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Start 2016 Dezember

Monatsarchive: Dezember 2016

Mainz&-Adventskalender #21: Genusscoach PAUL gibt Tipps für den richtigen Wein – Auch als Smartphone-App

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Na, sucht Ihr noch den richtigen Wein zum Festessen? Oder wolltet immer schon mal rausfinden, welcher Wein perfekt zu Döner oder Bratwurst passt? Da können wir Euch helfen: PAUL nämlich erklärt Euch, welcher Wein zu Zander, Lachs oder Wildbraten passt. PAUL steht für „PAssend Und Lecker“ – und sein Name ist Programm: Der vom Deutschen Weininstitut entwickelte Genusscoach nämlich gibt eine Menge Tipps zur richtigen Kombination von Essen und Wein. Zu über 50 Gerichten, von der Vorspeise bis zum Dessert, findet Ihr hier Wegweiser zum passenden Wein. PAUL gibt es schon länger, nun aber gibt’s den Coach auch als App für die Hosentasche. Ganz klar unser Genusstipp im Mainz&-Adventskalender-Türchen Nummer 21.

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So sieht PAUL, der Genusscoach, als App aus – Foto: gik

Das tolle am neuen PAUL: Die Kombinationen sind noch vielfältiger geworden. Den Genusscoach gibt es ja schon länger in gedruckter Form, und zwar als Kombinationsrad. Neuerdings berät PAUL aber auch digital und in neuer Anmutung – paul.deutscheweine.de – im Internet – und mobil per App für Android- oder Smartphones. Und die ist richtig cool: Im Weinkompass nämlich könnt Ihr eingeben, was Ihr servieren wollt – also Schwein, Rind, Lamm, Fisch, Salat, Suppen und Desserts. Dann geht’s in die Feinheiten: Welche Soße soll es sein? Welches Gemüse wollt Ihr dazu servieren und welche Beilage? Am Ende präsentiert Euch PAUL einen Weintipp, auch wenn der nicht immer so ganz kreativ ausfällt: Riesling und Spätburgunder zu Fisch finden wir jetzt eher unspannend, da könnte man lieber einen guten Weißburgunder oder auch Silvaner auf den Tisch stellen…

Eines aber ist klar: Mit PAUL könnt Ihr entdecken, welche deutschen Rebsorten zu den Gerichten passen, und das ist of überraschend. Etwa wenn PAUL einen Trollinger zur Bratwurst empfiehlt – die Rotweinsorte muss man mögen. Könnte aber durchaus gut passen – so wie der Silvaner zur Pizza Hawai oder der Weißburgunder zum Döner mit Schafskäse. Das findet man unter der Kategorie „Schnelle Küche und Klassiker“, eine super Idee der Macher von PAUL. Natürlich gibt es auch die Klassiker: Spätburgunder zu rotem Fleisch, edelsüßer Traminer zur Crème Brulée. Macht aber nix – die Entdeckungsreise durch die wunderbare Welt der Kombination von Essen und Weingenuss ist einfach spannend. Und letztlich zählt, was Euch schmeckt – PAUL macht ja keine Vorschriften, sondern gibt nur Tipps 😉

Komisch aber, dass man bei den Reitern zu Qualitätsstufen und Rebsorten irgendwie nur auf der Homepage des DWI landet – da scheint PAUL noch ein bisschen zu hängen. Im Internet dagegen lassen sich dazu jetzt Rotwein-, Weißwein- und Roséwein-Rezepte direkt ansteuern. Hier findet Ihr etwa passende Gerichte zu Weißburgunder oder Scheurebe – zu letzterer passt etwa ein angemachter Camembert. Neu ist hier auch die Stichwortsuche bei den Rezepten, um beispielsweise alle Gerichte mit „Lachs“ zu finden – praktisch! Und klar ist eines: Beim Klicken durch Rezepte und Kombinationen läuft einem schon mal das Wasser im Munde zusammen…. PAUL animiert eindeutig zu Genuss – viel Spaß damit!

Info& auf Mainz&: Den Genusscoach PAUL findet Ihr im Internet unter paul.deutscheweine.de, die App für’s Smartphone könnt Ihr Euch im jeweiligen App-Store oder hier herunterladen. Das Deutsche Weininstitut, die Marketingorganisation der Deutschen Winzer, findet Ihr hier im Internet.

 

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„Und Friede auf Erden“ – Mainz& wünscht Euch allen friedliche und fröhliche Weihnachten!

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„Und Friede auf Erden“ sprach der Engel zu den Hirten auf dem Felde, und wirklich, möchte man ausrufen: Frieden! Ja! Schon lange nicht mehr war die Botschaft der Weihnachtsgeschichte so aktuell wie in diesem Jahr, die Botschaft von der Liebe, die in Gestalt von Gottes Sohn auf die Erde kommt. Liebe, die Hass und Gewalt überwindet. Liebe, die versöhnt, was vorher gespalten war. Liebe, die Frieden bringt. Es scheint, als würde sich die Welt gerade auflösen, als würden die vergangenen Jahrzehnte des Friedens pulverisiert zwischen Fanatikern, Nationalisten, Hasspredigern und narzisstischen Egoisten, denen Menschheit, Demokratie und ein friedliches Miteinander völlig egal, ja: ein Dorn im Auge ist.

Und gerade da, gerade jetzt, ist die Botschaft des Weihnachtsfestes wichtiger denn je zuvor: Lasst uns innehalten im Angesicht der Geburt eines unschuldigen Kindes, das für eine Macht steht, die größer ist als all der Hass und die Gewalt. „Nun aber bleiben Glaube, Liebe, Hoffnung“, heißt es in der Bibel, „diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.“ Lasst uns das nicht vergessen. Lasst uns das feiern, gerade jetzt, gerade heute, gerade dieses Jahr. „Es ist ein Kindlein Euch gebor’n“, der Same der Macht ist da – es kommt nur darauf an, was wir aus ihm machen.

In diesem Sinne wünschen wir Euch von Mainz& ein wunderbares, friedliches und fröhliches Weihnachtsfest mit vielen lieben Menschen um Euch herum. Feiert schön, genießt, was Küche und Keller hergeben! Dies sind Tage der Freude, der Entspannung und der Liebe, Tage zum Auftanken. Mögen Sie Euch Kraft, Freude und Segen bringen – und die Verheißung des Engels für uns alle: Frieden auf Erden.

