In Washington D.C. zieht sie bereits die Besucher in Scharen an, ab kommenden Dienstag soll sie auch das Gutenberg-Museum in Mainz um einen weiteren Schatz bereichern: Das Weltmuseum der Druckkunst bekommt eine von 333 kostbaren Wiedmann-Bibeln in der Gold-Edition. Die Wiedmann-Bibel gibt als einziges Werk der Welt die Bibel komplett in Bildern wieder, geschaffen hat sie der Bad Camberger Künstler Willy Wiedmann. 16 Jahre lang, zwischen 1984 bis 2000 arbeitete Wiedmann fast im geheimen an seinem Werk, heraus kam ein 1,2 Kilometer langes Leporello, ein Band aus Bildern. Nach seinem Tod fand sein Sohn Martin Wiedmann das Werk – und schaffte es, die Wiedmann-Bibel drucken zu lassen. Die Nummer 3 der Gold-Edition geht nun an das Gutenberg-Museum, kommenden Dienstag ist Übergabe des Werkes.

Die Wiedmann-Bibel als Buch. – Foto: Wiedmann Media

Es ist das längste Leporello der Welt und ein einmaliges Kunstwerk: Auf 3.333 Bildern setzte der Künstler Willy Wiedmann das Alte und Neue Testament der Bibel in Bildern um. Die Bibel vereinfachen wollte der Künstler, 16 Jahre lang arbeitete er an dem Werk – die Mittel, seine Bilder-Bibel zu veröffentlichen, hatte er nicht. „Deshalb vergrub er seinen Traum und die Bilderbibel auf dem Dachboden seiner Galerie“, erzählen seine Nachfahren auf der Internetseite zur Wiedmann-Bibel. Nach dem Tod Wiedmanns im Jahr 2.000 entdeckte sein Sohn Martin das Werk in Kartons auf dem Dachboden – und beschloss, den Traums eines Vaters Realität werden zu lassen.

Wiedmann ließ die Bilder digitalisieren, es entstand eine digitale Bibelwelt samt Virtual Reality: Da kann man mit einer Virtual Reality-Brille die Arche Noah betreten oder mit Hilfe einer digitalen Erlebniswelt auf dem Dachboden der Galerie in den Leporellos stöbern. Auch eine App für Handy oder Tablet entstand – und gedruckte Ausgaben der Wiedmann-Bibel. 3.333 besondere ART-Editionen der Wiedmann-Bibel gibt es, eine rote und schwarze Edition umfasst 3.000 Stück, eine ganz besondere Gold-Edition ist auf 333 Exemplare limitiert. Und genau so eine Gold-Edition bekommt nun das Gutenberg-Museum in Mainz.

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Am kommenden Dienstag, den 12. Februar, wird die Gold-Edition Nummer 3 in Mainz übergeben, von Martin Wiedmann persönlich. Das Werk enthält die kompletten Bilder des Original-Leporellos und wird ergänzt durch eine Biografie des Künstlers, Kommentare und verschiedene Bibelverse aus der revidierten Lutherbibel von 2017. Wiedmann malte im Stil der Polykonmalerei, den er in den 1960er Jahren selbst entwickelt hatte, wie das Museum mitteilt. Erst im Februar 2018 wurde die Wiedmann Bibel zum ersten Mal als Buch veröffentlicht, Exemplare der Bibel haben bislang nur die Bayerische Staatsbibliothek in München, die Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar und das Bibelmuseum bibliorama in Stuttgart. Im Museum of the Bible in Washington, USA, dem größten Bibelmuseum der Welt, ziehe die Wiedmann Bibel gerade „Besucher in Scharen an“, so das Gutenberg-Museum weiter.

In Mainz wird das Ausnahme-Werk zunächst bis Mitte März zusammen mit einem interaktiven Erlebnisterminal präsentiert, das die besonderen Einblicke in die Welt der Wiedmann-Bibel erlaubt, teilte das Gutenberg-Museum mit. Danach werde die außergewöhnliche Gabe in die Kabinett-Ausstellung „Unsere Schönsten … Bilder-Bibeln“ integriert, die bis Ende 2019 zu sehen sein wird.

Info& auf Mainz&: Mehr zur Wiedmann-Bibel mit Informationen, Hintergründen und Einblicken findet Ihr hier im Internet. Zum Gutenberg-Museum geht es hier entlang. Update zur Ausstellung: Das interaktive Terminal zur Wiedmann-Bibel ist voraussichtlich nur bis Ende Februar zu sehen, die Wiedmann-Bibel danach aber bis etwa Ende 2019 wie beschrieben. Und ja, die Bibel wurde, wie vorgesehen, am Dienstag dem Gutenberg-Museum übergeben.

 

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