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Start 2016 Oktober

Monatsarchive: Oktober 2016

Taubertsbergbad: Lehrschwimmbecken wieder offen – Insolvenzverfahren wird im November eröffnet

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Es geht voran am Taubertsbergbad, nach der Ankündigung der Insolvenz des bisherigen Betreibers Deyle Anfang September, werden nun die Weichen für das Insolvenzverfahren gestellt. Am Montag wurde bei einem Termin im Taubertsbergbad bekannt: Das offizielle Insolvenzverfahren wird Anfang November eröffnet. Am Montag wurde zunächst einmal das Lehrschwimmbecken wiedereröffnet, das zweite Schwimmbecken im Hallenbad war wegen defekter Fliesen monatelang gesperrt. Nun darf hier wieder geschwommen werden – die Kosten für die Renovierung übernahm die Stadt. Das Ziel: Das Bad für die Besucher attraktiv halten, damit der Betrieb weiter gehen kann.

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Auch im Lehrschwimmbecken des Taubertsbergbades darf nun wieder geschwommen werden: die Sanierung kommt voran – Foto: Taubertsbergbad

„Wir hatten versprochen, das Lehrschwimmbecken nach den Herbstferien rechtzeitig zum Schulbeginn wieder in Betrieb nehmen zu können, das ist uns gelungen“, sagte Stadtsprecher Marc André Glöckner auf Mainz&-Anfrage nach dem Termin. Das Becken wurde repariert, die Fliesen erneuert, die Arbeiten wurden  von der Gebäudewirtschaft Mainz ausgeführt. Damit sei der größte Mangel im Bad behoben, nun sollten sukzessive die weiteren Mängel folgen, sagte Glöckner. Als nächstes sollen so etwa marode Duschköpfe ausgetauscht, ein Zeit- und Maßnahmenplan erstellt werden. Oberstes Ziel sei, „dass das Bad offen bleibt und der Betrieb weiter besteht“, betonte er.

Anfang September war bekannt geworden, dass Schwimmbadbetreiber Uwe Deyle Insolvenz anmelden musste. Schon seit Monaten hatten sich die Mängel im Bad gehäuft: Defekte Duschen und Spinde, kaputte Fliesen, defekte Anlagen – die Mängelliste war lang, Deyle investierte offenbar schon seit geraumer Zeit nicht mehr in den Erhalt des Bades. Die Stadt war sauer, man habe aber keine Handhabe gehabt, sagt Sportdezernent und Bürgermeister Günter Beck (Grüne). Die Insolvenz wurde deshalb fast schon mit Erleichterung aufgenommen: Endlich ist der monatelange Stillstand samt Abtauchen des Betreibers beendet, die Lage immerhin klar.

Bei der Stadt hat seither offenbar die Suche nach einem neuen Betreiber begonnen, wie Mainz& Anfang Oktober berichtete. Glöckner sagte dazu nun auf Mainz&-Anfrage, im Vordergrund stehe vor allem ein zukunftsfähiges Betreibermodell zu finden. Eher unwahrscheinlich sei, dass das Bad wieder vollständig zurück in städtische Hand gehe. „Denkbar ist, dass man mit einem Privaten ein Konstrukt findet oder mit einer stadtnahen Gesellschaft“, sagte der Stadtsprecher. Theoretisch denkbar ist zwar auch noch, dass Deyle selbst nach der reinigenden Insolvenz weitermacht, das ist praktisch aber kaum vorstellbar: Das Tischtuch zwischen dem Betreiber und der Stadt ist ziemlich zerschnitten, blieb Deyle zuletzt doch auch die Pacht schuldig und verhielt sich offenbar auch sonst nicht sonderlich kooperativ.

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Schöne neue Taubertsbergwelt – lange ist es her… – Fotos: Taubertsbergbad

Die Stadt wolle deshalb jetzt erst einmal in den kommenden Monaten die Zahlen sichten und die Wirtschaftlichkeit des Bades bewerten, sagte Glöckner: „Wir haben jetzt erstmals Zugriff auf die Kennzahlen und können Daten erheben und die abgleichen mit unseren Vorlagen. Wir wollen uns selbst ein Bild machen.“

Fakt ist aber auch: Herr über das Verfahren ist der Insolvenzverwalter, die Mainzer Anwaltskanzlei Kallenberg, Knaupe und Tews. Die fungiert derzeit als vorläufiger Insolvenzverwalter und wird voraussichtlich bei Eröffnung des offiziellen Insolvenzverfahrens durch ein Gericht Anfang November dann auch ordentlicher Insolvenzverwalter werden. Nach Eröffnung des Verfahrens haben die Verwalter mindestens drei Monate Zeit eine Lösung zu finden. Als Verwalter haben die Rechtsanwälte dann alle Rechte eines Geschäftsführers – und können auch Verträge auflösen.

Vor diesem Hintergrund hatte es denn auch bereits Gespräche zwischen der Stadt Mainz und dem Insolvenzverwalter mit Blick auf die Vertragsgestaltung und vor allem die Kosten des Bades gegeben. Glöckner sagte nun, man habe sich darauf geeinigt, dass die Stadt auf die Pachteinnahmen verzichte, aber die vereinbarten Zuschüsse zum Schulsportbetrieb weiter zahlen werde. Damit verzichtet die Stadt auf eine Million Euro an Einnahmen, zahlt aber die eine Million Euro an Zuschüssen weiter.

Auch über die laufenden Kosten einigte man sich: Größere Reparaturmaßnahmen trägt die Stadt als Besitzerin des Schwimmbades. Was die Kosten des laufenden Betriebes angeht kann das Schwimmbad aber offenbar weitgehend kostendeckend arbeiten und aus den laufenden Einnahmen die Betriebskosten decken. Das sind keine schlechten Voraussetzungen für einen Weiterbetrieb. Also Mainzer: Schwimmen gehen für den Erhalt des Taubertsbergbades. 😉

Info& auf Mainz&: Öffnungszeiten, Eintrittspreise und alle anderen Infos zum Taubertsbergbad hier im Internet. Einen ausführlichen Artikel zur Insolvenz des Betreibers Uwe Deyle findet Ihr hier bei Mainz& und hier die Reaktion der Stadt darauf.

 

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Achtung, Uhr umstellen! Samstag Nacht endet die Sommerzeit – Sonntag Mantelsonntag

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Tja, jetzt ist der Sommer endgültig passé, Samstagabend wird die Uhr wieder auf die Winterzeit zurückgestellt. Das Schlechte: Schlagartig wird es ab morgen früher dunkel, der Winter nähert sich mit Macht. Das Gute daran: Wir können eine Stunde länger schlafen, und das ist ja nie verkehrt. 😉 Immerhin wurde uns die eine Stunde im Frühjahr bei der Umstellung auf die Sommerzeit gestohlen, jetzt bekommen wir sie zurück. Wie Ihr Euch merken könnt, in welche Richtung die Uhr umgestellt werden muss? Dafür gibt es einen einfachen Trick.

Kleine Geschäfte braucht die Stadt - hier: die Annabatterie in der Neustadt - GFoto: gik
Jetzt stehen die Stühle wieder drinnen, die Winterzeit ist da – Foto: gik

Das Zauberwort heißt Gartenstühle: Wird es Sommer, stellt man die Gartenstühle vor die Tür, also raus – und damit die Uhr vorwärts. Wird es aber Winter, holt man gemeinhin die Gartenstühle wieder ins Haus, stellt sie also zurück – und damit auch die Uhr. Finden wir eine geniale Eselsbrücke. Also dürfte Ihr in der Nacht von Samstag auf Sonntag um 2.00 Uhr die Uhr für eine Stunde anhalten.

Mantelsonntag: Shoppen zwischen 13.00 und 18.00 Uhr

Am Sonntag habt Ihr dann volle Energie – und könnt die etwa für den Mainzer Mantelsonntag aufwenden. Von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr könnt Ihr in der Innenstadt bummeln und shoppen, aber Achtung: Es werden auch zahlreiche Wiesbadener erwartet. 😉 Dafür pilgern die Mainzer dann ja am 1. November über die Brücken zum Shoppen in Hessen, dort ist nämlich Allerheiligen kein Feiertag. Dafür bekommen die Hessen 2017 endlich auch mal eine Gelegenheit zum Ausschlafen in dieser Jahreszeit: Der 31. Oktober wird nämlich 2017 Feiertag, und das bundesweit, also auch bei uns. Grund ist der 500. Jahrestag der Reformation, und der 31. Oktober ist ja bekanntlich nicht nur Halloween, sondern eben auch der Reformationstag.