Fröhliche Weihnachten wünscht Euch Mainz&!krippe-weihnachtsmarkt-mainz-mit-hlg-drei-koenige-foto-kirschstein

 

 

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Kraftwerke Mainz-Wiesbaden bauen neues Gasheizkraftwerk auf Ingelheimer Aue – Vertrag an Finnen

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Es war das Mega-Thema der Kommunalwahl 2009: Das auf der Ingelheimer Aue geplante Kohlekraftwerk war mitentscheidend für die Wahl und bescherte den Grünen den damals sagenhaften Wahlerfolg, von 21,9 Prozent. Schon damals wunderten sich Kritiker, dass die Kraftwerke Mainz-Wiesbaden (KMW) die Pläne für ein zweites Gaskraftwerk fertig in der Schublade liegen hatten – und stattdessen auf die dreckige und viel zukunftsunsichere Kohle setzen wollten. Nun wird es doch gebaut: Bis Winter 2018 soll auf der Ingelheimer Aue ein zweites hochmodernes Blockheizkraftwerk mit dem Brennstoff Gas entstehen. Am Montag unterzeichnete die KMW den Vertrag mit der Wärtsilä Energy Solutions aus Finnland. Die sind Generalunternehmer für das Kraftwerk und sollen es künftig mit Gas beliefern und die Anlage warten.

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So soll es aussehen, das neue Gas betriebene Blockheizkraftwerk auf der Ingelheimer Aue – Grafik: KMW

Schon jetzt steht auf der Ingelheimer Aue ein hochmodernes Gas-  und Dampfturbinenkraftwerk, eines der effektivsten der Welt, wie die KMW betont, mit einer Leistung von rund 400 Megawatt. Das wird nun durch ein zweites Kraftwerk ergänzt: Die neue Anlage soll insgesamt zehn Motoren mit einer Leistung von jeweils rund zehn Megawatt bekommen – zusammen also etwa 100 Megawatt Leistung haben. In den Motoren soll mit Erdgas Strom sowie Fernwärme für die Landeshauptstadt Mainz erzeugt werden. Vorteil des Blockheizkraftwerks sei, dass es mit über 85 Prozent die Energie des Erdgases noch besser ausnutze als das ohnehin schon hocheffiziente Mainzer GuD-Kraftwerk, heißt es in der Mitteilung der KMW.

Gleichzeitig benötige das Blockheizkraftwerk bei gleicher Fernwärmeerzeugung für Mainz deutlich weniger Erdgas und schone damit die Umwelt, heißt es weiter. Zudem könnten die Motoren wesentlich schneller an- und abgefahren werden, nämlich innerhalb weniger Minuten. Damit werde das Kraftwerk (und die KMW) „zum idealen Partner in der Energiewende, denn die Motoren können schnell auf die schwankende Stromproduktion der Erneuerbaren bei Windflaute oder wenig Sonneneinstrahlung reagieren.“ In der Tat gelten genau solche Gasheizkraftwerke als ideale Ergänzung für die schwankende Stromerzeugung von Windkraft und Sonnenenergie, schon damals wiesen die Gegner des Kohlekraftwerks genau auf diesen Umstand hin.

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Die Kraftwerke Mainz Wiesbaden auf der Ingelheimer Aue – Foto: Symposiarch via Wikimedia Commons

Ergänzend  zu dem neuen Blockheizkraftwerk planen die KMW nämlich auch noch auch den Neubau eines Wärmespeichers auf dem Kraftwerksgelände in Mainz. In diesem könne die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme gespeichert werden, wenn sie nicht zeitgleich genutzt werden könne, hieß es weiter, und zwar mittels Wasser: Das bei der Stromproduktion gleichzeitig mit produzierte heiße Wasser werde in solchen Anlagen über Stunden und Tage gespeichert und bei Bedarf  ins Fernwärmenetz abgegeben. Dadurch kann die Stromerzeugung im GuD-Kraftwerk und im neuen Blockheizkraftwerk zeitlich vom Fernwärmebedarf entkoppelt werden.

Die Genehmigung zum Bau des neuen Gasheizkraftwerks nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz kam im November von der zuständigen Genehmigungsbehörde SGD Süd, damit stand dem Bau des Projekts nichts mehr im Wege. Auch die Aufsichtsräte der beiden Mutterfirmen der KMW, die Mainzer Stadtwerke AG und die Wiesbadener ESWE Versorgungs AG, befürworteten den Neubau des Blockheizkraftwerks sowie des Fernwärmespeichers. Derzeit warte man noch auf das Inkrafttreten des Kraft-Wärme-Kopplung-Gesetzes, damit rechne man zum 1.1.2017.

Dann könnte mit dem Bau begonnen werden, der Partner dafür ist die finnische Firma Wärtsilä Energy Solutions. Die gehörten „zu den weltweit führenden Anbietern von hochflexiblen Motorenkraftwerken von bis zu 600 Megawatt Leistung“, teilte die KMW weiter mit. Der finnische Konzern biete seinen Kunden „unter anderem Lösungen für die Spitzenlast, Reserveleistung, Kraft-Wärme-Kopplung zur Erzeugung von Fernwärme und den Lastfolgebetrieb für regenerative Energien sowie für die intermittierende Stromerzeugung an.“ Mit Stand 2016 verzeichne Wärtsilä eine installierte Kraftwerkskapazität von insgesamt 60 GW in 176 Ländern.

Die Finnen hatten sich in einer Ausschreibung durchgesetzt, in Mainz wurde nun ein Gas-Liefervertrag unterschrieben, dazu sollen die Finnen für die nächsten 15 Jahre das Kraftwerk warten. Nachdem nun die wichtigsten Verträge unterschrieben seien, könne die Anlage auf der Ingelheimer Aue bis Herbst/Winter 2018 errichtet sein und anschließend in Betrieb gehen, teilte die KMW weiter mit. Die Kosten für das Blockheizkraftwerk bezifferte das Unternehmen auf etwa 100 Millionen Euro. Der Fernwärmespeicher solle ebenfalls ab Ende 2018 einsatzbereit sein, hier sei aber noch keine Entscheidung über einen Lieferanten gefallen. So wird aus einer endlosen Geschichte am Ende doch noch ein Sieg der Vernunft…. und das war jetzt unser Kommentar dazu 😉

Info& auf Mainz&: Mehr zur Geschichte um das Kohlekraftwerk und den Kommunalwahlkampf 2009 lest Ihr in dem Mainz&-Artikel Die Grünen, die Kohle und der Handkäs.

