Vor genau 50 Jahren wurde aus „Prinz Bibi“ der Kabarettist Herbert Bonewitz: 1975 wagte der gefeierte Mainzer Fastnachtsstar den Schritt ins Profi-Fach – das war damals noch ein absolutes Novum und ein gewagter Schritt. Es wurde indes der Startschuss für eine neue und sehr erfolgreiche Karriere als Kabarettist und Buchautor, nun blickt sein Sohn Michael Bonewitz auf diese ungewöhnliche Zeitenwende zurück: Bei „Apéro – Kabarett zur blauen Stunde“ am 13. Februar 2025 ab 19.30 Uhr im Deutschen Kabarettarchiv.

Herbert Bonewitz 1974 als "Prinz Bibi". - Screenshot: gik via SWR
Herbert Bonewitz 1974 als „Prinz Bibi“. – Screenshot: gik via SWR

Es war im Februar 1974, als die Fastnacht in Mainz bebte: Ein gewisser „Prinz Bibi“ las gnadenlos die Leviten – und zwar den eigenen Leuten. Herbert Bonewitz, Vollblut-Fastnachter und späterer Kabarettist brachte in jenem Jahr erstmals die Figur auf die Narrenbühne, die zu seinem größten Erfolg werden sollte. Sein „Prinz Bibi“ war gnadenlos überzeichnet, beschimpfte Publikum und Komitee im Saal, und hielt der „bundesdeutschen Humormafia“, den „Exzellenzen und Dekadenzen“ unbarmherzig, aber eben auch grandios-närrisch den Narrenspiegel vor – das hatte bis dato noch keiner auf diese Weise gewagt.

„Prinz Bibi“ ist heute Kult, sein Schöpfer aber wagte nur ein Jahr später den Sprung von der Fastnachts- auf die Kleinkunstbühne: Herbert Bonewitz wechselte ins Kabarettfach, damals ein höchst ungewöhnlicher Schritt. „Ein Narr packt aus“ hieß 1975 das erste Programm, dem im Laufe der Jahrzehnte 16 weitere folgen sollten. 1983 wechselte Bonewitz ganz ins Profifach als Texter, Kabarettist und auch Zeichner. Seine heiteren Glossen, spaßigen Kommentare, komischen Erzählungen und ulkigen Gedichte sah er als Gegengift zu den beängstigenden Zeiten der zunehmenden Barbarei.

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„Apero“ mit Bonewitz über Bonewitz: Erinnerungen an einen Narren

Im April 2019 starb Herbert Bonewitz mit 85 Jahren, bis heute ist er in Mainz unvergessen. Zum 50. Jubiläum des Bühnenwechsels lädt nun das Deutsche Kabarettarchiv in Mainz zum Rückblick: Bei „Apéro – Kabarett zur blauen Stunde“ blickt Sohn Michael Bonewitz auf diese ungewöhnliche Zeitenwende im Leben des unbeugsamen und unverbesserlichen Narren zurück. Mit Textausschnitten, Gedichten und Aphorismen wird dabei der legendäre Kabarettist wieder lebendig.

Michael Bonewitz mit einem Bild von Herbert Bonewitz. - Foto: gik
Michael Bonewitz mit einem Bild von Herbert Bonewitz. – Foto: gik

Die Reihe „Apéro – Kabarett zur blauen Stunde“ findet immer am zweiten Donnerstag im Monat von 18.00 bis 22.00 Uhr statt, „und verspricht Kunst, Genuss und Geselligkeit im Museum des Deutschen Kabarettarchivs“, wie es in der Ankündigung heißt. Wer mag, kann auch die aktuelle Ausstellung erkunden, die derzeit „Ich glotz’ TV! 60 Jahre Grimme-Preis: Kabarett und Satire im Fokus” heißt. Auch die Kabarett-Bar ist an diesem Abend geöffnet und bietet Snacks und Getränke.

Info& auf Mainz&: Der „Apero“ mit Bonewitz findet am 13. Februar 2025 statt, los geht’s um 19.30 Uhr, Ort ist das Deutsche Kabarettarchiv. Tickets kosten 11,- Euro, es gibt sie es an der Museumskasse oder auf Vorbestellung unter 06131-1447 30. Die Cocktails sind inklusive. Einlass ist ab 18 Uhr.