Am Sonntag vor Allerheiligen veranstalten traditionell die Mainzer ihren verkaufsoffenen Sonntag, um den Hessen etwas Geld aus den Taschen zu ziehen. 😉 Nein, im Ernst: Der Mantelsonntag geht natürlich auf eine lange Tradition zurück, die tatsächlich etwas mit Mänteln zu tun hat. Vor dem Winter nämlich kamen die Bauern in früheren Jahrhunderten in die Stadt, um sich neue Wintermäntel zu kaufen.

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Uhr umstellen nicht vergessen! – Foto: gik

Dijon-Burgundermarkt, ÖPNV umgeleitet und verstärkt

Heute ist der Mantelsonntag eine wunderbare Gelegenheit für die Einzelhändler, den Umsatz vor dem Winter noch einmal anzukurbeln. In der Innenstadt bieten auch einige Schausteller Karussells und Stände an, es gibt Weinstände und den Burgundermarkt mit Leckereien aus der Mainzer Partnerstadt Dijon. Eine Apfelverteilaktion findet auch wieder statt, und die Polizei klärt über Einbruchsschutz rechtzeitig zur dunklen Jahreszeit auf.

Die Mainzer Verkehrsbetriebe bieten ein Sonderticket, das Mainz-trifft-sich-Ticket an, mit dem bis zu fünf Personen für 5,-Euro in die Stadt und zurück fahren können. In den Parkhäusern gilt Parken für 5,- Euro für den ganzen Tag, viele Einzelhändler erstatten die Parkkosten beim Einkauf sogar ganz. An der Ludwigsstraße wiederum steht ein Gepäckbus, wo Ihr zwischendurch Eure Einkäufe deponieren könnt! Die LU übrigens ist am Sonntag komplett gesperrt.

Achtung: Weil am Sonntag auch eine Großübung in den Eisenbahntunneln am Bahnhof stattfindet, fahren zwischen Mainz und Wiesbaden sowie zwischen Bahnhof Römisches Theater und Hauptbahnhof Mainz keine S-Bahnen! Ersatz gibt’s per Bus, dafür sind andere Buslinien verstärkt – alle Infos dazu hier bei der MVG.

Info& auf Mainz&: Umstellung auf Winterzeit in der Nacht vom 29. auf den 30. Oktober 2016. Um genau 2.00 Uhr wird die Uhr für eine Stunde angehalten oder um 3.00 Uhr auf 2.00 Uhr zurückgestellt. Mantelsonntag am 30. Oktober 2016 von 13.00 Uhr bis 18.00 Uhr in der Mainzer Innenstadt. Infos dazu hier. Es gelten Sonderfahrpläne der MVG, Infos dazu hier.

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Bühne Babylon: Festival des Improvisationstheaters in drei Sprachen vom 28.-30. Oktober

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Improvisation – das ist Spontanität, Überraschung und ein ganzer Sack voll Humor, wenn Ihr also mal wieder so richtig ablachen wollt, dann habt Ihr am Wochenende dazu eine gute Möglichkeit: In der Reduit in Mainz-Kastel findet nämlich ein internationales Improvisationstheater-Festival statt. „Bühne Babylon“ heißt das Festival, zu dem sich gleich drei Nationen zur Sprachverwirrung auf der Bühne treffen: die Theatergruppen Claque Theatre aus Royal Tunbridge Wells in England, das Teatr Improwizacji Jesiotr aus Breslau in Polen und natürlich die Organisatoren, die Improtheatergruppe Restrisiko mit Sitz in Mainz und Wiesbaden.

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Improvisationstheater mit Restrisiko, das ist Spontanität und Theater pur – Foto: Restrisiko

Die Idee entstand durch die Stadt Wiesbaden, erzählte uns Andreas Toschka von Restrisiko, die hessische Landeshauptstadt feiert  nämlich 2016 das Jahr der Partnerschaften. Und da Turnbridge Wells und Breslau Partnerstädte von Wiesbaden sind, kommen von dort auch die beiden anderen Theatergruppen. Alle drei Gruppen spielen natürlich auch eigene Sets, aber sie wollen eben auch gemeinsam auf der Bühne stehen und zusammen vor den Augen der Zuschauer „kurze und längere Geschichten aus dem Nichts entwickeln, sprachliche und kulturelle Missverständnisse inklusive“, sagt Toschka. Spannend.

Beim Improvisationstheater ist nämlich nichts vorhersehbar und alles offen. Improvisationstheater bedeutet: Die Schauspieler agieren ohne Drehbuch, ohne vorgegebenen Text und ohne Regie, sie reagieren spontan im Augenblick und sind nur auf die Ideen und die Eingaben des Publikums ausgerichtet – das ist Theater pur. Aus dem Publikum werden ihnen Stichworte zugerufen, die sind dann Auslöser  und Leitfaden für spontan entstehende Szenen. Ihr seid also aktiver Teil des Stücks und nicht nur passive Zuschauer, wenn Ihr wollt – das  ist Interaktion mal auf ganz analoge Art und Weise und gebiert immer neue, spannende Stücke.

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Mainz&-Gewinnerinnen Julia, Nicole und Roschana freuen sich über Karten für die „Bühne Babylon“ bei der Cinelady – Foto: gik

Die Theatergruppe Restrisiko mit ihren Mitgliedern aus Mainz und Wiesbaden zelebriert diese besondere Kunstform des Theaters schon seit Jahren. Es sei einfach der Spaß an der Verwandlung, daran, in immer neue Rollen schlüpfen zu können, berichtet Toschka. „Es ist total schön, das innere Kind auf die Bühne zu lassen“, sagt seine Mitspielerin Sibylle Schröpel: „Wo kann ich sonst fremde Männer küssen oder mal ganz andere Seiten von mir zeigen?“

Improvisationstheater, das kann man übrigens lernen: Spaß an der Bühne und eine Affinität zum Schauspielen, mehr brauche es eigentlich nicht, sagt Toschka. Am Wochenende könnt Ihr das beim Festival gleich mal ausprobieren: Am Samstag gibt es eine Reihe von Workshops und Improtheaterkursen, natürlich auch auf Polnisch und Englisch, sogar für blutige Anfänger. Und am Sonntag, den 30. Oktober, gibt es am Vormittag um 11.00 Uhr eine Show für Kinder ab vier Jahren.

Ihr wollt Märchen mal selbst erfinden? Kein Problem: Ein kleiner Junge mit strubbeligem Haar, der jeden Tag 3 Wünsche frei hat? Oder ein Mädchen, das noch nicht lesen, aber mit Tieren sprechen kann? Ein kleiner Schlossgeist, der schon seit 200 Jahren davon träumt, mit den Kindern zusammen zu spielen? Alles ist möglich… „die Kinder wünschen sich was und wir legen gleich auf der Bühne los“, verspricht Toschka.

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Restrisiko im Cinestar: Die Improvisationstheatergruippe zu Gast bei Mainz& und der CineLady – Foto: gik

Freitagabend ist der Abend des Wettstreits, dann buhlen die drei Theatergruppen um die Gunst des Publikums, um 22.00 Uhr in der Late Night Show wird dann der Turm zu Babel gebaut, ein Turm aus verrückten Impro-Ideen. Samstagabend ist dann der Abend der Gemeinsamkeiten: Gemeinsam erschaffen Restrisiko, Claquer Impro und Teatr Improwizacji Jesiotr eine Welt mit und ohne Sprachbarrieren. Was gespielt wird, steht in den Sternen, die Zuschauer bestimmen wieder, wo die Reise der drei Nationen hinführt. Und um 22.00 Uhr heißt es dann Surprise, Surprise bei der Late Night-Show, dieses Mal ja vielleicht mit Gesang, Oper, Rock oder Pop, einem Happen Shakespeare oder einem Märchen für Erwachsene.. Ihr habt die Wahl!

Mit dabei sind dann natürlich auch die Mainz&-Gewinner: Eintrittskarten zum Festival gewannen vergangene Woche bei der Cinelady im Cinestar-Kino Julia Finkenauer aus Ingelheim, Nicole Bohne aus Klein-Winternheim und unsere Lottofee Roschana Steffens aus Mainz. Wir wünschen allen ganz viel Spaß beim Improtheater-Festival!

Info& aus Mainz&: Improtheater-Festival „Bühne Babylon“ vom 28. bis 30. Oktober 2016 in der Reduit in Mainz-Kastel. Abendshow jeweils um 19.30 Uhr, Eintritt: 16,- Euro, ermäßigt 12,- Euro. Um 22.00 Uhr gibt es eine Latenight-Show für nur 6,- Euro Eintritt. Ein Kombiticket für beide Abendveranstaltungen kostet 19,- Euro, ermäßigt 15,50 Euro. Die Kinderveranstaltung am Sonntag um 11.00 Uhr kostet 6,- Euro Eintritt, ermäßigt 4,- Euro. Eine Festivalkarte für alle Shows am Freitag und Samstag gibt es auch, die kostet 35,- Euro, ermäßigt 28,- Euro. Kartenreservierung geht nur noch über Restrisiko selbst, bitte hier entlang.