 

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UPDATE — Mainzer Weihnachtsmarkt geht weiter – Tiefe Betroffenheit, Gedenkminute – Markt gut gesichert

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Am Morgen nach dem schrecklichen Angriff auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist eine Absage des Mainzer Weihnachtsmarktes kein Thema. „Der Weihnachtsmarkt bleibt definitiv geöffnet“, sagte der Vorsitzende der Interessengemeinschaft Mainzer Schausteller, Marco Sottile, am Morgen Mainz&: „Wir haben hier ein super Sicherheitskonzept im Voraus schon gehabt, ich fühle mich hier sehr sicher.“ Auch die Mainzer Schausteller trauerten um die Verstorbenen und Verletzten in Berlin, doch der Angst ergeben werde man sich nicht. Bei der Mainzer Polizei hieß es: „Klar, der Weihnachtsmarkt geht weiter.“ Die Mainzer sehen das offenbar genauso: „Der Markt ist wirklich gut gefüllt heute morgen“, berichtete Sottile.

polizei-beratung-auf-dem-weihnachtsmarkt-foto-kirschsteinAm Montagabend ist ein großer Transport-Lkw in Berlin in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast und hat zwölf Menschen getötet, rund 50 weitere wurden verletzt. Die Bundesregierung geht inzwischen von einem Anschlag aus: Offenbar hatte der Fahrer den Lkw gestohlen, dessen Fahrer getötet und dann den Truck gezielt in die Menge auf dem Weihnachtsmarkt gesteuert. „Wir denken an die Verletzten und Verstorbenen“, sagte Sottile zu Mainz&, „die Trauer ist sehr groß, das ist fürchterlich, schlimm.“ Aber jetzt in Deutschland oder gar ganz Europa die Weihnachtsmärkte abzusagen – „das ist nicht der richtige Weg“, betonte Sottile.

Die Mainzer Polizei hatte bereits im Vorfeld mit einem umfangreichen Sicherheitskonzept auf die allgemeine Bedrohungslage reagiert und ist von Beginn des Marktes an mit verstärkten Streifen in Uniform und Zivil unterwegs. Auch ein Angriff mit einem Lkw wurde geprüft – und Maßnahmen dagegen getroffen: Am Eingang zum Markt vom Höfchen aus – der einzigen direkten Zufahrt zum Markt – stehen in diesem Jahr zwei große, dezent verkleidete Blöcke, die einen Angriff auf den Markt mit einem Lkw wie im Sommer in Nizza verhindern sollen. Stadtsprecher Marc André Glöckner bestätigte Mainz& auf Nachfrage, dass es sich dabei um Blockadeblöcke handelt – der Markt ist von allen Seiten gut gesichert. „Der Mainzer Weihnachtsmarkt geht weiter“, betonte Glöckner.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) kündigte zudem mehr Polizeipräsenz für die Weihnachtsmärkte im Land an. „Man musste leider mit einem solchen Angriff rechnen“, sagte Lewentz dem SWR. Die Weihnachtsmärkte im Land seien aber sicher, eine vorzeitige Beendigung kein Thema, betonte der Innenminister. Die Landesregierung ordnete Trauerbeflaggung im Gedenken an die Opfer an öffentlichen Gebäuden an.

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Der Eingang zum Mainzer Weihnachtsmarkt vom Höfchen aus ist schon seit Anfang des Marktes in diesem Jahr mit Betonblöcken gesichert – dezent mit Holz verkleidet. – Foto: gik

Lewentz sprach am Mittag von einem „feigen und hinterhältigen Angriff auf unsere freie Gesellschaft“. Die Polizeipräsenz im Land sei schon nach den Ereignissen von Paris deutlich erhöht worden und werde nun durch eine weitere Hundertschaft der Polizei sowie zusätzliche Sonderkräfte  verstärkt. „Wir haben Vorsorge getroffen, falls so ein Fall in Rheinland-Pfalz geschehen würde“, sagte Lewentz und betonte zugleich: „Ich habe keine Hinweise, dass es Angriffe auf Weihnachtsmärkte in Rheinland-Pfalz geben soll.“

Mit tiefer Betroffenheit reagierten auch Oberbürgermeister Michael Ebling (SPD) und Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) auf den grausamen Terrorakt in Berlin. „Die Nachricht von dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt vor der Gedächtniskirche erschüttert mich tief“, schrieb der OB in einem Brief an den Regierenden Berliner Bürgermeister Michael Müller (SPD): „In Mainz empfinden wir große Trauer angesichts des Schicksals der Menschen, die bei dem Unglück getötet wurden und bangen mit Ihnen um die Verletzten, deren Überleben noch ungewiss ist.“ In dem Schmerz über das Unglück mische sich aber auch „die Überzeugung, dass wir uns von nichts und niemandem unsere Art zu leben und Weihnachten zu feiern nehmen lassen werden.“

Der Weihnachtsmarkt sei „ein offener Ort und dies soll er auch bleiben“, betonte auch Sitte: „Wir werden uns die vorweihnachtliche Stimmung und unsere offene Art zu feiern nicht zerstören lassen!“ Es sei in den vergangenen Wochen immer wieder im Gespräch gewesen, dass Weihnachtsmärkte in Europa im besonderen Focus islamistischer Anschläge stehen könnten. Deshalb sei auch in Mainz die Sicherheitsfrage immer präsent und ständig erörtert worden, die Sicherheitsbehörden hätten stets bestätigt, dass es in Mainz keine konkrete Bedrohung gebe.

