Jetzt im Hochsommer sind sie abends wieder am Himmel über der Stadt zu beobachten und zu hören: die Mauersegler sind in der Stadt! Die geselligen Vögel fallen im Luftraum mit ihren schrillen Rufen und ihren waghalsigen Luftmanövern auf, doch lasst Euch nicht von ihrer scheinbaren Masse täuschen – den wunderbaren Akrobaten der Lüfte gehen die Brutplätze aus. Viele Nistplätze gehen über’s Jahr hinweg verloren, weil Häuser renoviert oder ganz abgerissen werden, warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz in Mainz. Der BUND lädt deshalb am Donnerstag zum Vortrag mit anschließender Exkursion durch die Mainzer Neustadt zu Nistplätzen der Mauersegler.

Einjährige Mauersegler auf Nistplatzsuche an einem Haus. – Foto: BUND Mainz

Seit Anfang Mai sind die wunderbaren Vögel wieder in Mainz, ihre schrillen Schreie und waghalsigen Flugmanöver gehören zum Sommer, schreibt der BUND. Nur für drei Monate sind die Mauersegler bei uns, um hier ihre Jungen aufzuziehen. Und bereits die Einjährigen versuchen, einen Nistplatz für nächstes Jahr zu finden. „Leider gehen viele Nistplätze über’s Jahr verloren, wenn die unscheinbaren kleinen Ritzen und Spalten in Häusern, in denen Mauersegler nisten, bei Renovierungen verschlossen oder Häuser ganz abgerissen werden“, warnt der Umweltverband. Der aus dem Winterquartier zurückkehrende Segler steht dann nach einer Modernisierung oft „vor verschlossener Tür“. Auch Mauersegler kennen offenbar Wohnungsnot…

Mauersegler seien aber sehr nistplatztreue Vögel und steuerten jedes Jahr wieder ihren angestammten Platz an. Ist der weg, falle es ihnen schwer, einen neuen zu finden, „so dass es sein kann, dass sie dann ein, zwei Jahre nicht brüten“, heißt es weiter. Die typische europäische Vogelart bekommt deshalb zunehmend Probleme, dabei sind die Luftgleiter, die etwas größer als Schwalben sind, unglaublich einmalige Tiere: Bei ihren Flugmanövern können sie im Sturzflug Geschwindigkeiten von mehr als 200 Stundenkilometer erreichen, weiß Wikipedia. Und außerhalb der Brutzeit halten sich die Segler für etwa zehn Monate nahezu ohne Unterbrechung in der Luft auf.

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Am Donnerstag stellt deshalb Susanne Salinger vom BUND Mauersegler-Netzwerk in einem Vortrag die Lebensweise und Gefährdungen der eleganten Flieger vor, präsentiert auch andere Gebäudebrüter und erläutert, wie der Artenschutz – zum Beispiel bei Gebäudesanierungen – in Form von Nisthilfen umgesetzt werden kann. Der BUND Mainz informiert über die aktuelle Situation des Mauerseglerbestandes in Mainz und bietet Anschauungsmaterial und Informationsbroschüren an.

In einer anschließenden Führung durch die Mainzer Neustadt wird gezeigt, wo Mauersegler-Niststätten sind – oder wo sie sein könnten. Mit etwas Glück könnt Ihr die Vögel beim Einflug in ihre gut versteckten Nester beobachten. Wer ein Fernglas hat, sollte es deshalb unbedingt mitbringen.

Info& auf Mainz&: Donnerstag, 13. Juli 2017, Mauersegler-Vortrag des BUND mit anschließender Führung, Dauer: 19.00 Uhr bis ca. 22.00 Uhr. Treffpunkt und Ort des Vortrags  ist das Evangelische Dekanat Mainz in der Kaiserstraße 37, Raum Erfurt im 4. Stock, einen barrierefreien Zugang gibt es über den Hof zum Aufzug. Die Veranstaltung kostet keinen Eintritt und anmelden müsst Ihr Euch auch nicht. Mehr Infos hier auf der Homepage des BUND Mainz.

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