 

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Cinelady mit „Girl on the Train“ und Tanzen gegen die Herbst-Depression mit Willius-Senzer

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Kurz vor Halloween gibt es diesen Mittwoch genau den richtigen Film für Euch bei der Cinelady: „Girl on the Train“ verspricht Hochspannung, düstere Szenerien und ein packendes Rätsel rund um eine Frau, die sich in das Leben einer anderen träumt, aber sich dann in einem Thriller um die Frage wiederfindet: Wer bin ich? „Girl on the Train“ ist die Verfilmung des gleichnamigen Krimi-Bestsellers von Paula Hawkins. Am 26. Oktober habt Ihr die Chance, den Film schon einen Tag vor Bundesstart zu sehen. Und Mainz& tanzt mit Euch dazu in den Herbst: Zu Gast haben wir niemand anderen als die Tanzschule Willius-Senzer. Freut Euch auf Single-Tanzkurse und tanzt nie weider allein in den Herbst….

banner-cinelady-26-10-girl-on-the-trainRachel Watson fährt jeden Tag im Zug auf dem Weg in die Stadt an ihrem alten Leben vorbei: Rachel ist geschieden, ihr Ex hat wieder geheiratet und gemeinsam mit seiner Frau Anna eine Tochter. Wie deprimierend für Rachel, und so träumt sie sich in das Leben der nebenan lebenden Megan, die in ihren Augen das perfekte Leben führt. Doch eines Tages sieht sie aus dem Zug in einem Tunnel eine Frau, die sie kennt, die Frau verschwindet – und als Rachel am nächsten Tag aufwacht, ist sie verdreckt und blutig, kann sich aber an nichts mehr erinnern. Megan ist spurlos verschwunden – und Rachel gerät unaufhaltsam in einen Strudel aus Lügen, Träumen, Wunschvorstellungen und realer Gefahr…

Emily Blunt spielt eine faszinierend-verwirrte Rachel, Justin Theroux ihren Ex Tom. Emily Blunt kennt Ihr aus ihrer Rolle als neurotische Assistentin in „Der Teufel trägt Prada“, seitdem ist die Britin in Hollywood zuhause. Eigentlich immer spielt sie Rollen mit Ecken, Kanten und Mut, jetzt geht sie in „Girl on the Train“ an ihre Grenzen und durchlebt alle emotionalen Facetten intensiv und fast schon erschreckend glaubwürdig. Im CineStar ist das Kinoerlebnis eine echte Premiere: „Girl on the Train“ ist der erste CineLady Thriller-Preview.

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Abrocken beim Weihnachtsball der Tanzschule Willius-Senzer – Foto: Willius-Senzer

Und damit von Euch keiner allein in den Herbst tanzen muss, haben wir das perfekte Mittel gegen die Herbst-Depressionen: Tanzen! Mainz& präsentiert die Tanzschule Willius-Senzer, DAS Mainzer Traditionshaus in Sachen Tanz in Mainz überhaupt. Und Tradition heißt hier nun wirklich nicht langweilig: In seinen 93 Jahren des Bestehens hat sich die Schule von der klassischen Gesellschaftstanzvermittlung zu einem Hotspot modernen Tanzens entwickelt. Zumba, HipHop, Tanzfit, Salsa-Spezials, Orientalischer Tanz – bei Willius-Senzer könnt Ihr weit mehr als „nur“ Walzer & Tango lernen.

In der Tanzschule gibt es heute auch Kurse für Kinder ab drei Jahren, Cornelia Willius-Senzer gehört zudem zu den Pionieren in Sachen Rollator-Tanz – ja, das gibt es wirklich! Cornelia Willius-Senzer ist zudem Präsidentin des Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverbandes und seit März auch Landtagsabgeordnete im Mainzer Parlament für die FDP. Die Tanzschule leiten seit 2006 ihre Kinder: Tina und Patrick Willius-Senzer. Tina wiederum absolvierte in Kanada die Ausbildung der Royal Aacademy of Dancing und probte in New York schon zusammen mit Justin Timberlake, Christina Aguilera und Madonna.

Freut Euch auf Preise rund um das Thema Tanzen und viele Infos zum Fitbleiben in der dunklen Jahreszeit.

Info& auf Mainz&: CineLady im Mainzer Cinestar-Kino am Mittwoch, 26. Oktober 2016, mit dem Preview des Krimi-Thrillers „Girl on the Train“. Los geht’s um 19.45 Uhr, vorher warten im Foyer ein Glas Prosecco, eine Maxi und Mainz& mit der Tanzschule Willius-Senzer auf Euch! Infos zum Film und Karten hier im Internet, Infos zur Tanzschule unter www.willius-senzer.de.

 

 

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UPDATE Horror-Clowns: Polizei will Fälle konsequent verfolgen – LKA rät: laut Schreien, Hilfe holen

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Sie sind derzeit in aller Munde: Das Phänomen der Horror-Clowns soll sich derzeit auch in Deutschland breit machen. Dabei handelt es sich um Menschen, die in verzerrten Clownmasken nach dem Vorbild von Horrorfilmen Menschen auflauern und sie angreifen und erschrecken. Oft spielen dabei Äxte oder Kettensägen eine Rolle, diese miese „Tradition“ aus den USA greift nun offenbar bei uns um sich. In Mainz allerdings ist der Polizei bisher immer noch keine einzige Sichtung eines Horror-Clowns bekannt, von Fällen in Weisenau oder in der Neustadt war hier auch am Mittwoch nichts bekannt. In Rheinland-Pfalz wurden bislang 36 Fälle gezählt. Das Landeskriminalamt (LKA) gibt nun Tipps, die wichtigsten: Laut schreien und die Polizei rufen.

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Clownfiguren in Mainzer Rosenmontagszug 2014 – diese hier sind aber nett… – Foto: gik

Horror-Clown, Gruselclowns, Killer-Clowns, es gibt viele Namen für ein Phänomen, das vor allem eines ist: nicht lustig. Was immer sich die Akteure dabei denken, sie unterschätzen reale Gefahren. Das scheinbar harmlose Erschrecken anderer Menschen kann zu ganz realen Herzinfarkten, Verletzungen oder gar Straftaten führen. „Beim Maskieren selbst verläuft die Grenze zwischen reinem Erschrecken und einem direkten Angriff fließend“, warnte das Landeskriminalamt Rheinland-Pfalz nun. Die Angstzustände der Opfer könnten geradewegs zu Unfällen führen.

Lewentz: Horror-Clowns werden verfolgt

Die Behörden befürchten nämlich, dass die Horror-Umtriebe in der Woche vor Halloween – dem 31. Oktober – noch deutlich zunehmen. Allein in den vergangenen fünf Tagen wurden in Rheinland-Pfalz 36 Fälle von Horror-Clowns gemeldet. Im Internet, vor allem auf Facebook, tauchten angebliche Meldungen von Gruselclown-Sichtungen auf – die Mainzer Polizei weist ausdrücklich darauf hin, dass dies bislang alles Falschmeldungen sind. Also bitte nicht alles glauben und Euch nicht unnötig Angst machen lassen! Reale Fälle bitte sofort der Polizei melden, die ermittelt dann.

Wenn der Clown den Rücken wärmt - Foto: gik
Wenn der Clown hinter dem Rücken zum Schrecken wird… Nein: der ist doch total süß! – Foto: gik

Tipps: Dunkle Wege meiden, laut schreien, Polizei rufen

Und die Sicherheitsleute geben Tipps, wie Ihr sicher durch die dunklen Nächte vor Halloween kommt: möglichst gut beleuchtete und belebte Wege nutzen, düstere Ecken meiden. Und: Achtet auf Eure Umgebung! „Bedenken Sie beim Tragen von Kopfhörern, dass Sie gegebenenfalls auf auffällige Geräusche nicht oder erst verspätet reagieren können“, mahnt das LKA.

Sollte Euch doch ein Horror-Typ in Maske begegnen, solltet Ihr sofort die Polizei rufen – und vor allem laut werden. „Schreien Sie laut, das verunsichert Täter und erregt Aufmerksamkeit“, rät das LKA: „Rufen Sie aus sicherer Entfernung laut in Richtung Täter: ‚Ich habe die Polizei gerufen!'“ Versucht Euch das Aussehen des Täters zu merken, aber haltet flüchtende Täter nicht auf oder greift sie gar körperlich oder verbal an – das könnte nach hinten losgehen. Lieber Abstand halten und ein Foto machen – das freut die Ermittler der Polizei.