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Die Polizei ist präsent auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt – das galt auch schon vor dem Anschlag von Berlin. – Foto: gik

Die Stadt habe ihre Sicherheitsvorkehrungen auf dem Weihnachtsmarkt schon im vergangenen Jahr verstärkt, betonte Sitte zudem. Bei dem umfassenden Sicherheitskonzept sei auch die Frage des unkontrollierten Zugangs mit Fahrzeugen geprüft worden. Polizei und städtischer Vollzugsdienst gingen verstärkt Streife, nachts kontrolliere ein Sicherheitsdienst, sagte Sitte weiter. Nun werde die Polizei heute ihre Präsenz rund um die Weihnachtsmärkte sichtbar erhöhen und die Einsatzkräfte nochmals verstärken. Eine 100-prozentige Sicherheit werde es nie geben können, „wir tun aber alles, was möglich ist, um das leistbare Maximum an Sicherheit auf dem Weihnachtsmarkt zu erreichen“, unterstrich Sitte.

Der Dezernent appellierte unterdessen an die Besucher, „sich nicht verunsichern zu lassen und den schönen, traditionellen Mainzer Weihnachtsmarkt auch in der Vorweihnachtswoche zu besuchen.“ Die Mainzer stimmten unterdessen mit den Füßen ab: „Es ist Dienstagmorgen und der Markt so gut gefüllt, wie ich es an einem Dienstag noch nie gesehen habe“, sagte Sottile Mainz&: „Die Leute sind auf dem Markt – wir ergeben uns nicht.“

Wir werden übrigens heute Abend auch auf den Mainzer Weihnachtsmarkt gehen. Jetzt erst Recht. Um der Toten und Verletzten von Berlin zu gedenken. Um Glühwein zu trinken. Um zu zeigen, dass wir uns nicht von Angst unser Leben diktieren lassen. Dass wir uns weder Weihnachten noch unsere Kultur der Weihnachtsmärkte nehmen lassen. Wer mitkommen will – herzlich gerne. Wir sehen uns!

Info& auf Mainz&: Der Schaustellerverband Rheinhessen wird heute um 18.00 Uhr eine Gedenkandacht auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt für die Opfer von Berlin abhalten. Ort: Die Krippe auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt. Das Mainzer Bistum legt für die Opfer von Berlin ab dem heutigen Dienstag 13.00 Uhr ein Kondolenzbuch vor dem Westchor des Mainzer Domes aus. Am Donnerstag, den 22. Dezember, wird es um 12.00 Uhr im Mainzer Dom einen Gedenkgottesdienst geben, zu dem der Mainzer Domdekan, Prälat Heinz Heckwolf, einlädt.

 

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Mainz&-Adventskalender #19 und #20: Mainz& verlost Karten für den Mainzer Weihnachtszirkus!

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Mainz&-Adventskalender

Atemberaubende Artistik, Szenen zum Träumen, Clowns zum Kreischen – am Freitag startete der 4. Mainzer Weihnachtscircus in seine diesjährige Saison. Und Ihr könnt live dabei sein: Mainz& verlost 5 x 2 Eintrittskarten für das Zirkuszelt auf dem Rathausplateau! Genießt mit uns Zirkusluft und Sensationen, lasst Euch entführen in eine magische Welt und entflieht für zwei, drei Stunden dieser wirklich zur Zeit nicht besonders erfreulichen Welt da draußen! Als Medienpartner verlost Mainz& Eintrittskarten für eine Vorstellung Eurer Wahl, die Karten werden an der Kasse für Euch hinterlegt. Was Ihr tun müsst? Schreibt uns bis zum 22. Dezember 2016, 13.00 Uhr, eine Email, die Gewinner werden aus allen Einsendungen ausgelost. Und weil das so ein tolles Geschenk ist, haben wir zwei Mainz&-Adventskalender-Türchen dafür zusammengefasst: die Türen 19 und 20.

plakat-mainzer-weihnachtszirkusZum vierten Mal gastiert der Zirkus an Weihnachten in Mainz, das Programm ist brandneu zusammengestellt. Eine Mischung aus schwungvoller Artistik und fröhlicher Comedy soll es werden, mit Trampolinakrobatik, spannenden Hunden und viel Clownerie und Glamour. Da werden die „Funny Sailors“ als Matrosentruppe spektakuläre Saltos auf Trampolinen drehen, die „Funny Cowboys“ auf den riesigen Lkw-Reifen, die wie Fleischwurstringe aussehen, durch die Manege springen. Ein Akrobaten-Duo erinnert mit ihrer Nummer an den legendären Film „Dirty Dancing“, ein Weihnachtsengel wird an einem Luftring durch die Kuppel schweben und eine Feuershow die Gäste verzaubern.

Diesmal allerdings hat der Weihnachtscircus einen neuen Standort: Auf dem Plateau vor dem Mainzer Rathaus, dem Jockel-Fuchs-Platz, entstand in den vergangenen Tagen das Zirkuszelt. Das ist natürlich nicht so groß wie die Kuppel früherer Jahre, dafür soll die Atmosphäre kleiner, intimer und familärer werden. Als einzige Tiere werden deshalb neun außergewöhnliche Hunde auftreten, die Truppe kommt aus Russland und präsentiert die Tiere als „Jazz Dogs“. Größere Tiere waren wegen des engen Platzes vor dem Rathaus nicht umsetzbar, stattdessen setzen die Mainzer ganz auf den Varieté-Charakter mit raffinierter Lichttechnik und einem Showspektakel voller Schwung, Dynamik und paradoxen wie lustigen Momenten.

Das Mainz&-Gewinnspiel: Und Ihr könnt dabei sein! Wir verlosen 5 x 2 Eintrittskarten für den 4. Mainzer Weihnachtscircus! Ihr wollt mitmachen? Dann schreibt bis zum 22. Dezember 2016, 13.00 Uhr, eine Email an info@mainzund.de – und zwar unter Angabe des Stichworts „Weihnachtscircus“ sowie vollständigem Namen, Adresse und E-Mail-Adresse. Die Gewinner werden unter allen Einsendungen mit vollständigen (!) Angaben ausgelost, der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Gewinner werden per E-Mail informiert, die Karten dann an der Zirkuskasse auf Euren Namen hinterlegt.

