Die Mainzer Fastnacht 2024 steht ganz im Zeichen des Weingenusses: Das Fastnachtsmotto für die Kampagne 2024 huldigt nämlich einem Mainzer Original – dem „Schoppestecher“. Der Figur eines typischen Mainzer Weinliebhabers hat man in Mainz bereits ein Denkmal gesetzt, nun wird die Kultur des Weingenusses auch im Mainzer Fastnachtsmotto verewigt:  „Zur Fassenacht lädt Mainz am Rhein, die ganze Welt zum Schoppe ein“, lautet das Kampagnenmotto 2024, das am Freitag von einer Jury gekürt wurde.

Das Denkmal des Mainzer Schoppestechers vor dem Proviantamt in Mainz. - Foto: gik
Das Denkmal des Mainzer Schoppestechers vor dem Proviantamt in Mainz. – Foto: gik

Das Motto für die nächste Fastnachtskampagne wird regelmäßig bereits im Frühjahr gekürt, damit sich Vereine, Redner und vor allem die Organisatoren von Broschüren, Kalendern und Fastnachtsorden frühzeitig darauf einstellen können. So auch in diesem Jahr: Auf Einladung des Mainzer Carnevals-Vereins und der Mainzer Volksbank traf sich am Freitag eine Jury aus 33 Mitgliedern aus Fastnacht, Medien und Gesellschaft, um das Motto für die kommenden Kampagne zu küren.

Anfang April hatte der MCV dazu aufgerufen, Vorschläge einzusenden, und die sollten sich dieses Mal um das Thema „Schoppe“ oder „Schoppestecher“ drehen. Damit greift der MCV eine alte Mainzer Gepflogenheit auf: Das gepflegte Glas Wein am Abend wird gemeinhin als „Schoppen“ bezeichnet, der „Schoppestecher“ ist demnach jener Weinstuben-Gänger, der diesem Zeitvertreib besonders gerne und regelmäßig huldigt. Dem typischen Mainzer „Schoppestecher“ wurde gar vor dem Mainzer Proviantamt an der Schillerstraße ein Denkmal gesetzt – er ist auch eine Verkörperung der Jahrhunderte alten Weinkultur von Mainz.

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Jeder Narr ein Schoppestecher: Reiche Auswahl an Motto-Vorschlägen

333 Einsendungen meldete der MCV nun kurz vor der Jurysitzung, darunter waren jede Menge gereimte Zweizeiler, die auf üppigen Weinkonsum anspielten. Da dichtete etwa ein Einsender: „An Fastnacht ist mit Woi und Becher, jeder Narr ein Schoppestecher.“ Andere spielten eher auf die drei närrischen Insignien der Mainzer Fastnacht an, auf „Weck, Worscht und Woi“, wie etwa dieser reim: Mer feiern Fastnacht mit Weck un‘ Worscht, un mit em Schoppe fer de Dorscht.“

Da ist das neue Fastnachtsmotto 2024, präsentiert von (von links) MCV-Pressesprecher Michael Bonewitz, MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig, Oberbürgermeister Nino Haase und Peter Jost von der Mainzer Volksbank. - Foto: MCV / Thomas Gottfried
Da ist das neue Fastnachtsmotto 2024, präsentiert von (von links) MCV-Pressesprecher Michael Bonewitz, MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig, Oberbürgermeister Nino Haase und Peter Jost von der Mainzer Volksbank. – Foto: MCV / Thomas Gottfried

Auch Mainz& war Teil der Vor-Jury – wenn auch leider nicht bei der Jurysitzung dabei -, zu unseren Favoriten gehörten Verse, die mehr die Figur des Schoppestechers in den Vordergrund rückten, wie dieser: „Es grüßt aus Mainz mit Hut und Becher, zur Fassenacht de Schoppestecher!“ Und unser Herzensmotto fürs kommende Jahr wäre ja dieser Ur-Mainzerische Vers gewesen: „De Schobbe un‘ die Fassenacht, die hott de Herr für Meenz gemacht“.

Doch diese Vorschläge konnten sich alle nicht durchsetzen, die Jury entschied sich stattdessen für ein Motto mit Einladungs-Charakter: „Zur Fassenacht lädt Mainz am Rhein, die ganze Welt zum Schoppe ein“, wurde zum Fastnachtsmotto für die Kampagne 2024 gekürt. Die Entscheidung sei am Ende im dritten Wahlgang deutlich mit 18 Stimmen für diesen Vers gefallen, sagte MCV-Sprecher Michael Bonewitz gegenüber Mainz&. Das Motto strahle Weltoffenheit aus und lade die Menschen nach Mainz ein, das seien die Gründe für die Wahl gewesen. Zudem passe das Motto ja auch zu einer Stadt, die immerhin Great Wine Capital sei.

„Schobbe, Dom und Fassenacht“: auch Platz zwei und drei gekürt

Gedichtet hat das neue Motto Natalie Wieseotte, die nun dafür mit zwei Eintrittskarten für die MCV-Sitzung am Fastnachtsonntag einschließlich einer Einladung zum Pausenempfang prämiert wird. Auf dem zweiten Platz landete „Schobbe, Dom und Fassenacht – gehör’n zu Meenz wie’s singt und lacht“, ein Vers aus der Feder von Iris Schott: Sie wird mit zwei Eintrittskarten für die Premiere der Fastnachts-Posse im Mainzer Staatstheater belohnt.

Die Weinschorle - der "Schobbe" - ist in Mainz ein durchgehendes Motiv, wie hier bei einem MCV-Motivwagen des Jahres 2020 mit dem damalige OB Michael Ebling. - Grafik: MCV
Die Weinschorle – der „Schobbe“ – ist in Mainz ein durchgehendes Motiv, wie hier bei einem MCV-Motivwagen des Jahres 2020 mit dem damalige OB Michael Ebling. – Grafik: MCV

Der dritte Preis schließlich ging an Alexandra Magard für ihren Zweiteiler: „Der Schoppestecher singt und lacht, weil Meenzer Fastnacht glücklich macht“. Die Gewinnerin bekommt nun zwei Sitzungskarten für die MCV-Funzelsitzung. Damit steht die Kampagne 2024 nun ganz im Zeichen des holden Rebensaftes – als „Schobbe“ mit zwei „b“ gilt in der Fastnacht übrigens die Weinschorle. Den Mottosong haben dazu ja schon in der vergangenen Kampagne die Brüder Anndreas und Matthias Bockius alias „Dobbelbock“ geliefert: Sie setzen dem Mainzer Nationalgetränk mit ihrem Hit „Du bist mei Schobbe“ schon da ein musikalisches Denkmal.

Info& auf Mainz&: Mehr zum Kultsong der Bockius-Brüder lest Ihr auch hier noch einmal bei Mainz&.