Und helft anderen Opfern, falls Ihr könnt – gemeinsam ist man stärker, und man kann ja auch als Sicherheit den Raum im eigenen Auto oder im Geschäft anbieten. „Andere Menschen müssen mobilisiert werden“, sagt das LKA, deshalb gelte: Andere gezielt ansprechen, dann helfen sie meist gerne. In Mainz sowieso. 😉 Und überhaupt haben Mainzer ja eher eine Vorliebe für wirklich lustige Clowns, Bajazze und andere Eulenspiegel-ähnliche Narren – der 11.11. ist auch wieder bald… Das zu pervertieren? Geht ja gar nicht. An Halloween selbst solltet Ihr übrigens Eure Kids bei den Streifzügen in der Nachbarschaft lieber begleiten, rät das LKA – das schreckt mögliche Horror-Scherzkekse durchaus ab.

Info& auf Mainz&: Mehr zu den Verhaltenstipps des Landeskriminalamtes lest Ihr hier im Internet. Die Polizei erreicht Ihr ganz klassisch über den Notruf 110.

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Erste Luther-Bibel und frühe Luther-Schriften als Weltdokumentenerbe der Unesco – Vortrag in Mainz

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2017 wird ja das Reformationsjubiläum groß gefeiert, sind es dann doch genau 500 Jahre, dass ein gewisser Martin Luther zu Wittenberge 95 Thesen an eine Kirchentür anschlug – und damit eine Weltrevolution auslöste, die nichts weniger als den Protestantismus und eine generelle Aufklärung des Christentums einläutete. Diese Thesen, weitere Schriften Luthers sowie seine erste Bibelübersetzung ins Deutsche sind inzwischen Teil des Weltdokumentenerbes der Menschheit, verwaltet von der Unesco. Am Dienstag. den 25. Oktober, gibt es dazu einen spannenden Vortrag in der Mainzer Christuskirche, dann wird unter anderem auch die erste Lutherbibel von 1534 vorgestellt samt der 117 Cranach-Holzschnitte.

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Um die erste Lutherbibel auf Deutsch geht es am 25.10. in einem Vortragsabend in Mainz – Foto: gik

Die erste Bibelübersetzung in deutsche Sprache war ein Meilenstein in der Kirchengeschichte, machte sie es doch dem ganz normalen Menschen erstmals möglich, die Schrift mit eigenen Worten zu hören und zu verstehen – unmittelbar also, ohne die Vermittlung der Priester. Es war ein Schritt hin zu Aufklärung und Mündigkeit der Gläubigen, und es war natürlich die Erfindung eines Mainzers, die diesen Prozess nachhaltig beförderte: Johannes Gutenberg legte mit seiner Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern den Grundstein für eine massenhafte Verbreitung von Wissen. Luther nutzte mit seinen Flugschriften genau diese neue technische Möglichkeit zur Verbreitung seiner Thesen.

Und um diese Flugblätter, Flugschriften, gedruckten Predigten und Lieder geht es auch am Dienstagabend in dem Vortragsabend: Irene Dingel, Professorin für Kirchengeschichte in Mainz, stellt diese frühen Schriften Luthers vor, die im Unesco-Welterbe nun eigens geschützt sind, und gibt auch eine kleine Einführung in die Grundlagen der Reformation. Danach stellt der Mainzer Buchwissenschaftler Professor Stephan Füssel die erste vollständige Lutherbibel aus dem Jahr 1534 vor und geht dabei sowohl auf deren spezifische Rolle bei der Vermittlung der Texte des Glaubens für den „gemeinen Mann“ ein, als auch auf die herausragende buchkünstlerische Gestaltung durch die 117 Holzschnitte aus der Werkstatt von Lucas Cranach.

Moderiert wird der Abend von Pfarrer Rainer Beier vom Evangelischen Dekanat Mainz. Der Taschen-Verlag stellt eine Sonderedition des Bibel-Faksimiles aus der Herzogin Anna Amalia Bibliothek in Weimar bereit. Zu dem Vortragsabend laden das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG), das Evangelische Dekanat Mainz und das Institut für Buchwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) ein.

Info& auf Mainz&: Vortragsabend „Die Grundlagen der Reformation: Frühe Luther-Schriften im Weltdokumentenerbe der UNESCO“ am Dienstag, 25. Oktober 2016, um 19.00 Uhr in der Christuskirche in der Kaiserstraße. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.

 

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Streit um Zentrenkonzept der Stadt Mainz geht weiter – Scharfe Kritik von Möbel Martin-Chef

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Der Streit ums Mainzer Zentrenkonzept geht heftig weiter, nun meldete sich der Geschäftsführer des Mainzer Möbelhauses Martin zu Wort – mit heftiger Kritik an der Stadt Mainz: Das Zentrenkonzept sei veraltet, die Stadt aber blockiere jegliche Neuerung und sei „zu keiner zielführenden Lösung bereit“, sagte Filialchef Peter Metzger im Interview mit der „Allgemeinen Zeitung“. Damit schade die Stadtspitze dem Einkaufsstandort Mainz, weil viel Kaufkraft ins Umland abziehe – etwa zum neuen Globus Einkaufsmarkt in Rüsselsheim. Die Stadt weist nun die Kritik zurück: Metzgers Äußerungen seien „wenig an der Realität orientiert“, das Zentrenkonzept weiter richtig.

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Möbel Martin-Filialleiter Peter Metzger bei der Eröffnung 2012 im Antenne Mainz-Interview – Foto: gik, Quelle Youtube

Erst vor wenigen Wochen hatte der Stadtvorstand das Mainzer Zentrenkonzept verlängert und nur einige wenige neue Ausnahmen zugelassen. Das Zentrenkonzept definiert, welche Waren nur in der Innenstadt verkauft werden dürfen und welche auf der Grünen Wiese, die Stadt will damit die Innenstadt vor Kaufkraftabfluss schützen. Allerdings steht das Konzept massiv in der Kritik: Trotz Schutzkonzept nämlich wandern die Einkaufenden derzeit aus Mainz ins Umland ab, der Branchenmix wird als unattraktiv empfunden, den Kunden fehlen bestimmte Läden.

Tauziehen um Decathlon

Vor allem um die Ansiedlung des Sportmarktes Decathlon gibt es seit Jahren ein Tauziehen – bislang nämlich verhinderte die Stadt mit ihren Angeboten die Ansiedlung des überaus beliebten Sportartikelherstellers aus Frankreich. So fahren die Mainzer stattdessen nach Wallau oder Ingelheim. Möbel Martin kaufte vor Jahren nicht nur sein Grundstück im Hechtsheimer Gewerbegebiet an der Messe, sondern auch benachbarte Grundstücke – mit dem Ziel, hier weitere Einkaufsmärkte anzusiedeln. Einen Decathlon wollte man hier haben, die Stadt Mainz sagte mit Verweis auf das Zentrenkonzept Nein.

Gerade erst forderte Wirtschaftsdezernent Christopher Sitte (FDP) im Mainz&-Interview die Franzosen auf, sich flexibler zu zeigen, die Frage ist allerdings: Warum sollten sie? Die Sportartikelkette plant stattdessen derzeit Märkte in Wiesbaden und womöglich Rüsselsheim, das wären erneut Märkte vor den Toren von Mainz, die Kaufkraft ins Umland abfließen lassen würden.

Metzger: Stadt zu keiner zielführenden Lösung bereit

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Mit leeren Feldern wirbt übrigens die Grundstücksgesellschaft der Stadt auf ihrer Homepage für den Wirtschaftspark an der Messe… – Foto: gik

Nun wirft Möbel Martin-Filialleiter Metzger der Stadt praktisch systematische Behinderung einer Ansiedlung jedweden Marktes in der Nachbarschaft seines Hauses vor. Es gebe zwar eine ganze Reihe von Interessenten, sagte Metzger, „wir scheitern aber immer wieder am Mainzer Zentrenkonzept, einem der restriktivsten in ganz Deutschland.“ Das erlaube nämlich nur fünf Prozent des Verkaufs zentrenrelevanter Waren außerhalb der Innenstadt, deutschlandweit liege dieser Wert aber bei zehn Prozent. Und die Stadt sei „zu keiner zielführenden Lösung bereit“, klagte Metzger.