Info& auf Mainz&: Der 4. Mainzer Weihnachtscircus schreibt sich tatsächlich mit „c“ und gastiert vom 23. Dezember bis zum 8. Januar auf dem Rathausplateau in Mainz. Die Premiere ist am 23. Dezember um 18.00 Uhr, am 24. Dezember haben alle Kinder bis 14 Jahre freien Eintritt, die Vorstellung findet dann bereits um 11.30 Uhr statt. Sonst finden die Vorstellungen jeden Tag um 15.00 Uhr statt, von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils 15.00 Uhr und 18.00 Uhr. Montags und dienstags ist Familientag, dann zahlen die Erwachsenen nur Kinderpreise. Preise: Erwachsene zahlen 15,- Euro im Parkett, 20,- auf dem Sperrsitz und 30,- Euro in den Logen, Kinder, Rentner und Behinderte zahlen 10,- Euro im Parkett, 15,- auf dem Sperrsitz und 25,- Euro in den Logen. Infos und Tickets hier im Internet. Einen ausführlichen Bericht über den Mainzer Weihnachtscircus und seine Artisten lest Ihr hier bei Mainz&.

 

 

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Mainz&-Adventskalender #18: Genießt Frieden & Freude rund um den Mainzer Dom

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Uns ist heut‘ nicht nach vielen Worten, besinnliche Adventsstimmung aller Orten. Da wollen wir auch nicht groß stören, Euch mit ein paar schönen Bildern nur betören. Der Hektik ist genug getan, wir schau’n heut‘ etwas Schönes an. Mögt alle dort draußen Groß und Klein, in Frieden mit lieben Menschen beisammen sein. Der Endspurt naht, nur sechs Mal schlafen – dann ist Weihnachten im hoffentlich sicheren Hafen. Euch allen draußen einen schönen 4. Advent – am Mainzer Dom nicht nur ein Lichtlein brennt. Macht an die Kerzen, öffnet die Sinne – das hilft gegen Nebel, Kälte und Trübsinn. Diese Welt ist nicht perfekt, der Frieden unter Beschuss, Despoten greifen unsere Freiheit, unser friedliches Zusammenleben an. Umso wichtiger ist die Botschaft von Frieden und Freuden zur Weihnachtszeit. Dem gilt heute unter Mainz&-Adventskalender Türchen Nummer 18.

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Fotos: gik

 

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Verkäuferin in der Mainzer Eiswelt, Sterne auf dem Mainzer Weihnachtsmarkt und das erleuchtete Gutenberg-Museum – Staunen & Genießen – Fotos: gik

 

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Det darf eigentlich gar nicht leuchten – Mainzelmännchenampel rechtswidrig? – Kabinett will Ausnahme genehmigen

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Rotes und grünes Mainzelmännchen an der ersten Mainzelmännchen-Ampel in Mainz - Foto: gik

Tja, sie war wohl doch ganz schön rechtswidrig: Die Mainzer Mainzelmännchen-Ampel verstößt offenbar doch gegen die Straßenverkehrsordung. Darauf wies zumindest nun das Mainzer Verkehrsministerium die Stadt Mainz in einem Schreiben hin. Es sei „fraglich“, ob die Ampel mit dem Mainzelmännchen Det „die gesetzlichen Vorgaben erfüllt“, teilte Wirtschaftsminister Volker Wissing (FDP) nun mit. Ist das also das Aus für den netten Det am Neubrunnenplatz? Mitnichten: Er hege „große Sympathien für die Mainzelmännchen-Ampel“, versicherte Wissing nun auf Facebook, deshalb setze er sich für eine Freigabe der Ampelmotive ein. Die soll nun kommende Woche das Kabinett entscheiden – und schiebt damit den schwarzen Peter den Kommunen zu.

Rotes und grünes Mainzelmännchen an der ersten Mainzelmännchen-Ampel in Mainz - Foto: gik
Det steht, Det geht – ist das Mainzelmännchen auf der Ampel jetzt rechtskonform oder nicht? – Foto: gik

Ende November war in Mainz die bundesweit erste Mainzelmännchen-Ampel eingeweiht worden, mit viel Tamtam und Aufmerksamkeit. Bei Rot breitet Det die Arme aus und steht, bei Grün geht das Mainzelmännchen in den Schritt – nach Ansicht des Ministeriums reicht das nicht aus. Die Anforderungen für eine Fußgängerampel seien in der Straßenverkehrsordnung sowie der bundeseinheitlichen Richtlinie für Lichtsignalanlagen (RiLSA) festgelegt, heißt es aus dem Ministerium. Laut RiLSA muss eine Fußgängerampel „im roten Leuchtfeld das Sinnbild eines stehenden, im grünen Leuchtfeld das Sinnbild eines schreitenden Fußgängers“ zeigen. Was Det ganz exakt tut. Warum also die ganze Aufregung?

Nun, es geht offenbar um Haftungsfragen: „Ampeln sind vor allem ein Instrument der Verkehrssicherheit“, schreibt Wissing weiter, „und ich möchte nicht, dass eventuelle Unfallopfer zu dem Schaden auch noch einer rechtlichen Unsicherheit ausgesetzt werden, wenn die Rechtmäßigkeit der Ampelanlagen vor Gericht angezweifelt wird…“ Und der Minister verteidigt auch gleich noch seine Haltung: Die Stadt Mainz habe sich in einem Schreiben an sein Haus nach der Rechtslage erkundigt. Und die sei nun einmal Bundesrecht, das aber könne man als Land nicht abändern.

Trotzdem soll nun ein Ausweg gefunden werden – denn auch andere Städte haben inzwischen Interesse angemeldet. So denkt Trier angeblich über eine Karl Marx-Ampel nach, weitere lokale Wahrzeichen könnten folgen. Man sehe den Wunsch der Städte, von dem bundeseinheitlichen Piktogrammen abzuweichen, heißt es im Ministerium, daher wolle man den Städten dazu die Möglichkeit geben. „Dann kann jede Kommune selbst entscheiden, ob sie von den Standardmotiven abweichen will“, schreibt Wissing, und betont gleich auch: „Sie trägt dann aber auch das volle Haftungsrisiko.“ Denn Haftungsrisiken könnten nur bei Verwendung des einheitlichen Symbols sicher ausgeschlossen werden. Oh, armes Deutschland…

Bei der Stadt Mainz ist man übrigens weiter der Meinung, dass die Mainzelmännchen-Ampel den Vorschriften entspricht. Der Ministerrat des Landes Rheinland-Pfalz soll nun kommenden Mittwoch die Ausnahmegenehmigung für Spezialampeln durchwinken – Det darf also weiter die Fußgänger am Neubrunnenplatz durchwinken.

