in der Rheingoldhalle die große CSD-Sommerschwüle-Party. Bis in die Morgenstunden wird auch bei dieser 23. Sommerschwüle gefeiert werden, da sind wir sicher 😉 Bereits zum 2. Mal findet 2016 die Wahl zur Miss Drag Rheinland-Pfalz statt, die habe sich, sagen die Veranstalter stolz, aufgrund von Zuschauer- und Bewerberzahl zum größten Contest seiner Art in Deutschland entwickelt: Mehr als 2.000 Besucher können am Samstag verfolgen, wer Nachfolger der 1. Miss Drag Rheinland-Pfalz, MeMe Olive, wird.

Zwei Floors sorgen zudem in der Rheingoldhalle für Platz zum Abtanzen, DJ Alex und DJ Dommy Dean sorgen für den richtigen Sound. Motto ist dieses Jahr übrigens passend zum Jubiläum 200 Jahre Rheinhessen „Ganz! Schön! Anders!“ Das übersetzen die Organisatoren von Schwuguntia so:

Ganz: Was fehlt Schwulen, Lesben, Bisexuellen, Trans* und Intersexuellen in diesem Land, um „ganz“ zu sein; um vollständig in die Gesellschaft integriert zu sein. Von Gleichstellung im Ehe- und Adoptionsrecht bis hin zur Anerkennung und Akzeptanz in der Gesellschaft. Und wie können wir diese Gleichstellung erreichen?

Fabelhafte Drag Quee - Foto: gik
Streiter für Gleichberechtigung: Fabelhafte Drag Queen – Foto: gik

Schön: Was macht uns schön und attraktiv – gerade wirtschaftlich? Wieso zählen Schwule zu der Zielgruppe mit der größten Kaufkraft, wieso wirtschaften Unternehmen besser, in denen ihre Mitarbeiter frei zu ihrer Sexualität stehen können und wieso haben LSBTI eine überdurchschnittliche Schulbildung und ein größeres Gesundheitsbewusstsein?

Anders: Schwule und Lesben, Bisexuelle, Trans* und Intersexuelle bleiben in Deutschland anders. Rechtlich und politisch bleiben wir eine Minderheit, mit der man sich schwer tut. Und auch wenn aktuellen Umfragen zufolge fast 80% der Deutschen für eine Gleichstellung im Eherecht sind, so spürt man doch weiterhin in großen Teilen der Gesellschaft Unsicherheit und Unwissenheit.

Und das haben wir jetzt einfach mal wörtlich so übernommen. Weil es richtig gut ausgedrückt ist, wo noch immer der Schuh in Sachen Gleichberechtigung drückt… Also: Lasst uns die Vielfalt feiern und das Anders-Sein in Zeiten, in denen genau das immer stärker unter Druck gerät – wie auch die Demokratie selbst…

Unterstützung hat die Bewegung übrigens bis in die Landespolitik hinein: Mit dem Landesaktionsplan „Rheinland-Pfalz unterm Regenbogen“, den Ihr unter www.regenbogen.rlp.de findet, will die Landesregierung für die Akzeptanz und volle rechtliche Gleichstellung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transsexuellen, Transgender und Intersexuellen werben. „Meine Vision ist eine Gesellschaft, in der es völlig gleichgültig ist, welche sexuelle Identität Menschen haben“, sagte die hrinelnad-pfälzische Familien-Staatssekretärin Christiane Rohleder am Freitag in Mainz: „Sie sind akzeptiert und finden sich in allen gesellschaftlichen Bereichen selbstverständlich wieder“ – so die Vision….

Info& auf Mainz&: 23. Mainzer Sommerschwüle am Samstag, 23. Juli von 10.00 Uhr bis 22.00 Uhr auf dem Gutenberg-Platz. 14.00 Uhr CSD – Christopher Street Day-Demo durch die Innenstadt. Ab 22.00 Uhr große Party in der Rheingoldhalle. Ausführliches Programm, Infos und Karten unter www.sommerschwuele.de. Auf Facebook gibt es mehrere Seiten dazu, die wir oben verlinkt haben, die Seite der Schwuguntia Mainz auf Facebook findet Ihr hier.