So blockiere die Stadt etwa auch die Ansiedlung von Babyfachmärkten, für die die Innenstadt nicht in Frage komme. Auch habe Mainz die Chance vertan, den Globus hier anzusiedeln – nun gebe es ihn nur 13 Kilometer entfernt in Rüsselsheim. Auf dem dortigen Parkplatz aber habe er „fast nur Mainzer Kennzeichen“ gesehen, berichtete Metzger. Das Zentrenkonzept sei ein „Konkurrenzverhinderungskonzept“ und schade der Stadt.

Stadt Mainz: Metzger soll sich mal „an realen Verhältnissen“ orientieren

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Diese Leerstände zeigt der Leerstandsmelder von Mainz aktuell an – wobei nicht alle Leerstände dort verifiziert sind. – Foto: gik

Die Stadt Mainz kontert, in dem sie Metzger „fragwürdige oder falsche“ Darstellung vorwirft. Mainz habe keineswegs das „restriktivste Zentrenkonzept in Deutschland“, bundesweit reiche die Spanne der zulässigen Nebensortimente von 3 Prozent bis zumeist 10 Prozent. Die Sortimentslisten seien „in fast allen deutschen Großstädten identisch“, Sportartikel überall zentrenrelevant. „Die geschilderte 5-Prozent-Quote für Mainz entspricht hingegen den Realitäten“, heißt es weiter – was immer das heißen mag.

Die Ansiedlung von Decathlon bei Möbel Martin sei daran gescheitert, dass dieser rund 70 Prozent Verkauf im Nebensortiment gefordert und dies „durch einen schwer nachvollziehbaren Berechnungsmodus“ habe „verschleiern“ wollen. Für die Sichtweise, dass der Innenstadthandel von einer Decathlon-Ansiedlung profitieren werde, habe „ein Nachweis dieser These nie plausibel dargelegt werden können.“ Und dass auf dem Globus-Parkplatz in Rüsselsheim fast nur Mainzer Kennzeichen zu finden seien, „verwundert doch sehr.“

Schließlich verweist die Stadt in ihrer Pressemitteilung noch darauf, dass Möbel Martin bei seiner Ansiedlung „weitreichende Ausnahmen ermöglicht wurden, die sonst an anderen Stellen des Stadtgebietes unzulässig sind.“ Man sei ja “ für einen faktenbasierten Austausch stets gern bereit, Metzgers Beitrag sei aber „wenig an den realen Verhältnissen orientiert.“

Realitätsverlust in Mainz?

Kommentar& auf Mainz&: Wer bestimmt eigentlich in Mainz, was „die Realität“ ist? Oder anders gefragt: Wie kommt die Stadt Mainz eigentlich dazu, einem renommierten Mainzer Geschäftsmann abzusprechen, dass seine Wahrnehmung der Realität entspricht? Das ist doch ein starkes Stück: Da beklagt sich ein engagierter Einzelhändler über Blockaden, Behinderungen und fehlende Unterstützung – und die Stadt hat nichts Besseres zu tun, als ihm Realitätsverlust vorzuwerfen. So schafft man in der Tat ein Klima, in dem sich Geschäftsleute mit Begeisterung für eine Stadt engagieren… Ironie aus.

Shoppen am Brandzentrum
Attraktive Mainzer Innenstadt? – Foto: gik

Im Ernst: Wie viele Warnschüsse will die Stadt Mainz eigentlich noch ignorieren? Firmen wandern ab, eine Spedition klagt explizit über mangelnde Unterstützung, Fachmärkte meiden Mainz und eröffnen vor der Haustür auf der hessischen Seite. Aber Nein, hier läuft gar nichts schief. Stattdessen hält man stur an seiner Linie fest und trägt das Zentrenkonzept wie eine heilige Monstranz vor sich her. Aber wo sind denn die großen Ansiedlungen, die ganzen neuen Geschäfte in Mainz?

Ja, kommende Woche eröffnet in Weisenau das „Scheck-In Center“ – aber im alten real,-Markt. Ein zusätzliches Angebot ist das nicht, hier wird lediglich eine Lücke gestopft. Die letzte große Neueröffnung war Möbel Martin selbst, die Wiesen daneben aber sind noch immer gähnend leer, und das seit Jahren. Da muss man sich als Stadt doch mal fragen: Ist das im Sinne von Mainz? Hilft das jemandem weiter? Was tut man denn dagegen?

Decathlon dürfte nach den Retourkutschen und Vorwürfen der Stadt langsam endgültig die Nase voll haben von Mainzer Ansiedlungspolitik. Und WARUM hat denn Globus abgewunken, sich in Mainz anzusiedeln? Und wer bezweifelt, dass der Globus-Parkplatz voller Mainzer Autos ist, der sollte vielleicht einfach mal hinfahren. Denn auch zahlreiche Mainz&-Leser berichteten, sie würden dort mit großer Begeisterung einkaufen. Viele davon kommen übrigens auch aus dem rheinhessischen Hinterland, Menschen, die sonst in Mainz einkaufen würden.

Die Welt dreht sich, das Internet lockt mit Warenvielfalt und Rabatten, die Mainzer fahren gerne nach Hessen zum Shoppen – wann, so fragt man sich, fängt man im Mainzer Rathaus an, die Realität zur Kenntnis zu nehmen?

Info& auf Mainz&: Das große Mainz&-Interview mit Dezernent Sitte zur Einkaufsstadt Mainz findet Ihr hier auf Mainz&. Zahlen, unsere Analyse und die Kritik der Mainz&-Leser in diesem Artikel. Zum Leerstandsmelder geht’s übrigens hier entlang.

 

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5 Jahre Nordwestlandebahn Frankfurt – 5 Jahre Protest gegen Fluglärm – Samstag Demo

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Heute ist es genau fünf Jahre her, dass am Frankfurter Flughafen die Nordwestlandebahn eingeweiht wurde. Es war der Tag, an dem sich der Fluglärm in der Region Mainz/Rheinhessen schlagartig vervielfachte: Statt einer führen seither zwei parallele Anflugrouten direkt über das Mainzer Stadtgebiet, statt einer dröhnen zwei Perlenschnüre landender Flieger über den Mainzer Süden. Oberstadt, Bretzenheim, Marienborn, Uniklinik – ganze Bereiche der Stadt wurden völlig neu mit Fluglärm überzogen. Doch das hatte Folgen: Fünf Jahre Fluglärm, das sind auch fünf Jahre bislang beispielloser Widerstand und Protest.

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Die Quelle des Lärms: Die neue Nordwestlandebahn am Frankfurter Flughafen – Foto: Fraport

Es war am 21. Oktober 2011, als der Flughafen-Betreiber Fraport die neue Nordwestlandebahn mit Pomp und Trompeten einweihte, erster Landegast war übrigens Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Unten am Boden jedoch waren die Menschen fassungslos, wie laut die neue Bahn das Leben am Boden machte. Und sie ließen es nicht beim Staunen: Aus dem Schock über den Verlust von Lebensqualität, Gesundheit und Gartennutzung wurde eine der größten und am längsten dauernden Protestbewegungen der Republik.

Rund 160 Montagsdemos und 50 Mahnwachen gegen Fluglärm

Seit dem 14. November 2011 treffen sich jeden, und wirklich JEDEN, Montag Hunderte von ganz normalen Menschen aus der Rhein-Main-Region zum Protest am Flughafen, im Terminal 1, mitten zwischen den Reisenden, den Abfertigungsschaltern, den Läden. Mit Trillerpfeifen und Banner tragen sie Lärm und Protest dorthin zurück, wo er herkommt: an den Flughafen selbst. Am Montag, dem 28. September 2015, wurde die 150. Montagsdemonstration begangen, dazu kamen bis heute weitere 50 Mahnwachen. Seither sind die Protestierenden schon wieder ein Jahr älter, nur leiser ist es am Himmel über Mainz noch immer nicht geworden.

„Aufgeben gilt nicht“, heißt es dennoch bei der Initiative gegen Fluglärm in Mainz, die sich in den vergangenen Jahren zum aktivsten Akteur der ganzen Region im Kampf gegen den Lärm vom Himmel entwickelt hat. „Ohne die Mainzer liefe viel weniger“, hieß es anlässlich der 150. Montagsdemo respektvoll beim Bündnis der Bürgerinitiativen in Frankfurt. „Unserer Protestbewegung ist es zweifelsohne gelungen, dass Thema Fluglärm in die breite Öffentlichkeit zu tragen“, sagen die Mainzer – wie wahr: Unter den Protestierenden am Flughafen sind Anwälte, Beamte und sogar Politiker, aber auch Ärzte – der Mainzer Kardiologe Thomas Münzel etwa wurde zu einem Fluglärmgegner an vorderster Front.