Info&auf Mainz&: Unsere Bericht von der Einweihung des Mainzelmännchen-Ampel findet Ihr hier auf Mainz&.

 

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Mainz&-Adventskalender #17: Art Shop & Aart Sopp – Kunst-Weihnachtsmarkt in der Walpodenakademie

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Es gibt ja wirklich die besonderen Weihnachtsmärkte in Mainz, die sich abseits vom Mainstream bewegen – dies hier ist so einer: Am Sonntag öffnet wieder der Kunst-Weihnachtsmarkt in der Walpodenakademie seine Pforten. Im „Art Shop & Aaart Sopp“ (ja, der heißt so) gibt es ausgewählte künstlerische Objekte zu kaufen, Unikate also von Shirts, Taschen, Tonträgern, Büchern, Schmuck und natürlich allem, was Kunst so sein kann. Eröffnung ist am Sonntag, dem 18. Dezember, dann ist der Shop jeden Nachmittag bis in den Abend hinein geöffnet, und zwar bis zum 23. Dezember. Genau die richtige Gelegenheit für last Minute-Geschenke – und unser Mainz&-Adventskalender-Türchen Nummer 17.

plakat-weihnachtsmarkt-walpodenakademie-2Alle Jahre wieder öffnet der besondere Weihnachtsmarkt in der Walpodenakademie in der Neubrunnenstraße 8 seine Tore. Seit 2008 ist die Walpodenakademie hier zu Hause, das freie Kulturprojekt gründete sich einst aus dem Walpodenkeller heraus. In den unterirdischen Gewölben begann alles einst mit mehrtägigen Parties, es folgten Konzerte und erste Ausstellungen. 1999 gründete sich dann der Mainzer Kunstverein Walpodenstr. 21 e.V., wie der Verein auf seiner Homepage berichtet. Seither präsentiert man seinen eigenen Entwurf zeitgenössischer Kunst mit experimentellem und interdisziplinärem Ansatz. 2004 wurde das KunstZwergFestival ins Leben gerufen mit laut Eigenangaben „seinem spannenden Mix aus Musik, Ausstellung, Performance und Film.“

Nach wechselnden Orten fand der Verein 2008 endlich ein eigenes Zuhause: in der neu gegründeten Walpodenakademie in der Neubrunnenstraße. Zeitgenössische Kunst steht hier im Mittelpunkt, und natürlich dreht sich darum auch der Weihnachtsmarkt. 16 Künstler und zwei Verlage präsentieren hier ab Sonntag Werke zum Verschenken, laut Ankündigung liegen die Preise zwischen 5,- Euro und 250,- Euro. Kunst, die man sich auch leisten kann. Originelle Geschenke sind da garantiert. Eine Woche lang könnt Ihr hier die besonderen Dinge shoppen, dazu gibt es ein Rahmenprogramm: Am Mittwoch, dem 21. 12., gibt es ab 19.00 Uhr eine „Zerlesung“, eine Performance von Textrov sowie Dr. Treznok & Brandstifter C SA-21 mit „Zwei Orgeln für ein Halleluja“. Am Donnerstag, dem 22. 12., könnt Ihr mit Violetta Vollrath Videos für den ultimativen kostenlosen Internet-Deutschkurs drehen und zwar von 17.00 Uhr bis 20.00 Uhr, ab 20.00 Uhr gibt’s dann Tine Maier mit einer Lesung aus der Reihe „verstreute Gedichte: Hellschwarzseher“.

Info& auf Mainz&: „Art Shop & Aart Sopp“ – Der Kunst(Weihnachts)Markt in der Walpodenakademie vom 18.-23. Dezember 2016 in der Neubrunnenstr. 8 in Mainz. Öffnungszeiten: Montag und Mittwoch 17.00-20.00 Uhr, Dienstag, Mittwoch und Freitag 14.00-20.00 Uhr, Eröffnung am Sonntag, dem 18.12. von 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr mit Erbsensuppe und Glühwein. Der Eintritt zum Rahmenprogramm ist frei. Infos hier im Internet oder hier auf Facebook.

 

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Mainzer Weihnachtszirkus: Zirkusmagie vor dem Rathaus, Akrobatik auf Fleischwurstringen

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Der Wilde Westen fängt in diesem Jahr gleich neben dem Rathaus an: Zum ersten Mal ist der Mainzer Weihnachtszirkus auf dem Rathausplateau zu Gast. Zum vierten Mal gastiert der Zirkus an Weihnachten in Mainz, das Programm ist brandneu zusammengestellt. Eine Mischung aus schwungvoller Artistik und fröhlicher Comedy soll es werden, mit Trampolinakrobatik, spannenden Hunden und viel Clownerie und Glamour. Am 23. Dezember ist Premiere, bis zum 8. Januar atmet Mainz dann Zirkusluft mitten in der Stadt. „Wir freuen uns sehr“, sagt Gerd Hübner, „wir fühlen uns in Mainz sehr wohl, schon von der Mentalität der Mainzer her.“

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Freuen sich schon auf Mainz: Raimon, Marlon, Anna und die anderen Artisten des Mainzer Weihnachtszirkus – Foto: gik

Weihnachtszirkusse – das sind speziell für die Festtage zusammengestellte Zirkus-Truppen, die drei Wochen lang an einem Standort die Menschen beglücken. Der Mainzer Zirkus war ein Traum von Giovanni Riedesel: Der Zirkusmann war eines Tages mit seiner Truppe in Mainz – und verliebte sich prompt in die Stadt. Gemeinsam mit Gerd Hübner setzte Riedesel einige Jahre später die Idee in die Tat um: Auf dem Gelände von Möbel Martin in Hechtsheim, und mit Hilfe des Möbelhauses, eröffnete der erste Mainzer Weihnachtszirkus seine Tore. In diesem Jahr nun wechselt der Zirkus vors Mainzer Rathaus, „passt doch ganz gut“, sagt Raimon Frank schmunzelnd mit Blick auf den Politik-Zirkus.

