Seit September 2020 bietet die Mainzer Mobilität ja zusätzlich zu den regulären Bussen und Bahnen auch einen individuellen Shuttle-Service, die Elektro-Vans kommen auf Anforderung und bringen die Fahrgäste fast bis vor die Haustür. Nun weitet der „Mainz Rider“ sein Angebot in der Nacht aus: Die Pool-Taxis fahren jetzt bis 6.00 Uhr morgens und auch in der gesamten Mainzer Oberstadt sowie bis nach Mainz-Ebersheim. Der Tagbetrieb wird dagegen in drei Stadtteilen eingestellt. Die Kosten: Kaum mehr als ein ÖPNV-Ticket.

Die bunten MainzRider-Minivans bei ihrer Vorstellung 2020 im Mainzer Zollhafen. - Foto: Mainzer Mobilität
Die bunten MainzRider-Minivans bei ihrer Vorstellung 2020 im Mainzer Zollhafen. – Foto: Mainzer Mobilität

Unzuverlässige Busse, ausfallende Fahrten – gerade in den vergangenen Tagen ärgerten sich Kunden des Öffentlichen Nahverkehrs wieder einmal über den Zustand des Öffentlichen Nahverkehrs. „Was ist eigentlich mit den Stadtbussen gerade los?“, fragte da etwa der Fastnachter Bernd Frank – und berichtete über Busausfälle gerade in den Nachtstunden. Genau für diese Uhrzeit gibt es indes eine Alternative: Der MainzRider.

Seit dem 1. September 2020 sind die kleinen Vans mit Elektroantrieb der Mainzer Mobilität in Mainz unterwegs, ihr Sinn: Lücken im Angebot des Öffentlichen Nahverkehrs schließen, und gerade in verkehrsarmen Zeiten, in denen es oft lange Pausen zwischen den einzelnen Bussen gibt, für ein unkompliziertes Verkehrsmittel sorgen. Kleine Vans statt großer, kostspieliger Busse lautet das Konzept, das sich wohl wegen der Corona-Pandemie bisher nur langsam in den Köpfen der Kunden durchsetzt.

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Das Besondere am MainzRider: Die Vans kommen auf individuelle Anforderung, und das fast bis vor die Haustür. Das funktioniert mit einer Smartphone-App, die man sich im App-Store kostenlos herunterlädt, und sich dann als Kunde registriert. In der App wählt man dann seinen Start- und seinen Zielort, zum Ein- und Ausstieg hat die Mainzer Mobilität virtuelle Haltestellen festgelegt. Das sind meist Kreuzungen oder markante Ecken, die auch variieren können – so soll sichergestellt werden, dass die Kunden lediglich 100 bis 150 Meter zum Abholpunkt laufen müssen.

Ein MainzRider beim "auftanken". - Foto: Mainzer Mobilität
Ein MainzRider beim „auftanken“. – Foto: Mainzer Mobilität

Die Vans funktionieren dabei aber wie Sammeltaxis, nehmen also mehrere Fahrgäste gleichzeitig mit – die Routen variieren deshalb jeweils. Den Weg des Riders zum Abholort kann man in der App live verfolgen, ebenso die Fahrt selbst sowie Fahrtänderungen. Ist der MainzRider angekommen, wird man per App benachrichtigt – dann einfach Namen sagen, einsteigen und los geht’s. Wichtig ist dabei, pünktlich zu sein, denn der Rider wartet nicht – die Stornierung einer Fahrt ist bis zwei Minuten nach der Buchung kostenfrei, danach wird der volle Fahrtpreis fällig.

Gezahlt wird mittels der App, eine Fahrt kostet im Prinzip dasselbe, wie eine ÖPNV-Fahrkarte in Mainz – also 3,50 Euro. Dazu kommt allerdings noch ein Kilometerpreis von 70 Cent pro Kilometer, ein3e Rider-fahrt kostet also mindestens 4,20 Euro. Deutlich günstiger wird es für Kunden der Mainzer Mobilität, die schon ein Ticket haben, etwa eine Zeitkarte: Dann kostet der Rider nur noch einen Euro Grundpreis plus Kilometerpreis. Auch Mitnahmeregeln gibt es hier – alle Details zu den Tarifen findet Ihr hier im Internet.

 

Das Betriebsgebiet des MainzRiders seit 22. November 2022. - Grafik: Mainzer Mobilität
Das Betriebsgebiet des MainzRiders seit 22. November 2022. – Grafik: Mainzer Mobilität

Die zweite große Besonderheit des MainzRiders: Er fährt nur am Abend und in der Nacht – und nicht in der Mainzer Altstadt oder der Mainzer Neustadt. Nutzer können in der Innenstadt in den Rider nur am Rande dieses Gebietes einsteigen, also entweder am Mainzer Hauptbahnhof, oder etwa am Gautor, am Stadtpark, am Bahnhof Römisches Theater oder im Norden am Bismarckplatz oder dem Straßenbahnamt.

Von dort fährt der MainzRider aber kreuz und quer durch inzwischen alle Mainzer Stadtteile – neu seit dem 22. November sind nun die gesamte Mainzer Oberstadt sowie Mainz-Ebersheim hinzugekommen. Innerhalb des Gebietes kann man also etwa von Bretzenheim nach Hechtsheim oder von Finthen nach Marienborn direkt mit dem Raider fahren, ohne an die Busroute mit zig Umstiegen und Umwegen gebunden zu sein.

 

MainzRider fährt jetzt bis 6.00 Uhr früh: gut für Pendler

Neu sind auch die Betriebszeiten: Der Rider verkehrt nun ab 18.00 Uhr und bis 6.00 Uhr morgens – bisher war um 4.00 Uhr Schluss.  „Durch die Ausweitung der Bedienzeit bis sechs Uhr kann das ÖPNV-Angebot der Mainzer Mobilität in den frühen Morgenstunden deutlich erweitert werden“, heißt es bei dem Mainzer Verkehrsunternehmen. So könnten jetzt Pendler auch zusätzlich zum Mainzer Hauptbahnhof West auch am Bahnhof Römisches Theater in die S-Bahnen umsteigen. Auch das Kulturzentrum KUZ ist seither Teil des Bediengebiets.

Eingestellt wurde dagegen der Tagbetrieb in Hechtsheim, Laubenheim und Weisenau: Die Nachfrage sei zu gering gewesen, teilte die Mainzer Mobilität mit. Nur durch die dadurch freiwerdenden Ressourcen sei es möglich, „den Betrieb der Elektrofahrzeuge bis 6.00 Uhr auszuweiten und den vielen Kundenanfragen gerecht zu werden.“

Info& auf Mainz&: Alle Informationen und Details zum MainzRIDER findet Ihr hier im Internet.