Porträt Thomas Münzel auf Dach Uniklinik
Streiter gegen den Fluglärm: Der Kardiologe Thomas Münzel auf dem Dach der Mainzer Uniklinik – Foto: gik

Studien belegen Gesundheitsfolgen von Fluglärm

Münzel ist Direktor der Kardiologie an der Universitätsmedizin Mainz, nach der Eröffnung der Nordwestlandebahn schlug er massiv Alarm: Es könne doch wohl nicht sein, dass er in seiner Klinik Menschen gegen Herzinfarkte, Stress und Herz-Kreislauf-Beschwerden behandeln solle – und dann werde ihm eine veritable Anflugschneise direkt übers Haus gelegt. Münzel beließ es nicht beim Schimpfen: In mehreren Studien forschte er intensiv nach den Folgen von Fluglärm und wies nach, dass etwa Nachtfluglärm zu einem vermehrten Auftreten von Bluthochdruck und zu mehr Herzinfarkten und Schlaganfällen führt – und dies unabhängig davon, ob man sich über den Lärm ärgert oder nicht.

Und Münzel ist nicht der einzige: Im April 2011 vergab das Land Hessen den Auftrag für die größte bisher in Deutschland in Auftrag gegebene Gesundheitsstudie in Sachen Fluglärm. Auch NORAH stellte einen signifikanten Zusammenhang zwischen Fluglärm und dem Auftreten von Herzinfarkten, Schlaganfällen, Herzschwäche und sogar Depressionen fest. Die NORAH-Kinderstudie belegte sogar, dass der Lärm von oben Kinder an der Entwicklung hindert – das Lesenlernen wurde zum Teil um bis zu einem Monat verzögert.

Damit gibt es zum ersten Mal in Deutschland umfangreiche wissenschaftliche Studien, die die Schädlichkeit von Fluglärm wissenschaftlich belegen – ohne die massenhaften Proteste der Menschen sowie die oft auch inhaltlich fundierte Arbeit der Fluglärminitiativen hätte es das nicht gegeben. Die Studien wiederum setzen die Politik unter Druck, endlich mehr gegen Fluglärm zu tun. Und genau da tat sich in den vergangenen fünf Jahren erstaunlich viel: Erstmals überhaupt erkannte die Politik an, dass Fluglärm ein Problem ist.

Fluglärmpausen, Nachtflugverbot, Messungen – Politik musste reagieren

Mit dem Eintritt der Grünen in die hessische Landesregierung erhöhte sich zudem deutlich der Druck auf den Flughafenbetreiber Fraport, mehr Rücksicht auf die Region zu nehmen. Fluglärmpausen, leisere Flugzeuge, veränderte Landegebühren, die sich an Lärmemissionen der Flugzeuge orientieren – alles das gäbe es nicht ohne den Protest der Fluglärmgegner. Auch das Nachtflugverbot zwischen 23.00 Uhr und 5.00 Uhr morgens war ein Ergebnis der Proteste und der (unvollendet gebliebenen) Mediation zum Ausbau.

„Wir erzwingen mit unseren Argumenten immer wieder Diskussionen um die Notwendigkeit und die negativen Folgen des Ausbaus“, betont denn auch Thomas Scheffler, Sprecher des Bündnisses der Bürgerinitiativen, zum Jahrestag heute. Nachtflugverbot, Ausbauverzögerungen, NORAH-Studie, mehr Lärmmessstationen und Beginn von Messungen der Ultrafeinstaubimmissionen seien „Folgen unseres andauernden und sachverständigen Widerstands.“

Suchbild mit Politikern in der Menge: es sidn mindestens zwei... - Foto: gik
Montagsdemo im Terminal 1 des Frankfurter Flughafens – Foto: gik

„Es ist Bewegung in die Diskussion gekommen“

„Gerade in den letzten Monaten ist wieder viel Bewegung in die Fluglärmdiskussion gekommen“, bilanziert auch die Mainzer Initiative gegen Fluglärm und verweist auf die jüngste Initiative des hessischen Wirtschaftsministers Tarek Al-Wazir (Grüne) zur Einführung einer Lärmobergrenze. Tatsächlich schickt sich damit eine hessische Landesregierung erstmals an, dem Flughafen eine Grenze aufzuzeigen – das war bislang undenkbar. Die Luftverkehrswirtschaft schäumte und sprach von einem „Tabubruch“ des Ministers. Der Haken dabei: Leiser als derzeit soll es erst einmal nicht werden – was auf harsche Kritik der Betroffenen in der Region stieß.

Denn die einst für den Ausbau angesetzten Prognosen des steigenden Luftverkehrs sind nicht eingetreten, die Passagierzahlen und Flugbewegungen in Frankfurt sind rückläufig. „Die Entwicklung des Luftverkehrs am Frankfurter Flughafen hätte mit dem bestehenden Bahnen­system ohne Probleme abgewickelt werden können“, kritisiert denn auch Scheffler, die Nordwestlandebahn sei eine gigantische Fehlinvestition: „Investitionskosten in Milliardenhöhe erweisen sich als unsinnige Geldverschwendung. Die Entscheidung zum raumunverträglichen Ausbau ist und bleibt ein Fehler.“

Bau des Terminals 3 trotz sinkender Zahlen – Mainz auf Fluglärmkarten

Boah ist der wütend! - Foto: gik
Steht für den wütenden Protest der Mainzer gegen den Fluglärm am Himmel: Der Protestwagen der Fluglärmgegner im Rosenmontagszug seit 2012 – Foto: gik

Trotzdem baut die Fraport inzwischen auch das neue Terminal 3 für weitere 14 Millionen Passagiere, was die Mainzer Bundestagsabgeordnete Tabea Rößner (Grüne) im Juli scharf kritisierte: Die Gutachten, die dem Ausbau zugrunde lägen, seien „zu optimistisch“, das neue Terminal überflüssig, sagte Rößner. Mehr zu den sinkenden Passagierzahlen in Frankfurt lest Ihr hier auf Mainz&.

Zum 5. Jahrestag des Baus der neuen Landebahn fordert Rößner nun die Bundesregierung auf, eine rechtliche Grundlage zu schaffen, die an stadtnahen Flughäfen und in hochverdichteten Siedlungsräumen ein striktes Nachtflugverbot in der Zeit zwischen 22.00 Uhr und 6.00 Uhr ermöglichen. Der Lärmschutz müsse zudem im Luftverkehrsgesetz eine bedeutendere Rolle spielen, wie es eine Bundesratsinitiative von Hessen und Rheinland-Pfalz vorsieht.

Überhaupt schlägt inzwischen auch in Rheinland-Pfalz ein Wirtschaftsminister erstmals scharfe Töne gegenüber dem Flughafen an: Der neue FDP-Mann Volker Wissing kündigte im Mainzer Landtag an, stärker gegen den Fluglärm über Rheinhessen vorgehen zu wollen. Die Belastung der Menschen sei nicht mehr hinnehmbar, betonte Wissing, darüber wolle er auch mit Al-Wazir reden. Denn noch eines hat sich grundlegend in den vergangenen fünf Jahren geändert: Auf den neu entwickelten Fluglärmkarten des Deutschen Fluglärmdienstes endet der Lärm erstmals nicht wie von Zauberhand am Rhein – auch Mainz und Rheinhessen sind nun auf den Lärmkarten der Region zu finden.

Großdemo in Mainz am Samstag – Plakatierverbot in Wiesbaden

Dennoch – für die Menschen in der Region bleibt nach fünf Jahren das Fazit: Es ist immer noch unerträglich laut am Himmel über Rhein-Main. Deshalb rufen die Fluglärmgegner für diesen Samstag zur großen Demonstration in Mainz auf: Um 12.00 Uhr startet eine Kundgebung auf dem Ernst-Ludwig-Platz, also dem Platz am Schloss entlang der Großen Bleiche. Von dort wird die Demo gegen 12.30 Uhr über die Theodor-Heuss-Brücke nach Mainz-Kastel ziehen und zurück. Auf der Brücke sollen Luftballons in den Himmel steigen, dann geht es zurück zum Ernst-Ludwig-Platz, wo der Kabarettist Ramon Chormann – bekannt aus der Fastnacht – auf die Besucher wartet. Gegen 14.00 Uhr soll die Veranstaltung beendet sein. plakat-demo-5-jahre-nordwestlandebahn-fluglaerm-22-10-16

Für völliges Unverständnis sorgte unterdessen ein Plakatierverbot der Stadt Wiesbaden: Die hatte einer Bürgerinitiative untersagt, Plakate für die Demonstration aufzuhängen. Der Vorsitzende der Rathausfraktion von Linken & Piraten, Hartmut Bohrer, kritisierte das scharf als unverhältnismäßig, sogar als „politische Zensur“: Die seitens der Verwaltung vorgetragenen Gründe für das Plakatierverbot seien „fadenscheinig“, die Aussage, Plakatwerbung sei „nicht mehr zeitgemäß“, Unsinn – die Stadt widerspreche sich damit selbst. Auch Rößner sagte, es sei „völlig unverständlich“, dass die Stadt Wiesbaden den Fluglärmgegnern „in den Rücken fällt und die Plakatierung für die Kundgebung untersagt.“

Die Mainzer Initiative gegen Fluglärm rief dazu auf, in Scharen zu kommen: „Medien und Politik werden genau hinschauen, wie viele Menschen sich am 22. Oktober 2016 in Mainz versammeln werden“, hieß es. Es gelte nun zu beweisen, dass der Protest gegen die Verlärmung der Region nicht müde geworden sei. Und eine große Demo sei auch eine Form der Wertschätzung für all diejenigen, die fünf Jahre lang durchgehalten hätten.