Frank ist der Clown der bunten Truppe, der gebürtige Hesse ist ein echtes Zirkuskind: Sein Leben lang schon zieht er mit seiner Familie im Wohnwagen durch die Republik, „wir sind immer unterwegs“, sagt er. Die Familie ist schon seit einigen hundert Jahren beim Zirkus, „meine Urvorfahren waren Raubritter, ein altes Adelsgeschlecht aus Hessen“, erzählt Frank. Als die verarmten, zogen sie als Gaukler durch die Lande – das war der Anfang einer Zirkusdynastie. Immer andere Orte, immer neue Menschen, er brauche das, erzählt Frank: „Ich bin ein unruhiger, ein offener Geist.“

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Kleine Kostprobe für den Mainzer Weihnachtszirkus mit Clown Raimon Frank (links) und Jongleur Marlon Fischer (rechts) – Foto: gik

Die elf Jahre alte Anna steht ganz ruhig und ein bisschen verlegen daneben. Sie ist Luftakrobatin, erzählt sie ganz bescheiden, turnt am Ring hoch oben über der Manege. Mama Nikita sei Drahtseilartistin, seit drei Monaten probt Anna nun ihre Nummer mit Musik – echte Zirkuskinder. Atemberaubende Akrobatik unter der Zirkuskuppel oder am Drahtgestell, mit Hula Hoop-Reifen oder mit dicken Luftreifen – der Weihnachtszirkus lockt mit Spannung und echtem Staunen. 18 Artisten werden in Mainz auftreten, die Teilnehmer kommen aus aller Herren Länder: Starartisten aus Deutschland, Russland, Moldawien und Polen, verspricht Hübner, viele seien Teilnehmer und Gewinner bekannter Zirkusfestivals.

Da werden die „Funny Sailors“ als Matrosentruppe spektakuläre Saltos auf Trampolinen drehen, die „Funny Cowboys“ auf den riesigen Lkw-Reifen, die wie Fleischwurstringe aussehen, durch die Manege springen. Ein Akrobaten-Duo erinnert mit ihrer Nummer an den legendären Film „Dirty Dancing“, ein Weihnachtsengel wird an einem Luftring durch die Kuppel schweben und eine Feuershow die Gäste verzaubern. Als einzige Tiere werden neun außergewöhnliche Hunde dabei sein: Die Truppe mit ihren Trainern komme aus Russland, die Tiere seien bunt gemischt vom Edel-Pudel bis zum afghanischen Windhund und würden als „Jazz Dogs“ die Zuschauer faszinieren.

Größere Tiere seien leider nicht umsetzbar gewesen, erzählt Hübner – das liege auch an dem Platz mitten in der Stadt: Auf dem Rathausplateau sei einfach nicht genug Platz für Stallungen gewesen, deshalb gebe es auch keine Pferde. Die Mainzer setzen deshalb ganz auf den Varieté-Charakter, schließlich passt auf den Platz auch nur ein vergleichsweise kleines Zelt für 300 Zuschauer. Eine raffinierte Lichttechnik werde es geben, verspricht Hübner, kreative Regie-Ideen würden ein Showspektakel voller Schwung, Dynamik, und paradoxen Momenten zaubern.

plakat-mainzer-weihnachtszirkusMarlon Fischer war bis vor acht Jahren noch Tiger-Dompteur, jetzt reist der 28-Jährige als Jongleur durch die Lande, jongliert mit Ringen, Keulen, Bällen und Feuer. Seit zehn Jahren sei er sein eigener Chef, reise von Engagement zu Engagement durch ganz Europa. Die Eltern führen den Familienzirkus, in drei Jahren will Marlon in das Familienunternehmen einsteigen. Das Leben sei ständig in Bewegung, sagt er, gerade als Zirkusmann.

Ist es denn gar nicht schwieriger geworden, die Menschen im Zeitalter der Elektronik in den Zirkus zu locken? Ja schon, sagt Hübner, aber dann eben doch wieder nicht: „Zirkus, das ist das Familien-Event in der typischsten Form“, sagt der Organisator, der selbst eine Künstleragentur betreibt: „Vom Kleinkind bis zum Opa ist das für jeden etwas.“ Das Nahe, das Unmittelbare, das sei doch immer noch etwas besonderes, sagt Clown Raimon, der Nervenkitzel ein anderer, wenn es live sei. Und eines, sagt er noch, habe sich bis heute nicht geändert: „Wenn ich meine Späße mache“, sagt Raimon, „dann leuchten die Kinderaugen – und auch die manches Erwachsenen.“

Info& auf Mainz&: Der 4. Mainzer Weihnachtscircus schreibt sich tatsächlich mit „c“ und gastiert vom 23. Dezember bis zum 8. Januar auf dem Rathausplateau in Mainz. Die Premiere ist am 23. Dezember um 18.00 Uhr, am 24. Dezember haben alle Kinder bis 14 Jahre freien Eintritt, die Vorstellung findet dann bereits um 11.30 Uhr statt. Sonst finden die Vorstellungen jeden Tag um 15.00 Uhr statt, von Freitag bis Sonntag und an Feiertagen jeweils 15.00 Uhr und 18.00 Uhr. Montags und dienstags ist Familientag, dann zahlen die Erwachsenen nur Kinderpreise. Preise: Erwachsene zahlen 15,- Euro im Parkett, 20,- auf dem Sperrsitz und 30,- Euro in den Logen, Kinder, Rentner und Behinderte zahlen 10,- Euro im Parkett, 15,- auf dem Sperrsitz und 25,- Euro in den Logen. Infos und Tickets hier im Internet.

