Die Mainzer Rheingoldhalle hatte tatsächlich Asbest im Dach: Nach dem Brand der Rheingoldhalle im Mai hatte die Stadt im Zuge der Aufräumarbeiten plötzlich Asbest in den Räumen gemessen – woher der giftige Stoff kam, war aber zunächst unklar. Jetzt steht fest: Beim Bau der Rheingoldhalle in den 1960er Jahren wurde tatsächlich Asbest bei den Verbindungen im Faltdach verbaut. Durch die Löscharbeiten wurde das Asbest freigesetzt und gelangte auch in die darunter liegenden Räume – mehrere Säle müssen noch aufwändig gereinigt werden. Die Sanierungsarbeiten sollen aber trotzdem bis Ende 2020 fertig werden.

Das Faltdach der Mainzer Rheingoldhalle enthält Asbest, frei gewordene Fasern müssen nun entsorgt werden. - Foto: Stadt Mainz
Das Faltdach der Mainzer Rheingoldhalle enthält Asbest, frei gewordene Fasern müssen nun entsorgt werden. – Foto: Stadt Mainz

Asbestfasern wurden gerade in den 1960er Jahren als Dämmstoff in Bauten eingesetzt, doch im Laufe der Jahre entdeckte man immer mehr, dass der Stoff hochgradige Schäden an der Lunge sowie Krebs auslöst. Seit 1995 ist die Verwendung von Asbest in Deutschland deshalb generell verboten, Altlasten müssen aufwändig und mit hohen Sicherheitsschutzmaßnahmen entsorgt werden. Das steht nun auch in der Mainzer Rheingoldhalle an: Asbest wurde auch in den Faltdach-Verbindungen der Rheingoldhalle verbaut, teilte die Stadt nun mit. Freigesetzt wurde es durch die Löscharbeiten beim Dachbrand der Rheingoldhalle, nun werde es entsprechend der gesetzlichen Vorschriften umgehend entsorgt.

Belastet mit Asbest sind indes jetzt nicht nur das Dach selbst, sondern auch mehrere Räume, darunter der Watfordsaal und der Große Saal der Rheingoldhalle selbst. Auch die mit Asbest belasteten Räume würden nach den vorgegebenen technischen Regelungen gereinigt, betonte die Stadt, beim Watfordsaal sei das schon geschehen, der Große Saal folge in Kürze. Gleichzeitig gehe die Beseitigung der Brandschäden weiter, so dass wie geplant ab November mit der parallelen Ausführung der Bauabschnitte 1 und 2 begonnen werden könne.

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Zum Bauabschnitt 1 zählt die Sanierung des Rheinfoyers, des Großen Saals, des Kellnergangs und der gesamten Haustechnik. Zum Bauabschnitt 2 gehören die Umnutzung der alten Spielbankräume sowie die Anpassung der kleinen Konferenzräume zu einem Veranstaltungszentrum. Das Feuer im dach der Rheingoildhalle war im Zuge der seit Oktober 2018 laufenden Sanierungsarbeiten an der Rheingoldhalle ausgebrochen, die Brandkatastrophe verzögerte die Fertigstellung erheblich – nun soll der gesamte Bau Ende 2020 in neuem Glanz erstrahlen.

Das große Tragegerüst im Großen Saal der Mainzer Rheingoldhalle. - Foto: gik
Das große Tragegerüst im Großen Saal der Mainzer Rheingoldhalle verhindert noch die Untersuchung des Parketts. – Foto: gik

Unsicherheiten bietet aber immer noch das Parkett im Großen Saal: Weil der Saal mit Gerüsten vollgestellt ist, werde man erst im Frühjahr 2020 sehen können, inwieweit das Parkett durch Löschwasser beschädigt worden sei, hieß es am Donnerstag von der Stadt. „Aktuell wissen wir, dass auf der Seite des Kellnergangs über eine Länge von etwa 2,5 Metern das Parkett durch das Löschwasser erheblich beschädigt ist“, sagte Rheingoldhallen-Geschäftsführer Martin Dörnemann. Eigentlich sollte das gute Holzparkett auch in der erneuerten Rheingoldhalle weiter dienen, ob das noch geht, ist damit weiter unklar. Projektleiter Frank Intra betonte dennoch: Wenn die Mannschaften ungehindert arbeiten könnten, „dann schaffen wir es nach wie vor, im geplanten Zeitrahmen bis zum 31.12.2020 rechtzeitig fertig zu sein.“

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Problemen nach dem Brand der Rheingoldhalle, den Sanierungsarbeiten und dem genauen Zeitplan lest Ihr hier bei Mainz&. Die Ereignisse rund um den Brand selbst könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.

 

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