Info& auf Mainz&: Die Demonstration gegen Fluglärm in Mainz und Mainz-Kastel findet am Samstag, den 22. Oktober 2016, ab 12.00 Uhr auf dem Ernst-Ludwig-Platz in Mainz statt. Ende: gegen 14.00 Uhr. Ab 11.00 Uhr gibt es einen Bus-Shuttle vom Hauptbahnhof. Infos hier auf www.fluglaerm-mainz.info. Bereits am Freitag, den 21. Oktober 2016 wird in Frankfurt gegen die Eröffnung der Nordwestlandebahn am 21.10.2011 protestiert: Ab 18.50 Uhr setzen sich in der Frankfurter Innenstadt zwei Sternmärsche mit Fackeln zum Römerberg in Bewegung, dort erfolgt die Abschlusskundgebung. Der südliche Sternmarsch aus Richtung Sachsenhausen startet am Eisernen Steg, der nördliche kommt von der Hauptwache zum Römerberg. Infos dazu hier im Internet.

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Kult-Weinforum Rheinhessen feiert 30. Geburtstag mit viel Scheurebe und tollen 2015ern

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Das Weinforum Rheinhessen ist längst Kult, die größte Leistungsschau rheinhessischer Weine hat sich zum absoluten Must für Fans deutscher Weine entwickelt – und solcher, die sie entdecken wollen. Denn beim Weinforum könnt Ihr mehr als 200 Weine aller Stilrichtungen und Kategorien probieren: Vom Literwein über den großen Lagenwein bis hin zu Sekt und edelsüßen Tropfen. Nun feiert das Weinforum 30. Geburtstag – mit dem Geburtstagskind Scheurebe. Vom 21. bis 23. Oktober wird in der Rheingoldhalle geschnüffelt, geschlürft und diskutiert – ein Fest.

Weinforum Rheinhessen 2013 - Weinnasen am Römerschiff
Genießen zwischen Römerschiffen – so war das Weinforum Rheinhessen viele Jahre lang – Foto: gik

„Das Weinforum ist eine absolute Erfolgsgeschichte“, sagt Ludwig Tauscher, Weinbauamtsleiter in Alzey, der seit 27 Jahren die größte Weinprobe Rheinhessens organisiert. „Ich kann mich noch gut erinnern, wie es angefangen hat“, sagt Tauscher schmunzelnd: In der Steinhalle des Landesmuseums war das, nur „einige, wenige Besucher“ kamen. Die stellten auch gerne mal respektlos ihre Gläser auf den antiken Steinen ab, das Landesmuseum war not amused – das Weinforum musste umziehen.

Lange Jahre war die Leistungsschau rheinhessischer Weine dann im Museum für Antike Schifffahrt zuhause, die Kombination Römerschiffe und rheinhessischer Wein war ein absoluter Tophit. Zwischen den Schiffen war viel Platz, dort schlenderten die Besucher von Tisch zu Tisch, immer auf der Suche nach neuen Entdeckungen. „Am Anfang war es der bunte Strauß an Weinen aus Rheinhessen“, erinnert sich Bernd Kern, Geschäftsführer der Gebietsweinwerbung Rheinhessenwein. Heute präsentiert das Weinforum konzentrierter die Rebsorten, die für Rheinhessen wichtig sind: Riesling, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder – und natürlich die immer besser werdenden Rotweine.

„30 Jahre Weinforum ist auch ein schönes Spiegelbild von 30 Jahren Rotweinentwicklung in Rheinhessen“, sagt Kern. In der Tat: Vor 30 Jahren waren die Rotweine der heimischen Winzer, nun sagen wir: meistens unterentwickelt. Dann kam das neue Qualitätsstreben, die ersten Winzer legten ihre Rotweine in Barriquefässer und eiferten den Kollegen im Burgund nach, der Klimawandel tat ein Übriges – heute kann man in Rheinhessen fantastische Spätburgunder finden, dazu spannende Merlots, Cabernets Sauvignons und Syrahs. Das Weinforum ist in der Tat „ein schöner Spiegel dessen, was sich in den 30 Jahren in der Region entwickelt hat“, wie Kern betont.

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Weinforum Rheinhessen in der Rheingoldhalle: Probieren mit Blick auf den Rhein – Foto: Martin Kämper

Vor zwei Jahren dann musste das Weinforum erneut umziehen, weil das Römerschiffmuseum zur Baustelle wurde. Nach einer kurzen Zwischenstation im Schloss fand das Weinforum 2015 erstmals in der Rheingoldhalle statt – mit Erfolg. „Wir waren mit der Rheingoldhalle sehr zufrieden“, betont Tauscher. Die sei „ein schöner Präsentationsraum, luftig, licht und hell“ und biete auch Platz, „mal zur Seite zu gehen und miteinander reden zu können.“ Dazu liege die Rheingoldhalle „mitten in Mainz, am Rhein, das wird der Sache gerecht“, sagt Tauscher, „was will man denn mehr?“ Und so habe man mit der Rheingoldhalle fürs Weinforum für die kommenden vier, fünf Jahre einen Vorvertrag geschlossen.

Kamen zu Beginn noch deutlich weniger als 1.000 Besucher an drei Tagen, so werden heute dreimal soviele  erwartet. Auf die warten rund 200 Weine und Sekte zum Verkosten. „Mit dem Jahrgang 2015 haben wir einen super Vertreter“, sagt die neue rheinhessische Weinkönigin Laura Lahm, der 2015er sei ein Jahrgang mit Lagerpotenzial. „Wir können wirklich zeigen, was in Rheinhessen steckt.“ Allerdings müsst Ihr Euch mit dem Einkauf ranhalten: Viele Weine des 2015er sind schon ausverkauft.

Seinen 30. Geburtstag feiert das Weinforum vor allem aber auch gemeinsam mit einem anderen Geburtstagskind: Die Scheurebe wird ja bekanntlich dieses Jahr 100 Jahre alt, 1916 gelang dem Rebzüchter Georg Scheu in Alzey die Kreuzung aus Riesling und Bukettrebsorte. Im Weinforum wird es denn auch einen eigenen Scheurebe-Tisch geben, alle Weine darauf sind von der Landwirtschaftskammer mit Gold ausgezeichnet worden. „Die Scheurebe hat dieses Jahr richtig durchgeschlagen und riesiges Interesse geweckt“, sagt Tauscher. Gerade die junge Winzergeneration habe tolle trockene Scheureben produziert, das werde sich auch mit dem Jahrgang 2016 fortsetzen. „Wir erwarten davon eine längerfristige Wirkung“, sagt Tauscher, „es gibt ein Wiederaufleben der Scheurebe aus Rheinhessen.“

Weinforum Rheinhessen 2015
Probieren, diskutieren, entdecken – Besucher beim Weinforum Rheinhessen 2015 bei den Literweinen – Foto: Martin Kämper

Mehr über die Scheurebe könnt Ihr am Weinforum auch in eigenen Workshops mit dem Weinsensorik-Experten Andreas Rück erfahren, in denen es um die Aromatik der Rebsorte geht und auch darum, was der Züchter mit ihr erreichen wollte. Ihr lernt dort trockene, lieblichere und edelsüße Scheureben kennen, und wie sich die Rebsorte weiter entwickelt hat. Denn die Scheureben heute haben mit den doch eher süß-klebrigen Tropfen von vor 20, 30 Jahren nichts mehr zu tun. „Vor 25 Jahren gab es eine ganz andere Stilistik“, sagt Tauscher, damals sei mit anderen Hefen gearbeitet worden, eine andere Arbeit im Weinberg erfolgt.

