Die Mainzer Mobilität macht Ernst: Seit dem gestrigen Montag ist der Fahrscheinverkauf in den Straßenbahnen in Mainz komplett eingestellt – künftig kann hier nur noch bargeldlos an Automaten ein Fahrschein gekauft werden. Aktuell ist das allerdings nur in sechs Straßenbahnen der Fall, in den übrigen Bahnen gebe es zwar schon Automaten, die seien aber noch nicht freigeschaltet. Seit dem 10. Januar ist das bargeldlose Bezahlen im Mainzer ÖPNV bereits in den Bussen möglich – zum Sommer 2022 soll der Fahrscheinverkauf per Bargeld dann im ganzen Mainzer Nahverkehr abgeschafft sein.

Vorstellung der neuen bargeldlosen Automaten der Mainzer Mobilität im November 2021. - Foto: Mainzer Mobilität
Vorstellung der neuen bargeldlosen Automaten der Mainzer Mobilität im November 2021. – Foto: Mainzer Mobilität

Im November 2021 hatte die Mainzer Mobilität den Schritt hin zum bargeldlosen Nahverkehr angekündigt: Ab dem ersten Quartal 2022 solle in allen Bussen und Straßenbahnen der Bargeldverkauf durch bargeldloses Zahlen ersetzt werden, kündigte das Unternehmen an, das bringe erhebliche Vorteile unter anderem bei Pünktlichkeit und Sicherheit. Die Zahlungsvorgänge würden so für die Fahrgäste „bequemer, schneller und moderner“, die Fahrer würden sicherer, weil sie kein Bargeld mehr bei sich hätten – und Busse und Bahnen letztlich auch pünktlicher.

Es ist eine Zeitenwende, wie sie in vielen Ländern und Großstädten in Europa längst stattgefunden hat: Bargeldloses Zahlen im ÖPNV ist in vielen Ländern Standard, Deutschland hinkte hier lange hinterher. Die Vorteile: Die lästige Suche nach einem Ticketautomaten oder einer Verkaufsstelle entfällt ebenso wie das Suchen nach Kleingeld oder das Schwanken im fahrenden Bus während des Ticketkaufs.

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So sehen die neuen Ticketautomaten der Mainzer Mobilität aus. - Foto: Mainzer Mobilität
So sehen die neuen Ticketautomaten der Mainzer Mobilität aus. – Foto: Mainzer Mobilität

Im Herbst 2021 begann die Mainzer Mobilität damit, Busse und Straßenbahnen in Mainz mit modernen Ticketautomaten auszustatten. Bezahlt wird hier mit mit EC- und Kreditkarten, die Karten können in einen Schlitz geschoben oder kontaktlos durch Vorhalten aktiviert werden. Kontaktloses Zahlen sei zudem über Handybezahlmethoden wie Google Pay und Apple Pay möglich, teilte das Unternehmen weiter mit. Für Menschen, die über kein Bankkonto oder eine entsprechende Geldkarte verfügen, oder die so etwas einfach nicht nutzen wollen, gibt es eine Prepaid-Bezahlkarte: Diese kann im Verkehrs-Center Mainz am Bahnhofsvorplatz erworben und dort auch immer wieder mit Bargeld aufgeladen werden.

Weiterhin mit Bargeld bezahlt werden kann deshalb künftig nur noch an den stationären Automaten an den Haltestellen sowie in den Vorverkaufsstellen – in den Bussen der Mainzer Mobilität ist das zudem auch noch bis zum Sommer der Fall. Am 10. Januar startetet die Mainzer Mobilität zwar auch den Automatenbetrieb in den Bussen, bis zum Sommer gibt es hier aber auch noch den Fahrscheinverkauf beim Fahrer.

Anders bei den Straßenbahnen: Seit dem 14. Februar kann man in den Mainzer Strabas nur noch bargeldlos bezahlen, aber das auch nicht in allen Straßenbahnen. Man habe am Montag den Testbetrieb mit den bargeldlosen Automaten aufgenommen, allerdings zunächst nur in sechs Straßenbahnen, teilte die Mainzer Mobilität mit – eine Begründung gab es nicht. In den sechs Bahnen sei ab jetzt der Fahrscheinverkauf nur noch an bargeldlosen Automaten möglich – in den übrigen Straßenbahnen sei das noch nicht der Fall, auch wenn bereits überall Fahrscheinautomaten eingebaut seien.

In den Mainzer Straßenbahnen gibt es ab sofort keinen Fahrscheinverkauf mehr beim Fahrer. - Foto: gik
In den Mainzer Straßenbahnen gibt es ab sofort keinen Fahrscheinverkauf mehr beim Fahrer. – Foto: gik

Trotzdem stellte die Mainzer Mobilität zeitgleich am Montag den Fahrscheinverkauf in allen Straßenbahnen ein – hier sei „vorübergehend kein Fahrscheinverkauf möglich.“ Den Fahrgäste müssen nun ihren Fahrschein vor Fahrtantritt besorgen – in vielen Außenbezirken, wo es keinerlei Automaten oder Verkaufsstellen gibt, kann das ein Problem sein. Die Mainzer Mobilität verweist indes darauf, dass man Fahrscheine auch über ihre Handy-App kaufen kann. Man werde informieren, sobald die Testphase abgeschlossen sei und die restlichen Automaten in allen anderen Straßenbahnen in Betrieb genommen würden, heißt es weiter.

Straßenbahnen, in denen das bargeldlose Zahlen jetzt möglich ist, sind im Fahrzeug durch entsprechende Bodenmarkierungen deutlich gekennzeichnet und auch von außen zu erkennen, teilte das Unternehmen weiter mit: Die Sticker mit dem Hinweis „Tickets“ lotsten die Fahrgäste nu nicht mehr an die vordere Tür zum Fahrpersonal, sondern in die Fahrzeugmitte. Die Mainzer Mobilität gehöre damit zu den ersten Verkehrsunternehmen in Deutschland, die in ihren Fahrzeugen auf modernen bargeldlosen Vertrieb setzen.

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