Deutschland boostert, was die Zentren hergeben: Deutschland kann die derzeit erfolgreichste Kampagne von Auffrischungs-Drittimpfungen in Europa vorweisen – pro Tag werden derzeit mehr als eine Million Menschen geimpft, die meisten davon mit dem dritten Booster-Shot. Das ist auch nötig: wegen der neuen Omikron-Variante ist der Impfschutz jetzt erst nach drei Impfungen vollständig. Und es wird weiter geimpft: Am 28. Dezember und am 2. Januar laden Hechtsheim und Mombach zu Sonder-Impfaktionen – und auch in Wiesbaden nehmen immer mehr Impfzentren ihre Arbeit wieder auf. Und den Booster gibt es nun schon ab drei Monate Abstand zur zweiten Impfung.

Deutschland impft und boostert, was das Zeug hält - hier bei der Fastnachts-Impfaktion. - Foto: Thomas Gottfried
Deutschland impft und boostert, was das Zeug hält – hier bei der Fastnachts-Impfaktion. – Foto: Thomas Gottfried

Die Impfkampagne in Deutschland läuft auf vollen Touren, am Dienstag verkürzte die Ständige Impfkommission (Stiko) den Abstand zwischen der 2. und der 3. Impfung von sechs auf drei Monate. Es sei damit zu rechnen, dass die neue Corona-Mutante Omikron „innerhalb kürzester zeit“ das Infektionsgeschehen auch in Deutschland bestimmen werde, heißt es bei der Stiko: Aktuelle Daten deuteten aber „auf einen deutlich verringerten Impfschutz gegenüber der Omikron-Variante“ auch nach der zweiten Impfung hin. Schon nach drei bis vier Monaten nach der Grundimmunisierung nehme der Immunschutz „signifikant ab“, betont das Gremium.

Nach dem Verabreichung einer dritten Auffrischimpfung steige die Schutzwirkung gegenüber einer symptomatischen Infektion mit der Omikron-Variante „jedoch wieder deutlich an“, unterstreicht die Kommission. Auch könne man derzeit davon ausgehen, dass durch eine Auffrischimpfung auch der Schutz vor schweren COVID-19-Verläufen nach Infektion mit der Omikron-Variante zunehme. Durch die Verkürzung des Impfabstands solle der Schutz vor schweren Erkrankungen in der Bevölkerung verbessert, und die Übertragungsrate der Omikron-Variante vermindert werden, begründet die Stiko ihren Schritt weiter.

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Das europäische Impfzertifikat gilt ab Februar 2022 unbegrenzt nur mit Booster-Impfung. - Foto: gik
Das europäische Impfzertifikat gilt ab Februar 2022 unbegrenzt nur mit Booster-Impfung. – Foto: gik

Über die Dauer der Schutzimpfung könne man aber wegen der noch eingeschränkten Datenlage aktuell keine Aussagen treffen, so die Stiko weiter. Die Europäische Union beschloss nun allerdings, dass das europäische Impfzertifikat nun früher ausläuft als eigentlich festgesetzt: Ab dem 1. Februar verlieren nun die EU-Impfzertifikate nach neun Monaten ihre Gültigkeit, sofern keine dritte Auffrischungsimpfung vorliegt. Mit einer Booster-Impfung soll das Impfzertifikat dann aber wieder unbegrenzt gültig sein.

Derweil boostert Deutschland in einem Tempo, wie kaum ein anderes Land: nach anfänglichem Stocken hat die Impfkampagne inzwischen ein rasantes Tempo erreicht, am Montag wurden erneut rund 872.000 Impfungen bundesweit verbreicht. Im Schnitt werden zurzeit pro Tag rund 1,1 Millionen Menschen geimpft, damit werde mehr als 12 Personen pro Sekunde eine Impfung verabreicht, heißt es auf dem Impf-Dashboard des Robert-Koch-Instituts (RKI). Damit haben bereits 27,1 Millionen Menschen in Deutschland eine Auffrischungsimpfung erhalten, das entspricht 32,6 Prozent – die Bundesregierung will bis Jahresende 30 Millionen Menschen boostern, das Ziel ist inzwischen in Reichweite.

