Wenn Ihr Euren Garten oder Eure Grünanlage noch einmal so richtig ausgiebig wässern wollt – dann bitte heute. Die Stadtwerke-Tochter Mainzer Netze bittet nämlich alle Mainzer dringend darum, am morgigen Dienstag auf das Gießen von Gärten und Grünanlagen zu verzichten. Der Grund: Die Mainzer Netz erneuern derzeit eine Trinkwasserleitung, die vom Hof Schönau bei Rüsselsheim nach Mainz führt, und dafür muss am 28. April ein Leitungsstück ausgetauscht werden. Die Wasserleitung wird deshalb für 24 Stunden außer Betrieb genommen – normalerweise wäre das kein Problem. Doch das ungeheuer trockene Frühjahr könnte nun dafür sorgen, dass nicht genug Wasser in den Leitungen ist.
Deutschland leidet schon wieder unter Trockenheit, es ist das dritte Frühjahr in Folge, in dem es viel zu wenig geregnet hat. In Mainz und Rheinhessen ist die Situation bisher nicht ganz so schlimm, hat es hier doch gerade im Januar und Februar noch vergleichsweise mehr geregnet als in anderen Regionen. Doch seit Anfang März herrscht Regenflaute, die Böden dürsten und die Pegel in den Flüssen sind bereits wieder stark gesunken.
Das hat nun auch Folgen für eine Baumaßnahme der Mainzer Netze: Die für die Trinkwasserversorgung zuständige Tochter der Mainzer Stadtwerke Mainz erneuert gerade einen Teilabschnitt der Zubringerleitung vom Wasserwerk Hof Schönau bei Rüsselsheim nach Mainz. Ein Großteil des Mainzer Trinkwassers kommt eigentlich von dem Wasserwerk auf der Petersaue oder aber vom Wasserwerk Eich bei Worms, doch auch die Hof Schönau hat einen nicht unerheblichen Anteil an der Mainzer Wasserversorgung. Nun wird die Hauptleitung von Hof Schönau nach Mainz erneuert, die Arbeiten begannen im Herbst 2019 und stehen nun kurz vor dem Abschluss, wie die Mainzer Netze am Montag mitteilten.
Nun müsse das parallelverlegte neue Leitungsstück in das Netz eingebunden werden, um das alte Leitungsstück zu ersetzen – und dafür muss die Zubringerleitung 24 Stunden außer Betrieb genommen werden, teilte das Unternehmen weiter mit. Das sei „in einem normalen April kein Problem, da die Wasserwerke Petersaue und Eich ausreichend Menge für Mainz liefern können.“ Doch es ist eben kein normaler April, denn zu den ausbleibenden Niederschlagsmengen kommt nun auch noch ein stark erhöhter Wasserverbrauch hinzu: Das sonnige und trockene Wetter sorge derzeit für Verbrauchswerte, die typisch für einen Juli seien, heißt es bei den Mainzer Netzen, der Wasserverbrauch im Versorgungsgebiet sei seit Ende März um über 12.500 Kubikmeter pro Tag gestiegen.
Doch die Arbeiten müssten dennoch jetzt erledigt werden, eine Verschiebung in den Sommer sei auch keine Lösung – zumal weitere Erneuerungsmaßnahmen ab Herbst durchgeführt werden müssen. „Um die verfügbaren Hochbehälter nicht ohne Not übermäßig belasten zu müssen, bitten die Mainzer Netze zur Erhöhung der Sicherheit der Wasserversorgung erstmals um einen freiwilligen Verzicht auf die Bewässerung von Grünflächen und Gärten für 24 Stunden am morgigen Dienstag, den 28. April. Das sei „eine reine Vorsichtsmaßnahme und würde uns die Sache erleichtern“, betonte Stadtwerke-Sprecher Michael Theurer gegenüber Mainz& – eine Unterbrechung der Wasserversorgung müssten die Mainzer nicht befürchten.
Die Bitte, sich beim Bewässern zurückzuhalten, gilt für das gesamte Mainzer Stadtgebiet, nur die Vororte Ebersheim und Laubenheim sind ausgenommen. Die Bitte gilt aber auch für die rechtsrheinischen AKK-Gemeinden sowie die Orte Bischofsheim, Ginsheim und Gustavsburg. Am heutigen Montag könnt Ihr dafür noch einmal ganz normal gießen, ebenso dann wieder am Mittwoch – vielleicht ist bis dahin aber auch endlich mal wieder ein ordentlicher Regenschauer gefallen: Den Meteorologen zufolge soll es ab Dienstagnachmittag kälter und feuchter werden.
Info& auf Mainz&: Mehr zur Trockenheit in Mainz erzählen wir Euch später…