Sie sind die „kleinen Bürgermeister“ in den Stadtteilen, die Ansprechpartner vor Ort, Kümmerer für die Bürger: Bei der Kommunalwahl am Sonntag wurden auch die Ortsvorsteher in den 15 Mainzer Stadtteilen neu gewählt. Für die Wahl traten insgesamt 72 Kandidaten an, in manchen Stadtteilen bis zu sieben Kandidaten auf einmal. Die logische Konsequenz: Von 15 Stadtteilen wurde die Wahl nur in vier bereits jetzt entschieden – alle anderen 11 müssen in zwei Wochen in die Stichwahl. Mainz& sagt, wer gewählt ist, und wer in die Stichwahl gekommen ist und weiter kämpfen darf.
Nur in vier Bezirken verlief die Wahl bereits am 9. Juni eindeutig: In Mombach konnte sich Amtsinhaber Christian Kanka direkt im ersten Wahlgang mit 54,7 Prozent der Stimmen durchsetzen. Auf Platz zwei kam der Grüne Ansgar Helm-Becker mit 19,7 Prozent. Einen Durchmarsch machte die SPD auch in Mainz->Lerchenberg: Hier wurde auf Anhieb Alper Kömür mit 58,8 Prozent gewählt, Kömür trat als Nachfolger der nicht mehr angetretenen langjährigen Ortsvorsteherin Sissi Westrich (SPD) an. Auf Platz zwei kam hier Andreas Michalewicz von der CDU mit 41,2 Prozent.
Jubeln konnte die CDU in Mainz-Drais: Hier holte der ebenfalls zum ersten Mal zur Wahl angetretene CDU-Mann Joachim Kleintitschen auf Anhieb 55 Prozent. Kleintitschen wird damit der Nachfolger des im März überraschend verstorbenen Norbert Solbach (CDU). Auf Platz zwei kam hier Matthias Dietz-Lenssen von der SPD mit 28,7 Prozent. Die SPD wiederum durfte ein drittes Mal in Mainz-Weisenau jubeln: Hier holte der beliebte langjährige Amtsinhaber Ralf Kehrein (SPD) mit 64,3 Prozent seine Wiederwahl.
Hauchdünn verpasste hingegen die Ebersheimer Ortsvorsteherin Annette Odenweller (CDU) ihre Wiederwahl im ersten Wahlgang: Ganze vier Stimmen fehlten ihr am Sonntag zur absoluten Mehrheit. Wie Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) am Montagabend berichtete, wurde diese Wahl wegen des knappen Ergebnisses am Montag noch einmal nachgezählt. Es hätten sich aber keinerlei Hinweise auf Fehler ergeben, sagte Haase – nun muss auch Odenweller mit ihren 49,9 Prozent in zwei Wochen in die Stichwahl, wo sie auf Johannes Blüm von der SPD trifft, der auf 30,5 Prozent kam. Für Ex-Ortsvorsteher Matthias Gill (Grüne) stimmten hier nur 14,8 Prozent.
Damit müssen elf Stadtbezirke von Mainz am 23. Juni noch einmal zur Wahl, ausgerechnet am Johannisnacht-Sonntag. Hier die Kandidaten der Stichwahlen in den Stadtbezirken:
Altstadt
- Grüne: Dr. Brian Huck (Amtsinhaber): 42,4 Prozent
- SPD: Fabian Christen: 20 Prozent
Bretzenheim: Wahlbeteiligung 70,1 Prozent
- CDU: Manfred Lippold: 36 Prozent
- Grüne: Florian Kärger: 31,1 Prozent
Neustadt
- Grüne: Christoph Hand (Amtsinhaber): 38,1 Prozent
- SPD: Yvonne Wuttke: 24,3 Prozent
Ebersheim
- CDU: Anette Odenweller (Amtsinhaberin): 49,9 Prozent
- SPD: Johannes Blüm: 30,5 Prozent
Finthen
- SPD: Manfred Mahle: 36,1 Prozent
- CDU: Semih Cavlak: 24,0 Prozent
Gonsenheim
- CDU: Sabine Flegel (Amtsinhaberin): 37,4 Prozent
- Grüne: Josef Aron: 32,2 Prozent
Hartenberg-Münchfeld
- Grüne: Christin Sauer (Amtsinhaber): 38,2 Prozent
- CDU: Jutta Lukas: 20,8 Prozent
Hechtsheim
- CDU: Ulrike Cohnen (Amtsinhaber): 46 Prozent
- SPD: Ylva Dayan: 28,2 Prozent
Laubenheim
- CDU: Norbert Riffel (Amtsinhaber): 39,6 Prozent
- SPD: Ina Neuhäuser: 26,4 Prozent
Marienborn
- ÖDP: Dr. Claudius Moseler (Amtsinhaber): 40,5 Prozent
- SPD: Prof. Dr. Lennart Brumby: 24,8 Prozent
Oberstadt
- Grüne: Daniel Köbler (Amtsinhaber): 36,3 Prozent
- CDU: Melissa Enders: 23,3 Prozent
Info& auf Mainz&: Alle Infos und Ergebnisse findet Ihr zudem hier bei der Stadt Mainz im Internet. Mehr zu den Ergebnissen der Kommunalwahl in Mainz lest Ihr hier bei Mainz&.