 

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Barockes Neutor, Festungsmauern und mysteriöse Steinkugeln aus dem Mittelalter

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Wenn einer in Mainz eine Grube gräbt, dann fällt bekanntlich ein Römerschiff heraus – Ihr kennt ja den Spruch. Nun, derzeit gräbt das Land Rheinland-Pfalz am alten Südbahnhof ein riesiges Loch – direkt neben dem Römerschiffmuseum entsteht das neue Archäologische Zentrum für Mainz. Und in der Baugrube wurden seit November 2015 gleich reihenweise Funde gemacht: Das alte Neutor aus der Barockzeit, unzählige Mauern der Festung Mainz – und mysteriöse Steinkugeln aus dem Mittelalter. Und es geht weiter – spätere Römerschiff-Funde nicht ausgeschlossen….

Archäologisches Zentrum - Baugrube komplett mit Hütchen
Baugrube mit Hütchenspiel: Gelb sind Mauern der frühen Festung, grün Mauern aus der Barockzeit, blau von der Bundesfestung – Foto: gik

Seit November 2015 wird in dem Areal zwischen dem Museum für Antike Schifffahrt, der alten Neutorschule und der Rheinallee eine riesige Baugrube ausgehoben: Hier soll bis Ende 2019 das neue Archäologische Zentrum entstehen. Es war eine unendliche Geschichte bis zur Realisierung, doch 2020 soll dann endlich das Römisch germanische Zentralmuseum aus dem Kurfürstlichen Schloss an das südliche Ende der Altstadt ziehen.

In dem rund 51,4 Millionen schweren Neubau sollen Büros, aber auch Restaurierungswerkstätten, eine umfangreiche Bibliothek und ein wahres Forschungszentrum entstehen – das RGZM ist auch Leibniz-Forschungszentrum für Archäologie. Auch die Landesarchäologie soll hier einmal einziehen und eigene Ausstellungsflächen bekommen: Von den insgesamt rund 14 500 Quadratmetern Nutzfläche sollen rund 3000 Quadratmeter einer neuen großen Dauerausstellung gehören, samt Sonderausstellungsbereich von etwa 500 Quadratmetern, einem Vortragssaal, ein Forum sowie dem Platz vor dem Gebäude, auf dem künftig aktuelle Forschungsergebnisse präsentiert werden sollen.

Archäologisches Zentrum - Mysteriöse Steinkugeln aus dem Mittelalter
Myteriöse Steinkugeln aus dem Mittelalter: Wozu dienten sie wohl? – Foto: gik

Mauern der Bastion Catharina

Die Archäologen graben also gerade unter ihrem eigenen künftigen Zuhause – vielleicht sind sie deshalb so gründlich 😉 Denn in der nun schon mehr als sechs Monate dauernden Grabungszeit wurden Mauern über Mauern freigelegt: Das Areal steht „mitten in der Mainzer Festungsgeschichte“, sagte Landesarchäologin Marion Witteyer am Montag bei der Vorstellung der Funde.

Die große Festung auf dem heutigen Zitadellengelände hatte nämlich einen Vorbau, die Bastion Catharina. Sie gehörte zum ersten Festungsring um Mainz und lag gemeinsam mit der Bastion Nikolaus unmittelbar am Rheinufer, als Vorbau der großen Festung auf der Zitadelle. Gut möglich, dass von den Mauern der Bastion Catharina einst auch Schiffe auf dem Rhein unter Beschuss genommen wurden, sagen die Archäologen, schließlich liegt die Mainmündung fast gegenüber – wenn man sich das Gebäude von DB Cargo wegdenkt.

Mysteriöse Steinkugeln aus dem Mittelalter

Und das galt offenbar nicht nur für die Festungszeit: Direkt am Museum für Antike Schifffahrt stießen die Archäologen aus Reste aus der Frankenzeit und dem frühen Mittelalter: Mauerreste sowie acht runde Steinkugeln, jede etwas größer als ein Kopf. Was das sein könnte – die Experten stehen vor einem Rätsel. Die Gebilde erinnern klar an Kanonenkugeln, waren sie vielleicht steinerne Kugeln für Katapulte? Vielleicht war hier einmal eine Geschützstellung in frühen Zeiten, oder ein Pulvermagazin, mutmaßt Grabungsleiter Thomas Dederer. Teile einer Kanone fanden die Archäologen ebenfalls.

Archäologisches Zentrum - Straßenpflaster aus dem Mittelalter
Straßenpflaster 14.-16. Jahrhundert aus der Vilzbach – Foto: gik

Direkt daneben legten die Forscher jedenfalls ein Straßenpflaster aus Sandstein-Flusskieseln frei, aus dem 14. bis 16. Jahrhundert. Ab 1294 stand hier die Original-Vilzbach, ein Mainzer Stadtteil aus kleinen Häuschen und Handwerkerbetrieben. „Hier müsste die Zollgasse verlaufen sein“, sagte Witteyer.