Heute reduzieren die Winzer den Ertrag, bauen die Scheurebe trocken-mineralisch und frisch aus und spielen auch gerne mal ein bisschen mit Holzfässern. Im Weinforum werde es denn auch um die Gegenüberstellung mit dem Sauvignon Blanc gehen, sagt Kern, gilt doch die Scheurebe als die rheinhessische Antwort auf den leichten Weißwein aus dem Süden. „Die Leute werden hin und her rennen und die Aromen vergleichen“, sagt Kern. Das sei schon beim Weinforum Rheinhessen 2015 zu sehen gewesen und werde sich sicher in diesem Jahr noch intensiver fortsetzen.

Und was hat das Jubiläum 200 Jahre Rheinhessen nun für den Rheinhessenwein gebracht? Die Aufmerksamkeit sei sicher gewachsen, sagt Kern, ansonsten aber wolle man mit einem Fazit abwarten, “ bis die Silvestersekte getrunken sind.“ Die übrigens lohnen sich ganz explizit in Rheinhessen: Hier wurde schließlich der Winzersekt erfunden – und gerade heimsten die Erfinder von der Erzeugergemeinschaft Winzersekt Sprendlingen für zwei Sekte den Goldenen Extrapreis der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft ein – für einen Chardonnay trocken Sekt und eine Scheurebe halbtrocken.

Info& auf Mainz&: 30. Weinforum Rheinhessen vom 21. bis 23. Oktober 2016 in der Mainzer Rheingoldhalle. Öffnungszeiten: Freitag 21.10. von 15.00 – 21.00 Uhr, Samstag 22.10. von 14.00 – 21.00 Uhr, Sonntag, 23.10. von 11.00 – 18.00 Uhr. Eintritt: 28,- Euro, ab 10 Personen gibt’s den Gruppenpreis von 25,- Euro pro Person. Im Ticket ist An- und Abfahrt mit dem ÖPNV enthalten. Die Workshops zur Scheurebe finden statt: Freitag und Samstag jeweils um 16.00 Uhr und 18.00 Uhr sowie Sonntag um 14.00 Uhr und 16.00 Uhr. Zu Essen gibt’s Kartoffelrahmsuppe, Wildkräutersalat, Hokkaido-Kürbis oder Kräuternudeln von Thomas Hofmann, das Essen kostet allerdings extra. Infos und Tickets hier im Internet.

 

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Mainzer Uni begrüßt rund 6.000 Erstsemester – Studizahlen sinken leicht auf 32.500

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Erstsemesterveranstaltung im WS 2014 - Foto: gik

Heute wurden an der Mainzer Uni die neuen Erstsemester begrüßt – das Wintersemester 2016/2017 hat begonnen! Schön, dass Ihr da seid – und willkommen in einer tollen Stadt voller Lebensfreude! Rund 6.000 neue Studierende verzeichnet die Johannes-Gutenberg-Universität in diesem Semester, dabei sind die Einschreibungen im Grundstudium sowie in den Masterstudiengängen zusammengerechnet. Insgesamt studieren nun rund 32.500 Menschen an der JGU, das sind rund 500 weniger als im vergangenen Jahr. Die Studizahlen entspannen sich damit weiter, die Uni nutzt das, um für weitere Studiengänge Zulassungsbeschränkungen aufzuheben.

Erstsemesterveranstaltung im WS 2014 - Foto: gik
Volles Haus bei der Erstsemesterveranstaltung im WS 2014/2015, seither sinken die Zahlen ganz leicht – Foto: gik

32.500 Studierende – damit ist die Mainzer Uni weiter die größte Hochschule in Rheinland-Pfalz und eine kleine Stadt für sich. Die Zahlen „stabilisieren sich auf hohem Niveau, wir verzeichnen eine konstant hohe Nachfrage nach unseren Studienangeboten“, sagte Uni-Präsident Georg Krausch am Mittwoch bei der Erstsemesterbegrüßung auf dem Gutenberg-Campus. Im Wintersemester 2016/2017 bietet die JGU insgesamt 247 Studiengänge, davon sind 119 sogenannte „grundständige“ Studiengänge – also Bachelor, Staatsexamen oder Magister Theologiae -, 116 weiterführende Masterstudiengänge sowie sieben weiterbildende und fünf Aufbaustudiengänge.

Zulassungsbeschränkungen in weiteren 13 Fächern aufgehoben

Nach jahrelangen Steigerungen der Studizahlen waren die Anmeldungen im vergangenen Jahr erstmals leicht zurückgegangen, für die Hochschule bedeutete das eine durchaus willkommene Entspannung. Krausch hatte damals versprochen, die sinkenden Zahlen zu nutzen, um Zulassungsbeschränkungen zu reduzieren, nun hat die Uni das Versprechen gehalten: In 13 Fächern wurden die Zulassungsbeschränkungen aufgehoben, in vielen Studiengängen die Studienplatzkapazitäten nochmals erheblich ausgeweitet, betonte Krausch.

Zugleich mahnte er die Politik, den Hochschulen die Mittel aus dem Hochschulpakt auch weiter „in vollem Umfang zu gewährleisten.“ Nur so könne die Uni die massiv gestiegenen Studizahlen der vergangenen Jahre auch weiter bewältigen. Nur mit einer längerfristigen Planungssicherheit könne man auch die erforderlichen personellen und infrastrukturellen Investitionen tätigen, betonte der Präsident – im Landtag laufen derzeit die Beratungen für den kommenden Doppelhaushalt 2017/2018.

Besonders gefragt: Psychologie, Molekulare Biologie und Filmwissenschaften

Studimesse
Informieren, staunen, ankommen – Erstsemestermesse an der Uni Mainz 2014 – Foto: gik

An der Uni Mainz sind damit nun von 247 Studiengängen nur noch 55 zulassungsbeschränkt, ein Jahr zuvor waren es noch 68 Studiengänge. Damit sei „die überwiegende Zahl der Studiengänge an der JGU frei zugänglich, also ohne Numerus clausus“, betonte Mechthild Dreyer, Vizepräsidentin für Studium und Lehre an der JGU. In 80 Prozent der grundständigen Studiengänge sowie in 92 Prozent der Masterstudiengänge habe jeder Studieninteressierte zugelassen werden können.

Besonders nachgefragt ist bei den grundständigen Studiengängen mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen die Psychologie, hier kommen auf einen Studienplatz satte 42 Bewerbungen. Auf Platz zwei liegt interessanterweise die Molekulare Biologie mit 33 Bewerbungen pro Studienplatz gefolgt vom Beifach Soziologie (1 : 21) sowie dem Kernfach Filmwissenschaft (1 : 19) – bemerkenswert! Weiter begehrte Studienfächer sind Biologie im Lehramtsstudiengang (1 : 17), Wirtschaftspädagogik (1 : 15) sowie Erziehungswissenschaften (1 : 14), aber auch Medizin und Zahnmedizin, deren Studienplätze aber zentral durch die Stiftung für Hochschulzulassung vergeben werden. Bei den Masterstudiengängen ist die Nachfrage nach einem Studienplatz in Psychologie (1 : 16), Biomedizin (1 : 8) sowie Unternehmenskommunikation (1 : 6) am höchsten.

Neuer Masterstudiengang Digitale Methodik in Geisteswissenschaften

Neu im Wintersemester 2016/2017 ist zudem der hochschulübergreifende innovative Masterstudiengang „Digitale Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften“ der JGU gemeinsam mit der Fachhochschule Mainz, die ja jetzt Hochschule heißt. Über vier Semester hinweg sollen sich die Studierenden dabei „stark praxisorientiert Kompetenzen im technologiebasierten Umgang mit digitalen Forschungsdaten“ aneignen, „um zur Lösung geistes- und kulturwissenschaftlicher Fragestellungen beizutragen. „Beteiligt sind daran die Fachbereiche Technik sowie Geschichts- und Kulturwissenschaften der JGU sowie das Mainzed, das Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften. Die Studis sollen auch direkt von den Erfahrungen und aktuellen Vorhaben des Leibniz-Instituts für Europäische Geschichte, des Instituts für Geschichtliche Landeskunde sowie des Römisch-Germanischen Zentralmuseums profitieren.

Info& auf Mainz&: Mainz& begrüßt alle Erstsemester ganz herzlich in Mainz – mit einem ganzen Paket voller Infos: In Mainzer Dom, Fastnacht & Wein erklären wir Euch die Sehenswürdigkeiten und Eigenarten von Mainz, und hier findet Ihr ganz viele praktische Tipps rund um Mensa, UB, Hausarbeiten und überhaupt Studieren in Mainz: Tipps, Tricks und alles Wissenswerte.

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