Aktion Hechtsheim Impft am 28. Dezember im Hechtsheimer Bürgerhaus - - Grafik: DRK Hechtsheim
Aktion Hechtsheim Impft am 28. Dezember im Hechtsheimer Bürgerhaus – – Grafik: DRK Hechtsheim

Denn auch in der Zeit zwischen den Jahren sowie im neuen Jahr wird weiter fleißig geimpft und geboostert. Erst vergangenen Samstag hatten die Mainzer Fastnachter in einer Sonderaktion rund 1000 Menschen geimpft. Direkt nach Weihnachten lädt das Deutsche Rote Kreuz in Mainz-Hechtsheim zur „Offenen Corona Impfaktion“ ins Bürgerhaus Mainz-Hechtsheim. Am 28. Dezember können sich Menschen ab 12 Jahren ohne Termin zwischen 09.00 Uhr und 16.00 Uhr eine Impfung abholen, alle Helfer seien „hoch motiviert“, sagte DRK-Bereitschaftsleiter Jan Braunschedel.

„Wir impfen mit Biontech und Moderna, eventuell auch mit Johnson & Johnson, und haben insgesamt etwa 1500 Impfdosen zur Verfügung“, berichtete Braunschedel gegenüber Mainz&. Ganz genau lasse sich die Impfstoffmenge nicht beziffern, da die Menge des zu verabreichenden Impfstoffes bei Moderna unterschiedlich sei – je nach Grund- oder Boosterimpfung fällt die Dosierung geringer aus. Dabei geht der Biontech-Impfstoff nur an Personen unter 30 Jahren, Personen über 30 Jahren werden mit dem Impfstoff Spikevax von Moderna geimpft.

„Da müssen wir uns streng an die Vorgaben des Landes Rheinland-Pfalz und der Stiko halten“, sagte Braunschedel weiter, medizinisch indizierte Ausnahmen könnten aber mit den Ärzten vor Ort besprochen werden. Die neue Stiko-Empfehlung mit dem Abstand von drei Monaten gelte natürlich auch für die DRK-Impfaktion, betonte Braunschedel – damit sei die Aktion in Hechtsheim „soweit ich weiß nach Weihnachten tatsächlich auch der erste größere Termin in Mainz, bei dem die neue Regelung greift.“ Vor Ort stünden zudem mehrere Ärzte zur Verfügung, alle mit Impferfahrung, die für die Aufklärungsgespräche zur Verfügung.

Neujahrsimpfen von "Mombach hilft" am 2. Januar 2022. - Grafik: Mombach hilft
Neujahrsimpfen von „Mombach hilft“ am 2. Januar 2022. – Grafik: Mombach hilft

„Auch unsere etwa 25 Ehrenamtlichen waren schon bei zahlreichen Impfterminen im Einsatz“, berichtete Braunschedel weiter: „Das Ganze ist für uns fast ein ‚Impf-Geburtstag‘ – am 27.12.2020 haben wir nämlich die ersten Impfungen im Mainzer Altenheim organisiert.“ Die jetzige Aktion wird getragen vom DRK-Ortsverein Mainz-Hechtsheim, der Impfstoff, die Ärzte und die Apotheke würden über die Impfkoordination des DRK Landesverbandes organisiert.

Und auch im neuen Jahr geht es gleich intensiv weiter: Am 2. Januar lädt der Verein Mombach hilft in Zusammenarbeit mit einem Team aus Ärzten, dem Mombacher Turnverein 1861 und vielen Helfern zur großen Neujahrsimpfaktion. „Die Impfaktion richtet sich an alle und ist unabhängig vom Wohnort in Deutschland“, betont Organisatorin Daniela Gönner. Geimpft werde an diesem Tag allerdings ausschließlich mit dem Impfstoff von Moderna, das Angebot richte sich deshalb an alle Menschen ab 18 Jahren. „Da dieser Impfstoff von der Stiko nur für Erwachsene ab 30 Jahren empfohlen wird, werden unter 30-Jährige daher auf eigenes Risiko geimpft“, heißt es weiter.