Mauerreste samt einem Brunnen gehörten zu einem Haus in der Vilzbach aus dem späten Mittelalter, der Brunnen wurde Ende des 15. Jahrhunderts verfüllt, erzählt Dederer. Ein paar Schritte weiter fanden die Archäologen fünf alte Brennöfen aus Mitte des 13. bis 14. Jahrhunderts, dazu Reste von Tonziegeln und Zierfliesen mit mehr als 100 verschiendenen Motiven.

Der Fund erfüllt Witteyer mit besonderer Genugtuung: „Man hat immer vermutet, dass hier Fliesen gebrannt wurden“, sagte die Archäologin. Es habe in Mainz einfach Ziegelproduktion samt Zierkacheln gegeben haben müssen, die vielen Barockpaläste mit ihren Fußböden seien ein klarer Hinweis darauf gewesen. Gefunden aber hatten die Forscher die Werkstätten und Öfen aber nie – bis jetzt.

Fotografie von 1894 des Neutors erbaut 1669
Das 1669 erbaute Neutor auf einer Fotografie von 1894 – Foto: gik

Fundamente des Neutors, Barockzeit

Und dann sind da noch andere schräg stehende Mauern samt einem Graben und Brückenkonstruktionen: Es ist das Neutor, ein altes Mainzer Stadttor aus der Barockzeit, dessen Fundamente die Forscher frei legten. Das 1669 erbaute Stadttor ersetzte das alte Bockstor, dessen genauen Standort die Forscher nicht kennen. Das Neutor stand schräg in einen Festungshügel eingebaut, davor war ein kleiner Platz, von dem eine breite Brücke über einen Graben führte.

„Man hat es ununterbrochen umgebaut“, berichtet Witteyer – auf einer Fotografie von 1894 ist es ausgerechnet mit Steinkugeln geschmückt (kann das Zufall sein?) und verfügte über ein größeres Tor und einen kleineren Zugang. Bis 1894 war das Neutor der südliche Stadteingang, doch zum 1. deutschen Bundesschießen wurde es abgerissen – wegen des zu erwartenden großen Verkehrsaufkommens.

Archäologisches Zentrum - Baugrube mit Fundamente Neutor
Fundamente der Neuros aus der Barockzeit – die Mauern mit den grünen Hütchen – Foto: gik

Vom 7. bis ins 19. Jahrhundert reichen die gefunden Mauern, die jüngsten gehören zur Bundesfestung in preußischer Zeit. Doch das wird noch nicht alles sein: Jetzt beginnt Grabungsphase zwei, die Archäologen werden noch einmal drei Meter tiefer graben. Und dann wird es richtig spannend – bisher nämlich haben die Archäologen die Schicht aus der Römerzeit noch gar nicht erreicht.

Archäologisches Zentrum - Grafik Bastion Catharina und Neutor
Grafik von dem Ausgrabungsgelände mit Bastion Catharina und Neutor – Foto: gik

Schon jetzt stießen die Ausgräber auf eine Mauer römischen Ursprungs, eine Schnalle von einer Schwertschneide aus dem 7. Jahrhundert wurde in ihrer Nähe gefunden, ein Nietenscheidenbeschlag von einem Sax, dem fränkischen Kurzschwert. Und die Forscher rechnen mit weiteren Funden aus der Frankenzeit – wie schon in der Vergangenheit in diesem Teil der Stadt. „Wir können auch der Frage nachgehen, wie alt die Vilzbach wirklich ist“, sagt Witteyer begeistert – bisher geht man vom 8. oder 9. Jahrhundert aus. Aber wer weiß?

Tatsache ist: Das Areal lag in unmittelbarer Nähe zum römischen Theater, einen Kultbezirk vermuten die Archäologen hier. Und der Bereich lag direkt am Rhein, der damals noch ein Stück weiter vorne floss. Am Rheinufer aber lagen Schiffe…. „Vielleicht finden wir ja noch ein Schiff…“, sagt Dederer sehnsüchtig, und flachst: „Wenn wir ein Römerschiff finden, können wir es ja gleich nebenan ins Museum schieben.“

Die aktuellen Funde allerdings werden dann nicht mehr zu sehen sein: Anfang August rücken die Bagger an, die Mauerreste aus der jüngeren Vergangenheit werden verschwinden. Nicht ohne gründlich dokumentiert worden zu sein natürlich: Das werde auch in 3-D geschehen, versprach Witteyer.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Bau des neuen Archäologischen Zentrums findet Ihr hier beim RGZM.

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