Die Nahe ist ein kleines, aber durchaus feines Weinanbaugebiet, das lange im Schatten des großen Bruders Rheinhessen stand – buchstäblich: Der Boom besonders der jungen Rheinhessen-Winzer ließ die Gäste kurz hinterm dem Rhein in die Weingüter einfallen, bis zur Nahe verirrten sich deutlich weniger Besucher. Doch auch an der Nahe ist Aufbruch angesagt: Mit einem neuen Weinfestival will die Gebietsweinwerbung „Weinland Nahe“ nun neue, und vor allem auch junge Gäste in die Region locken. „Komm näher!“ heißt das Motto des neuen Festivals, am Samstag startet die Eventreihe mit dem „Rebenbeben“ in Wallhausen. Es folgen die Nah[e]bar am 13. Juli und das Nahegelage am 3. August – und für die Nahebar könnt Ihr ganz flugs noch bis Freitagmittag, 12.00 Uhr, Karten im Vorverkauf ordern.
Die Nahe ist mir nur rund 4.000 Hektar Rebflächen eines der kleinen Anbaugebiete in Deutschland, doch das hat es in sich: Mit etwa 180 verschiedenen Bodenvariationen auf engstem Raum ist das kleine Gebiet zwischen Bingen, Bad Kreuznach und Bad Sobernheim auch eine der spannendsten Weinregionen. Hier wachsen mineralisch-edle Weine auf Schieferböden ebenso wie auf Prophyr oder Kalkgestein, es gibt Burgunderspezalisten und vor allem inzwischen auch viele junge und hochinnovative Winzer.
Ein Dutzend davon präsentieren an diesem Samstag, den 6. Juli, beim Rebenbeben in Wallhausen ihre Weine. Auf dem Johannisberg oberhalb des kleinen Weinortes, mitten zwischen den Reben und mit einem grandiosen Blick in Richtung Soonwald (wie man uns versprach), werden 36 Weine kredenzt. Mit dabei sind „junge Wilde“ der Region wie die Brüdern des Weinguts F.E. Schoitt, Anette Closheim, Jakob Schneider und und und. Man wandelt ab 17.00 Uhr „Von Fass zu Fass“, und wer eine Frage hat, wendet sich an #Asktoni, Sommelier Toni, der die Winzer in lockerer Runde präsentiert. Ab 20.00 Uhr öffnet dann die Weinbar mit einer Weinauswahl passend zur Sommerlaune passt.
Und zum Feiern: Während die Nahewinzer gemeinschaftlich an der Theke ausschenken, sorgt ein DJ aus Mainz für die richtigen Beats, heißt es in der Vorankündigung. Mit dabei sind außerdem Denkmalz mit regionalem Craft Beer, Merg mit spannenden Fruchtsaftcocktails, Carmen Sanchez mit ausgewählten Olivenölen und Ben Henger mit gekonnten Speisekreationen aus dem Food-Truck.
Das Rebenbeben soll denn auch der Auftakt zu einem Festival sein, das neuen Schwung an die Nahe bringen soll: „Komm Näher!“ sei „die Aufforderung, keine Scheu zu haben, auf die Echten Typen zuzugehen und Nahewein in lässigem Ambiente zu genießen“, sagt die Geschäftsführerin von Weinland Nahe, Nadine Poss. Der Titel stehe für Feiern und Genießen, und das an drei außergewöhnlichen Orten gemeinsam. „Das Naheweinfestival wird für Gesprächsstoff sorgen“, ist sich Poss sicher.
Der zweite Termin ist schon am 13. Juli, dann steht im Landhaus von Markus Buchholz in Guldental exklusiver Genuss im Landhausstil auf dem Programm. Bei der Nah[e]bar werden acht Gerichte an einer Essbar kredenzt, dazu werden ausgewählte Weine vorgestellt, darunter sind so renommierte Winzer wie Dönnhoff, Sinß oder Sascha Montigny. „Im stilvollen Hintergrund der alten Scheune, auf der offenen Wiese und dem angeschlossenen Sandplatz bieten Loungemöbel entspannte Sitzmöglichkeiten“, versprechen die Organisatoren. „Nah[e]bar soll nicht etepetete sein, sondern lässig und sehr hochwertig zugleich sein – und authentisch, wie die Winzer“, sagt Poss.
Termin Nummer drei in Sachen Naheweinfestival ist dann am 3. August das Nahegelage in Bad Münster am Stein. Mitten im Kurpark präsentieren 13 Nahe-Winzer 39 ihrer besten Weine, die Gäste genießen auf Picknickdecken im Park und können das auch selbst mitbringen. „Bei diesem Event wird sich die Perspektive verändern, die Gäste werden bei einem sommerlichen Picknick im Park den Nahewein ganz neu entdecken“, verspricht Poss.
Um 16.00 Uhr startet auch hier ein Weintasting, ab 19.00 Uhr wird die Weinbar eröffnet, an der die Winzer gemeinschaftlich ihre Weine anbieten. Beim anschließenden Tanzgelage sorgt Poèts Musicales ab 19.00 Uhr für die passenden Rhythmen, Köstlichkeiten zum Essen werden natürlich auch angeboten.
Info& auf Mainz&: Nahewein-Festival „Komm näher!“ am 6.7., 13.7. und 3.8.2019. Da bei allen Veranstaltungen ausführliche Weinverkostungen inklusive sind, sind die Ticketpreise ein wenig höher. Das Rebenbeben am 6. Juli kostet an der Abendkasse 45,- Euro, darin enthalten ist das Tasting, ein Gruß vom Food-Truck sowie Fruchtsaft-Cocktails und Mineralwasser und ein Olivenöl-Tasting. Für die Autofahrer gibt es hier ein spezielles Angebot: Für 25,- Euro sind beim „Sober Driver“ ein Gruß aus dem FoodTruck, Fruchtsaft-Cocktails, Olivenölverkostung, Zitronenlimonade und Sprudel inklusive.
Tickets für die Nah[e]bar kosten 120,- Euro und sind nur im Vorverkauf zu haben, aber Achtung: Für Mainz&-Leser wurde exklusiv die Deadline ein bisschen verlängert – noch bis Freitag, 12.00 Uhr, könnt Ihr dafür jetzt einige Resttickets ergattern. Alle Infos dazu hier im Internet. Der Eintritt zum Nahegelage am 3. August ist natürlich frei, die Weine kauft man dort mit einem Bon-System, zehn Bons kosten 22,- Euro. Viel Spaß beim Entdecken!