Sie sind fraglos die Kult-Eisdiele von Mainz, ihre Erfolgsgeschichte begann vor zehn Jahren: Im März 2013 eröffneten Julia von Dreusche und Anke Carduck ihren ersten Eisverkauf. Was daraus wurde, ist längst Geschichte: Lange Schlangen vor den Türen, eine zweite Dependance am Winterhafen – und mehrfach der Preis der beliebtesten Eisdiele im Rhein-Main-gebiet. Nun feiert N’Eis Geburtstag – und Ihr könnt natürlich mitfeiern: Am 3. und 4. Juni 2023 beim 1. Kurfürstenstraßenfest in der Mainzer Neustadt.

Julia von Dreusche (links) und Anke Carduck sind die Erfinderinnen von N'Eis. - Foto: Thomas Pirot
Julia von Dreusche (links) und Anke Carduck sind die Erfinderinnen von N’Eis. – Foto: Thomas Pirot

„Wir wollten eigentlich ein Café aufmachen“, erzählte Julia von Dreusche einmal Mainz&-Chefin Gisela Kirschstein in einem Interview – das war zum Fünfjährigen Bestehen im Jahr 2018. Julia von Dreusche und Anke Carduck lernten sich im Medienmanagement-Studium in Mainz kennen. „Ich wollte eigentlich Stuntgirl werden“, berichtete Julia, die in Nieder-Olm aufgewachsen ist: „Unternehmerin konnte ich mir gar nicht vorstellen, auch das Chefsein nicht.“

Es hätte anders nicht kommen können: Der Job in einer Medienagentur machte sie nicht wirklich glücklich, es blieb die Sehnsucht nach etwas Erfüllendem. Dann stolperten die beiden Neustadt-Mädels über einen kleinen, leer stehenden Eckladen, der aber war bot kaum Sitzplätze. Es war die Zeit, als die Mainzer Neustadt sich gerade anschickte, zum coolen In-Viertel zu werden, rund um den Gartenfeldplatz eröffneten lauter kreative Läden junger Unternehmerinnen.

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Basilikumeis und Zitrone-Ingwer, Lavendeleis und Milcheis

Was dem Stadtviertel noch fehlte: eine Eisdiele. In der Eisfachschule in Werl machten Julia und Anke in nur einer Woche ihr Eisdiplom, nach drei vier Monaten schmissen sie ihre Jobs – es war der Beginn einer schier unglaublichen Startup-Erfolgsstory. Im März 2013 öffnete N’Eis seine Türen, und die Neustadt lernte, was es heißt, Schlange zu stehen. „Von Stunde eins an hörte die Schlange vor dem Laden nicht mehr auf“, erinnert sich Julia. Das werde nicht jeden Tag so sein, sagten sie am Anfang noch. „Ich wurde eines Besseren belehrt“, sagt sie trocken.

Der erste N'Eis-Verkaufsbus vor dem Eckladen in der Mainzer Neustadt. - Foto: gik
Der erste N’Eis-Verkaufsbus vor dem Eckladen in der Mainzer Neustadt. – Foto: gik

In Rekordzeit wurde das N’Eis zur Kult-Eisdiele von Mainz und darüber hinaus. Das pfiffige Marketing sprach genau die Zielgruppe der jungen, hippen Städter an, dazu kam eine unglaubliche Kreativität: Basilikumeis oder Honig-Rosmarin-Eis. Tonkabohne, Feige-Walnuss oder Zitronengras-Ingwer. Mehr als 130 Eissorten haben die beiden Macherinnen seither erfunden. Unerreicht bis heute sind das Lavendeleis und das Milchreiseis. Die Präsentation der aktuellen Eissorten in den sozialen Netzwerken wird von kleinen Reimen begleitet, das Wappentier, die kleine Eule, erinnert an den Fund der römischen Jupitersäule in der Mainzer Neustadt – sie war einst von Kaufleuten und Händlern im römischen Mainz errichtet worden.

Dazu setzte N’Eis konsequent auf natürlich Zutaten: Keine künstlichen Aromen, keine Farbstoffe, keine Stabilisatoren – deshalb gibt es bei N’Eis auch keine Sorten wie Schlumpfeis: die blaue Lebensmittelfarbe ist tabu. Der Boom katapultierte die beiden Gründerinnen schneller ins Unternehmertum, als sie gucken konnten: Es folgte der erste VW-Bus als mobiler Verkaufsladen, im Frühjahr 2017 das renovierte Wehrhäuschen am Winterhafen. Eine größere Küche musste her – und Personal: Zehn Festangestellte und rund 60 Aushilfen waren es bereits vor fünf Jahren.

10. Geburtstag wird mit dem 1. Kurfürstenstraßenfest gefeiert

Julia von Dreusche hinter dem Verkaufstresen im Show am Mainzer Winterhafen. - Foto: gik
Julia von Dreusche hinter dem Verkaufstresen im Show am Mainzer Winterhafen. – Foto: gik

Inzwischen gibt es N’Eis auf Festivals und in Restaurants und zum Mitnehmen in Supermärkten. Der Neustadt 8uind ihrem ersten Laden sind Julia und Anke dennoch treu geblieben: Genau hier wird am Wochenende das Zehnjährige gefeiert. „Nach all den Auf- und Abs in den letzten Jahren ist das wahrlich ein Grund zum Feiern“, sagte Anke Carduck nun: „Wir möchten uns mit diesem Fest vor allem bei unseren Nachbarn in der Neustadt bedanken, die uns in den letzten Jahren immer unterstützt, Mut zugesprochen, geduldig in der Schlange gewartet oder Gutscheine gekauft haben, als wir nicht öffnen durften.“

Und so wird am Samstag und am Sonntag beim ersten Kurfürstenstraßenfest die Straße zwischen Nack- und Leibnizstraße zur Festmeile. „Wir wünschen uns, dass bei unserem kleinen Fest alle zusammengekommen, Spaß haben und den endlich angekommenen Sommer genießen“, sagte Anke. Es werde Live-Musik und ein buntes Programm für Kinder geben. „Für bestes Essen und leckerste Drinks sorgen neben uns natürlich unsere Freunde aus der Kurfürstenstraße“, verspricht Anke – mit dabei sind Laurenz Weinbar, Cremina, Nonno Luigi und das Madoro, auch ein Kaffeewagen der Kaffeerösterei Laux ist vor Ort.

Info& auf Mainz&: Das 1. Kurfürstenstraßenfest zum 10-jährigen Geburtstag von N-Eis findet am Samstag, den 03. Juni 2023 zwischen 15.00 Uhr und 23.00 Uhr statt, und am Sonntag, den 04. Juni 2023, von 13.00 Uhr bis 20.00 Uhr. Die ganze Geschichte von N’Eis und seinen Gründerinnen könnt Ihr auch noch einmal hier bei Mainz& nachlesen – Ihr findet sie außerdem in unserem Buch „Starke Frauen – 30 Porträts spannender Frauen aus Mainz und dem Rhein-Main-Gebiet“, das im Axel Dielmann-Verlag erschienen ist.