Neben Booster-Impfungen kann man sich in Mombach natürlich auch seine Erst- oder Zweitimpfung abholen, Interessierte werden allerdings hier gebeten, sich bei einem eigens eingerichteten Anmeldeportal anzumelden. Sollte der Impftermin doch nicht wahrgenommen werden können, könne man sich einfach per Mail wieder abmelden, um so den Termin für andere Interessierte freizumachen, heißt es weiter. Die Impfaktion findet in der MTV-Halle in Mainz-Mombach statt, da es dort nur eingeschränkt Parkplätze gibt, wird eindringlich geraten, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, zu Fuß oder mit dem Rad anzureisen. Mobilitäts-eingeschränkte Personen aus Mombach können bei Mombach hilft einen kostenlosen Fahrdienst buchen.

Auch in Wiesbaden wird inzwischen wieder in mehreren Stadtteilen in Impfzentren geimpft. - Foto: Stadt Wiesbaden
Auch in Wiesbaden wird inzwischen wieder in mehreren Stadtteilen in Impfzentren geimpft. – Foto: Stadt Wiesbaden

In der Nachbarstadt Wiesbaden kam die Wiedereinrichtung von größeren Impfangeboten bislang nur eher langsam voran, doch auch das ändert sich inzwischen: Ab Donnerstag, 23. Dezember, wird nun auch ein Impfzentrum in der Turnhalle der alten Freiherr-vom-Stein Schule in Biebrich seinen Betrieb aufnehmen. Das Impfzentrum sei montags bis freitags von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, geimpft werde hier ohne Anmeldung, teilte die Stadt Wiesbaden nun mit. Daneben gibt es inzwischen wieder Impfzentren im Bürgerhaus in Erbenheim sowie im Stadtteilzentrum am Schelmengraben, dort würden zurzeit knapp 200 bis 250 Impfungen pro Tag durchgeführt.

„Damit sind die Kapazitäten nur etwa bis zur Hälfte ausgelastet“, heißt es in Wiesbaden weiter: Wer sich noch vor Weihnachten oder zwischen den Jahren impfen lassen möchte, könne einfach ohne Termin zu einer der Impfstellen kommen, geöffnet ist jeweils von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr. Am 24. Dezember und am 31. Dezember seien die Impfzentren aber jeweils geschlossen. Stadtweit gebe es inzwischen zudem 25 Teststellen, um sich auf das Coronavirus testen zu lassen, über die Weihnachtsfeiertage hätten 18 der 25 Teststellen geöffnet. Zusätzlich bestehe auch über die Feiertage und auf Anfrage die Möglichkeit für mobile Testungen, teilte die Stadt weiter mit – Informationen dazu hier im Internet.

Info& auf Mainz&: Die offene Impfaktion des DRK in Mainz-Hechtsheim findet am 28. Dezember 2021 im Bürgerhaus Mainz-Hechtsheim, Am Heuergrund 8 von 09.00 Uhr bis 16.00 Uhr statt, eine Anmeldung ist hier nicht notwendig. Ausführliche Infos dazu auf der Website www.drk-hechtsheim.de. Neujahrsimpfen von „Mombach hilft“ am 2. Januar 2022 in Mombach in der MTV-Halle in der Turnerstraße 31-33, geimpft wird an diesem Tag von 10.00 Uhr bis 20.30 Uhr, Anmeldungen bitte hier über das Portal im Internet. Infos zum kostenlosen Fahrdienst bei der ersten Vorstandsvorsitzenden von Mombach hilft, Daniela Gönner, unter Telefon 015231701948.

 

 

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