 

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Mainz&-Adventskalender #16: Stille Nacht am Flughafen – Aktion Kurzstreckenflüge vermeiden

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Das Jahr 2016 hat vieles gebracht – weniger Fluglärm war nicht dabei. Der Frankfurter Flughafen expandiert weiter, Grund genug für die Fluglärm-Gegner, weiterhin jeden Montag am Frankfurter Flughafen ihrem Protest lautstark Ausdruck zu verleihen – am kommenden Montag bereits zum 196. (!) Mal. Die letzte Montagsdemo vor dem Heiligabend ist zudem immer eine besondere: Bei der Weihnachtsdemo wird inbrünstig „Stille Nacht“ gesungen… Und weil eine solche auch etwas mit Genuss und Lebensqualität zu tun hat, ist das unser Mainz&-Adventskalender-Türchen Nummer 16. Zudem rufen die Fluglärmgegner dazu auf, aktiv Kurzstreckenflüge zu vermeiden – denn die sind besonders umwelt- und klimaschädlich.

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Die Weihnachtskarte der Fluglärmgegner: Keine Subventionen für Luftverkehr, Kurzstrecken vermeiden! – Grafik: Initiative gegen Fluglärm/Wilinski

Alle Bundestagsabgeordneten, die hessischen und die rheinland-pfälzischen Landtagsabgeordneten, die deutschen Abgeordneten des Europäischen Parlaments, rund 400 Unternehmen in der Rhein-Main-Region sowie Persönlichkeiten aus Sport, Wissenschaft, Justiz und Kultur erhalten in diesen Tagen Post. Darin: Eine ungewöhnliche Weihnachts-Postkarte. Die zeigt Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU), der einen Geldsack mit 12 Milliarden Euro durchs Fenster in ein Weihnachtszimmer reicht. In dem Zimmer: der hessische Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) und der Vorstandschef der Lufthansa AG, Carsten Spohr. Bouffier singt auf der Karte gerade „Alle Jahre wieder“, während Spohr vor Freude um einen Weihnachtsbaum tanzt, der allerdings bereits kaum noch Nadeln hat – und unter dem Geschenkpakete für Lufthansa, Ryanair und Easyjet liegen.

Mit der Karikatur und der Postkarte wollen die Fluglärmgegner vor allem auf umwelt- und klimaschädliche Wirkung des Luftverkehrs hinweisen: Der werde jedes Jahr durch die Befreiung von der Kerosinsteuer und von der Mehrwertsteuer auf internationalen Flüge allein in Deutschland mit rund 12 Milliarden Euro subventioniert, kritisieren die Fluglärmgegner, die übrigens keine Flughafengegner sind. Die weisen aber darauf hin, dass der weltweite Anteil des Luftverkehrs am Klimawandel bis zum Jahre 2050 etwa 22 Prozent betragen wird, so eine vom EU-Parlament im November 2015 eingeholte Studie.

Als besonders schädlich gelten dabei Kurzstreckenflüge wie etwa die zwischen Frankfurt und Berlin – genau die, die viele Politiker und Unternehmer nutzen. Mit der Postkarte geht denn auch der Aufruf einher, Kurzstreckenflüge zu vermeiden – und sich dafür einzusetzen, dass der Luftverkehr nicht länger mit klimaschädigenden Subventionen bevorzugt wird. Allein am Frankfurter Flughafen, heißt es in dem Anschreiben zur Kartenaktion, gebe es jedes Jahr rund 100.000 Flüge, deren Ziele mit der Bahn innerhalb von weniger als vier Stunden zu erreichen wären – Ziele wie Amsterdam, Basel, Brüssel, Paris oder Zürich. Gelegentlich seien Kurzstreckenflüge zwar „unvermeidbar“, ihre Nutzung solle aber „kritisch abgewogen werden“, empfehlen die Fluglärmgegner.

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Stille Nacht überm Weihnachtsbaum – schön wär’s… Grafik: IFM

Denn durch Flugzeuge entstünden eine Vielzahl von Schadstoffen wie Kohlendioxid und Ultrafeinstaub – aber eben auch in erheblichem Maße Fluglärm beim Starten und Landen. Und der führt zu Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall, schreiben die Aktivisten weiter. Und genau dagegen richten sich ja auch die Montagsdemos, die unverändert im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens jeden Montag stattfinden. „Nach wie vor kommen immer wieder mehr als 500 Menschen an den Flughafen, um gegen die unerträgliche Verlärmung unserer Region zu demonstrieren“, schreibt die Mainzer Initiative gegen Fluglärm.

Am kommenden Montag nun findet die ebenfalls schon traditionelle Weihnachtsdemo statt: „Wie in den Jahren zuvor soll es ein besinnlicher Abend werden, mit Gesang und Gefühl, aber durchaus lautstark wollen wir uns auch für dieses Jahr vom Airport verabschieden“, schreibt die Initiative – es ist die letzte Montagsdemo für das Jahr 2016. Wie in den vergangen Jahren wird gemeinsam das umgedichtete Lied „Stille Nacht“ gesungen werden, und man freue sich, wenn das durch ein „Spontanorchester“ unterstützt werde – wer ein Instrument spielt, ist aufgerufen, mitzuwirken.

Die Initiative gegen Fluglärm ruft zum zahlreichen Erscheinen auf mit Nachbarn, Kindern und Freunden. Es werde „wieder ein bewegender Abend, und jeder, der dabei war, wird hinterher gerne davon erzählen.“ In der Tat – wie heißt es so treffend im neuen Liedtext der „Stillen“ Nacht:

Stille Nacht, fünf Uhr acht

Deutschland schläft, wir sind wach

300 Flieger, die Nerven sind blank

Das Haus ist wertlos, wir werden krank

Lasst uns endlich in Ruuuuh

Maaacht die Landebahn zu

(…)

Stille Nacht, heilige Nacht

Was habt ihr aus der Gegend gemacht?

Lärm, Gestank und die Bürger voll Wut

Hauptsache eure Gewinne sind gut

Macht die Landebahn zuuuuuuuu

Machet die Landebahn zu

Info& auf Mainz&: Weihnachtsdemo und letzte Montagsdemo der Fluglärmgegner am Montag, 19. Dezember 2016, 18.00 Uhr, im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens. Den Text der speziellen „Stillen Nacht“ gibt es als Text oder auch mit Noten zum Ausdrucken hier: http://www.fluglaerm-protest.de/stille-nacht. Weitere Infos zur Weihnachts-Montagsdemo gibt es hier im Internet bei der Initiative gegen Fluglärm Mainz.

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