Jetzt steht es fest: Die kaputte Salzbachtalbrücke in Wiesbaden soll am 6. November gesprengt werden. An diesem Samstag soll dann mit einem Großaufgebot und mit rund 220 Kilogramm Sprengstoff die 310 Meter lange Brücke niedergelegt werden. Das teilte die Autobahn GmbH West am Mittwoch in Wiesbaden mit. Die Autobahnbrücke der A66 war am 18. Juni nach dem Bruch eines Brückenlagers abgesackt und seither voll gesperrt. Sowohl die darunter liegenden Straßen als auch die Eisenbahntrasse nach Wiesbaden sind bis heute gesperrt.

Die 310 Meter lange Salzbachtalbrücke wird am 6. November komplett gesprengt. - Foto: Autobahn GmbH
Die 310 Meter lange Salzbachtalbrücke wird am 6. November komplett gesprengt. – Foto: Autobahn GmbH

Die marode Brücke soll nun Anfang November komplett und in zwei Teilen gesprengt werden. Zunächst werde das südliche Brückenbauwerk (FR Frankfurt) senkrecht niedergelegt, nur zwei Sekunden später dann die Nordbrücke, hieß es weiter. Dazwischenfunken könne am Sprengtag selbst nur noch eine Schlechtwetterlage wie Starkregen und Nebel. Die Vorbereitungen laufen bereits seit Wochen, unter anderem mussten fünf Bahngleise der Deutschen Bahn im Bereich Brücke abgebaut werden, darüber wurden zwei bis drei Meter Sand aufgeschüttet, um die Gleisanlagen vor den niederstürzenden Teilen zu schützen.

Insgesamt werden rund 50.000 Kubikmeter Sand und Erde benötigt, um die unter der Brücke liegende Infrastruktur mit verdichteten Erdwällen oder lockeren Sandbetten vor dem Aufprall der Brückentrümmer zu schützen. Allem voraus gegangen waren umfangreiche Stabilisierungsmaßnahmen am havarierten Südüberbau, die zum Teil aus der Distanz heraus mit ferngesteuerten Gerätschaften gearbeitet geleistet werden mussten. Im Zuge des durch die Sprengung nunmehr vergrößerten Baufeldes wird zudem eine erweiterte Kampfmittelsondierung notwendig, dafür müssen rund 750 bis zu neun Meter tiefe Löcher zum Ausschluss von Weltkriegsbomben gebohrt werden.

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Die havarierte Salzbachtalbrücke im Juni 2021. - Foto: gik
Die havarierte Salzbachtalbrücke im Juni 2021. – Foto: gik

Die Salzbachtalbrücke soll danach komplett neu gebaut werden, eine schnelle Lösung der massiven Verkehrsbehinderungen in Wiesbaden sind deshalb nicht in Sicht. „Es ist wirklich ein verkehrstechnischer Alptraum geworden“, sagte der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende (SPD). „Die unerträgliche Belastung hat uns in den letzten Monaten sehr beschwert“, betonte Mende, „wir werden auch danach noch lange damit zu tun haben.“ Von Seiten der Autobahn GmbH hieß es jedoch, man wolle noch 2021 bis Ende des Jahres die Bahnstrecke sowie die Bundesstraße unter der Brücke wieder freibekommen. Die Sprengung war ursprünglich für Anfang Oktober geplant gewesen, die notwendigen Sicherungsarbeiten an der Brücke erwiesen sich aber als deutlich aufwändiger.

Info& auf Mainz&: Mehr morgen auf Mainz&. Die Geschichte zum Crash der Salzbachtalbrücke könnt Ihr hier auf Mainz& noch einmal nachlesen, unseren Text zur geplanten Sprengung Anfang Oktober findet Ihr hier.

 

 

 

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